Da geht der erste Monat des Jahres schon wieder vorbei. Birgit sammelt auch dieses Jahr unsere Monatscollagen und ich danke für die Verlinkungsmöglichkeit auch in diesem Jahr.







Immer wieder regnet es, auf den Wiesen steht das Wasser. Im Wind wippen die dürren, langen Äste der wilden Rosen und zeigen gen Himmel, welcher sich ganz langsam verfärbt. Gern verlinke ich auch diesen Blick wieder in der Galeria Himmelsblick .
DER JANUAR von Erich Kästner (Athenäum Verlag)
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald.
Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Man steht am Fenster und wird langsam alt.
Die Amseln frieren.
Und die Krähen darben.
Und auch der Mensch hat seine liebe Not.
Die leeren Felder sehnen sich nach Garben.
Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben.
Und wär so gerne gelb und blau und rot.
Umringt von Kindern wie der Rattenfänger,
tanzt auf dem Eise stolz der Januar.
Der Bussard zieht die Kreise eng und enger.
Es heißt, die Tage würden wieder länger.
Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.
Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern.
Und niemand hält sie auf und fordert Zoll.
Silvester hörte man’s auf allen Sendern,
dass sich auch unterm Himmel manches ändern
und, außer uns, viel besser werden soll.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und ist doch hunderttausend Jahre alt.
Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege?
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.
(1955 veröffentlicht)

Irgenwie kommt mir gerade sehr oft Erich Kästner in den Sinn. Die Winter Melancholie wird so gut wiedergegeben und überhaupt mag ich Kästner, der selbst mit seinen komödiantischen Werken immer mal wieder einen kleinen Nackenschlag kritisch austeilt. Liegt auch ein wenig an seiner (interessanten) Biographie, welche ich eigentlich viel zu wenig kenne. Wenn jemand da ein gutes Buch empfehlen würde, immer her mit den Tipps. Wusstet Ihr zB., dass Erich Kästner bei der Verbrennung seiner Bücher als einziger Autor anwesend war? Er blieb auch die ganze Zeit über in Deutschland (bis auf kurze Besuche in Nachbarländern), schrieb unter einem Pseudonym weiter („Drei Männer im Schnee“ u.A.), rettete sein Tagebuch/Chronik, weil er es immer als einziges mit in den Bunker nahm. Aber das ist nur ein winziger Schnipsel aus seinem Leben. Kaum ein Gedicht, welches meine Stimmung dieses Jahresanfangs besser beschreibt, als diese melancholischen Sätze. Ihr seht es auch an der Menge der Fotos, es war ein vergleichsweise ruhiger Monat – nicht dass wir uns beschweren würden! Es darf gerne langweilig bleiben! „Interesting Times“ gibt es doch genug.
Das Jahresprojekt wurde zu einem großen Teil bereits vorbereitet. Wenn man schon mal so im Fluss ist, nicht wahr? Ihr müsst Euch aber über das Jahr gedulden und so manches muss noch zu Ende gebracht werden und gezeigt wird ja immer nur monatlich. Am 1. 2. startet Andrea Zitronenfalterin dann mit Ihrer Linkparty. Den Beitrag über die Eiche habt Ihr sehr gemocht, Danke Euch dafür, ich werde sicher noch mal über Bäume dieses Jahr schreiben.

Ich dachte, da Vögel doch gerne Schutz im Unterholz suchen, habe ich dafür etwas geschnitzt, „Fummelskrams“ war das aber. (Verlinkt bei Creativsalat)

Und so geht es mit grossen Schritten zum zweiten Monat des Jahres. Es wäre der „jecke“ Monat, eigentlich, aber Omicron macht einen Strich durch die Rechnung der Karnevalisten, (nicht nur dort).
Bleibt alle gesund ist mir damit der wichtigstes Wunsch für Februar!
Auch verlinkt bei Andreas Samstagsplausch


