Hoppevogel

Hallo Ihr Lieben.

Die ursprüngliche Reihenfolge meiner Vögel für das Jahresprojekt ist eh nun durcheinander geraten, so dass die Anregung meiner Mutter zur rechten Zeit kam. (Sie war der Meinung, ich hätte schon einen entsprechenden Stempel. Richtig war aber, dass er schon lange auf meiner Liste stand.)

Schon in der Antike gibt es Texte (Ovid zB.), die diesen Vogel beim Namen nennen. Auch flog er zwischen der Königin von Saba und König Salomon als Bote hin und her. Für manche Völker ist er ein heiliger Vogel, ein Symbol der Fruchtbarkeit, des Frühlings. In anderen Ländern dagegen gilt er als unrein, da er im Dung pickt – nach Maden. In Israel ist er seit 2008 Nationalvogel. Da er sich auch schon mal an Bienen heranmacht, war er von Imkern nicht gern gesehen. Die Rede ist vom Wiedehopf. Achtung, kein „r“ einweben, dass passiert mir manchmal. Der Name hat nichts mit dem Wort „wieder“ zu tun. Eher kommt er wohl aus dem Althochdeutschen und hat den lautmalerischen Hintergrund „wüthüp“.

Der Name des Wiedehopfes hat also nichts mit dem auffälligen Kopffederschmuck oder hüpfen zu tun. Denn er besitzt einen sehr ähnlichen Namen im altenglischen, altirischen und altsächsischen und diese haben wohl mit der Bezeichnung für (altes?) Holz zu tun. Ich denke, es ging um die Futtersuche im Altholz, er frisst Insekten, Larven und Würmer. Der Lateinische Name Upapa epops dagegen hat sehr viel mehr mit dem Vogel zu tun, er erinnert an seine Rufe in der Brutzeit zu tun: „up-up-up“.

Amselgroß ist der Wiedehopf, hat einen langen, gebogenen Schnabel und seine fuchsrote Federhaube mit den schwarzen Enden ist unverwechselbar. Auch seine Flügel sind mit der schwarz weißen Färbung sehr auffällig und beim bogenförmigen Flug gut sichtbar. Die Haube stellt er übrigens auf, wenn er sich bedroht fühl oder aufgeregt ist (auch bei der Paarung natürlich).

noch kontrastreich durch die Bleistiftzeichnung

Gern lebt er in Streuobstwiesen oder Hochstammbäumen, er baut auch sein Nest in sie, nimmt aber auch andere Höhlen oder Halbhöhlen. Alte Astlöcher, die durch den Zahn der Zeit zu „Unterkunftsmöglichkeiten“ wurden oder Spechthöhlen, welche im Frühjahr gerne als Brutstätten genommen werden. Alte Weinberge mag er auch. Wie bei vielen anderen Tieren hat der Rückgang dieser ökologischen Nischen zum Schwund des schönen Vogels geführt. Der Wiedehopf ist übrigens ein Zugvogel in unseren Breiten. Seine Verbreitung ist von Eurasien und Afrika bis zu einzelnen Gebieten nördlich der Alpen. Er ist also gar nicht so häufig bei uns anzutreffen. Brutgebiete gibt es unter anderem im Süden Deutschlands und im Osten, immer da, wo es warme, offene und trotzdem buschige, ruhige Gebiete gibt – mit altem Baumbestand. Auch für diesen Vogel ist die intensive Nutzung unseres Landes und immer stärkere Zersiedlung der Grund, dass er auf der „roten Liste“ steht.

Upupa epops

Wusstet Ihr, dass man in der Schweiz sagt: „Du stinkst wie ein Wiedehopf“, weil sich die Vögel mit einem stinkenden Sekret gegen Feinde wehren?

Oder dass der Wiedehopf der einzige Vogel seiner Art in seiner Familie ist, bzw. einer von mehreren Vögeln der artenreicheren Familie der Baumhopfe? (Ich habe überwiegend aber die erstere Zuordnung: Hopfartige, Familie: Wiedehopfe, Gattung: Wiedehopfe gelesen) Früher wurde er den Rackenvögeln zugeordnet.

Kontrast in SW

Ich hoffe, ich konnte Euch wieder einen interessanten Vogel im Jahresprojekt, angestoßen von Andrea, nahe bringen!

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19 Gedanken zu “Hoppevogel

  1. ja.. der Wiedehopf ist ein sehr schöner Vogel
    leider habe ich noch keinen in Natura gesehen
    das Sprichwort mit dem Stinken kenne ich auch 😉
    sehr informativ ist dein Bericht
    und der Stempel ist toll

    liebe Grüße
    Rosi

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  2. hej liebe NIna,
    ich hab ja wieder so einiges verpasst :0) Der Wiedehopf ist ein interessanter Zeitgenosse, ich finde deinen Post hier total spannend! Sehr ausführlich und ich bin wieder mal etwas schlauer :0) Der Stempel ist dir wieder wunderbar gelungen, Nina. Hab noch einen schönen Abend und Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  3. Nicht nur wieder so eine schöne Arbeit zeigst Du liebe Nina, nein auch Deine vielen interessanten Schilderungen der Vögel finde ich toll.
    So wusste ich auch wieder einiges nicht vom Wiedehopf.
    Hoffen wir das es ein Umdenken gibt, damit sie eines Tages von der roten Liste gestrichen werden können,
    liebe Grüße
    Kirsi

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  4. Das Sprichwort über den Wiedehopf habe ich noch nie gehört und mit wissen auch noch nie einen lebenden gesehen. Gerade habe ich meinen Mann der neben mir sitzt gefragt was das auf deinem Bild für en Vogel sei, er hat ihn sofort erkannt und er sagt, dass er schon oft einen gesehen hat. Mein Mann sagt, dass der Wiedehopf sehr schön singen kann. Wieder was gelernt! Ich bin mir sicher, dass der Stempel überall wo er in den Einsatz kommt Freude bereitet.
    L G Pia

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  5. Liebe Nina,
    das ist ja sehr interessant! Der Stempel ist super geworden und den zweifarbigen Abdruck mag ich ganz besonders gern.
    Dein Jahresprojekt finde ich echt toll – ganz egal in welcher Reihenfolge die Vögel anflattern 😁!
    Liebe Grüße
    Nanni

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    1. Jaaa, wenn man so am Anfang sich ein Grundgerüst zulegt… 🙂
      Ich arbeite mit zwei kleinen Stempelkissen, so wird der Vogel zweifarbig.
      Dankeschön und liebe Grüße auch zurück
      Nina
      Ps
      Ich hätte einen Scooby für Dich, einen kleineren zum Anzüchten, per Post?

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  6. Eigentlich lebe ich in einem Gebiet, in dem sich der Wiedehopf wohl fühlen müsste. Leider habe ich trotzdem noch nie einen gesehen. Spannend durch dich wieder so einiges zu lernen. Der Stempel ist wieder so gut gelungen! Dein Vogelprojekt ist klasse.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Ich habe ihn als Teen mal in Portugal gesehen, ansonsten kenne ich auch niemand, der den Vogel mal in Deutschland gesehen hat.
      Danke Dir! Du hast da was schönes mit Deinem Blogprojekt angestoßen. Es macht mir auch viel Freude.
      Liebe Grüße zurück
      Nina

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