Ich hoffe, es war mal für jeden etwas dabei. Auf alle Fälle habe ich viel gelernt, als ich mich immer zu den Monatstieren eingelesen habe.
Ich weiß noch nicht, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Aber immer schon habe ich Tiere/Natur gern näher betrachtet und Euch Teil haben lassen. Also wird das sicher auch im neuen Jahr wieder so sein.
Ich lasse mich überraschen, vielleicht auch bei Euern Jahresprojekten!?
Unscheinbar, dass trifft auf alle Fälle zu auf diese besonderen, ewigen Larven zu! Die Name sind auch merkwürdig und eigentlich ist (fast) alles an diesen, wenig erforschten Tieren speziell:
Grottenolm, Proteus anguinus und Axolotl, Ambystoma mexicanum.
Die seltenen Olme sind Schwanzlurche, Salamander und nur an wenigen Orten zu finden. Sie reagieren empfindlich auf Störungen in der Umwelt. Der Olm lebt nur in Höhlen: er ist ein troglobite ( Troglobiont auf Deutsch, d.h. permanent und nur in Höhlen lebend). Es ist der einzige Schwanzlurch in Europa, der komplett unterirdisch lebt!
Im 17. Jahrhundert hielten die Slowenen die Grottenolme für Babydrachen. Sie verstecken sich im Karstesgebirge im Balkan in einem relativ überschaubaren Gebiet und wurden u.A. in bis zu 300 Metern Tiefe in gefluteten Höhlen und Minenschächten gefunden. Ausschlaggebend für sein Vorkommen ist das Wassers: Sie mögen ihr Wasser kalt, aber nicht zu kalt, und sauerstoffreich ( 8 bis 11 °C Wassertemperatur). Die Tiere haben eine durchscheinende Haut und erscheinen fleischfarben. Deswegen heißt das Tier auch auf englisch “human fish“.
Setzt man die Tiere länger dem Licht aus, färbt sich die Haut dunkel, es sind also keine Albinos. Ihre Farbpigmente müssen sich nur nicht verfärben als Sonnenschutz. Er hat keine funktionierenden Augen, aber blind sind die Tiere nicht wirklich. Sie nutzen in der Dunkelheit einen Sinn auf der Haut, der sie vor Licht warnt. Sie haben auch einen Magnet-Sinn zur Orientierung. Sie hören und riechen sehr gut. Mit diesen Sinnen jagen sie nach kleinen Krebschen und Asseln und sind genügsam in ihrem Nahrungsbedarf.
In ihrer natürlichen Umgebung sind sie kaum zu erforschen. So wurden wohl noch nie Eier in freier Wildbahn gefunden. Die einzigen in Gefangenschaft lebenden Exemplare des Olm sind in der Hermannshöhle bei Rübeland im Harz/Sachsen-Anhalt. In einem Forschungslabor des CNRS in Moulis in den Pyrenäen gibt es welche, dort werden sie seit 1958 gezüchtet und erforscht. Da die Zucht erst seit 1958 läuft, konnte tatsächlich noch kein abgeschlossener Lebenszyklus beobachtet werden. Normalerweise weist die Größe auch auf das Alter hin. Hier lebte eine 20 cm große Spezies aber so lange wie ein Großwal. (Nebenbei: in den USA leben Verwandte in Flüssen. Ihren Namen „Mudpuppy“ finde ich sehr passend: Schlammwelpe.)
Die Fortpflanzung braucht wirklich lange, denn ein Olm paart sich etwa alle 10-15 Jahre und die Kaulquappen schlüpfen erst nach 140 Tagen. Obwohl er ein Leben lang wächst, bleibt er immer eine Larve. Und er kann wohl 100 Jahre alt werden. Grund dafür ist seine Schilddrüse und das entsprechende Hormon, was dort eben nicht produziert wird. Genau so ist es beim Axolotl.
Faszinierend ist vor allem die Regeneration von Körperteilen. Doch beim Axolotl (und Olm?) beschränkt sich das nicht nur auf seine Gliedmaßen. Der Axolotl kann Organe und sogar Teile des Gehirns vollständig und funktionstüchtig regenerieren. Kein Wunder, dass hier die Forschung Interesse zeigt! Wenn man ihnen übrigens das fehlende Hormon gibt, entwickeln sie sich aus dem Larvenstadium weiter, leben aber nicht mehr so lange. Eine ganz besondere (fehlende?) Evolution.
