Herbst, es ist so was von Herbstlich. Mit Regen, Grau, Goldgelb, Wind und Föhn. Mit fallenden Blättern und Früchten. Mit erstem Kaminfeuer und Melancholie. Mit guten Büchern, Selbstgebackenem und Eintopf.
Mit Herbstblumen und ungewöhnlichen Früchten. Die Melonenbirne auf dem Bild sind tatsächlich aus meinem Garten. Ein Nachtschattengewächs, ursprünglich aus Südamerika. Sehr lecker, melonig-gurkig-birnig. Die Pflanze ist einfach durch einen abgeschnittenen Ast im Wasser (Wurzelbildung) zu vermehren. Jetzt will sie, ab nahendem Frost, bald in einen kühlen, hellen Innenraum. Dort können übrigens Früchte, die noch dran hängen, durchaus zu Ende reifen, regelmäßige Wassergaben nicht vergessen.

Im Park wachsen fast im Hexenkreis angeordnete Champions. Typisch, dass bei allem, was die Menschen sich nicht erklären konnten, Hexen ins Spiel gebracht wurden. (Man könnte die Vergangenheitsformel da durchaus weglassen)

Stürmische Böhen lassen den Hund hier daheim immer wieder nervös den Kopf heben. Eigentlich wollte ich noch Äpfel auflese, um Apfelmus einzukochen, aber ich gestehe, ich bin gerade etwas unmotiviert. Unter anderem liegt das an wenig Schlaf und Kopfweh die Woche.
Ein Buch möchte ich Euch sehr ans Herz legen, denn es ist Schmökerzeit:

Es ist kein neuer Titel und sicher kennen einige ihn auch schon. Wer ihn aber noch nicht gelesen hat und mehr über „ein Jahr in der Wiese“ und nebenbei auch etwas Geschichte Englands erfahren möchte, sollte unbedingt reinschauen. John Lewis-Stempel hat mitlerweile drei Bücher geschrieben, in denen er sich der Natur witmet. Hier beinhaltet es eine naturbelassene Wiese und Hecke an seinem Hof, mit dem durchfließenden Bach, was so kreucht und feucht und auch bäuerlichen Alltag. Viele „tierische Kleinigkeiten an Wissen“ , die er in seinen tagebuchähnlichen Einträgen vermittelt, ebenso interessante, englische Geschichtsfetzen. So manches Tier, ob groß oder klein, welches er auf seinen Streifzügen entdeckt, bekommt eine kleine Geschichte. Immer wieder erklärt er auch, woher Namen stammen, sowohl von Landschaft, als auch von Tieren. Traditionen werden beschrieben , oft mit den dazu passenden Gedichten. So hatte vielleicht auch der Brauch, Holunderholz nicht zu verbrennen, da dort die Schutzgöttin (im deutschen Holda) lebt, einen anderen Ursprung (so meine Überlegung). Beim oftmals nächtlichen Heizen sondert dieses „Holz der Armen“ Zyanit ab (und der Unwissende stirbt im Schlaf). Unerklärliche Beobachtungen führten auch damals zu sagenhaften Erklärungen.
Ein weiteres Buch, auch nicht neu, liegt ebenfalls auf dem Oktober Stapel. Ich pendele manchmal zwischen unbekannter Tiefsee und der etwas bekannteren Wiese (bald mehr zum zweiten Titel, denn ich wollte Euch vom Sommerurlaub noch etwas Stralsund zeigen).

Herbstblumen erhellen mit ihren bunten Farben unseren Tisch. So habe ich seit langem wieder einen Strauß, den ich bei Holunderblütchen zeigen kann und mag.
Einfache Bauerngarten Blumen, die lange erfreuen, so lila und pink, wie ich sonst nie aussuchen würde, hier liebe ich es.

