Wintersonnenwende

Hallo Ihr Lieben.

Heute ist laut Kalender Anfang des Winters. Über dem Horizont steht die Sonne so niedrig wie zuvor an keinem Tag im Jahr. Dann wird es bald jeden Morgen wieder etwas früher hell, auch wenn wir es noch nicht merken. Es ist der Beginn eines neuen Zyklus, eine Zeit des Wandels, aber vor allem beginnen nun erstmal die Rauhnächte! Das Andersreich, d.h., die Gespenster sind uns nahe und können befragt werden. Grusel und Advent? Nun, um den Termin des Weihnachtsfestes ranken sich sowieso mehr Theorien als Fakten. So könne der 25. 12. das römische Lichterfest ersetzt haben und später auch andere Kulturen da abgeholt haben, wo ihre Traditionen um diese Jahreszeit waren. Aber vor allem wird wohl im Winter gefeiert, weil es dunkel und kalt ist und der Mensch die Hoffnung auf Licht und Neubeginn braucht.

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Von der Wintersonnenwende bis zu der Drei Königen befinden wir uns zwischen den Jahren, dass alte Jahr ist fast zu Ende, ein neues beginnt bald. Zeit für ein *In sich gehen*, zurückblicken und nach neuen Zielen ausschauen. Die Anzahl der Tage variieren, in manchen Gegenden sind es nur drei Tage, in anderen zwölf, (so wurden an 12 Tagen 12 Monate vorhergesagt,) manchmal noch mehr.

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Früher zog in den alten Geschichten die wilde Jagd umher. Odin, und damit die Winterstürme, ritt mit der wilden Horde über das Land.  Keine Wäsche durfte gewaschen und schon gar nicht aufgehängt, keine Unordnung im Haus geduldet, werden. Am Besten blieb man sowieso daheim! Vor allen Dingen Frauen und Mädchen sollten nicht raus gehen. Dafür musste vor diesen Tagen alles im Haushalt geschehen sein, kein Backen oder Putzen, dafür Ruhe und etwas Erholung sollten die Tage bringen (und vielleicht die ein oder andere Gruselgeschichte). Räume und Ställe werden noch schnell ausgeräuchert. (Eine mögliche Herkunft des Namens Rauhnächte. Die andere Herleitung besagt, dass der Name vom althochdeutschen Wort für *haarig* kommt, denn Dämonen und Wolfsmenschen besuchten in einigen Gegenden die Menschenwelt.)

 

 

Hier ist es dagegen noch sehr unruhig. Es wurden und werden eifrig Kekse gebacken. Nichts Besonderes, aber leckere Klassiker. Bethmännchen nach dem Rezept meiner Mutter, mit viel Marzipan und Husarenkrapfen. Einige Rezepte seht Ihr hier und hier. Aufgeräumt und geputzt muss vor dem Aufstellen des Baumes auch noch. Draussen ist es regnerisch. Gerade komme ich aus der Eifel und dort peitscht einem der Wind den Regen in s Gesicht. Brrr, wilde Jagd.

 

 

Nun sind die letzten Geschenke heute fertig geworden. Zeigen kann ich sie natürlich nicht, sonst gibt es ja keine Überraschung. Aber im neuen Jahr gibt es sicher ein Foto, versprochen.  Habt Ihr alle Geschenke zusammen? Ein Last Minute Klassiker ist Likör.

Mit Sahne, Blockschokolade, etwas Puderzucker und Korn ist das schnell gemacht. Einen Pott Sahne erhitzen und geraspelte Schokolade darin mit einem El Zucker auflösen. Ich nehme gerne weniger Zucker. Die Schokolade ist ja auch schon süß. Aber Ihr könnt auch Dunkle Schokolade nehmen. Nun den Alkohol zu gießen und schnell in eine Flasche füllen. Eine besondere Note bekommt der Likör, wenn Ihr statt klarem Alkohol, Whisky nehmt. Eine schöne Flasche, etwas Dekor und schon habt Ihr ein kleines Mitbringsel.

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Damit erst einmal genug für heute, die Zeit rast und die Wilde Jagd braust um  s Haus. Ein wenig Rauchwerk werde ich noch heute Abend anzünden.

