Gebündelte Sommerpost

Hallo Ihr Lieben.

Ich gestehe, bei „Sommerbündel“ muss ich als erstes an Heuballen, Strohballen oder Garben denken. Aber heute soll es um andersfarbige Bündel gehen, Sepia und Indigo sollten die vorherrschenden Farben dieser Sommerpost der Post-Kunst sein.

Bis auf die Technik mit der Gelli Platte ist alles wieder neu für mich und die Gelli Platte, die ich für das letzte Projekt der Post-Kunst genutzt habe, war ausgeliehen und ist wieder bei der Besitzerin. Also werde ich mich an den anderen Sachen ausprobieren müssen und wollen. Es kann auf Stoff und mit Papier gearbeitet werden. Mindestens 5 Blätter zwischen Din A4 und 10×10.  Sehr interessiert hat mich der Sonnendruck, den wollte ich auch gerne mit Stoff ausprobieren, nicht nur mit Papier. Cyantopie habe ich mir etwas leichter gemacht, in dem ich bereits behandeltes Papier gekauft habe, da ich so nicht noch mehr Spezial Chemikalien kaufen musste. Die Apothekerin hat mich bei dem Alaun für den Eco Print schon groß angeguckt. Es wurde festes Malpapier gekauft, ebenso Aquarellpapier, einen Secondhand Spargeltopf, Farben… Gut, dass ich vieles schon im Vorfeld, gleich nach der Anmeldung angefangen hatte, zusammen zu suchen, denn prompt wurde ich krank. Leider eignet sich das Indigo, das einzige welches ich hier gefunden habe, gar nicht für den Sonnendruck. Da hatte ich nämlich gleich einen Versuch gestartet (Färbesalz).

Ein Holzbrett wurde in zwei gleich große Teile gesägt und nach sehr vielen, vielen Pflanzen für den Ecoprint geschaut. Geschaut wurde auch nach eine geeigneten Baumwollstoff. Diesen, für den Sonnendruck, fand ich leider nur mit einem kleinen, floralen, eingewebten Muster (alte Tischdecke). Ein kleineres Stück Stoff aus dem vorhandenen Fundus, und entsprechend der Vorgaben, gab es noch im Keller.

Ecoprint, durch rostiges Wasser und Alaunen ausgekochte Farbe

Die alte „Fotografier Technik“ habe ich als erstes ausprobiert und dabei auch gleich die Glasplatte, die die Blätter unten halten sollte, kaputt gemacht. Bei dieser Technik fand ich eigentlich am spannensten, die Entstehnungsgeschichte und den Verwendungszweck (Botanik) noch mal nachzulesen. Kristina hatte auf ihrem Blog darauf hingewiesen. Die Ergebnisse sind hübsch, hauen mich aber nicht so vom Hocker.

Überall hatte ich mitlerweile getrocknete Pflanzenblätter, dabei brauche ich für Ecoprint am Besten frische. Der Hundgang und auch der Garten verschaffen wieder frische Pflanzenblätter, vorwiegend welche, wo ich vorher nachgelesen hatte, dass Öle und Gerbstoffe enthalten sind. Erst einmal wird sowieso mit Papier getestet. Was färbt wie! Und es stinkt jetzt in meiner Küche! Und die Blätter färben gar nicht so wie ich gelesen hatte! Es ist doch jetzt mehr Gelb als Sepia. Ob ich da noch mal Stoff färbe? Ich bin etwas frustriert.

Sonnendruck

Also das Thema, was mich schon lange interessierte, war der Sonnendruck. Michaela Müller hatte den Gott sei Dank gut auf ihrem Blog erklärt!