Der Olm kann über 12 Stunden ohne Sauerstoff auskommen. Aber es braucht natürlich selbigen und atmet über Kiemen und mit der Lunge, die es auch besitzt und sogar über die Haut.
Axolotl haben nur einen einzigen natürlichen Lebensraum: den Xochimilco-See in Mexiko. Dieser hat eine Wassertemperatur von etwa 18° C und dies liegt genau an der Grenze ihrer Wohlfühltemperatur von 15-18°.
Im See verstecken sie sich gerne unter Pflanzen und Felsen. Sie sind Einzelgänger und begegnen sich nur, um sich zu paaren. Diesen mexikanischen Lurch kennen aber tatsächlich viele aus dem Aquarium und als rosafarbene Züchtung. Die Wildform ist olivbraun.
Beide Tiere haben einen langen, flachen Körper. An ihm befinden sich kurze, aber kräftige Arme und Beine und einen Ruderschwanz. Der Kopf ist flach und breit und seitlich sitzen dort jeweils drei Kiemenäste. Die kleinen schwarzen Augen stehen weit auseinander. Der Grottenolm ist schmaler, ca 30 cm lang und hat auch ein länglicheres Gesicht. Der Axolotl wirkt rundlicher, runderes Gesicht und dickerer Bauch. Sie sind beide Schwanzlurche, Salamander und sehen „nackt“ aus
Axolotl leben von Würmern, Krebsen, kleine Fische, Weichtiere, Insekten und Larven. Sie saugen ihre Beute durch das Maul. Leider ist ihr Lebensraum extrem bedroht. Die Seen in der Nähe von Mexiko-Stadt sind stark verschmutzt. Außerdem wurden Karpfen in dem See ausgesetzt, welche die Larven fressen. Und sie gelten als Delikatesse und werden leider auch wild gefangen. Der Axolotl wird „nur“ 10-20 Jahre alt.
Axolotl ist aztekisch. „Atl“ steht für Wasser und „Xolotl“ ist der Name eines Aztekengottes. Er bedeutet unter anderem „Monster“.
Hier in meinem Gummibandbuch (mit dem letzten Beitrag über den Maulwurf) gezeigt
Ich wollte mich eigentlich nur auf den Grottenolm beschränken, aber irgendwie überschnitten sich die beiden Lurche, die uns an Kaulquappen erinnern. Hoffentlich wurde der Artikel nicht zu verwirrend für Euch. Monster, Drachen! Hallo?! So erstaunliche Kreaturen, die mussten mit in mein Jahresprojekt „was man sonst nicht sieht“
PS.
Hier habe ich dann noch einen Artikel gefunden, der über Olme berichtet, die an der Oberfläche gesichtet wurden.
Vielleicht könnt Ihr es Euch bei der Überschrift schon denken. Dieses Tier gräbt sich mit bis zu 4 Meter die Stunde durch die Erde. Wie mit Schaufel und Hacke. Seinen Bauschutt mögen wir in unserem Rasen und Beeten gar nicht so gern als Gärtner*in. Wobei, da schlagen zwei Herzen in unserer Brust. Manchmal sind so viele Hügel und Löcher im Rasen, dass man sich fast die Haxen brechen könnte. Dann ist es aber auch so, dass nur da, wo diese fleißigen Gesellen sich wohlfühlen, das Boden-Ökosysthem hervorragend ist.
Ach, immer diese Maulwürfe.
und hinterm Haus ist auch so ein Feld
Wenn Ihr einen lebenden Maulwurf an der Oberfläche sehen wollt, dann schaut einfach kurz bei mir hier vorbei!
Dieses handgroße, schwarze Tiere kennt wohl jedes Kind. „Grabowski“, „der kleine Maulwurf“, „der Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“, Der Maulwurf aus „Der Wind in den Weiden“, um nur die bekanntesten zu nennen. Der Maulwurf ist wohl gerade für Kinder ein ganz besonderes Bindeglied zwischen Natur und interessantem, kuscheligem Tier. Viele Maulwurfsgruppen gibt es auch in Kindergärten oder Grundschulen. Und die wunderschöne Zeichentrick Serie mit dem kleinen Maulwurf kennt sicher fast jedes Kind (und auch wir Erwachsenen).
Scheu ist der Maulwurf. Eben ein Bodenbewohner, den man sonst nicht sieht. Also ist es endlich an der Zeit, ihn in mein Jahresprojekt aufzunehmen.