Macht es Euch gemütlich.

Verlinkt beim Freutag

PS. Eben gelesen, dass am 20.12. F. W. Bernstein verstorben ist mit 80 Jahren. „Die schärfsten Kritiker der Elche, waren früher selber welche.“

11 Gedanken zu “Wintersonnenwende

  1. Liebe Nina, bei uns hat es vor Weihnachten tagelang oder gefühlt wochenlang geregnet. Aber zu Heilig Abend haben sich die Wolken verzogen und wir konnten eine klare Kälte mit Raureif genießen. Deine Plätzchen sehen lecker aus. Die Bethmännchen möchte ich auch gern mal machen, ich kenne sie von früher. Während ich die letzen Jahre eigentlich gar nicht gebacken habe, habe ich dieses Jahr immerhin drei Sorten gemacht: Zitronenherzen, Kokosmakronen und Bodenseeplätzchen, alle drei nach Rezepten meiner Oma.
    Ich hoffe, Ihr hattet schöne Weihnachten und wünsche dir und deiner Familie einen guten Rutsch in ein gesundes und fröhliches neues Jahr.
    Liebe Grüße,
    Amely

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    1. Danke Dir und herzliche Neujahrswünsche zurück!
      Uns ist es wettertechnisch ähnlich ergangen. Und sind diese alten Keksrezepte nicht die Besten? Schön, dass Ihr ein paar festliche Tage hattet und nun auf in ein tolles neues Jahr!
      Liebe Grüße
      Nina

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  2. Der Wind fegt auch hier ungewöhnlich stark, hat laue Luft & Regen mitgebracht, den Schnee vertrieben…
    Ich wünsche dir und deiner Familie fröhliche gemeinsame Festtage!
    Astrid

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  3. Heute Nacht hatte ich bei den stürmischen Verhältnissen auch das Gefühl, die Rauhnächte würden beginnen. Ja, das ist schon eine ganz besondere Zeit mit interessanten und spannenden Traditionen.
    Geschenke habe ich auch alle beisammen, nur das Backen…
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Ach, ja, das Backen… erinnere mich nicht daran, eigentlich vertun wir wirklich viel Zeit mit Backen 😉 aber es macht auch ganz viel Spass, wenn es nicht zu viel wird, kein Stress!
      Hoffe, Du kommst noch dazu, sonst kauf feine Kekse
      Danke Dir und liebe Grüsse
      Nina

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  4. Für Dich ist die erste Rauhnacht schon am 21. Dezember, Nina? Das ist ja spannend für Karen ist es auch so. Für uns sind es die 12 Tage zwischen Weihnachten und den heiligen drei Königen. Dann zieht Frau Holle um die Häuser und die Wilde Jagd treibt, wie Du ja schon so schön erklärt hast, ihr Unwesen. Ich muss jetzt am Wochenende auch noch ein Likörchen ansetzen. Mal schauen, was es wird. Deine Bethmännchen sehen lecker aus. Alleine den Namen finde ich schon allerliebst – gerade zur Weihnachtszeit. Gibt es da auch ein Rezept? Räucherst Du mit Harz oder mit Kohle, Nina? Bei uns glimmt es nachher übrigens auch. Dir eine wunderschöne Wintersonnenwende mit all‘ ihrem wiedergeborenen Licht. Herzlichst, Nicole (die sich schon wie Bolle auf die wilde Wutz freut)

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    1. Bei uns daheim fangen die Rauhnächte auch später an, aber es gibt mehrere nach Gebiet verschiedene Zeiten. Und verschiedene Bräuche.
      Das Rezept der Bethmännchen müsste ich doch im Text verlinkt haben. 2. „hier“ 🙂 Tipp, wenn der Teig noch nicht gut knetbar ist, etwas mehr Stärke und noch etwas gemahlene Mandeln dazu. Edith:habe nachgeschaut, Name geht auf eine Frankfurter Familie zurück
      Ich hab getrocknetes Kraut und zum Bündel geschnürt… zum Räuchern.
      Euch auch eine gute Zeit und Danke Dir!
      Herzliche Grüße
      Nina

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