Die im Dunkeln sieht man nicht…oder nur selten

Hallo Ihr Lieben.

Das römische Geschichtsschreiber nicht immer gut als Quellen für Tatsachen herhalten können, wissen wir mitlerweile. So auch diese Behauptung von Plinius dem Älteren über diesen, meinen Monatsvogel.

Dieser Vogel hat nämlich  besondere Fähigkeiten, unter anderem kann er, wie der Falke, im Flug rütteln und somit in der Luft „stehen“. So fixiert er seine Beute, vielleicht einen Nachtfalter, und fängt sie mit dem großen Schnabel, wie mit einem Käscher. Seine große Flügelspannweite (52-59cm) und sein breitgefächerte Schwanz helfen ihm dabei und lassen ihn auch da fast wie einen Falken aussehen. Nur seine hellen Schwanz- und Flügelspitzen leuchten im Dämmerlicht. Seine Beine sind passenderweise kurz.

Er startet eher in Bodennähe und weil es in Tiernähe oft viele Insekten gibt, haben ihn die Menschen wohl dabei beobachtet, wie er „unter den Ziegen und Schafen rüttelte und ihre Milch trank, sie womöglich gar vergiftete“. So ähnlich schilderte es schon besagter Geschichtsschreiber. Und so bekam diese Nachtschwalbe ihren Namen: Ziegenmelker

Leider habe ich diesen Vogel noch nie gesehen. Das mag daran liegen, dass ich nicht gerade in der Nähe seiner Lieblingsstätten lebe/gelebt habe, vor allem aber auch, weil er gut getarnt ist und leider auch sehr selten.

Er braucht warme, offene Landschaft mit lockerm Baumbestand, wie Moore oder sehr gerne Heide. Für sein Gelege am Boden sucht er sich bewuchsfreie Stellen, die aber nicht in der prallen Sonne sein dürfen. Tagsüber ruht der Vogel, dessen Gefieder an eine Baumrinde erinnert, am liebsten genau da: auf einem Ast, sich so an ihn schmiegend, dass er mit ihm fast verschmilzt. Auch am Boden harrt er gut getarnt aus, selbst wenn Gefahr droht, ganz im Vertrauen auf sein Tarnkleid. Erst kurz vor knapp fliegt er auf.

Auf der Welt gibt es etwa 90 Arten (die Zahlen differieren leider bei den verschiedenen Quellen)  dieser Familie, der Schwalmen. Zwei davon sind in Europa beheimatet, eine in Deutschland (Europäischer Ziehenmelker). Sie sind eng mit Seglern und Kolibris verwand. (Insgesamt fand ich, scheint der Vogel bei uns nicht so gut dokumentiert)

aus „Vogelbilder“ von O. Rudbeck d.J. (keine Werbung)
Skizzen für mögliche Schnitzereien

Ein weiterer Grund, dass wir den Vogel wohl noch nie gesehen haben: er ist nachtaktiv. Wie die Fledermaus jagd er Insekten in der Dämmerung und der Nacht. Seine großen, dunklen Augen verraten es. Und er ist ein sehr schneller, wendiger Flugkünstler. Sein wirklich großer Schnabel mit langen Federborsten ist perfekt zum Insektenfangen. Im geschlossenen Zustand sieht man allerdings nur eine sehr kleine Schnabelspitze.

