Hallo Ihr Lieben.
Das Morgenlied der Amsel hat mich früh geweckt, zumindest vermute ich, dass es Ihr Lied war, aber ich werde auch ohne Vogelgesang in der Regel früh wach. Die Tauben gurren in der Weißtanne. So nach und nach kommt Leben in die Bude hier und wenn alle aus dem Haus gehen, sind dann auch Troll und ich dabei, unseren morgendlichen Gang machen. Ein wenig nehme ich Euch da Mal mit.
Es geht durch den Park und am Friedhof vorbei. Noch hängt die Feuchtigkeit über den Wiesen und es ist angenehm. Die Sonne lässt die feinsten Dunstschwaden sichtbar werden. Am Friedhof sind wohl die Turmfalken Jungen flügge geworden, hoch auf der Baumspitze sitzend, ist ihr Gezeter (nach Futter?) weithin zu hören. Eine Taube stört das gar nicht, sie landet auf dem Nachbarast, wohl wissend, dass vom Turmfalken ja keine Gefahr aus geht.
Wir leben hier in einer Kulturlandschaft, nur durchbrochen von Hecken, Baumstücken und Schutzwiesen. Überall huschen Kaninchen, Gott sei Dank ist Troll kein Jagdhund. Die Singvögel fliegen vor uns auf, immer zur nächsten Hecke oder Busch. Sogar ein paar Brennesseln dürften stehen bleiben, aber ich habe noch keine Raupen drin entdecken können, wie letztes Jahr.
Laut schmettert die Goldammer wieder ihr Lied. Wir gehen unter Bäumen weiter, über uns der Gesang einer Mönchgrasmücke, an uns vorbei die Radfahrer, die schon zur Arbeit radeln.
Rechts die Wiesen werden nur ab und zu von Schafen beweidet, sie unterliegen dem Naturschutz. Letztes Jahr habe ich dort immer den Fasan gesehen, dieses Jahr noch nicht, auch sein lautes, unverwechselbares Rufen habe ich noch nicht gehört. Aber auch die Kiebitze haben viel weniger Brutpaare dieses Jahr.
Kein Wunder, so lange wir Menschen uns auf der Erde so benehmen… Auch wenn nur Grünschnitt in der Box und dem Beutel ist. (Hoffentlich denke ich morgen mal an Handschuh, dann kippe ich das einfach aus und lege Pappe und Tüte zum Müll.) Hier biegen wir nun immer auf die Felder ein.
Troll liebt diese Stelle, hier darf er auch immer übermütig um die Ecke flitzen, er wartet dann immer an der selben Stelle unter der Linde.
Jetzt wird eifrig geschnüffelt, über all liegen Kaninchenköttel. Es gibt hier so viele, dass sie schon Schaden anrichten. Aber ich finde, man bejagt sie trotzdem nur moderat und es ist ein leben und leben lassen. Der Bauer findet das nur bestimmt nicht so gut.
Weizen (grün) und Gerste (gelbgrün) stehen schon hoch und sind gut alleine durch die Farbe zu unterscheiden. Was habe ich die langen Grannen der Gerste beim Stroh packen gehasst.

Die Konkurrenz ist gross auf den Blumen am Feldrand. Die Mohnblüten schwanken ordentlich unter den dicken Hummeln.
Die kleine Lichtnelke und Ackerwinden locken, gern würde ich einen Strauß binden, aber ich gehe lieber jeden Tag an ihnen vorbei.
Ein grosses Ochsenauge flattert in der Gerste auf.
Gleich bin ich schon wieder an der Kleingartensiedlung angekommen, hier stehen im Moment ein paar Highlander.
Die sind einfach immer wieder ein Foto wert. Gleich komme ich wieder an den verlockenden *Kirschen in Nachbars Garten* vorbei.
Bevor ich über die Strasse geh, darf ich noch dem Quaken einiger Frösche lauschen, dann hat mich der Lärm der Zivilisation wieder. Nun schnell dem Hund Futter gemacht und mir einen schönen Milchkaffee. Ein paar wilde Erdbeeren habe ich im Garten gepflückt, so aromatisch! Gestern Abend habe ich sie mit Rhabarber und Gelierzucker angesetzt, damit alles gut Saft zieht. Gleich habe ich dann noch mal zwei oder drei Gläser Marmelade. Nichts ist doch so fein, wie selbstgemachte Marmelade.
Dann hole ich noch mein Schnitzwerkzeug heraus.
Zu den Autos gesellt sich schnell noch ein Vesparoller.
Wenn das kein schöner Anfang für einen Tag ist, daher verlinke ich den Beitrag auch beim Freutag und weil die Zitronenfalterin diesen Monat das Thema Nachhaltigkeit hat, möchte ich diesen Beitrag auch dort verlinken.
Euch ein schönes Wochenende.
wow
was für ein herrlicher Spaziergang..und wunderschöne Bilder
so würde es mir auch gefallen
hier kann ich nur in die Weinberge
das ist mir im Moment zu beschwerlich
eine herrliche Vogelwelt zeigt sich noch bei euch
liebe Grüße
Rosi
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Dankeschön. Ist nur ein kleiner Fleck zwischen viel Siedlungsraum. Aber manchmal eben wirklich wunderschön. Weinberge haben durchaus auch ihren Charm. Liebe Grüße
Nina
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Was für eine wunderschöne Atmosphäre, liebe Nina. Dieser frühmorgentliche Dunst – hachz.. ich bin auch ganz süchtig danach ;)) Euer Troll ist ein ganz Hübscher – er und meine Julie würden sich bestimmt gut verstehen. Meinst Du nicht auch? Dir einen lieben Sonntagsgruß, Nicole
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Einen Sonnengruß zurück und Dankschön. Unser Hund ist leider sehr ängstlich, die Vorgeschichte kennen wir nicht, aber wenn er etwas Zeit bekommen würde, lief er sicher auch mit Eurer Julie über s Feld!
Nina
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was ein schöner Spaziergang, da geh ich gerne mit! Tolle Fotos. Ihr habt Goldammern, wie wunderbar. Nachtgruß, Eva
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Dankeschön. Ja, schöne Vögel, nicht? Und schöner Gesang.
Liebe Grüße
Nina
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Wie schön, dass Du die Natur so aufmerksam beobachtest. Diese liebevolle Hinwendung ist ja schon der erste Schritt, Veränderungen zu bemerken, sie schützen und bewahren zu wollen, dabei selber tätig zu werden.
Marmelade selbst zu machen, ist dann natürlich doppelt fein. Eingeweckter Sommer…
Danke für Deinen schönen Beitrag!
Liebe Grüße
Andrea
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Ja, man schützt doch nur, was man kennt und liebt. Danke Dir
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Taube und Turmfalke beisammen, wo man doch denken könnte, der eine jagt die andere. Schön!
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Der Wanderfalke ist der Taubenjäger, der Turmfalke der mag lieber Mäuse. Das muss diese Taube gewusst haben… 🙂
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