So, meine Finger und Fingernägel sind noch recht blau. Ich habe es mit Handschuhen versucht, aber gerade das Hantieren dann mit den Blättern geht einfach besser ohne. Dazu diese Hitze. Probiert wurde Stoffmalfarbe (für dunkle Stoffe, weil pigmentstärker) und eben besagte Seidenmalfarbe. Leider hat mein klassischer einfacher Baumwollstoff zwar die Farbe gut angenommen, aber diese „Zauberei“ (auch das erklärt Michaela toll in ihrem Video) mit den Blättern hat nicht geklappt. Die Seidenmalfarbe dagegen hat mit nur etwas Stoffmalfarbe dazu sehr gut beim Sonnendruck funktioniert. Daher gibt es nun etwas Stoff, der etwas aus der Reihe tanzt (etwas türkis und wenig indigo).

Insgesamt hat mich leider der Sonnendruck auf Stoff dann etwas frustriert, ich weiß noch nicht, warum es mit der Stoffmalfarbe pur (gemischt mit Wasser) nicht geklappt hat. Der Stoff war genau so nass wie bei der Seidenmalfarbe, die Farbe ähnlich von der Pigmentierung her. Es war aber auch sehr heiß (darauf habe ich das erstmal alles geschoben)! Blätter Arten , welche vorher funktioniert hatten, gingen nun nicht mehr. Was der Wind sowieso immer mal wieder anrichtetr, obwohl erst gar keiner da war, könnt Ihr Euch denken. Gut geklappt hat dann ganz zum Schluss der Druck auf Papier.

Sonnendruck auf Papier mit Wasserfarbe, sehr gut nachzumachen!

Nun kam als letztes der Direkt Druck, den ich vor allem bei Karten und Umschlägen nutzen wollte. Bei der Post Kunst sollen die Umschläge mit eingebunden werden.

Nun sind zum einen schon wunderschöne Briefe aus meiner Gruppe bereits angekommen und meine Post solle hoffentlich auch in den Briefkästen der Gruppenmitglieder sein, so dass ich die Entstehungsgeschichte zeigen kann.

Direktdruck

Ich gestehe, dieses Projekt empfand ich als sehr aufwendig. Vielleicht hatte ich mir die Ziele, die Erwartungen zu hoch gesteckt, dazu kamen 4 Wochen die ich nicht nutzen konnte, plus einer Urlaubswoche. Der Sonnendruck, so wie ich es mir (mit Stoffstücken, die ich mir zur Weiterverarbeitung vorstellen konnte) gedacht hatte und mit meinen Möglichkeiten (ohne noch mehr kaufen zu müssen an Wannen, Farben, etc.) hat sicher Ausbaupotential. Insgesamt bin ich froh, dass ich wieder etwas gelernt habe. Ganz zum Schluss bekam ich ein paar schöne Motive doch noch hin, da war aber schon gebündelt. Die gehen als Karten so an Bloggerfreundinnen die Tage raus.

PS: Bei Insta bin ich nicht angemeldet, daher kann ich meine Kommentare entsprechend nicht da lassen. Ich werde am Ende der Aktion noch mal einen Beitrag mit den eingegangenen Bündeln zeigen. Es gibt diese Jahr auch erstmals keine Linkliste, was ich verstehen kann, denn in den letzten waren nicht viele Beiträge wirklich aufgelistet.

Aber es gibt ja noch das Thema „Monochrom/Fernweh“ und Strand (blaue und gelbe Töne) ist im Sommer immer mein Sehnsuchtsort, also verlinkt bei Michaela und Susanne MittwochMix und beim Creativsalat

Geschöpft

Hallo Ihr Lieben.

Wieder habe ich bei dem Sommerprojekt von Michaela und Tabea mitgemacht.

Papierschöpfen, sommerlich leicht.

Letztes Jahr habe ich das Papierschöpfen erstmals daheim ausprobiert, im kleineren Format. Diesmal sollte es in DinA5 sein, in sommerlichen, sanften Farben.