Nach dem sein (bis zu) 9 minütiges „ruurrrrrr“, nur einmal kurz unterbrochen von einem einzelnen, helleren „fiorr“ und/oder Flügelschlag, ein Weibchen angelockt hat, werden zwei Eier gelegt. Nur eine kleine Mulde am Boden ist die Kinderstube, der nach etwa 18 Tagen recht weit entwickelte Küken entschlüpfen. Diese können schon etwas laufen und folgen dem Schatten um nicht in der Sonne zu überhitzen. Auch hudert sie das Weibchen die ersten drei Tage. Die Futterabgabe erfolgt nicht über einzelne Insekten, sondern mit einem Futterball, welcher vom Elternteil hochgewürgt wird. Die Übergabe kann bis zu zehn Sekunden dauern. Etwa 10 Bälle bekommt ein Küken pro Tag, darin sind bis zu 150 Insekten. Nach drei Tagen füttern beide Elternteile. Die Küken entwickeln sich recht schnell. Mit 14 Tagen beginnen sie mit Flugübungen und nach etwa 5 Wochen ziehen sie selbständig in die nähere Umgebung. Übrigens könnte man das „Aufzuchtgebiet“ anhand der rundum ausgelegten, hellen Speiballen (ähnlich dem Gewöll von Raubvögeln) erkennen. Aber auch dieser Waldbewohner, gerade als Bodenbrüter, würde durch Menschen, die abseits der Wege rumstromern, empfindlich gestört werden.

Seit dem 19. Jahrhundert geht der Bestand dieser interessanten Vögel stetig zurück. Ungestörte große Lichtungen mit Baumbestand (gerne Kiefernwald) finden sich oft nur noch auf Truppenübungsplätzen und in Naturschutzgebieten. Auch der Rückgang an Insekten ist natürlich für ihn nicht gut, Straßen werden dem Vogel aus dem gleichen Grund wie beim Igel zum Verhängnis. (Wärme zieht Insekten und damit deren Räuber an). Und wir Menschen gehen (fahren) schon lange nicht mehr nur die vorgeschriebenen Waldwege, lassen unsere Hunde frei laufen.

Zeichnung und Notizen Ziehenmelker

Im Mai kommt dieser Zugvogel aus Afrika zu uns zurück. Im September fliegen sie zurück. Zu gern würde ich seinen andauernden, nächtlichen Dauerruf mal hören. Auch wenn sein „kauziges Aussehen“, seine Lebensweise ihm einen unheimlichen Anschein verpasst haben (er kommt auch in den Horrorgeschichten von Lovecraft vor), finde ich ihn ganz und gar nicht unheimlich. Wenn er seinen großen Schnabel aufreißt, sieht er für mich eher wie ein Drache aus. Sein braungeflecktes Tarnkleid ist perfekt und die Form seiner Augen (leicht quadratisch angeordnete Lider um eine große, schwarze Iris) ganz besonders. Im Ruhestand sind diese zu geschwungenen Schlitzen geschlossen. Das Männchen hat die hellen Flecken an Schwanz und Flügel und eine braune Kehle, das Weibchen einen hellen Kinnfleck. Übrigens mag ich den englischen Namen „Nightjar“ lieber, ich finde, er passt viel besser. („jar“ heißt nicht nur „Krug, Glas“ sondern auch das Geräusch „tut den Ohren weh“ und auch „Erschütterung, heftig rüttelnde Bewegung“)

Ich hoffe, Ihr konntet bis hier durchhalten. Es würde mich interessieren, ob jemand diesen Vogel schon mal gehört oder gesehen hat.

Verlinkt bei Andrea Zitronenfalterin, die Gastgeberin des Jahresprojektes und dem Creativsalat, sowie DvD und dem Freutag

(PS, die Bilder sind im Urlaub mit nur wenigen, verfügbaren Buntstiften und Bleistiften gemalt worden)

So ein März-Mix

Hallo Ihr Lieben.

Da ist der dritte Monat des Jahres schon fast wieder vorbei. Birgit sammelt wieder unsere Collagen und Rückblicke.

Begonnen hatte der Monat natürlich mit dem Jahresprojekt „Beflügelt“. Blumen mussten immer mal wieder frühlingshafte Farbstimmung ins Wohnzimmer bringen. Bei 12 von 12 habe ich natürlich wieder mit gemacht und Euch hat der „Waldteufel“ sehr imponiert. Schneebilder gab es im März mehr als im richtigen Winter hier. Bei Michaelas Buchvorstellung war ich vor Ort und habe geschnipselt und geklebt und Euch Ihr neue Buch vorgestellt. Auch einen Krimi in Siebenbürgen spielend (Rezensionsexemplar, daher Werbung) würde besprochen. Kreativ war ich gar nicht so viel insgesamt, mein Bingo sieht noch sehr leer aus. Eine Schnapszahl habe ich dann noch gefeiert und dabei kurz ein wunderbares „Bilderbuch“ gezeigt, dass ich just geschenkt bekommen hatte. Weil es mir so gut gefällt, musste ich es gleich zeigen, ausführliche Besprechung kommt.

