Heute hab ich ganz viel was ich hier reinpacken möchte. Am Wochenende habe ich mit dem Sohn Cookies gebacken. Seid wir in Schottland waren, wollten wir das mal endlich auch selber machen.
Im Geschäft sind die immer so teuer, dabei sind sie so einfach zu machen… aber fast genau so schnell auch wieder weg. Ein einfaches Grundrezept geht so:
280g Mehl, 250g Butter, 200g Rohrzucker/Zucker, 2 Eier, 1 Tl Natron (ich nehme aber immer Backpulver), 1/2 Tl Salz und 250g gehackte Schokolade (nach Belieben Zartbitter, Vollmilch, weisse oder mischen)
Wer etwas experimentieren mag, nimmt verschiedene Schokoladen, mischt gehackte Mandeln oder Nüsse unter oder auch Cranberries. Wir haben es so gemacht, dass wir als erstes Blech nur Schokolade genommen haben, Zartbitter und Vollmilch. Beim zweiten Blech habe ich dann gehackte Mandeln dazu gemischt und zum Schluss noch mal etwas weisse Schokolade. Diese ist aber *untergegangen*.
Butter, Zucker, Salz (ja, die Menge ist wichtig, schmecken dann viel besser, wie beim Karamell) verrühren, bis der Zucker aufgelöst ist. Den Ofen auf 190°C vorheizen.
Die Schokolade klein hacken und bei Seite stellen. Unter das Buttergemisch nun die Eier, Mehl und Backpulver rühren. Zum Schluss erst die gehackte Schokolade unterrühren. Wer die Cookies noch schokoladiger mag, der rührt etwa einen El echten Kakao noch unter. Nun mit zwei Esslöffel den Teig auf vorbereitete Backbleche verteilen. (Mit einem kleinen Eislöffel geht das übrigens auch recht gut.)
Nun das Blech auf mittlerer Schiene, bzw die Bleche (bei Umluft ca 10°C weniger), 8-10 min lang backen. Die Mitte des Cookies sollte noch weich sein! Auf dem Blech erkalten lassen und dann in Dosen zu Türmen gestapelt verwahren.
Außerdem hab ich so leckeren Apfelgelee und Apfelmuss gekocht. Jaaaa. Apfelgelee, kann doch jeder. Nein! Nicht jeder hat eine Mutter die Gott sei Dank im Garten alte Apfelsorten hat. Die Rote Sternrenette z.B., aus denen hab ich den Gelee gemacht und weil sie so viel Eigenaroma haben, kommt da auch kein Zimt, Anis oder sonst was rein.
Wie man sieht, ist dies Fallobst durch Würmer und starken Wind. Denn eigentlich bleibt der *Weihnachtsapfel* noch etwas hängen. Seine Erntezeit geht von Oktober bis in den Dezember. Da die Sorte aber windanfällig ist, bekommen wir schon im Altweibersommer erste Früchte.
Wenn der Apfel richtig reif ist, hat der Stern in der Mitte noch mehr rote Adern um sich. Hier eine Zeichnung aus einer alten Pomologenzeitung. Der Apfel ist über 200 Jahre alte und man vermutet, dass er aus der Gegend von Maastricht stammt. Dieser Tafelapfel hat nicht nur hohen Zierwert, er ist vielfach einsetzbar: Frischverzehr, Backen, Keltern, Lagerapfel bis nach Weihnachten, sein Fruchtfleisch ist fest und süßsäuerlich. Der Baum ist allerdings starkwüchsig und benötigt viel Platz. In Beschreibungen steht oft, dass er auch in höheren, kälteren Lagen stehen kann. Aber er braucht gute, keine trockenen Böden. Früher wurden besonders schöne Exemplare dann mit etwas Fett eingerieben, dass sie schön glänzten und auf den Weihnachtstisch gelegt oder in den Tannenbaum gehängt.
Einen ganz besonderen Duft verströmt hier bei uns gerade der Dülmener Rosenapfel. Auch eine alte Sorte aus dem Garten meiner Mutter. Das alte Bild ist aus dem Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. Diese alte robuste Sorte von 1870 hat einen besonders zarten Duft, das Fruchtfleisch ist saftig, fein würzig und schmeckt nicht zu süß und nicht zu sauer. Der Apfelbaum ist von mittelstarkem Wuchs und trägt regelmässig. Auch dieser Apfel lässt sich gut lagern und kann sowohl als Tafelapfel als auch als Wirtschaftsapfel gut gebraucht werden. Genau wie die Sternrenette steht er oft auf Streuobstwiesen. Ich hab mir aus dem Korb hauptsächlich die kleineren Äpfelchen geklaubt, da man die so gut mitnehmen kann, nicht nur zur Schule.

Aus dem Fallobst des Dülmener Rosenapfels hab ich Apfelmus gekocht. Meine Leibspeise zusammen mit frischem, selbstgestampftem Kartoffelpüree. So schwelge ich regelrecht im Moment im Ernteherbst. Bald werden auch wieder Apfelchips gemacht. (Ich habe eine Schälmaschine, die auch gleich den Apfel schön in Spiralen schneidet und dann lege ich einen Fliegengitterrahmen auf unseren Ofen, wenn wir damit heizen und trockne die Apfelscheiben.)
Passend dazu habe ich dieses handbemalte Porzellan gefunden, Sammelgedeck. Meine Mutter hat mir den eindrucksvollen Kaktus aus Spanien mitgebracht und so stehen mit den Sukkulenten und den Herbstboten, sowie den letzen Blüten aus dem Garten, zwei Jahreszeiten hier.
Denn die Nächte werden jetzt mit einem Mal sehr viel kühler, auch wenn die Sonne tagsüber noch viel Kraft hat. Den stundenlangen Regen mochte man auch lieber von drinnen sehen. Jetzt sitzt man abends auf dem Sofa und kuschelt sich bei einem Buch ein, statt wie noch vor Kurzem auf der Terrasse.
Und natürlich musste ich mir dieses Buch kaufen! Außerdem hab ich noch im Trödel den dicken Wälzer ergattert:

Ein Bildband über die berühmte Fotoagentur Magnum. Vielleicht ist Euch eher der ein oder andere Fotograf dieser Agentur bekannt: Robert Papa, Henri Cartier-Bresson, W. Eugene Smith, Marilyn Silverstone, Marc Riboud, Steve McCurry,…Viele Fotos kennen wir, ohne dass man von den Fotografen weiß. Ob es nun Berühmtheiten wie der Maler Dali, der unbekannte Arbeiter oder Kriegsbilder sind, sie zeigen immer ein Stück Zeitgeschichte. Man kann sich das Buch häufig nehmen und einzelne Passagen darin ansehen, darüber lesen, nachdenken. Gott sei Dank hat mich mein Vater als Teenager schon in eine Magnum Fotoausstellung mitgenommen, so dass ich diesen Schatz auch erkennen konnte.

Bleibt neugierig! Wünsche Euch eine schöne Woche.
Ein Gedanke zu “Äpfel, Kekse und Gefundene Schätze”