Idee gut, Umsetzung weniger

20170411_143440Hallo!

Endspurt auf Ostern zu.

Vorgestern und gestern habe ich es dann endlich gemacht, den Löwenzahnhonig, der kein Honig ist.

Erst wurden die Köpfe abgeschnipst und gesammelt, den Insekten geklaut sozusagen. Dann habe ich das Gelbe vom Grünen getrennt, eine Mischung aus Zupfen und Schneiden und sehr langwierig. Gegen Abend gingen dann die Blüten auch zu und ich habe einige nicht verarbeiten können.

Es war immer noch reichlich, was ich dann mit 1,5l kurz aufgekocht und über Nacht ziehen gelassen habe. Mit einem feinen Sieb konnte ich die Blütenblätter prima am nächsten Tag abfangen und die Masse lies sich auch gut ausdrücken. Entsprechend der Menge Wasser habe ich dann 1500g Zucker genommen. Und es einmal aufkochen lassen, um es dann simmern zu lassen, dass hat viel Zeit und Strom gekostet. Das fand ich nicht so gut, wenn man bedenkt, dass es nur 8 kleine Gläser *Honig* gibt. Auch ist die Löwenzahnnote nicht so stark durchgekommen, wie ich gehofft hatte, es ist eher etwas karamellig. 20170413_085746Aber schmecken tut es sehr lecker. Kennt Ihr andere Produktionsmöglichkeiten? Ich habe gelesen, dass in einigen Rezepten die ganzen Blüten genommen werden, was die Produktionszeit sehr herabsetzen würde. Aber kommt dann das Bittere der Löwenzahnmilch nicht zu stark durch?

Wünsche Euch wenig Arbeit in den letzen Tagen vor Ostern, was ja doch für viele auch ein grosses Familienfest ist, verbunden mit entsprechendem Einkaufs- und Vorbereitungsstress. Lasst es langsam angehen und macht es Euch gemütlich!

PS. Wenn Ihr irgendwas vor habt, wo Eure Finger nicht *schmutzig* aussehen sollten, auch wenn Ihr sie ordentlich geschrubbt habt, lasst das mit dem Löwenzahn an dem Tag.

 

…getan

Ja, das Wochenende steht vor der Tür und es künden sich Regenwolken an. So schnell kann es gehen. Gestern um die 20°C und heute 10° weniger, außerdem grau in grau mit Nieselregen.

Aber der Regen muss ja auch sein. „Der März kühl und nass, füllt des Bauern Scheun` und Fass.“

Heute war Grünabfuhr und ich hab ewig lang mit der Rosenschere das ganze Schnittgrün in Kartons geschnitten. Gerade diese dornigen Rosen, da soll auch keiner von der Müllabfuhr rein greifen müssen, wenn man Reisigbündel zusammenschnürt. Aber ist eine ungeheure entspannende Arbeit, meditativ und gibt Muskelkater in den Händen.

Das Hochbeet wurde mit einer Schicht torffreier Gartenerde aufgefüllt und hoffentlich wachsen jetzt dort bald Radieschen, Lauchzwiebel, und Wurzelpetersilie. Es sieht zwar so aus, als wären dort die Reihen ganz dicht gesäht, aber das sind die „Bewässerungsspuren“.

Mein Rosmarin ist wirklich mittlerweile recht gross und hat den Winter super überstanden. Der Thymian und einige Lavendel dagegen nicht. Ich habe von dem abgeschnittenen Rosmarin zwei Kränze geflochten, nicht besonders rund. Die hängen jetzt  an der Terrassentür und duften immer mal wieder, wenn die Sonne drauf scheint, wenn man sie berührt. fein. Übrigens nutzen schon die griechischen Gelehrten den belebenden Duft des Rosmarins um sich besser zu konzentrieren. (Schwierig mit dem Foto im Dauergegenlicht). Rosmarin ist ein wichtiges Kraut in meinem Garten und Küche. Ich esse gern Backofenkartoffeln mit Rosmarin oder Thymian. Wer so was noch nie gemacht hat: einfach Kartoffeln gut waschen, halbieren, (achtet darauf, dass alle Stücke in etwa gleich gross sind,)  auf ein Backblech mit Backpapier legen und mit Meersalz bestreuen. Darüber dann noch die Kräuter und grob Olivenöl verteilen. Bei ca. 20°C in den Backofen gar backen, am besten mal rein stechen. Die Kartoffeln bekommen eine süssliche Note durchs Backen. (Die meisten kennen das mit Süsskartoffeln.)