Das Wildtier des Jahres 2020, Talpa europaea, so sein lateinischer Name, bedarf mal eines genaueren Blickes, denn wenige von uns haben schon einmal einen lebendigen Tunnelgräber gesehen.
Der Maulwurf ist ein Einzelgänger und verteidigt sein Revier vehement. Nur zur Fortpflanzung lassen sie entsprechende, kurze Kontakte zu. Er sorgt für einen gesunden, gut durchlüfteten Boden, frißt neben Regenwürmern auch gerne Larven, Engerlinge und Schnecken. Seine Gänge sind sogar teils als „Regenwurmfallen“ angelegt. Diese sammelt er übrigens auch durchaus in extra Kammern – lebend. Er beißt sie, wodurch der Wurm bewegungslos wird. Übrigens vertreibt der Maulwurf nicht nur Artgenossen, sondern auch Wühlmäuse.
Besonders auffällig sind die Männchen ja nicht, um bei der Werbung zu punkten. Die Weibchen wählen eh die Haudegen unter den Maulwürfen aus: derjenige, der in Zweikämpfen mit Konkurrenten überlegen ist, wird als Paarungspartner genommen.
Vier Wochen nach der Paarung gebiert das Weibchen in der Nestkammer bis zu 5 Jungen. Nur einige Wochen kümmert sich die Mutter um den Nachwuchs, dann sind sie auf sich selbst gestellt.
Eine ganz besondere Besonderheit gibt es in Bezug auf weibliche Maulwürfe:
sie haben zwar zwei X-Chromosomen, aber sowohl funktionierendes Eierstock- wie auch Hodengewebe. Beide Geschlechtsorgane sind in einem, den „Ovotestes Organ“ vereint. Sie produzieren also viel Testosteron, was die Weibchen nicht nur besonders aggressiv, sondern auch stark macht: überlebenswichtig! (Sie produzieren keine Spermien und sind auch „normal“ fruchtbar, nichtsdestotrotz kann das Geschlecht nicht klar genetisch getrennt werden.)
Der Europäischen Maulwurfs ist ein walzenförmiges, plump aussehendes Säugetier. Einige Wirbelsäulenknochen im Genick sind zur Verstärkung zusammen gewachsen. Es durchgräbt mit seinem, bis zu 13 Zentimeter langen und 45 g – 90 g schweren Leib, die Erde. Schwerfällig sieht er auf Bildern aus, aber der Maulwurf kann sich viel schneller fortbewegen, als wir denken. Er ist sogar ein guter Schwimmer! Unter Tage schaufelt er mit seinen breiten Pfoten riesige Tunnelsysteme. Diese, im Verhältnis zum Restkörper riesige Schaufelhände und menschlichen Händen gar nicht so unähnlichen, (unbehaart, rosafarben, fünf Finger mit langen „Fingernägeln“) sind „Schaufel und Spitzhacke“ in einem. Eine unglaubliche Länge von bis zu 2 Kilometern können diese unterirdischen Gänge, zu denen auch die Belüftungsschächte gehören, erreichen. Sein dichter, schwarzer Pelz hat keinen Strich, d.h. die Haare lassen sich in alle Richtungen streichen. Dies macht es dem kleinen Tier einfacher, sich in engen Gängen in alle Richtungen zu bewegen, vorwärts, rückwärts, drehen. Bei diesem Umfang des Tunnelsystems ist es kein Wunder, dass Gärtner verzweifeln, wenn sie diese Säugetiere im Garten haben. Ein Aushub, Maulwurfshügel, neben dem anderen und bald darauf auch einen unebenen Rasen mit Stolperfallen, siehe Foto.
Wunderschön gestaltete Comic Variante des Kinderbuch Klassikers (alles selbstgekauft)Milchtütendruck
Den Ausspruch: „Blind wie ein Maulwurf“ kennt bestimmt fast jeder. Tatsächlich ist die Sehkraft nicht sehr gut. Hell-Dunkel- Schattierungen kann er aber wahrnehmen. Durch eine Vielfalt anderen Sinnen findet er trotzdem seine Beute. Viele Tasthaare (Vibrissen) an der Schnauze und am Schwanz helfen ihm bei der Orientierung. Der Schwanz lässt er dabei in seinen Tunnelgängen rotieren. So weiß er den Umfang seiner Gänge einzuschätzen. Er hört auch ausgezeichnet, obwohl man keine Ohren sieht. Abstehende Ohrmuscheln waren ja auch im Wege. Mit der spitzen Schnauze riecht der Maulwurf sehr gut. Der ausgezeichnete Jäger hat aber noch einen ganz besonderen Sinn: das „Eimersche Organ“. Nur Maulwürfen haben es, es ist verbunden mit den Tasthaaren. Dort sitzen fünfmal so viele Nervenfasern wie an unsere menschliche Hand. Dieses Tastorgan ermöglicht es, Bewegungen verschiedenster Beute und leichte Erschütterungen wahr zunehmen. Wer dauern spielende Kinder im Garten hat, wird eher keine Maulwürfe haben.