Habe ich wirklich geschrieben (in Kommentar-Antworten) das ich eigentlich nicht glaube, dass D. Trump das ganze Kranksein inszeniert hat? Mitlerweile bin ich nicht mehr so sicher und ich zähle mich nicht zu den Verschwörungsgläubigen. Ausgerechnet jetzt verspricht er auch ein nicht mal zugelassenes Medikament *umsonst*. Na, lassen wir das unliebige Thema mal beiseite. Uns reichen ja schon die eigenen C. – Zahlen.
Die Woche geht mit der Anweisung „Homeoffice“ für meinen Mann zu Ende, nicht unerwartet und eh schon fast ausschließlich so gearbeitet. Die Herbstferien werden für den Sohn wohl auch wieder sehr ruhig. Vielleicht wird das Wetter etwas besser, wobei der Regen immer noch nötig ist, langsam aber etwas auf die Stimmung drückt. Herbert Feuerstein, der mir so lustige Stunden mit den MAD Heften (und dem MAD Monopoly Spiel) geschenkt hat, ist gestorben. Von mir gibt es einen bunten Wochen Mix als Beitrag zu Andreas Samstagsplausch. Ich schau später bei Euch vorbei, ich bin noch im Sauerland.
Der Kranich
Rau ging der Wind, der Regen troff,
Schon war ich nass und kalt;
Ich macht auf einem Bauernhof
Im Schutz des Zaunes halt.
Mit abgestutzten Flügeln schritt
Ein Kranich drin umher.
Nur seine Sehnsucht trug ihn mit
Den Brüdern übers Meer;
Mit seinen Brüdern, deren Zug
Jetzt hoch in Lüften stockt,
Und deren Schrei auch ihn zum Flug
In fernen Süden lockt.
Und sieh, er hat sich aufgerafft,
Es gilt erneutes Glück;
Umsonst, der Schwinge fehlt die Kraft,
Und ach, er sinkt zurück.
Und Huhn und Hahn und Hühnchen auch
Umgackern ihn voll Freud;
Das ist so alter Hühnerbrauch
Bei eines Kranichs Leid.
Fontane, Theodor (1819-1898, aus meinem Sammelband)
ein wunderbar bunter herbstpost, bei dem ein wenig melancholie durchaus sein darf, denn er läutet wieder eine andere jahreszeit ein, die noch dunkler ist, aber auch freude bringen kann. ich denke dabei immer an tee, plätzchen und kerzen vorm ofenfeuer (glücklich, wer einen hat!!), an viel lesen und entspannen. ich hatte kürzlich das buch „im wald“ von john lewis stempel hier liegen, hab es aber noch nicht zu ende gelesen. da bin ich natürlich auch auf die wiese gespannt!
lass es dir gutgehen im bunten oktober!!
liebe grüße
mano
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Im Wald ist auch so schön, war ja auch mein erstes Buch von ihm, meine Mutter liest es noch. Die Wiese ist vielfältiger, finde ich.
Oh ja, Kekse möchte ich heute backen. Einfache Ausstech-Mürbeteigkekse. Und den Ofen haben wir auch schon angehabt.
Alles hat auch immer schöne Seiten.
Ganz liebe Grüße zurück
Nina
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Die melonig-birnig-gurkigen (tolles Wort!) Früchte, der hinreißende Stempel, die Blätter und nicht zuletzt der Kranich – wunderbare Herbststimmung in Deinem Post.
Ich danke Dir
Carina.
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Da sage ich dann mal Danke zurück. Man muss ja gerade jetzt die schönen Dinge des Herbstes sehen.
Schöne Woche und liebe Grüße
Nina
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Liebe Nina,
dein herbstliches Potpourri gefällt mir sehr gut! Die gestempelten Vögel sind wundervoll – und den bunten Blumenstrauß hätte ich mir auch gekauft – genau so!
Ja, der Regen drückt so langsam auf die Stimmung (auch wenn er nötig ist). Wir waren heute trotzdem Wandern und sind etwas nass geworden.
Wünsche dir eine gute neue Woche!
Liebe Grüße
Ingrid
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Hoffentlich seid ihr nicht all zu arg nass geworden! Wir sind gestern auch einmal fix einen Gang machen, hier gab es einen Wettermixer. Guten Start in die Woche und liebe Grüße
Nina
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Vielseitige Herbstgedanken und schön bebildert, liebe Nina…die Melonenbirnen finde ich ja sehr interessant, wie sie schmecken weiß ich gar nicht.
Lieben Gruß und einen guten Start in die neue Herbstwoche, Marita
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Alle, die von den Melonenbirnen gekostet haben, waren begeistert. Ich kann sie sehr empfehlen. (Ich hoffe nur, dass sie gut durch das Winterquartier kommt)