Am Wochenende werde ich wohl viel lesen und meine Stapel Zeitschriften durchgehen und viele davon aussortieren. Zu Weihnachten haben wir von einem lieben Freund ein Abo dieser Schottland Zeitung bekommen, sehr empfehlenswert für alle Schottlandbegeisterten. Diese Hefte kommen natürlich nicht weg, sondern werden immer wieder in die Hand genommen, wenn wir uns nach Schottland denken wollen. Im Zuge des Brexids sind wir jetzt sehr gespannt, was dort noch alles passiert. Die Schotten sehen sich sehr als eigenständig handelnde Nation und nur wirtschaftliche Aspekte würden sie im Verbund halten. Wir werden sehen.

Macht Euch eine schönes Wochenende!20170317_131220

Hochsommerlichen Altweibersommer

Ihr Lieben,

Bald kommt der letzte Erinnerungsbericht von Rügen. Ich muss um etwas Geduld bitten.

Aber es fühlt sich gerade besonders an. Sommerzeit!

Schon ein paar mal hab ich mich über den recht spärlich ausfallenden Sommer beschwert.

Nun haben wir aber plötzlich im Altweibersommer eine Hochsommerliche Zeit, welche uns Stunden am Fluss, Weintraubenernte, überhitzte Räume auch in der Nacht, coole Drinks, Körper von der Sonne aufwärmen lassen und viel Giesskannenschlepperei, … geniessen lässt. Leider haben die Kinder ja schon wieder Schule. Wir sagen trotzdem Dankeschön.

Leider zZt ohne Fotos zum Beitrag, ich hab da gerade ein kleines technisches Problem (gehabt! Und als Info am Rande: Zieräpfel enthalten recht viel Pektin, daher habe ich einige zu den Trauben für Gelee dazu getan)

Ein wenig Rügen bleibt uns auch im Alltag. Ich habe im Ferienhaus ein einfaches und tolles Rezept entdeckt für Buchweizenpfannkuchen. Es stammt aus einem tollen Kochbuch über die norddeutsche Küche und ich hab den Titel leider nicht notiert um es hier zu zitieren.

Buchweizen ist ja kein Getreide! Es ist ein Knöterichgewächs wie Sauerampfer und wird schon sehr lange als Getreideersatz genutzt. Ausserdem soll er super gesund sein, gegen Diabetes und Bluthochdruck helfen und man kann die Samen keimen lassen wie Sprossen. Und er ist glutenfrei. Vor der Verbreitung der Kartoffel gab es viel mehr Buchweizen. Sie gedeiht auch auf mageren oder moorigen Böden. Allerdings ist sie Kälte empfindlich. Als Bienenweide ist sie gern gesehen. Als Nutzpflanze wird sie eher wenig angebaut da auch die Erträge nicht so optimal sind.

Hier nun das Rezept:

250g Buchweizen Mehl, 3 Eier, Salz, etwas Öl zum Anbraten, Rübensirup oder Honig sowie 200g geräucherte Speckwürfel

Buchweizenmehl mit Wasser (ich nehme auch etwas Milch dazu und eine Prise Zucker) und Eiern verrühren, Prise Salz dazu und quellen lassen.

Derweil Speck rösten und Sirup oder flüssigen Honig bereit stellen, beides wird über die gebackenen Pfannkuchen gegeben.                                

