„Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.“
Jorge Louis Borges
Hallo, Ihr Lieben.
Bei zwei gelernten Buchhändlern stehen ganz viele Bücher, überall. Vom Keller, wo wir vor allen Dingen unsere Kinder- und Jugendbücher lagern, über das Büro, Wohnzimmer, auf der Treppe, hoch zu den Schlafzimmern, auf dem Klo, im Küchenschrank.
Ich bin froh, dass wir eine relativ gute Bücherei hier haben, so kann man dort viel ausleihen, ausprobieren, anlesen. Für elektronische Bücher ist auch gesorgt. Man geht mit der Zeit, manchmal dauert es nur etwas länger. (Sonst hätten wir wohl ein noch größeres Platz Problem.)

Passend dazu lese ich gerade das Tagebuch eines schottischen Buchhändlers, wir würden sagen, eines Antiquar.
Humorvoll schreibt Shaun Bythell jeden Abend über seinen Alltag, wenn er Onlinebestellungen aus seinem Fundus suchen muss, neue – alte Nachlässe aufkauft, schrullige und normale Kunden im Laden hat oder eben einfach nur Alltag in einer Buchhandlung für „gebrauchte Bücher durchstehen muss“. „Tagebuch eines Buchhändlers“ bei btb (mein nächstes Buch seht Ihr auch gleich darunter.)


Am 8.10. war Tag der Buchhandlung, prompt wurde natürlich im Radio auch von den (wenigen) kleinen und besonderen Buchhandlungen berichtet, die den Wandel bis jetzt getrotzt haben und Dank viel Engagement überleben. Nieschenbuchhandlungen gibt es ja Gott sei Dank immer noch. Nichts desto Trotz, der Buchhandel in Deutschland hat sich sehr verändert, vieles läuft da auch hinter den Kulissen, was der Kunde, der an den schön dekorierten Stapeln von Bestsellern vorbei geht, gar nicht weiß. Neue Medien buhlen um die Aufmerksamkeit, digitale Bücher sind selbstverständlich geworden, das Leseverhalten hat sich bei vielen Menschen und vor allen Dingen bei der neuen Generation verändert. Unsere Kinder sind mit ganz anderen Medien aufgewachsen, selbst wenn sie in jungen Jahren noch an Bücher herangeführt wurden, ist die Zeit, die man für etwas hat, nun mal nicht unendlich. Ich sehe es auch bei mir selber.
(Ich versuche immer meine Buchkäufe in unserer Bücherstube um die entferntere Ecke zu tätigen, welche übrigens wieder ausgezeichnet wurde, aber auch bei uns gibt es Mal Online-Bestellungen.)
Und doch bleibt am Ende des Tages (spätestens) der Griff zum Buch.
„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“ von Heinrich Heine
Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen. Heinrich Heine
„Ein klassisches Werk ist ein Buch, das die Menschen loben, aber nie lesen.“ von Ernest Hemmingway
Wenn du etwas erreichen willst, lies so viel, wie du nur kannst. – Roald Dahl

„In einem guten Buche stehen mehr Wahrheiten, als sein Verfasser hineinzuschreiben meinte.“ von Marie von Ebner-Eschenbach
Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen. Francis Bacon
„Ein Raum ohne Bücher, ist wie ein Körper ohne Seele.“ Cicero

Ich glaube, es würde mir nichts ausmachen, im Fegefeuer zu schmoren, so lange es dort eine gute Leihbücherei gibt. Stephen King
Ich könnte hier noch so viel mehr Zitate über Bücher schreiben. Und es gibt eine noch grössere Zahl an Zitaten aus Büchern. Manche davon sind wie selbstverständlich in unseren Sprachgebrauch eingeflossen, ohne dass wir es recht wußten.
„Alle für einen, einer für alle!“ Alexander Dumas aus „Die drei Musketiere“
die“ Gretchenfrage“ und „der Pudels Kern“ sowie „der Weisheit letzter Schluss“ J.W. von Goethe aus „Faust“
„Etwas ist faul im Staate Dänemark“ oder „gut gebrüllt Löwe“ W. Shakesbeare
„Irren ist menschlich“, „über Geschmack lässt sich nicht streiten“ oder „erst kommt das Fressen, dann die Moral“ Zitate der bekannten Philosophen und Autoren Seneca, Immanuel Kant und Bertholt Brecht.
Bücher begleiten uns unser ganzes Leben lang, sind manchmal die besten und vielleicht zeitweise auch einzigen Freunde, nehmen uns mit in andere Welten oder halten uns den Spiegel vor. Ein Leben ohne Bücher könnte ich mir nicht vorstellen. Und kaum eine Zeit, in der man so viel liest, wie im Herbst und Winter, wenn man mehr auf dem gemütlichen Sofa, Lesesessel sich flätzt, oder früher in s Bett geht, um noch ein paar Seiten zu lesen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen, dass Ihr gerade ein gutes Buch lesen könnt, wo und wann Ihr wollt.
Verlinkt beim Monatshema der Zitronenfalterin, bei der Link-Sammlung von Kaminrot und dem Freutag