Es fing bei mir nicht so gut an. Es war keine gute Zeit, als die Information zu der Aktion kam und ich mit den Vorbereitungen starten wollte. DinA5 wurde im Laden zu DinA4 bei mir in der Erinnerung. (vielleicht, weil es der einzige Rahmen war? Einen Rahmen selber machen hatte ich mal vor, doch Zeit fehlte…) Aber aus DinA4 faltet man mit einem Knick das kleinere Format, kann man also mit einem Messer teilen. (Ich habe übrigens alles mit einem Messer geschnitten, was da noch genutzt wurde.) Meine Gruppenteilnehmer bekommen also die doppelte Menge – wenn sie mögen, ich wollte ihnen die Entscheidung überlassen.

Farbe, ja Farbe ist nicht so einfach beim Papierschöpfen. Es wurde mit Lebensmittelfarbe in grossen Mengen gearbeitet. Aber seht Ihr das Rot? Oder ein sanftes grün-gelb auf dem Foto?

Farbennamen:

erträumte Sonnenstrahlen, leichtes Schäfersgrün (wg. der Schafsgabe) und duftende Sommermat

Bei dem anderen Grün und Gelb fand ich dann eine neue Möglichkeit, mit entsprechenden Eierkartons. Vorheriges Einarbeiten von farbigen Papieren führte nur zu einzelnen Farbtupfern. Das Abwägen, wie viel davon in die Pulpe sollte, war schwer, sanfte Farben waren doch gewünscht und im nassen Zustand sieht die Farbe anders aus, als getrocknet. Florale Einstreuungen mit Kräutern und Blüten, Blättern. (Der Duft ging leider verloren) und Rasen wurden gewählt.

Das Wetter machte nicht mit. Und wenn das Wetter besser war, konnte ich nicht. So einige getrocknete Blüten und Blätter wurden vom Wind verweht, statt auf die frisch geschöpfte Pulpe zu kommen. Eine kräftige Böe trieb die Sammlung in das nasse Beet, unbenutzbar und unauffindbar. Die übrigen reichten nun nur noch für die eigentliche Gruppe. Der Wäscheständer ging prompt kaputt. Mentale Auseinandersetzungen mit der Flutkatastrophe in der unmittelbaren Umgebung und kreative Stille gab es auch noch. Aber es ist geschafft!

Nun ging letzte Woche einmal die Post in die Schweiz raus und ich hoffe, dass sie trotz der neuen Bedingungen des Zolls auch ankommen. Ende der Woche machten sich die restlichen Briefe auf den Weg und im Laufe der kommenden Tage gehen mehr (allerdings abgespeckte) Briefe raus.

Die Banderole durften wir frei gestalten, den Briefumschlag ebenso. Eine Mischung aus geschöpftem und seidigem Papier wurde darum geschlungen und natürlich kamen Stempel bei mir zum Einsatz:

Die Bachstelze, die auf der Wiese Insekten sucht und mein Wappentier im Blog ist, Schmetterlinge, die durch die Blumen und Kräuter fliegen, welche ich genutzt habe. Den Wiesenbocksbart auf dem kleinen Brief.

Wippsteerts, die kleine Bachstelze

Schöne Papiere erreichten mich und trudeln noch hier ein. Eine so besondere Aktion. Danke wieder für den kreativen Stupser an Michaela und Tabea. Und das es die Sommerpost jetzt sogar in die Lokalzeit des WDRs geschafft hat, finde ich wunderbar.

Verlinkt bei Post Kunst Werk und creativsalat und da es auch mit ganz viel Wasser zu tun hatte, beim Mittwochs Mix „Wasser und Detail“, denn all die Details im Papier, hat das Wasser beim Schöpfen willkürlich gezaubert, manchmal ganz viele Blättchen auf dem Rahmen gelassen, mal ganz wenige.

Als letzte Woche Michaela kreative Ideen mit Aquarell Farbe und handgeschöpftem Papier gezeigt hat, wollte ich zumindest mal testen, wie sich Farbe und Papier verhalten. Ich kann Euch vor allem eines sagen: saugfähig ist selbst geschöpftes Papier!

Ins Blaue

Hallo Ihr Lieben.

