AprilApril

 

„All meine Schmerzen kann mein Gartenspaten heilen“

Ralph Waldo Emerson (Reclam vlg) 

 

Hallo Ihr Lieben.

Glücklich, wer einen Garten in diesen Zeiten hat. Da wenigstens kurz zu verweilen, lässt einen Kraft schöpfen, runter kommen und Gedanken ordnen.

So schnell kann es gehen, also mir kommt es jedenfalls so vor. Und gleichzeitig so lange. Der März ist schon vorbei und der April macht jetzt was er will. Eine weitere Woche, auf die wir bei Andreas Samstagsplausch zurückschauen.

Langeweile? Fehlanzeige. Oder sagen wir selten. Lagerkoller? Ehrlicherweise auch ab und zu. Der Mensch ist doch ein Rudeltier, dass merkt man in diesen Zeiten. Aber wir sind ja brav, bleiben daheim. Keine Besuche bei Geburtstagen, bevorstehenden Feiertagen. Gestern kam die Meldung, dass Wandererparkplätze im Ahrtal abgesperrt werden, man will keine Touristen haben. Also rennen die Menschen hier weiter um den Pudding. Bis auf Hundegang feldeinwärts und notwendige Besorgungen innerorts, mal ein Päckchen zur Post bringen sind wir auch kaum unterwegs. Und ich hätte es ja nicht für Möglich gehalten, auf der Suche nach Klopapier. Unsere (normalen) Vorräte gingen jetzt langsam zur Neige. Diverse Läden abgesucht und dort auch gefragt. Müdes Kopfschütteln. Warum müssen jetzt die *normal Einkaufenden* ausbaden, dass sich manche Panikmenschen wie blöde bevorratet haben? Dann, im Laden neben der Post noch geschaut, auch gähnende Leere. Aber an der Kasse, der junge Mann da hat doch welches! Woher bitte? „Er habe gefragt.“ Die Kassiererin schickt mich zur Kollegin im Laden, die ich schon gar nicht mehr gefragt hatte. Eine Nachbarin schloss sich schon hoffnungsfroh an, (immer mit Abstand natürlich, geht allein weg der Pflicht-Einkaufswagen kaum anders. Gefunden, Paket bekommen. „Ja, es soll doch jeder der es nötig hat, bekommen.“    Wer hätte mal gedacht, dass so ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand in den Mittelpunkt von Beiträgen gerät. Genau wie die selbstgenähten Mundschutze. Ich habe meine Schnupftücher (Bandanas, Halstücher) eigentlich auch eher für etwas Anderes genutzt, als denn als Mundschutz. Aber da ich mich diese Woche ordentlich erkältet habe und bei dieser Mischung aus eisigkalter Nacht, Wind und warmer Sonne, war das definitiv gut. Der warme Atem stieg morgens immer direkt an meinem Kopf hoch, ganz zu schweigen davon, dass ich die  kalte Luft nicht direkt einatmen. Beim Einkaufen wird es auch genutzt. ( Und mein laute Nießer zeigt dann vielleicht auch dem ungläubigen Gegenüber, warum ich den tragen.) Was wir allerdings überhaupt nicht verstehen, warum das grosse örtliche Gartencenter noch auf hat, wo so viele Geschäfte dicht sind. Der Parkplatz dort ist noch voller, als sonst. Und keiner kann mir erzählen, dass Primelchen, Kissen, Orchideen, Grille, Garteninterieur, Insektizide und Pestizide dringend notwendig sind!

Mein Lieblingsbuch der Woche habe ich schon gestern vorgestellt. Außerdem liegt auf meinem Stapel Ray Bradbury „Der Tod ist ein einsames Geschäft“, eine Hommage an die *Noir* Krimis. Ein Buch von einem sehr vielseitigem Autoren, von dem die meisten nur „Fahrenheit 451“ kennen. („Das Böse kommt auf leisen Sohlen“ steht auch schon länger auf meiner Liste, ein eher fantastisch-gruseliger Roman. Aber wusstet Ihr, dass er auch Drehbuchschreiber für Hollywood war? So schrieb er nach Melvilles Roman Moby Dick das Script zu John Hustons Meisterwerk mit Gregory Peck.) Außerdem sind da noch zwei Titel, die beim Bücherei Stapel etwas nach unten gerutscht sind. Hat ja Zeit. Neil Gaiman geht eigentlich immer, egal ob der Titel für Erwachsene oder Kinder ist. Und als Kind der ersten ??? Bücher mag ich auch heute ab und an noch da rein schauen, vor allem, wenn es ein deutsches Comic ist.

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Natürlich habe ich noch mal geschnitzt. Zweiteilig ist das freche Rotkehlchen dann doch nicht geworden. Anhand der Fotos seht Ihr vielleicht warum. Buntstifte gehen besser. Maike hat mir dann auch erklärt, dass mir simpel Ansatzpunkte fehlen, die von der anderen Seite überall Fixpunkt zum Druck geben. Aber irgendwie gefällt es auch nicht recht, zu krass der Kontrast der Farben. (Bei Maike sieht das viel besser aus und ich hoffe, sie zeigt das mal wieder auf dem Blog. Oder sogar mehr A?)