Und als hätte ein Florist vom Jubeltage gewusst, verschenkte er eine große Menge (älterer) Blumen. Da habe ich endlich einmal einen dicken Rosenstrauß für Astrids Flower Friday am Freitag.

Endlich konnte auch ich ein selbstgemachts Geschenk überreichen

Für den Seniorennachmittag wurden diese Woche Eier hart gekocht und gefärbt und die Tische nett dekoriert. Zwei Bleche Kuchen (ich habe Spiegelei Kuchen getestet, die Freundin Donauwelle) waren auch selbst gemacht.

Freunde/innen treffen war mit das Schönste im letzten Teil diesen Monats! Manchmal wohnt man um die Ecke und sieht sich viel zu selten.

Es grünt und blüht aller Orts: Close to the ground

Eine Umarmung ist manchmal einfach das Wunderbarste auf der Welt!

Habt einen schönen Palmsonntag, mit der Karwoche steht Ostern nun vor der Tür.

Verlinkt als Monatsrückblicke bei Birgit und Wochenrückblick bei Andreas Samstagsplausch.

Verlinkt beim Creativsalat und Juttas Fotoprojekt close to the ground und auch Astrids Blumenstrauß Sammlung am Freitag

Kreativer Rückblick

Hallo, Ihr Lieben.

Wir sind zwischen den Jahren.

Eine sehr alte Redewendung. Sie geht auf die Zeit zurück, als der Übergang zwischen dem alten julianischen Kalender und dem gregorianischen stattfand.

Es ist immer die Zeit von Rückblicken und vielleicht auch schon Ausblicken auf das neue Jahr.

Bei Frau Augenstern gibt es eine Linksammlung, da finden sich sicher ganz viele wunderbare kreative Jahreszusammenfassungen. Ob Ihr Anregungen für das neue Jahr findet? Selber Resümee zieht?

Natürlich ist der größte Teil des Kreativen auf meinem Blog das Schnitzen von Stempeln. Im Zusammenhang mit dem Jahresprojekt „Flatterhaft“ wurde aber auch vermehrt gezeichnet.

Gern habe ich wieder bei den Post Kunst Aktionen mitgemacht. Schweren Herzens habe mich aber dazu entschieden, es nicht mehr im kommenden Jahr fortzuführen. Ich bin jedesmal so unter Zeitnot geraten, obwohl ich größtenteils früh angefangen habe. Auch wenn ich schöne, neue Techniken kennengelernt habe. Vielleicht im übernächsten Jahr wieder.

Ulrikes Bloghopp zu Halloween war wieder so schön:

Ein Fensterbild und Fledermäuse auf einem Drahtseil wurden dafür gestaltet.

Vieles andere wurde hier auch vorgestellt, zB. meine Brandmalerei auf Holz;

Ich bedrucke nach wie vor gerne Shirts und Handtücher (alte Trockentücher genauer gesagt) und Geschirr wird schon einmal bemalt oder anderweitig genutzt. Zu Weihnachten hat der Sohn mit mir Tassen zu Futterstellen gewandelt.

Kokosöl wird erwärmt und mit einer Körnermischung in eine Tasse gefüllt. Zum Festhalten benötigen die Vögel natürlich einen Landestock und am Henkel befindet sich ein Band zum Aufhängen.

Tauschaktion bei Ulrikes Blogjubiläum

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nächstes Jahr kein Schnitzmesser mehr in die Hand nehmen werde 😁 oder Stifte, oder die Häkelnadel, oder den Brennpeter, oder oder oder… Kreativität gehört zu unserem Leben dazu und jeder Mensch braucht es. Es ist unglaublich vielfältig, vom Wort erdacht über die Hand geführt. Lösungen für Probleme finden erfordert Kreativität. Also haben wir es doch täglich um und in uns. Ich wünsche Euch ganz viel davon für das neue Jahr!

