Salzgurken

Hallo Ihr Lieben.

Seid einem Besuch in Polen vor vielen Jahren ist mein Schatz ganz verrückt auf diese salzig, eingelegten Gurken. Diese kleinen, grünen Gartengurken mochte er immer schon, in Deutschland werden sie aber eher mit Essig und Zucker aufgesetzt. Da sind die in Salzlake fermentierten Gurken doch eine gesunde Alternative aus dem Osten (nicht nur die Polen setzen mit Salz an).

Dank meiner Mutter habe ich jetzt ein riesiges Glas, in welchem genug Platz für die Gurken ist. Noch besser funktioniert übrigens ein Steintopf, wie für Sauerkraut.

Im Supermarkt fand ich die ersten Einlegegurken. Das waren aber viel zu wenig und ich versuchte es noch mal im russischen Markt. Da wurde ich fündig. Hier bekam ich auch den Garten Dill, samt Blütendolden, der so wichtig für den Geschmack sein soll.

Neues Salz wurde auch besorgt, es darf nämlich kein Jodsalz dran, genauso wenig sind Rieselhilfe und andere Zusätze erwünscht. Knoblauch war noch im Vorratstopf. Für die Tanninsäure, welche die Gurken knackiger hält, habe ich Weinblätter dazu getan. Blätter der Johannisbeere oder wohl auch Kirschblätter gehen ebenso. (Eichenblätter könnt Ihr zur Not noch benutzen)

Also: auf 1 kg Einlegegurken kommt 1,1/2 EL Salz (Bergsalz z. B.) Ein grosses Bündel Garten Dill mit Dolden, 4-8 Knoblauzehen und ein grosses Weinblatt. Je nach Menge anpassen bitte. Das Glas muss steril sein, also heiß ausspülen, ohne Seife. Für die Menge ist etwa 1l Wasser notwendig, in dem löst man das Salz auf und übergießt die gestapelten Gurken. Am Besten legt Ihr zu unterst die Blätter, dann Die ersten Gurken, Dill darüber und Knoblauch und noch mal Gurken. Wenn Ihr die hochkant rein steckt, stopft Ihr sie fest und Sie kommen nicht nach oben. (habe ich z.B. falsch gemacht) Denn die Gurken müssen von Wasser bedeckt sein. Ggf füllt Ihr bitte Salzlake auf. Jetzt kann die Fermentation losgehen, wenn Milchsäurebakterien die Gurken verändern.

Fremde Bakterien sind unerwünscht und werden normal von der Salzlake ferngehalten und weil kein Sauerstoff da ist. Diese Art der Haltbarkeitsmachung kommt übrigens aus China. Im 13. Jhd. haben Mongolenstämme diese mit nach Russland gebracht.

Wärme unterstützt die Fermentation. Wenn es sehr warm ist, wird aber mehr Salz benötigt, oder das Glas gehört in den Keller gestellt.

Ich habe nun ja kein Fermentationsglas, dh. Gase können nicht bei Bedarf entweichen. Ich muss also regelmäßig kontrollieren, vielleicht den Deckel beschweren, aber ob ich den Verschluss zu mache? Bis jetzt ist alles im grünmilchigen Bereich.

Ein großes Experiment. Übrigens habe ich gelesen, dass in vielen Rezepten Meerrettich dazu gegeben wird. Der ist natürlich für eine gewisse Schärfe verantwortlich, genau wie Chilis.

Vielleicht laßt Ihr Euch auf das Experiment ein oder habt schon Erfahrung? Es kommt ja bestimmt auch zur weißen Schaumbildung, die aber normal ist und abgeschöpft werden kann. Aber immer darauf achten, dass die Lake alles abschließt, ggf auffüllen. Das Wasser wird trübe durch die Fermentation, davor nicht erschrecken.

Ich werde berichten, wie dieses Abenteuer hier ausgeht

Nach drei Tagen kann man normal die ersten Gurken essen, nach sechs sind sie fertig und nach zehn sollten sie gegessen sein.

Übrigens, das ganze geht wirklich schnell, da nichts gekocht werden muss. Am Längsten habe ich für das Schälen des Knoblauch gebraucht.

Verlinkt beim Creadienstag

20 Gedanken zu “Salzgurken

  1. Was für ein originelles und bestimmt schmackhaftes Rezept, liebe Nina. Ich liebe so außergewöhnliche Ideen. Mal nicht ein herkömmliches Herbstrezept. Genial! Dann wünsche Deinem Schatzemann einen guten Appetit! Euch ein wunderbares Wochenende. Herzlichst, Nicole

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    1. Ach, eigentlich ist das vom Ursprung her schon ein Herbstrezept, genau wie Sauerkraut machen oder andere alte Rezepte des Einlegen und Haltbarmachens. Wir kennen sie oft nicht mehr, ich habe auch bei fast jedem Einkauf ein Glas klassischer Gurken in den Wagen gestellt 🙂 Aber ich bin da ganz bei Dir, es ist schon was Besonderes und echt lecker.
      Liebe Grüße zurück und ein schönes Wochenende
      Nina

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    1. Gestern Abend haben wir die erste gegessen und die war sehr lecker. Knackig und ordentlich nach Dill schmeckende (da wird bei den gekauften oft dran gespart). Das Glas habe ich auch zu gemacht und es steht „in der Ecke“ der Küche. Also… Ran an die Gurken ☺
      Liebe Grüße
      Nina

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  2. Wie lustig, in der letzten Woche war ich mit einer Freundin bei einem Kurs, in dem es u.a. ums Fermentieren ging 😉 Unter anderem haben wir da Möhren und auch Weißkohl fermentiert.
    Sonnige Grüße und eine schöne Wochenmitte,
    Sabine

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  3. Was für ein tolles Experiment! Ich habe leider noch nie Salzgurken gegessen, aber sie schmecken bestimmt sehr lecker! Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg damit und schon mal guten Appetit 😊!
    Liebe Grüße
    Ingrid

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    1. Sie schmecken Eingang anders, als die „üblichen“ Gurken, halt salzig, kräftig. Mir reicht da ab und zu eine, aber mein Schatz liebt die und normal wandert da jede Woche eine Packung in den Einkaufskorb. Also, warum nicht Mal testen.
      Liebe Grüße
      Nina

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