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mit rotem und braunem Buntstift

 

 

Wusstet Ihr, dass Rotkehlchen zwar schön aussehen, wunderbar vom höchsten Ast des Baumes singen, aber streitbare Einzelgänger sind?

Obwohl Rotkehlchen ursprünglich Waldbewohner sind, kommen sie viel in Gärten und Parks vor. Eifrig sammeln sie dort Insekten und Gewürm, gebrütet wird in Bodennähe. Im Sommer und Winter wird gern Mal Obst genossen. Rotkehlchen begleiten uns oft bei der Gartenarbeit. Wir sind „grosse Tiere“,  die Insekten aufwühlen. Das Lätzchen tragen beide.

 

Wenn ich die Stichsäge in Gang bekomme,  baue ich vielleicht einen einfachen Fledermauskasten, (Anleitung  beim NABU). Wir wollen das Wochenende auch angrillen. Das Wetter soll wunderbar werden.  Vorher vielleicht noch etwas mit dem Gartenspaten…

Macht es Euch fein, trotzdem.

Verlinkt auch bei dem Monatsmotto der Zitronenfalterin

 

 

 

 

26 Gedanken zu “AprilApril

  1. Das hast Du selbst geschnitzt!`?!!!!! Unglaublich! Habe mich auch mal in sowas versucht, aber ganz schnell aufgegeben. Dafür habe ich einfach zu viele fertige Stempel 😀 Das Rotkehlchen sieht Hammer aus!

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  2. Um Deinen Garten beneide ich Dich nicht. Ehrlich nicht. Hatte ich mal, brauche ich nicht mehr. 🙂 Hatte ich schon mal gesagt, dass ich das ganze Maskennähen ein wenig übertrieben finde? Nein? Es geht auch einfacher, und ungefähr mit demselben Effekt, aber unaufwändiger. Dass Klopapier immer noch/ wieder Mangelware ist, will nicht in meinen Kopf. Unser Verbrauch ist auch nicht höher als in Nicht-Krisenzeiten. 🙂 Liebe Grüße, mach’s gut, inzwischen wieder gesund? Liebe Grüße, Gabi

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    1. Oh, ohne Gärtchen geht nicht. Aber muss ja nicht jeder
      Hab eben erst neue Stachelbeere gepflanzt. Aber jetzt zu warm in der Mittagszeit.
      Ja, meine Zuschnitte fliegen auch noch in der Kiste rum. Ich mag die Faltanleitung, oder wie ein Cowboy.
      Manche Leute brauchen offensichtlich Klopapier Throne. Anders kann ich das auch nicht nachvollziehen.
      Ja, die Erkältung ist lang vorbei. Geht ja bei dem guten Wetter fix iR.
      Liebe Grüße zurück
      Nina

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  3. ich finde dein einteiliges rotkehlchen total niedlich. du kannst es ja auch mal mit ein bisschen wasserfarbe anmalen, das sieht bestimmt auch nett aus!
    ich spreche ja inzwischen schon leute auf der straße an, wenn sie mit einem paket klopapier unterwegs sind ;)) und frage, wo sie das denn bekommen haben! gestern hatte ich dann glück und fand dann tatsächlich in einem drogeriemarkt dann die letzte (!!) packung. mit kamillenduft ;))!
    aber wir lassen uns nicht unterkriegen!!
    liebe grüße
    mano

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    1. Super, dass Du welches bekommen hast. Ich nehme sonst auch kein vierlagiges Luxusklopapier, aber hauptsache, man hat welches.
      Es muss Menschen geben, die ganze Kellerräume damit voll haben.
      Ja, Aquarell geht sicher auch, muss ich testen, da vielleicht die Stempelfarbe nicht wasserfest ist und dann verläuft. Mal ausprobieren.
      Danke Dir und ja, nicht unterkriegen lassen. Tapfer und gesund bleiben.
      Liebe Grüsse
      Nina

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  4. Liebe Nina,
    ja die Rotkehlchen sind allerliebst…hier werden die kleinen Hüpfer in ihrer Streitlust von den Spatzen getoppt. 😉
    Deine Stempel sind wieder 1a…soweit ich weiß sehen bei Rotkehlchen Männlein wie Weiblein gleich aus. 😉
    Lieben Gruß und hab eine erholsame Karwoche, Marita

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  5. Sooo süß, deine Rotkehlchen!!! Ich finde sie sehr gelungen und war gleich entzückt! In der Natur mag ich diese Vögelchen auch gerne und freue mich, wenn eines durch unseren Garten hüpft/fliegt.
    Wünsche dir eine gute Woche. Bleibt weiterhin gesund und lass dich nicht unterkriegen ;-)!
    Liebe Grüße
    Ingrid

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    1. Dankeschön! Ich freu mich auch immer, wenn ich eines sehe und vor allen Dingen höre, es sitzt gern in Nachbars Kirschbaum ganz oben und lässt mit seinem zauberhaften Gesang alle wissen, dass das sein Revier ist.
      Dir auch weiterhin alles Gute und liebe Grüße
      Nina