Ich freu mich auf viele Ideen in der Bloggerwelt

Verlinkt bei

Augensternswelt und Creativsalat

und Freutag

Lichtbringer  und Schwertransport

Hallo Ihr Lieben.

Der Dezember 2022 beendet die Aktion von Andrea für und mit unseren Jahresprojekten. Letztes Jahr hatte ich dafür Vögel genommen. Dieses Jahr wurde es etwas erweitert um alles, was flattern kann. Einen Rückblick auf das Projekt bei mir gab es ja Anfang dieses Monats.

Uhu Feder, als Stempel versucht

Ich habe da noch zwei Vögel, die ich gerne vorstellen möchte.  Und ich konnte mich nicht entscheiden, also bekommt Ihr sie beide. Und nein, obwohl ich den Beitrag mit einer Uhu Feder begonnen habe, geht es nicht um unsere größte Eule (kann aber noch kommen).

Ich spreche einmal von dem Waldrapp und dann von der Großtrappe.

Nein, dass ist kein fehlgefärbter, amerikanischer Truthahn und auch kein schwarzer Storch.

Geronticus eremita aka Waldrapp .

Ein so gar nicht mitteleuropäisch anmutender Vogel. Und doch ist dieser gänsegroße Ibis, ein „alter“ Vogel nicht nur in Ägypten, (wo Ihr ihn vielleicht schon als Hypoglyphe erkannt habt,) beheimatet. Schon Noah soll durch ihn den Weg vom Berg Ararat ins fruchtbare Tal gefunden haben.

Kein Wunder gilt dieser Vogel als Glücksbringer im Islam. Im alten Ägypten galt er als Lichtbringer und Verkörperung des menschlichen Geistes. Als im 4. Jhd die Römer am Kaiserstuhl waren, muss es dort Trappen gegeben haben, denn es gibt Knochenfunde an den Palisaden. 1557 wird in einem ersten ornithologischen Bericht erwähnt, dass in den Alpen dieser Vogel „Waldrab oder auch Klausrab“ vorkommt und vor allem in Italien die jungen Vögel als Delikatesse gelten. Dabei gab es sogar ein Jagdverbot, …um den hohen Herren als seltener werdende Delikatesse zu dienen.

Und da haben wir es schon wieder, den Grund, warum der Vogel schon 1627 als ausgestorben galt in unseren Breiten. Während er im Orient geschützt war, wurde er hier als Delikatesse gejagd, als Ausstellungsstück gefangen und die Nester geplündert. So verkam er hier tatsächlich zum Fabeltier, denn es gab ihn nicht mehr. 1897 entdeckten aber Ornithologen, dass der Vogel, den sie im nahen Osten fanden, identisch mit dem vormals hier lebenden war. 1990 gab es insgesamt wohl nur noch 220 der Vögel in Mitteleuropa. Durch Wiederansiedlungsprojekte, auch mit Vögeln in der Türkei und Marokko, erholten sich die Bestände (größter Bestand in den europ. Alpen in Nord Österreich) aber der Vogel gilt nach wie vor als vom Aussterben bedroht.

Vögel die in den Alpen von Hand aufgezogen werden, ( Burghausen als erster Standort) müssen zB. von Leichtflugzeugen gen Mittelmeer geleitet werden, da ihre Routen nicht mehr bekannt sind. Das Zugverhalten ist immer noch angeboten. Gefährlich werden ihnen Strommasten in Österreich und Italien, die nicht vogelsicher sind, wie in Deutschland. Auch Wilderer in Italien schossen Vögel ab. Bei einem Prozess würden dann aber immerhin diese Vögel so bekannt, dass die Projekte dann Unterstützung fanden