Liebe Grüße zurück und guten Start.
Nina
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Liebe Nina,
wenn es Draußen so richtig ungemütlich ist, dann wird es vor dem warmen Ofen mit einem guten Buch immer gemütlicher. Insofern liebe ich richtig schlechtes Wetter 😉 Es gibt unglaublich viele gute Bücher, und die, die Du hier zeigst läse ich auch gerne, allein die Zeit rinnt doch viel zu schnell, und ich lese weniger, als ich gerne läse.
Ich glaube nicht, dass Trump nicht an C erkrankt war, obwohl diese Krankheit jetzt für ihn genau zur rechten Zeit kam…
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
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Das mit den Büchern kenne ich auch sehr gut. Zu viele Bücher für zu wenig Zeit. Selbst bei der gemütlichen* Jahreszeit. (und man ja doch immer noch was zu tun hat)
Liebe Grüße zurück
Nina
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Hallo,
hm… in das Buch werd ich wohl mal reinschauen, hoffentlich. Ich mag so Geschichten. Klingt jedenfalls spannend ein Jahr auf einer Wiese zu verbringen.. (auch wenn ich dabei im gemütlichen Sessel sitzen kann ;-))
Liebe Grüße und ein wunderbares Wochenende
illy
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Ja, ich mag diese einzelnen Episoden vom Lammen, welche Tiere wann in der Hecke am häufigsten zu finden sind, warum am Bach genau dies Vögel zu finden sind und warum in der Wiese genau das Heupferde zu finden ist,… Es wird aber auch nichts beschönigt.
Einen schönen Sonntag Abend noch und liebe Grüße
Nina
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Herbst ist schön. Du has dad schön geschrieben. Liebe Grüsse. Regula
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Dankeschön dafür und liebe Grüße
Nina
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Fein, dass Du das Buch von John Lewis-Stempel hier besprochen hast. Es steht auf meiner Leseliste und ist immer wieder nach hinten gerutscht.
Ich setzte für „Hexen“ immer „weise Frauen“ ein, denn die wurden meist so betitelt. Drehen wir doch einfach die Bezeichnung ins Positive um. Magische Pilzkreise im herbstlichen Blätterbunt mag ich auch sehr.
Liebe Grüße
Andrea
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Weise Frauen finde ich sehr viel besser als Hexen! Eine gute Idee es so zu sehen. Das Buch ist wunderschön, finde ich. Und da es ja in Episoden geschrieben ist, muss man es nicht in einem Rutsch lesen, wenn man zB mal nicht so viel Zeit hat.
Einen schönen Sonntag schon mal und liebe Grüße
Nina
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Der Tod von Herbert Feuerstein hat mich auch betrübt. Erst vor ein paar Tagen fand ich ein paar alte MAD-Hefte wieder, die aber schon wieder verlegt sind.
Das Vogel-Stempel-Bild gefällt mir sehr gut, wie die herbstlich-bunten Blumenbilder.
Im Herbst geboren ist er trotzdem nicht meine Lieblingssaison. Mir ist der Frühling lieber.
Viele Grüße,
KArin
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Der Frühling ist eben eher ein Neuanfang, der Herbst „nur“ ein besonderer Abschied. Ich hoffe, Du kannst trotzdem all das schöne im Herbst genießen.
Einen schönen Sonntag schon und liebe Grüße
Nina
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Wenn ich deine farbigen Herbstastern sehe, merke ich dass ich schon wieder vergessen habe selber welche zu pflanzen. Dabei gefallen sie mir so sehr.
L G Pia
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Mir ist es ähnlich ergangen. Ich wollte auch so bunte Austern, so farbige Blumen Kleckse und habe sie auch vergessen. Immerhin habe ich einen Strauss kaufen können.
Dir schon mal ein schönen Sonntag und liebe Grüße
Nina
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Macht man es sich gemütlich, kann der Herbst sehr schön sein.
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Es ist immer besser, wenn man das Beste daraus macht. Gemütlichkeit gehört besonders zum Herbst.
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Nina
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Gruß zurück.
LG Jürgen
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