Das Gedicht klingt wunderschön und so modern! Der Silberstreif am Horizont zeigt die Hoffnung auf längere Tage an, ganz gewiss! Die Amseln frieren hoffentlich nicht, ein Paar kommt jeden Tag zur Futterstelle im Gärtchen und pickt was auf dem Boden liegt. Vielen Dank für die Verlinkung!
LG Heidi
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So alt sind die Kästner Werke ja auch nicht 🙂 wir denken oft nur an seine Kinderbücher.
Unglaublich, wie man sich auf den Frühling freut, nicht wahr?
Danke Dir und liebe Grüße zurück an Dich
Nina
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Oh, ja! Kästner steht bei mir neben Tucholsky und Ringelnatz, in der ersten Reihe, darauf wartend, dass meine Leseblockade endlich Geschichte ist. Gedichte gehen jedoch immer!
Das große Erich Kästner Lesebuch von dtv fand ich seiner Struktur abwechslungsreich. Bilder, Texte von und über ihn, Briefe, … hat was. Dazu das Buch von Klaus Kordon, Die Zeit ist kaputt – Die Lebensgeschichte von Erich Kästner, eigentlich ein Jugendbuch, gerade deshalb finde ich es gut.
Das Jahresprojekt – oje!
Viele liebe Grüße,
Karin
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Danke! Stimmt, an das Buch von Kordon habe ich Depp gar nicht mehr gedacht!
Ich lese gerade nichts Anspruchsvolles, schlafe darüber immer zu schnell ein 🙂
Die Bücherei hat GsD Gartenzeitschriften, da habe ich letztens einige geholt und Schmöker zwischendrin abends. Es wird ja heller und ganz bald muss ich vorziehen.
Liebe Grüße auch auf diesem Wege noch mal zu Dir
Nina
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…so schöne Stempel hast du wieder geschnitzt, liebe Nina,
wirklich toll…so kann man doch auch diesem grauen Monat was Schönes abgewinnen…freut mich, dass du bei den Monatscollagen weiter mit dabei bist…
wünsche dir einen guten TAg,
liebe Grüße Birgitt
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Danke, dass Du es auch dieses Jahr wieder anbietest.
Liebe Grüße auch an Dich zurück und schönes Wochenende natürlich
Nina
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so ein tolles kästnergedicht, das ich noch gar nicht kannte (bzw. vielleicht vergessen habe…). er bringt diesen monat wirkich auf den punkt!! hier war er überwiegend grau und ich hab – bis auf meine kunstfotos – gar nicht fotografiert. zu trüb war alles. jetzt hoffe ich auf einen besseren februar, der ab und zu mal sonne bringt. wenigstens blühen die schneeglöckchen schon :))!
dein farn ist so filigran geschnitzt und wunderschön. der zaunkönig fühlt sich offensichtich sehr wohl darin!
liebe grüße
mano
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Heute morgen ist endlich mal Himmel zu sehen. Ich meine, Kästner hätte zu jedem Monat ein Gedicht geschrieben. Ich muss das Buch noch mal rauskramen. Ich fand es auch sehr passend, stimmig.
Ach, jetzt, nach dem Du 2x vom Elm geschrieben hast, würde ich meinen Bruder zu gern sehen. (er besucht mit der Familie gerade unsere Mutter, aber Omikron hält uns fern, Gefahr minimieren)
Ganz liebe Grüße noch mal
Nina
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Liebe Nina,
ist ja lustig, meine Kinder haben in dieser dunklen Zeit auch wieder die Kästner Bücher und Filme ausgegraben – die gefallen allen von 7 bis 15 (Jahren).
Dein kleines Gebüsch ist sehr schön und die Vögel können sich gut verstecken.
Das Tröstliche im Januar und Februar ist ja, dass es jetzt immer heller wird…
Bleib auch schön gesund,
liebe Grüße
Nanni
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Du sagst es, immer früher guckt die Sonne hervor, manchmal zwar hinter grauen Wolken, aber bestimmt
Schade, dass Kästner gestorben ist, als ich noch ein Kind war und erste Geschichten von ihm kennen gelernt habe. Irgendwie ist es manchmal wahrhaftig, wenn die Autoren noch leben. Andererseits hat Kästner es geschafft, zeitgemäß zu bleiben, weil er zB Kinder ernst genommen hat.
Liebe Grüße auch zurück und Dankeschön
Nina
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Oh, der Kästner…da kenne ich hauptsächlich seine gängigen Werke…dieses Gedicht ist mir unbekannt. Dein „Fummelskram“ ist dir aber sehr gelungen, liebe Nina.
Lieben Gruß von Marita…die die jecke Zeit nicht gar so arg vermisst, doch ein wenig amüsante Zerstreuung wäre schon willkommen. ;-))
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Ich muss auch nicht mehr so viel wie früher Karneval feiern, aber so ein wenig…
🙂
Kästner hat (hüstel, müsste noch mal genauer schauen) über jeden Monat gedichtet.
Danke Dir und liebe Grüße zurück an Dich
Nina
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Ja, der gute Erich Kästner, der vielgeliebte! Er war ja auch an vielen Projekten direkt nach dem Krieg beteiligt, ist mir bei Ursula Herking aufgefallen.
Aber du kennst doch „Als ich ein kleiner Junge war“? Das fand ich sehr aufschlussreich und war dann auch in Dresden an all den Orten seiner Kindheit.
Ich glaube, alle meine Bücher sind mit der Tochter ausgezogen, die ja auf einer Schule mit seinem Namen war.
An den karnevallosen Februar mag ich noch gar nicht denken….
Herzliche Grüße!
Astrid
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Ja, ich habe mir zu einem Jubiläum damals in der Ausbildung den kompletten Kästner gekauft. Natürlich da noch voll der Erinnerungen an seine Kinderbücher. Aber gerade der „kleine Junge“ hat es mir damals auch angetan.
Unser „Esel“, das Wappentier des Ortes und des Karnevalsvereins ruht und träumt vom nächsten Jahr.
Liebe Grüße auch an Dich
Nina
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