Quelle WikimediaQ.: Wikimedia

Kleinere Pfannkuchen backen, wie gewohnt und mit dem Speck und Honig oder Sirup geniessen.

Macht es euch gemütlich!

(Wie ich den Beitrag zu Ende schreibe, kommt der erwartete Regen am Wochenende…)

Wippsteerts Erntezeit

Der Sommer zeigt ja sehr viele Gesichter dieses Jahr. Viele davon sind sehr nass. Die Mehlschwalbe kann einem ja nur leid tun, bei Regen immer Insekten im Fluge zu fangen…und die Jungvögel erfrieren manchmal im Regen.

Ein Fotoshooting bei uns im Park im hohen Gras für einen grossen Hersteller von Motorsägen und Motorsensen. Viel zu schöne und zarte Menschen halten imposante Maschinen. Die meisten davon sind Scheinwerfer und Spiegel. Dabei gab es ein schönes, morgendliches Sonnenlicht…aber es wurden ja auch Fotos bis in den Nachmittag geschossen. Die ersten Getreidefelder werden abgeerntet. Im Garten beginnt die Beerenernte. Johannisbeeren habe ich letzte Woche zu Gelee verarbeitet. 20160629_104306Ich schneide den Strauch dann auch immer gleich zurück und ernte dann den Rest im Sitzen. Die Johannisbeeren bringen die reichste Ernte an zwei- bis dreijährigen Hauptästen, daher sollte man darauf achten, nicht zu viele der älteren Äste wegzuschneiden. Aber schneiden muss man, da sich regelmässig neue Triebe bilden und Platz brauchen und die Johannisbeere auch nicht veraltern sollte. 20160703_114417Die ersten Stachelbeeren sind auch schon reif und werden zum Naschen gepflückt. Marmelade wird auch bald daraus gekocht. Jungen Knoblauch habe ich auch ausgebuddelt.

Ausserdem blühen jetzt die Linden. Ein süsser Duft liegt in der Luft, wenn man unter der Allee lang geht. Ein paar Äste hängen so tief, dass ich Blüten Pflücken kann. Daheim werden die Blüten dann vorsichtig abgeknipst. Sie werden in der Volksmedizin als Tee eingesetzt. Er fördert das Schwitzen, ist durchblutungsfördernd und wird daher bei Erkältungen gern angewandt.

Ausserdem habe ich noch Johanniskraut und Kamille gepflückt. Echtes Johanniskraut erkennt ihr daran, dass in den rundlichen Blättern kleine helle Punkte sind, wenn ihr das Blatt in s Licht haltet. Das sind die ätherischen Öle. Da das Kraut um den Namenstag von Johannes dem Täufer (24. Juni, Johanni) blüht, gab man ihm diesen Namen. Der Farbstoff in den Blüten bewirkt übrigens, dass man bei längeren Einnahme des Krautes als Tee, sonnenempfindlichere Haut hat, (das kann auch den Tieren auf der Weide passieren). Schon in der Antike wurde das Kraut in der Medizin eingesetzt und heute wird es sogar schon landwirtschaftlich angebaut. Es hilft bei depressiven Verstimmungen, wobei dies in klinischen Studien mal bewiesen, mal nicht erwiesen wurde.

Hypericum_perforatum_i01Kamille werden die meisten kennen. Es wächst oft am Wegesrand, gern da wo Schutt abgeladen wurde, auf Ödland. Sie ist eine der ältesten Heilpflanzen und fast jeder trinkt bei Magenschmerzen den Kamillentee. Die meisten Öle sitzen in der Blüte und wirken krampflösend und entzündungshemmend. Auch zum Inhalieren bei Erkältungen sind sie sehr gut. Dabei schlägt man gleich 2 Fliegen mit einer Klappe, denn die Haut freut sich auch, gerade bei Unreinheiten unterstützt dieses Kraut den Heilungsprozess.Matricaria_recutita_-_Köhler–s_Medizinal-Pflanzen-091.jpgQuelle der alten Bilder: wikipedia

