Keltische Knoten

Hallo Ihr Lieben.

Wer schon mal in Irland war, der hat sie gesehen, überall: die keltischen Knoten. Als in unseren Breiten sich ein gewisser Karl krönen lies und auch „diese neue christliche Religion“ als Staatsreligion einführte, war das Christentum in den schottischen und irischen Landen schon wesentlich verwurzelter. Wirklich Genaues weiß man nicht über das Book of Kells, welches um diese Zeit in Schottland gemalt und geschrieben worden sein soll. Da auch Wikinger immer wieder an den Küsten Schottlands und Nord-England einfielen, wurde das Buch wohl nach Irland geschickt, um es dort zu verstecken. Allerdings weiß jeder, der schon mal die Rundtürme in den Abteiruinen auf der grünen Insel gesehen hat, daß auch Irland nicht von den Barbaren aus dem Norden verschont blieb. In der Kells Abtei wurde es lange aufbewahrt, dann aber gestohlen. Doch die Diebe hatten wohl mehr Interesse am goldenen Einband, denn der heute legendäre Band über die vier Evangelien wurde wenig später gefunden.

Überall in diesem aufwändig gemalten Buch sind „keltische“ Motive eingebunden. Aufwändig sind Buchstaben in kräftigen Farben hervorgehoben. Die vier Evangelisten, Maria mit dem Kinde und Jesus sind auf ganzen Seiten zu sehen. Das Gold, welches für diese Kunstwerke benutzt wurde, ist übrigens kein echtes Gold, sondern eine Mischung aus Arsen & Schwefel und wird Orpiment genannt. Das Blau wurde nicht aus Lapislazuli, sondern aus Färberwaid extrahiert und ist im Prinzip die Farbe Indigo.

book-of-kells-enc.-britannicaDie vielen Spiral- und Knotenmuster sind besonders schön, Ornamente rund um Tiere und Menschen. Heute kann man sich in Dublin, im Trinity College immer zwei Seiten, welche regelmässig umgeblättert werden, unter Glas ansehen. Eine gekonnte, bildliche Mischung der Religion(en) und Mythen.

Also ist es kein Wunder, dass ich mir schon länger einen Stempel schnitzen wollte. Seid ich das erste Mal in Irland, Schottland und der Bretagne war, bin ich begeistert von diesen „Schnörkeln“.

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Diese Tiere, die sich in den eigenen Schwanz beißen, die Beine durcheinanderwirbeln, Vögel mit immer wieder gewundenen Hälsen, Knoten, die Unendlichkeit verheißen. Dabei sind mir natürlich auch wieder Bücher in die Hände gefallen. Morrigan, die Hexe und Cú Chulainn, (auch Cuchulain) der größte irische Kämpfer, all die Märchen über Leprechauns, Elfen und Geister, gehören in mein Lieblingsbücher Regal. Sehr passend übrigens gerade, denn es jährt sich „all hallows eve“.

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Als Stempel gar nicht so einfach zu schnitzen, wie es aufzumalen war, geht der Verlauf  dieses Spiralen und Schnörkel nun drunter oder drüber?

 

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Hier seht Ihr, dass ich mich schon mal mit dem Thema beschäftigt habe und Stempel, soewie Linol geschnitzt habe.

 

Eigentlich wollte ich an diesen Beitrag zur Mustersammlung von Michaela noch Art Deco und Jugendstil anschließen, aber der Monat ist schon wieder um. Mal schauen, ob ich trotzdem…

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Euch allen eine schöne, sonnig-herbstliche Woche.

Slainte

 

9 Gedanken zu “Keltische Knoten

  1. das sind ja wunderschöne schnörkel und verknotungen! als bretagnefan hab ich mich auch mal an solchen mustern versucht, habe aber aufgegeben, zu wenig geduld!
    dein wildschwein ist super geworden und ich hoffe, all die lustigen insekten haben ihren zweck erfüllt ;)!
    liebe grüße
    mano

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    1. Oh ja, das Insektenshirt war super 😉
      Ich mag diese keltischen Knoten immer schon sehr, die reinen Knoten, wie sie ja auch an den Kreuzen zu sehen sind, bekomme ich auch nicht so gut hin als Stempel, dass habe ich auch aufgegeben. Aber mit einer Figur dazu geht es.
      Liebe Grüsse zurück
      Nina

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  2. Toller Post, sehr interessant und wundervolle Muster! Die Knoten ließen bei mir den Gedanken an Knotengärten mit niedrigen Buchsbäumen aufkommen, welche mich immer wieder begeistern.
    Bei Michaela habe ich gesehen, dass die Linkparty noch 5 Tage geöffnet ist. Es wird viele Bloggerinnen erfreuen, wenn du noch verlinkst, liebe Nina!
    Herzliche Grüße
    Ingrid

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    1. Oh ja, diese Unendlichkeitsknoten! Die Schlossgärten, die von oben noch beeindruckender aussehen.
      Ich habe noch nie darauf geachtet, wie lange die Linkparty geöffnet hat, vielleicht komme ich noch zu was, Dankeschön.
      Liebe Grüße
      Nina

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  3. Diese wunderschöne Buchkunst mag ich auch sehr. Toll, dass Du Dich zu feinsten Stempeln inspirieren liessest. Meine Töchter haben sich im Formenzeichnen in der Schule mit diesen keltischen Knoten auseinander gesetzt. Ich hab mich darin dereinst auch probiert. Es macht viel Spaß und fördert die Konzentration.
    Die „Meute der Morrigan“ habe ich auch noch irgendwo im Regal stehen. Stimmt, das wäre eigentlich ein tolles Buch für die Herbstzeit. Ich habe es sehr gerne gelesen!
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Ja, ich habe das Buch vor Ewigkeiten gelesen, liebe die Geschichte und auch die Aufmachung. Wenn mein Stapel nicht gerade so gross wäre…
      Das Zeichnen der Knoten fand ich auch immer schon toll, ich mag auch einfach diese einfache und doch so raffinierte Kunst.
      Liebe Grüsse zurück
      Nina

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  4. Oh, wie schön! Und hallo, Wildschwein, Dich kenn ich!
    Das Orpiment oder Auripigment war so giftig, und sie wussten es und haben es trotzdem benutzt, mangels farblich überzeugender Alternativen … ganz schön gruselig. Und spannend. Ich würde sehr gern mal heimlich und unsichtbar in der Zeit zurückreisen und jemanden bei der Verwendung beobachten.

    Liebe Grüße!
    Maike

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    1. Hi Du Liebe!!
      Ja, das muss fantastisch anzusehen gewesen sein, wenn die Äbte so etwas gemalt haben!
      Wenn ich an die Farbe denke, muss ich auch immer an Der Name der Rose denken und in irgendeinem andern Roman spielt die Farbe auch eine Rolle, aber ich hab s vergessen.
      Ja, über die Schulter schauen, gern,… leben eher nicht in dieser Zeit. Da wäre ich bestimmt schon tot.
      und ja, das Schweinchen kennst Du 😉
      Liebste Grüsse zurück
      Nina

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