Nur durch sehr viel Fressen pro Tag kann der Energiebedarf dieser energieraubenden Graberei gedeckt werden. Frisst der Maulwurf etwa 10 Stunden nichts, verhungert er. Deswegen gräbt er all die Jagdröhren, die quer zur Kriechrichtung der Beutetiere liegen. Mit regelmäßigen Kontrollgängen alle vier bis fünf Stunden kann er genug Fressen finden, so dass er sein Gewicht halten kann. Er verputzt im Jahr das Dreihundertfache seines Gewichts! Wie ich oben kurz erwähnte, legt er auch Vorräte an. Für den Winter baut er tief gelegene Kammern, in denen Regenwürmer lagern, welchen er ein Stück des Kopf weggebissen hat, wodurch sie bewegungsunfähig sind und als Winternahrung dienen können. Insgesamt zieht er sich im Winter tiefer in die Erde zurück.
Milchtüten- oder Tetra-Pack Druck (Maulwurf paddelt mit seinem Freund über den Fluss. Er hat nämlich den ganzen Morgen Frühjahrsputz gemacht und muss dringend mal an die frische Luft und lernt so die Wasserratte kennen)
Die Maulwurfshügel trägt der/die erfahrene Gärtner*in übrigens mit einer Schaufel ab, sie sind sehr nährstoffreich und unkrautfrei. Außerdem wirft der Maulwurf die Erde eh schnell wieder raus, würde man sie in den Boden zurück stampfen. Er braucht ja Luft. So die Erde in Eimern sammeln macht schon lange meine Mutter. Ihr sehr ja auf dem Foto oben, wie viel da immer zusammen kommt. Allerdings hat die eifrige, jahrelange Bergbautätigkeit auch durchaus ein unebenes Stolperfeld produziert und die Anzahl der Maulwurfshügel vor und hinterm Haus ist mittlerweile sehr groß. Manchmal hilft es, ihn mit Krach (kurzzeitig) etwas im Zaum zu halten, aber iR. gewöhnt er sich dann irgendwann daran. (So die Erfahrung hier.) Ein Maulwurfsrevier kann übrigens bis zu 2.000 qm betragen.
Als der tschechische Zeichner Zdeněk Miler 1956 beim Spazierengehen über einen Maulwurfshügel stolperte, hatte er die entscheidende Inspiration. In mehr als 80 Ländern hat „Der kleine Maulwurf“ Liebhaber gefunden. Auch der englische Kinderbuchklassiker „Der Wind in den Weiden“ hat einen Maulwurf im Freundschaftsteam. Ihr seht oben auf meinem Milchtütendruck Ratte, die dem neuen Freund Maulwurf den Fluss zeigt.
Übrigens wurde früher das Fell des Maulwurfshügel durchaus gegerbt und verarbeitet. Meine Oma hatte einen Kindermuff zum Wärmen der Hände aus Maulwurf für den Sonntagsgang. Wunderbar weich und irgendwie unvorstellbar für uns, dass man Maulwürfe deswegen kommerziell gejagt hat. Dieses konkrete Beispiele liegt allerdings ca. 100 Jahre zurück, auch Jacken wurden damals durchaus aus diesem dunkel bläulich-schwärzlichen Fell genäht, ähnlich wie aus den Hamsterfellen im letzten Artikel. Maulwurf Fell ist besonders kurz und sehr dicht und damit sehr wärmend und angenehm, wenn auch nicht reibungsbeständig und somit länger so schön. Plinius der Ältere erwähnte eine Maulwurfdecke, die er auf einer seiner Reisen nach Griechenland gesehen hatte und chinesischen Bauern wurde als wärmendes Kleidungsstück nur die Felle von Maulwürfen und Schafen gestattet.
Der Maulwurf gilt nicht als bedroht, ist aber seit dem 31. August 1980 besonders geschützt.