Lichtbringer

Die Vögel sind 60 bis 75 cm groß, haben wunderschöne, metallisch glänzende, schwarze Federn und einen gebogenen roten Schnabel. Die Federpracht am Hinterkopf kann aufgestellt werden, bei Gefahr und Balz. Der Kopf selber ist kahl, die Haut dort hart und verhornt und gibt ihm kein so hübsches Aussehen. Er ist ein geselliger Vogel. Auffällig ist, dass es das ganze Jahr Begrüßungsrituale gibt, dabei wird die Kopfzeichnung durch mehrfache Auf- und Abwärtsbewegungen, mit Verharren, gezeigt und mehlige Laute ausgestoßen. Wie der Reiher und der Kormoran nehmen die Vögel übrigens gerne ein Sonnenbad mit ausgebreiteten langen Flügeln (Spannweite 125cm)

Seine Nahrung findet er beim Stöbern mit dem Schnabel am Boden: Insekten, Weichtiere, kleine Wirbeltiere auf Wiesen und Weiden. Die Vögel brüten eigentlich in Kolonien in unzugänglichen Felswänden. Beide Eltern kümmern sich um alle Kücken, auch um das Nesthäkchen (was nicht bei allen Vogeln so ist). Von März bis Juni werden bis zu vier hühnergroße, grünliche Eier gelegt. In historischen Texten sind wohl auch hohe Türme genutzt worden. Viele Vögel in der Türkei leben heute halbwild. Um sie vor Gefahren zu schützen, werden sie zum Winter hin eingefangen.

Der Vogel hat mich sofort, als ich über ihn gelesen habe, fasziniert! Da werde ich versuchen, noch mehr zu erfahren.

Aber nun soll Euch noch den zweiten besonderen Vogel vorstellt werden: den märkischen Strauß, die Großtrappe, Otis tarda.

Mit fast 17 kg bei den Männchen gehören sie zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt, (vor allem alte Hähne) Die Hennen werden nur etwa 5,5 kg schwer. Trotz dieses Gewichtes sind sie aber sehr ausdauernde und gute Flieger. Man ist ja schon von Gänsen am Himmel beeindruckt, diese Vögel sind noch größer. Selbst der Schwan ist etwas kleiner (und habt Ihr den einmal starten und fliegen gesehen, unglaublich)

Sie besiedeln offene und weite Landschaft. In Gruppen leben sie gern auf trockenen Wiesen mit viel Insekten für die Aufzucht der Küken. Sie fressen Samen, Kräuter, Früchte, aber auch Insekten. Sogar kleine Wirbeltiere können mal auf dem Speiseplan landen.

347 Vögel haben sie in Deutschland letztens gezählt. In Brandenburg und Sachsen-Anhalt leben wieder Großtrappen. Seit Jahrtausenden gab es immer viele dieser großen Vögel in Europa. Aber wo der Mensch sich mit Zersiedlung und intensiver Landwirtschaft breit machte… 1997 gab es nur noch 97 Vögel! Ein Förderverein rettet(e) den Vogelbestand mit Handaufzucht. Die Auswilderung ist immer schwierig, Großtrappen lassen sich nur dort nieder, wo schon Artgenossen sind. Nur im Havelland gibt es eine stabile Population. Es ist schon komisch, da schuf der Mensch nach der Eiszeit durch erste Agrar Landschaften den Lebensraum für sie, dann zerstörte er selbige. Wie immer ist es der Raum, den auch die Natur braucht, ohne das wir dort stören. (Nicht jedes Tier akzeptiert, dass der Mensch mitten durch seinen Wald oder Wiese läuft.)

Ein geselliger Vogel mit einer beeindruckenden Balz, die auch in der Gruppe und auf traditionellen Plätzen statt findet. Normal sind die Geschlechter getrennt in Gruppen unterwegs, außer eben jetzt, wo sie traditionelle Brutgebiete aufsuchen. Der Hahn stülbt seine Flügel um, spritzt das Brustgefieder. Aufgeplustert, wie ein Federball, stolzieren die Männchen herum, wenn ein Weibchen interessiert ist, plustert es sich ebenfalls ganz auf. Sie sind Bodenbrüter und das Weibchen brütet zwei (selten drei) Eier aus und zieht alleine auf. Die Nestflüchter Kücken werden die ersten Tage gefüttert, erst dann suchen und fressen sie selbständiger.

