Hallo!
Es ist ja schon fast zu spät sie zu ernten. Holunderbeeren. In der Zeit unseres Urlaubs haben sich die Vögel drüber her gemacht. Sei ihnen von Herzen gegönnt. Denn um einiges an Saft für eine *Fliederbeersuppe* zusammen zu bekommen, müsste ich mindestens 750g Holunder – Flieder – beeren sammeln und kochend entsaften.
Ihr wundert Euch vielleicht über den Namen, aber im Norddeutschen werden die Holunderbeeren Fliederbeeren genannt, die Suppe manchmal auch Knicksuppe, da der Holunderstrauch früher ja oft auf den kleinen *Knicks* stand, die an ein Haus angrenzten.
Hier nun das Rezept, das ich aber mit gekauftem Holunderbeerensaft machen werde:
750g Holunderbeeren, 2 Gewürznelken, unbehandelte Zitronenschalenabrieb, 250g saure Äpfel, 2 El Zitronensaft und 30 g Speisestärke, 150g Zucker
Holunderbeeren putzen und abstreifen, 1 l Wasser mit Gewürzen, 100g Zucker und Zitronenschale zum Kochen bringen. Beeren 30 min leise darin kochen.
Derweil Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. 1/4 l Wasser mit restlichem Zucker und Zitronensaft zum Kochen bringen, Apfelspalten Drain knapp gar kochen.
Und die Beeren durch ein Sieb geben und durchstreichen. Speisestärke mit etwas Suppe binden. Die Äpfel werden kurz vor dem Servieren in die Suppe gegeben. Wer mag, kann die süsse Suppe mit Grießklößchen servieren.
Holunder ist eine sehr alte Heilpflanze. Das Wort Holunder stammt von dem althochdeutschen Wort Holuntar (Holun = hohl, heilig, günstig, gnädig) ab. Tar kommt von Baum oder Strauch. Schon bei den Kelten bedeutete der Strauch die Unendlichkeit des Lebens. Auch die Namensähnlichkeit von Holda, die Muttergöttin aus der germanischen Mythologie, ist nicht zufällig. Der Name Holda (auch Holla oder Hohe, in Grimms Märchen: Frau Holle) bedeutet die Strahlende. Holda wurde als Hausgöttin verehrt. Jeder Garten oder Hof hatte einen Holunderstrauch, dass Holz wurde auch im Mittelalter nicht verbrannt.
Tatsache ist, dass sowohl die Blüten, als auch der Saft der gekochten Beeren, (roh sind sie giftig,) die Abwehrkräfte stärken und bei Erkältungen helfen.
DORFSTILLE
Holunderduft liegt auf der Dorfesgasse –
die Hüttenfenster gleißen sonnenbunt.
Die Büsche schatten breit – es fliegen blasse
und volle Blüten schwebend hin im Rund.
Die Kirche ragt im goldengrünen Dämmern
der Linden, die sie überdrängen breit.
Nur aus verlorner Ferne dringt ein Hämmern,
als sei‘ s der Herzschlag dieser Einsamkeit…
Sonst alles klangtot! und die Mittagstille
liegt wie mit erz‘ nen Flügeln überm Land –
ich glaube fast, man hört es, wenn die Hülle
der Blätterknospen sprengt ihr bräunlich Band…
Ich glaube fast, man hört es, wenn im Neste
die Schwalbe sich im Mittagsschlafe regt,
und wenn ein Bienlein durch die Lindenäste
die Würze tropfend aus den Blüten trägt…
Alberta von Puttkamer
Was auch sehr lecker ist: eine Holundermarmelade. Gelee ist nicht so meins und die kleinen Beeren sind auch mit Kern gut zu genießen. Ist zwar etwas Arbeit, lohnt sich dafür sehr 😋
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Hallo,
ja, man kann auch oftmals Marmelade machen, aber hier in der Familie wird sie nicht so gern gegessen.
Man kann dann ja bei Marmeladen die längeren Kochzeiten für den Entsafter weglassen.
Leider sind die Holunder Beeren hier schon weg bzw kleine, harte Trockenfrüchte.
Mal sehen, vielleicht mache ich mal Ebereschenmarmelade dieses Jahr, kennst Du die auch? Ist ja auch sehr gesund und ähnlich zuzubereiten.
Liebe Grüsse an den Hennesee
Nina
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