„Superkalifragilistigexpialigetisch“
Hallo Ihr Lieben.
Das Bandwurmwort da oben ist die deutsche Übersetzungen des englischen Kunstwortes supercalifragilisticexpialidocious aus „Mary Poppins“, Buch von P. L. Travers, oder auch das Disney Musical. Ich liebe dieses englische, ganz besondere Kindermädchen. Ich liebe den Song, sowohl im englischen Original, als auch die deutsche Übersetzung, welche ich sogar noch im zarten Alter von 19-20 Jahren im Autoradiocassettendeck gehört habe. Zusammen mit einer Freundin, auf dem Weg zur Prüfung, war das perfekte Entspannung, diesen Song, dieses Wort, lauthals zu grölen, (ich glaube, singen darf man da nicht zu sagen). Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch dieses fliegende Kindermädchen als Stempel herhalten musste, zumal wir den Song „…mit nem Löffelchen voll Zucker bittre Medizin versüßt…“ gerade alle sehr gut gebrauchen können, oder? (Ich muss gestehen, ein anderes Wort bei Gabi hat mir diesen Anstoß hier verpasst.)
Aber das ist nicht das Einzige, was ich in letzer Zeit geschnitzt habe. Schon das ein oder andere Mal habe ich hier von Eulen geschrieben.
Diese besonderen Raubvögel haben es ja nicht nur mir angetan. So herausstechend, mit vollkommen anderen Körperformen als alle anderen Vögel. Dann sind diese gefiederten Besonderheiten auch noch fast ausschließlich in der Nacht unterwegs, mit außergewöhnlichen Sinnen ausgestattet. Für viele gruselig, der so weit drehbare Kopf. Oder der unglaublich leise Flug, ermöglicht durch sehr weiche Federn. Ganz zu schweigen von den Rufen verschiedener Eulen oder Käutzchen, dem „Huhu“ oder „Kuwitt“ , von dem die Menschen früher meinten, es hieße: „komm mit“. So wurde das Käutzchen zum Todesboten, angelockt von den Insekten, welche wiederum durch das Licht am Krankenlager angezogen wurden.

Schon die Antike verehrte die Eule, Pallas Athene, Göttin der Weisheit, Kriegskunst / Strategie und des Handwerkes wurde oft mit einer Eule dargestellt. Außerdem war sie die Schutzgöttin der Stadt Athen und gehörte dem Reigen der zwölf olympischen Göttern. Wenn Ihr schon mal den Ausspruch gehört habt, „das ist wie Eulen nach Athen tragen“, so geht es darum, etwas Unnützes zu tun, Weisheit zu Weisheit bringen. Die Eule wurde zum Symbol der Weisheit. (Die Waldohreule ist allerdings der einzige der drei Stempel, der mich wirklich auch 100% überzeugt hat.)
Versprochen hatte ich auch, meinen Buchkauf der letzten Woche vorzustellen. Den Unterhaltungskrimi vergessen wir mal, den habe ich wieder weg gelegt. Nach dem ich im Laden die ersten Seiten gut fand, wurde er schon sehr bald total konstruiert und merkwürdig. So ein Titel stielt mir nur die Zeit.

Was ich aber immer wieder in die Hand genommen habe, ist “ Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough“ von Rébecca Dautremer. Ein Bilderbuch, welches ich schon länger in mein Regal stellen wollte, nach dem es von zwei Andreas vorgestellt wurde: leseninvollenzügen und diezitronenfalterin.
Ein Bildband, der für Große und Kleine gemalt und geschrieben wurde, ein Leben, an dem wir mit opulenten Bildern teilnehmen können. Bilder, welche an berühmte Künstler erinnern*, ohne zu kopieren, in denen es so viel zu entdecken gibt, die so berühren. Ein ganzes Hasenleben eben, immer wieder mit Überraschungen, Träumen und Realitäten eines ganz normalen (?) Lebens.
*Brueghel, Dali, die flämischen Meister, Hopper
Nur das Titelbild des jungen Hasens ist mir etwas zu plüschig, zu niedlich geraten.
Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough ist meine absolute Empfehlung, sowohl zum Selberlesen, als auch zum Vorlesen, zum immer wieder ansehen.
Als Letztes noch eine Gestalt aus der Welt der Anime, Totoro, der graue und plüschige Riese aus der Feder von Hayao Miyazaki, einem wunderbaren Geschichtenerzähler. (Viele großartige Anime Filme stammen von ihm und er hat nicht umsonst den Oscar für „Chihiros Reise ins Zauberland“ bekommen.) Satsuki und Mei sind zwei kleine Mädchen, die mit ihrem Vater auf s Land gezogen sind, um ihrer Mutter näher zu sein, die im Krankenhaus liegt. Die Totoros (ja, es gibt mehrere, der grosse, graue ist der, den die meisten kennen,) sind Wald- und Naturgeister, sie werden nur von den beiden Mädchen gesehen. Die Mädchen sind erst guter Dinge, lieben und erkunden ihrer Umgebung und entdecken die Natur und damit auch Totoro. Doch der Gesundheitszustand der Mutter lässt sie wieder sehr traurig werden, Angst vor dem Tod der Mutter. Wie Totoro und seine Freunde da helfen können, müsst Ihr unbedingt mal selber anschauen, oder noch mal anschauen.
Und ganz zum Schluß noch einmal zum Mitsingen:
jam di del di del di del jam di del dei
jam di del di del di del jam di del dei
Supercalifragilistig expialigetisch.
Dieses Wort klingt durch und durch furchtbar rein syntetisch.
Wer es laut genug aufsagt klingt klug und fast prophetisch,
Supercalifragilistig expialigetisch.
jam di del di del di del jam di del dei
jam di del di del di del jam di del dei
als Junge war ich sehr gehemmt und stotterte herum.
Mein Vater mir die Nase zwickt und sagt sei nich so dumm.
Ich lernte eines tags das Wort,
die Nase hatte Ruh.
Das Wort ist reinster Zungensport und jetzt hört alle zu.
Oh,
Supercalifragilistig expialigetisch.
Dieses Wort klingt durch und durch furchtbar rein syntetisch.
Wer es laut genug aufsagt klingt klug und fast prophetisch,
Supercalifragilistig expialigetisch.
jam di del di del di del jam di del dei
jam di del di del di del jam di del dei
Er reiste um die ganze welt und kam dabei sehr weit.
Sprach er das Wort rief jeder gleich :
wie ist der Herr gescheit.
Bei Fürsten war ich oft zu Gast und bei der Haute volé
erwähnte ich mein Lieblingwort,
dann bat man mich zu Tee
Oh,
Supercalifragilistig expialigetisch.
Dieses Wort klingt durch und durch furchtbar rein syntetisch.
Wer es laut genug aufsagt klingt klug und fast prophetisch,
Supercalifragilistig expialigetisch.
jam di del di del di del jam di del dei
jam di del di del di del jam di del dei
…
verlinkt beim Creadienstag
und dem Lesezimmer von Karminrot