Diese großen Hühnervögel sind sehr scheu und Vogelbeobachtungen sind nur aus sehr großer Entfernung möglich.

Aufmerksam wurde ich auf diesen Vogel durch einen Artikel im Spektrum Magazin. Wie viele Vögel werden auch diese oft von Würmern und anderen Parasiten befallen. Aber die Großtrappe heilt sich selber! Aktiv sucht sie dann Klatschmohn und Wegerichblattriger Natternkopf. (Kotuntersuchungen in der Balzzeit belegen dies) Auch fraßen sie besonders viele giftige Ölkäfer zu der Zeit. In kleinen Mengen vertragen die Vögel das Toxin. Versuche ergaben, dass all diese Wirkstoffe aus Insekt und Pflanzen den Vögeln dabei helfen, die Parasiten zu bekämpfen und vor allem in der Paarungszeit besonders gesund zu sein.

Ich hoffe, Ihr habt bis jetzt durchhalten können, es waren doch noch viele Informationen.

Nun geht das alte Jahr mit den flatterhaften Beitragen hier auch zu Ende. Andrea hat auf ihrem Blog schon angekündigt, dass es ein neues Jahresprojekt geben wird. Ich bin schon sehr gespannt und hoffe, viele Leser/innen und Blogger/innen lassen sich in vielfältiger Weise wieder darauf ein. Ich werde, unabhängig von Andreas noch unbekanntem Rahmen, weiterhin Tiere hier vorstellen.

verlinkt auch beim crativsalat

Vom Labkrautschwärmer und Braunen Bären

Hallo Ihr Lieben.

Wir gehen in den Winter und ich habe lange überlegt, ob ich es tun soll: den Sommer ein wenig herauf zu beschwören.

Sommer und Schmetterlinge, das gehört für mich definitiv zusammen. Trotz Temperatuen um 0°C geht es tatsächlich dann heute um einen Schwärmer, welche aber in den lauen Abendstunden des Sommers und selten tagsüber zu beobachten ist.

Der Labkrautschwärmer, lateinischer Name Hyles gallii, liebt die offene Landschaft, Weidenröschen und Labkraut sollte darin wachsen, denn dort legt es seine Eier ab. Die Heide, Waldränder und lichte Schonungen im Wald sind sein Revier. Als Foto kann ich Euch nur die nicht so ganz so grazile Raupe des Labkrautschwärmer zeigen, die wir auf Hiddensee entdeckten. Es gibt bei den Raupen auch grün-olive und braune Varianten.

Ein geschwind schwirrender Schwärmer ist das. Aufgrund seiner guten Flugleistung ist er fast überall in Europa, Asien und Nordamerika, wo es sonnigtrocken ist, (theoretisch) zu finden und dabei nicht sehr standorttreu. Bis zu 8 cm wird er groß aber Dank seiner Tarnung ist er selten zu sehen, besser gesagt, zu erkennen. Dämmerungs- und nachtaktiv ist er, wie so viele Falter. Tagschmetterlinge (er)kennen wir viele. Aber diese flatterhaften Gestalten kennt kaum jemand. Eine Generation neuer Falter gibt es im Sommer, selten eine zweite.

Der zweite Nachtfalter ist ein Schmetterling aus der Familie der Bärenspinner, der „Braune Bär“. Ich muss allerdings bei dem Namen immer an das leckere Eis mit Karamelkern denken, „grins“. Dabei war er letztes Jahr sogar Schmetterling des Jahres.

Diesen Falter habt Ihr vielleicht schon Mal gesehen, es gab ihn früher recht häufig zu sehen. Mitlerweile ist er seltener geworden und landete letztens auf der Vorwarnstufe der roten Liste.