Tabea Heinicker und Michaela Müller organisieren und initiieren wieder die Sommer Post, diesmal mit dem Thema „Ins Blaue“. Gewünscht ist eine selbstgestaltete Briefmarke, geschnitzt als Stempel und gern mixedmedia.

STEMPEL, SEHR GERN!

So überlegt sich jeder in seiner Gruppe ein kleines Kunst Konzept und schickt in seiner Woche den anderen Teilnehmerinnen eine Karte, man hat also mit der eigenen dann 9 Karten.

Dabei kommen ganz wunderbare, kreative, kleine (nur von den Maßen her) Kunstwerke raus.

Meine Überlegungen gingen sehr schnell in eine bestimmte Richtung. Nein, es würden keine Fische oder Meeressäuger werden. Ein Segelschiff kam in die engere Auswahl. Ein Luftschiff dann auch, aber bei dem gefiel mir die Umsetzung beim Schnitzen dann überhaupt gar nicht mehr. Das Meer war dann doch eher ein blauer Ort zum Reisen. Vielleicht „Ein Mädchen auf dem Meeresgrund“? Aber eigentlich war meine allererste Idee eine ganz andere.

Entwürfe

Seid Ihr schon mal im Wald gewesen und durch diese totale Ruhe gewandert, nur die Naturgeräusche. Da steht es plötzlich, ein Wildtier, welches Euch nicht gewittert hat und deswegen weiter trinkt oder äst!

Diese Begegnung hat etwas absolut Unerwartetes, Besonderes.

Was das mit dem Thema zu tun hat? Mit Blau? „Ins Blaue“? Ihr habt sicher alle eine Reise, eine Fahrt ins Blaue erwartet, auf das Meer oder wenigstens auf einen See, bei meiner hier oft beschriebenen Sehnsucht für das Meer. Aber genau so sehr liebe ich auch den Wald. Und „Ins Blaue“ heißt ebenfalls „etwas Unerwartetes“ zu erleben. So war mein Motiv gefunden: ein trinkendes Reh, oben der blaue Himmel, unten die blaue Spiegelung, die dem Wasser die Farbe gibt.

Auf Rügen hatte ich einen Adler über das Meer fliegen sehen, zu gern hätte ich als Extrastempel noch einen Seeadler genommen. Der erste Versuch misslang, genau wie die ersten zwei Rehstempel und auch der Zeppelin. Auch das dritte Reh war nicht ganz genau so, wie ich wollte. Den Adlerstempel werde ich mit einem neuen Versuch nochmal einfangen müssen. Denn nach dem ich gleich am Anfang viele Ideen hatte, kam eine Zeit, in der ich kein gutes Hãndchen hatte beim Schnitzen. Mein kreativer Flow war erst mal dahin. Ich hatte ja noch Zeit und dann plötzlich kaum noch welche.

Immer schon wollte ich mein Papier auch selber schöpfen und hatte u.A. Eierkartons gesammelt. Es wurde erst einmal mit einem „Kinderset“ gearbeitet, ausprobiert (schon berichtet). Es gibt Blätter mit mehr Blüten, manchem mit weniger. Die Karte sollte zu einem Teil aus „klassisch“ gekauftem Papier sein und zum anderen ein geschöpftes Blatt. Dieses wurde mit buntem Faden verbunden. Darauf sollte die Briefmarke kommen.

Aber nun seht selbst, welche Stempel ich für die Sommer-Post gestaltet habe:

Unter das handgeschöpfte Papier kam diese Auswahl

Mehr Ideen anderer Teilnehmer/innen könnt Ihr Euch noch hier ansehen: Post-Kunst-Werk

Ein paar Karten sind auch extra unterwegs.

Spass hat es wieder einmal sehr gemacht und so wunderbare Briefmarken wie ich schon mit genau so schönem „Drumherum“ bekommen habe, werden sicher noch folgen. Hier die Karten, die ich bereits bekommen habe, so unterschiedlich wie sie nur sein können:

meine Gruppe plus Extra Karte

Verlinkt auch beim Creadienstag