Konstanz und Meersburg

Die Stadt Konstanz ist wohl der bekanntest Ort am Bodensee. Schon als Kind war mein erstes Stück am Klavier der Kanon „Konstanz liegt am Bodensee“, (wer ´s nicht glaubt geh hin und seh), sehr einfach, ich weiß, aber einprägsam.

Die Stadt erstreckt sich zu beiden Seiten des Rheins und ragt dann nach Osten auf der Landspitze in den Bodensee. Schon die Römer errichteten hier eine Siedlung namens Constantia und 590 wurde ein Bistum hier gegründet. Freie Reichstadt wurde Konstanz dann 1192. Bekannt wurde das Konstanzer Konzil 1414-1418 (Habemus papam) und auch in der deutschen Revolution 1848 spielte sie eine wichtige Rolle, denn von hier startete der „Heckerzug“. Friedrich Hecker begann hier den badischen Aufstand, doch die Revolution scheiterte und auch die Stadt gewann erst mit der Gründung der Universität 1964 wieder an Bedeutung. Natürlich ist sie auch als Einkaufsmetropole wichtig, zumal die Grenze zur Schweiz sehr nah ist. Für manche ist die Stadt die Königin des Bodensees.

An der Hafeneinfahrt steht die „Hübschlerin Imperia„.IMG_8419

Seid 1993 dreht sie sich und erinnert an das Konzil im 15. Jhd. bei dem genug Edelhuren, (angeblich strömten damals neben vielen Händlern und unehrlichem Volke auch 700 Huren herbei,)weltlichen und geistlichen Führeren den Kopf verdrehten. (Honore‘ de Balzac versetze die Dame, die eigentlich in Rom lebte, hierher. Außerdem befand man bei der Aufstellung selbige Statue von Künstler Peter Lenk sie als höchst unmoralisch und frauenfeindlich und wollte sie per Mehrheitsbeschluss in der Gemeinde auch wieder entfehrnen lassen, aber sie steht gar nicht auf städtischem Grund. Außerdem war die Ablehnung in der Bevölkerung gar nicht so gross und  heute gehört die Hübschlerin einfach zu Konstanz.)IMG_8421

Von der Insel Reichenau aus kommt man am Besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt. Als Tourist zahlt man ja dort eine Kurtaxe und bekommt im Gegenzug eine Touristenkarte, mit der man günstiger in Museen kommt und auch öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann! Wir hatten uns vorgenommen, am Morgen erst mal Richtung der Landspitze gen Meersburg zu laufen.IMG_8441IMG_8485

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selbst in der Spiegelung sieht man die Alpen

Man kommt entlang der Bodensee-Therme und auch an diesem alt-modernem Haus. Vom Dorf Staad setzten wir per Fähre über nach dem wunderschönen Meersburg.

IMG_8496„Auf der Burg haus`ich am Berge, unter mir der blaue See, höre nächtlich Koboldzwerge, täglich Adler in der Höh.“                                                       so Annette von Droste-Hülshoff

Die aus dem Münsterland stammende Dichterin`ist eine der bekanntesten Bewohnerinnen der Burg gewesen. Ihre Schwester und ihr Schwager Freiherr Joseph von Laßberg hatten die Meersburg 1841 gekauft. Ausserdem war das Klima angenehmer als der westfälische Dauerregen. Die Dichterin kaufte sich das Füstenhäusle, (heute Museum,) am Stadtrand in den Weinbergen und lebte hier größtenteils bis zu ihrem Tode. Viele ihrer Werke, (vor allen Dingen ihre Gedichte,) entstanden hier und ihr Grab ist auch auf dem Meersburger Friedhof.

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das neue barocke Schloss

Die Stadt selber ist übrigens autofrei. Man läuft entweder die steile Gasse hoch oder Richtung Uferpromenade durch das Tor. Viele Geschäfte und Lokalitäten locken die reichlich strömenden Touristen. sehr gefallen hat uns eine kleine Eisdiele gleich am steilen Weg hoch, ohne grossen Namen außen, aber mit ausgefallenem, leckeren Eis.

Eis mit Brunnenkresse, ausgefallenen Beeren oder Obst, fruchtig, besonders und gar nicht süß oder künstlich!

Die engen Gassen und mittelalterlichen Bauten neben dem alten und neuen, barocken Schloss, die 176 Stufen zur Uferpromenade, es gibt viel zu sehen und zu erlaufen. 1137 wurde die „Merdesburch“ das erste mal urkundlich erwähnt, eine ehemalige Fischersiedlung und seid 1526 Sitz der Fürstbischöfe von Konstanz.

Dem „Wunderheiler“ Franz Anton Mesmer, der u.a. hier lebte, ist an der Uferpromenade wieder ein Standbild von Peter Lenk gewidmet. Mit magnetischen Strahlungen wollte der Mediziner Mesmer Krankheiten heilen. Seine Gegner waren zahlreich und man sieht sie hier in der Kugel, auf der der Mediziner steht.

Der Vogel oben auf der Spitze trägt übrigens die Züge der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.IMG_8463Der Bodensee versorgt übrigens mit seinem Wasser 40% der Bevölkerung Baden-Würtembergs mit Trinkwasser.

Bald folgt mein letzer Artikel zum Bodenseeaufenthalt, habt eine schöne Zeit!

 

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