Früher hat man seine dunkelblonden Haare damit aufgehellt. Für die Kopfhaut sicher auch eine Wohltat. Also, wenn Ihr unterwegs seid in der Natur, versucht immer ein Taschenmesser dabei zu haben, damit ihr mit wohlduftenden Sträußen heim kommt. Wenn ihr Kräuter trocknen wollt, immer in abgedunkelten, luftigen Ecken, niemals in der prallen Sonne. Sonst verdampfen Euch die Öle beim Trocknen. Das Bild von der Kräuterhexe, die überall kleine Sträusse hängen hat, ist genau richtig. Ansonsten gibt es sie natürlich auch zu kaufen.

Auch Distelfalter, Ochsenauge und Wildbiene (ja, keine Hummel, müsste eine Sand- oder Felsenbiene sein). ernten jetzt reichlich Nektar. Wir dagegen gehen hier im Blog mal etwas auf Ruhemodus und geniessen die Ferien. Also nicht wundern, es kommt weniger bei rum, obwohl ich wohl mehr Zeit haben werde…, aber die verwertet ich für so vieles.

 

Habt eine schöne Zeit!

Wippsteerts Weißdorn

Hallo!

Bevor der Weissdorn wieder verblüht ist, hier ein kleiner Blogbeitrag dazu. Weissdorn ist ein Strauch, der bei uns fast überall am Feldrand oder in Parks in Hecken zu finden ist. Er hat mehrere Erscheinungsformen und am Besten nimmt man sich bei der Kräutersuche eh immer ein Bestimmungsbuch mit. (Kräuter haben immer verschiedene Wirkstoffe über die man genau Bescheid wissen sollte – das ist genau wie mit Medikamenten!) Die Blätter zeigen die verschiedenen Sorten an. Nachdem der Schwarzdorn (Schlehe) uns gleich ganz früh im jungen Frühling mit seinen weissen Blüten erfreut hat, kam die Obstblüte, nun strahlen die Blüten des Weissdorn und ein süsser Duft liegt um uns.

Dieser Strauch ist nicht nur duftend und wunderschön, sondern auch ein altbekanntes, pflanzlichen Heilmittel. Zum jetzigen Zeitpunkt sammelt man Blätter und Blüten um sie zu trocknen und als Tee zu gebrauchen. Im Herbst kann man die Früchte sammeln. Vor allen Dingen stärkt der Wirkstoff den Herzmuskel, er sorgt für eine stärkere Durchblutung der Herzkranzgefäße und unterstützt gegen Anspannung und Ängste, wirkt stressabbauend und hilft auch bei Migräne und Einschlafproblemen.

Der Wirkstoff ist am höchsten in den Blättern zur Zeit der Blüte, daher sammelt man jetzt und trocknet sie z.B. auf einem Tablett oder sauberen Tuch an einem luftigen Schattenplatz.Der trockene Tee kann über einen längeren Zeitraum angewendet und aufgebrüht werden. Man nehme einen Esslöffel auf eine Tasse kochendes Wasser und lasse es mindestens! 15 Minuten ziehen. Kräuter sollten immer dunkel und trocken verwahrt werden und in einem Jahr verbraucht werden. Übrigens können die roten Früchte – wir nannten sie als Kinder immer Mehlsäckchen, (probiert mal eine Frucht, dann wisst ihr warum und getrocknet wurde damit Mehl gestreckt) – auch als Tee verwendet oder aufgesetzt mit Doppelkorn aufgesetzt werden.

Hier regnet es nun, für die Natur dringend notwendig. Dadurch verschiebt sich weiteres Suchen etwas. Wünsche allen eine schöne Zeit – trotz Regen.

Vom Bodensee erzähle ich als Nächstes.