Auf der Welt gibt es ca. 11000 Arten von Bärenspinnern. In Mitteleuropa leben 61 dieser Falter. Fast immer tragen sie eine Warntracht. Dieses nutzen Tiere um Fressfeinde abzuschrecken. Meist sieht man erst den gut getarnten Falter, vor allem tagsüber, wenn er ruht. Dann faltet er die Flügel auseinander und „erschreckt“ mit der Farbe. Er besitzt statt eines Blutkreislaufs „Hämolymphe“, eine etwas andere Flüssigkeit als Blut. Bei Gefahr sondert der Falter eine übel riechendes Sekret ab.

Seinen Namen hat er übrigens bekommen, weil seine Raupen viele lange Haare haben.

Mit 65 mm ist der Falter einer der großen in unseren Breiten. Arctia caja, so der lateinische Name, leben gerne in feuchten Wiesen, lichten Wäldern, Waldrändern und Gebüsch. Die nachtaktiven Falter gehen trotzdem oft der Lichtverschmutzung in die Falle. Sie konzentrieren sich bis zur Erschöpfung nur noch auf das Licht. Außerdem werden sie so leichte Beute von Fledermäusen.

Im Sommer leben die Raupen an ihren Wirtspflanzen. Weiden, Mädesüß, Himbeeren, Ampfer und Brennesseln. Die großen Raupen verspinnen sich in dichten Kokons. Es gibt nur eine Generation pro Jahr, sie fliegen von Juli bis September.

Vielleicht habt Ihr schon Mal den Verwandten „russischen Bären“ (auch Spanische Flagge) gesehen, welcher häufiger tagsüber unterwegs ist.

Habe ich ein wenig Sommer mitten in den Advent gebracht? Falter, die auch so nach Licht streben und die man so selten sieht. Irgendwie passte mir das in den dunkelsten Monat des Jahres. Etwas wärmendes Kopfkino für Euch, ein wenig Lächeln der Erde (Schmetterlinge).

Es ist der letzte Monat des Jahres und ich zeige Euch die flatterhaften Tiere des Jahres.

Von den Insekten wurde gerade das Landkärtchen Insekt des Jahres 2023. Nicht zu verwechseln mit dem kleinen Fuchs und oft so unterschiedlich. Zum Vogel des kommenden Jahres wurde das Braunkehlchen gewählt, es gibt noch die Wahl dee Seevögele extra, dieses Jahr die Brandseeschwalbe. Der neue Baum des Jahres ist übrigens die Moor Birke und das Tier des Jahres 2023 ist der hübsche Gartenschläfer. Der kleine „Zorro“ gehört wie Haselmaus und Siebenschläfer zu den Bilchen. In den letzten Wochen las ich zwei Beiträge über besondere, fast ausgestorbenen Vögel in Deutschland, von einem berichtete mir mein Opa, dass er diesen als junger Mann noch „in Echt“ gesehen hatte. Da bin ich sehr ins Schwanken geraten, habe mich nun entschieden, sie noch Ende des Jahres zu bringen.

Verlinkt beim Jahresprojekt von Andrea

Verlinkt beim Creativsalat und Freutag

Kleine Akrobaten

Hallo Ihr Lieben.

Heute stelle ich Euch wieder ein kleines, munteres Vögelchen vor. Wenn man das Glück hat, diesen hübschen Vogel zu sehen, dann ist er eigentlich nicht alleine. Huschend, von Ast zu Ast, Busch zu Baum hüpfen und fliegen sie schnell, immer auf der Suche nach Insekten. In lichten, aber gerne etwas feuchteren Laubwäldern, Parks und Gärten mit Strauch- und Baumbestand sieht man die geschickten Kletterer an den äußeren Ästen. Darauf sind sie spezialisiert. Im Winter habt Ihr die Chance sie auch an Meisenknödel zu beobachten. Dann nehmen sie auch kleine Körner, Knospen, Flechten und Beeren in den Speiseplan auf.