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  6. Hallo Nina,
    ohje, erst einmal gute Besserung. Jetzt erkältet zu sein, ist sicher blöd. Ich kann mir vorstellen, dass du da im Supermarkt ganz schön ängstlich angeschaut wirst. 😉

    Das die Parkplätze von Ausflugszielen gesperrt werden, finde ich auf einer Seite gut, denn es gibt noch immer einige Unvernünftige, die in großen Gruppen unterwegs sind, auf der anderen Seite nervt es mich. Irgendwohin müssen doch die ganzen Leute. Nicht jeder hat einen Garten, in dem er etwas frische Luft tanken kann. Und ja, Zuhause bleiben ist angesagt, doch jeder braucht auch mal ein wenig Bewegung und Natur. Bei diesem Thema muss ich mich noch ein bisschn in Gelassenheit üben.

    Dir wünsche ich auf jeden Fall weiterhin viel Spaß beim Malen und werde schnell wieder fit!
    Tanja

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    1. Danke Dir
      . Das gute Wetter hat schon sehr geholfen. Frische Luft und Sonne!
      Ja, es ist wirklich heftig für all die Menschen, die keinen Garten haben, womöglich auch noch kleine und bewegungshungrige Kinder… Bin ich froh, dass es uns nicht damals erwischt hat, mit kleiner Mietwohnung und kleinen Jungs.
      Tapfer bleiben!
      Gesund sowieso
      Liebe Grüße zurück
      Nina

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  7. hej nina,
    Lagerkoller haben wir noch nicht hier :0) aber ich arbeite ja auch….ansonsten sind wir drin, für den garten ist es noch zu kalt, bei uns hat es die letzten tage gefroren. Vielleicht ja nächste woche, wer weiss. Wir haben jede Menge Spatzen und ab und zu gesellt sich auch mal ein Rotkehlchen dazu. Dein Stempel gefällt mir wieder sehr…hab noch einen schönen sonntag und…ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  8. Fledermauskästen sind wunderbar! Es gibt nichts Schöneres, als im Sommer gegen den Himmel zu schauen und die Tiere im Zickzackkurs zu beobachten. Seitdem haben wir ganz selten Mücken bei offenem Fenster!
    Das Rotkehlchen ist sehr süß! Uns begleitet es auch bei der Gartenarbeit .
    Bon week-end!
    Astrid

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    1. Ja, um das Haus meiner Mutter sind sie selbstverständlich und das auch ohne Kästen. Sobald es wärmer wurde, haben wir hinter dem Haus gesessen und das bis in die Nacht hinein. Das Ihr sie in der grossen Stadt habt, ist wunderbar, hier sind sie weniger zu sehen, daher mein Vorhaben. Leider ist irgendwas mit der Stichsäge, hab noch nicht herausgefunden was.
      Hoffe, Ihr habt die Sonne heute sehr genossen. Sonst morgen noch mal!
      Liebe Grüsse zurück
      Nina

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  9. Das die Rotkehlchen solche Streithähne sind, wusste ich, NIna. Sie sind immer der Chef im Futterhaus ;)) Langeweile kenne ich auch nicht, Garten, Haus und Familie lassen das nicht zu. Allerdings einen Lagerkoller kenne ich, ich würde so gerne mal wieder etwas anderes erleben… irgendetwas… eine Ausstellung, ein Konzert, Kino.. ach! Nein, nein, nein. Wir lassen uns nicht unterkriegen, gelle?! Schönes Wochenende und take care, Nicole

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    1. Genau, nicht unterkriegen lassen! Und ich würde es Dir sofort gleich tun, so gern mal wieder… und Ostern,… aber was nütz jammern, wo wir es sogar noch gut haben, Gesellschaft, Garten, … und die geh ich jetzt auch wieder „besuchen“ und mir einen kleinen Sonnenbrand holen.
      Danke Dir und liebe Wochenendgrüsse zurück
      Nina

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  10. Das passt jetzt wirklich perfekt: wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich meinen Mann bei der Gartenspaten-Gymnastik…. Du hast recht, die Stadt war menschenleer, im Drogeriemarkt wurden nur eine beschränkte, abgezählte Menge an Kunden eingelassen, lediglich im Gartencenter wurde nicht groß auf Abstand verwiesen (wir gehörten zu den ersten Kunden und waren schnell wieder weg).
    Rotkehlchen kommen bei uns auch vereinzelt mal zum Futterhaus, das sonst fest in Spatzenhand äh, -kralle ist.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  11. Rotkehlchen sorgen an meinem „Katzenkino“ regelmäßig für Unfrieden. Trotz dem reichlichen Angebot möchten sie die Futterstelle am liebsten alleine haben.
    Viele Grüße und frohes Grillen,
    Karin

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  12. Also mir gefallen deine Rotkehlchen sehr gut und passen so gut in die Frühlingszeit. Ja auch bei uns im Garten spaziert eines umher und ich hoffe immer, dass es den Katzen nicht begegnet.
    Das Zitat von Herrn Emerson bewirkt bei mir genau das Gegenteil, wenn ich da an meinen Rücken denke.
    L G Pia

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