Die kleinen Schwanzmeise, dass ist der Vogel, den ich Euch diesmal vorstellen mag, kommen eigentlich immer in kleinen Trupps vor. Um an den äußeren, dünnen Ästen gut balancieren zu können, haben die kleinen Vögel ihren namensgebenden Schwanz. Manchmal hängen sie nur an einem Fuß, halten sich dabei aber immer geschickt fest. Kopfüber hängend können sie sogar ihren Körper um 90° drehen und behalten so ihr Umfeld immer gut im Blick.

Zweidrittel Schwanz und eindrittel rundlicher Körper, nur 13 – 15 cm gross. Sie erinnern schon sehr an Meisen. Aber die Vögel mit dem lateinischen Namen aegithalos caudatus sind nicht mit den Meisen (Kohlmeise, Blaumeisen usw) verwandt und gehören zu einer eigenen Familie. Es gibt eine „südliche“ und eine nordische Art in unseren Breiten. Einen weißer Kopf mit schwarzen Scheitelstreifen schmückt den Vogel mit dem weiß-rosa Gefieder und den wir eher hier sehen. Der aus den nordischen Gebieten hat einen rein weißen Kopf und einen kürzeren Schwanz. Diese kommen uns gerne im Winter besuchen. Wenn wir ihm ganz nah in die Augen schauen könnten, würden wir das gelbe Augenlied sehen. Aber nur die Altvögel sind „geschminkt“. Ornitologen unterscheiden sogar vier Typen dieses Sperlingvogels.

etwas älteres Aquarell

Sind es nicht hübsche Vögel? Sie bauen auch wunderschöne, ovale, geflochtene Nester zwischen Zweigen, gut und stabil versteckt. Seitlich (zur Sonnenseite) gibt es ein kleines Einflugsloch. Dafür brauchen sie einen Monat und dann ist es von außen gut getarnt mit verwobenen Flechten. Ausgepolstert mit weichen Materialien bietet es innen Platz für sieben bis zwölf gesprenkelte Eier. In der Brutzeit sind diese geselligen Vogel dann kurzzeitig nur als Brutpaar unterwegs. Aber schon die Aufzucht ist wieder gemeinsam mit dem Trupp. Im Winter rücken sie zum Schlafen auch ganz dicht und wärmend zusammen. Sehr soziale Vögel also.

Erst wollte ich nur einen einzelnen Vogel schnitzen, aber sie treten ja in Trupps auf, so wurden es zumindest zwei

Die Vögel halten zusammen und achten auf ihr Territorium. Traut man den kleinen weiß-rosa Federbällen gar nicht zu, oder? Aber dieser Zusammenhalt hilft zB, dass viele Jungvögel durchgefüttert werden. Dabei helfen nämlich Tanten und Onkels mit.

Immer, wenn ich versucht habe, auf Spaziergängen die Vögel zu fotografieren, bin ich gescheitert. Sie sind für meine Kamera mit der Zeitverzögerung des Auslösers (darüber habe ich schon oft geflucht, auch wenn es nur kurz ist) zu flink unterwegs. Meist wurde ich auf sie aufmerksam durch ihr rhythmischen Gepiepe und die huschenden Bewegungen aus dem Augenwinkel. Denn sie sind eigentlich weit verbreitet und vielleicht kennt Ihr sie eher unter dem volkstümlichen Namen „Pfannenstielchen“. Auch ein passender Name, nicht wahr?

Ich drücke die Daumen, dass Ihr die kleinen Akrobaten mal beobachten könnt, auf einem Spaziergang durch das nun licht werdende Laub oder wenn sie als Trupp in den Garten einfallen. Es macht viel Spass, ihnen zuzusehen.

Vielleicht hat Euch diese weitere Vorstellung eines weiteren „flatterhaften Tiers“ wieder gefallen.

So langsam kommen wir mit unseren Jahresprojekten schon in Richtung Zielgeraden bei Andrea Zitronenfalterin, auf deren Blog alle Teilnehmerinnen der Jahresprojekte sich wieder treffen und verlinken

ebenfalls verlinkt bei Creativsalat