Von Wilhelm Busch gibt es ein Maulwurfsgedicht (mir fiel nur ein: „von wem sonst!“)
Es geht wieder um das Jahresprojekt, welches „eher unsichtbare Tiere“ vorstellt. Diesmal soll es um ein Tier gehen, dass wir alle kennen, allerdings eher in der domestizierten Version.
Oder wir kennen geflügelte Worte rund um dieses Tier. Anfang der Coronaphase erlangte es traurige Berühmtheit und Montag Morgen fühlen wir uns wie im….. Na? Habt Ihr es schon erraten? Es geht um den Hamster, genauer gesagt um den Feldhamster.
Wesentliche häufiger kommt wohl in Deutschland der syrische Goldhamster vor, als Haustier.
Feldhamster (Cricetus cricetus) ist die einzige Art der Gattung (Unterfamilie) Hamster in Europa und leider sehr, sehr selten.
Wer jetzt eine etwas größere Version einer Maus erwartet, wird enttäuscht. Der Feldhamster ist kräftig und kompakt und gröser als die Maus. Seine kurzen, kräftigen Gliedmaßen und starke Krallen eignen sich perfekt zum Graben. Mithilfe seiner Tasthaare an Schnauze und an den Handgelenken der Vorderpfoten kann er sich auch im Dunkel seines Baus perfekt orientieren. Als Nagetier sind die Zähne für den Hamster ein überlebenswichtiges Werkzeug. Da diese ohne Unterlass genutzt werden, ist auch der Verschleiß sehr stark. Daher wachsen die Hamsterzähne ein Leben lang
Sein Fell, mit braun rötliche Rückenfell, tarnt den Feldhamster auf dem Erdboden und von oben betrachtet sehr gut. An Wangen, Brust und Beinen finden sich weißlich cremefarbene Flecken, der Bauch ist eher schwarz. Eine Ausnahmen: in Thüringen gibt es komplett schwarze Feldhamster, in Deutschland einzigartig.
Jeder kennt wohl die „Hamsterbacken“, also genauer Wangen. Es sind zum Transport große, dehnbare Wangentaschen. Wie groß, hängt von Alter und Größe des Tieres ab, es sind dehnbaren „Einkaufstaschen“. Etwa 60 Gramm Körner oder andere Nahrung kann damit erst gesammelt und dann unter die Erde gebracht werden.
Der kleine Nager lebt unter der Erde, wo er weit verzweigte und bis zu zwei Meter tiefe Bauten anlegt. Er ist mit den Mäusen verwandt und gehört zu den Wühlern. Gerne gräbt er in Lehm- und Lösboden, mit niederschlagsarmen Lebensräumen. Angeordnet mit verschiedenen Gängen gibt es die Schlafkammer und Vorrats- und Kotkammern. Es gibt Sommer- und Winter Bauten und die nacheinander genutzten Wohnstellen liegen bei den Männchen durchschnittlich 100 m, bei den Weibchen nur 35 m auseinander. Es sind wirklich grummelige Typ, meistens dämmerungs- und nachtaktiv. Er kann sich wehren. dabei stellt er sich auf seine Hinterfüßchen, faucht und klappert mit den Zähnen. (Das wollte ich eben mit dem größeren Stempel zeigen, kein „süßer Nager“)
Weibchen beziehen durchschnittlich nach 27 Tagen einen neuen Bau, die Männchen nach 8 Tagen. Ein reges Umziehen scheinbar. Etwa so groß wie ein Meerschweinchen (400 und 600 g) lebt er territorial unter Feldern, wo er auch seine Hauptnahrung findet: Getreide und anderen Feldfrüchte wie Kartoffeln, Getreide, Luzerne, Rüben, Wildkräuter und ganz wichtig auch kleine Tiere, Wirbellose, Insekten. Sein Bau ist Speisekammer, Zufluchtsort und Kinderstube. Und natürlich ist der Bau ein warmes Quartier für die Winterschläfer. Mit dem Aufwachen beginnt bei den Feldhamstern die Fortpflanzungszeit. Nach durchschnittlich 20 Tagen Tragzeit werden die Jungen unter der Erde gebohren.
Das Weibchen zieht 6-10 Jungen zwischen April und August auf. Die Anzahl der durchschnittlich je Wurf geborenen Jungtiere ist während der letzten Jahrzehnte wohl rückläufig. Die Jungen werden drei Wochen lang gesäugt und schnell dann selbständig, was heißt: sie müssen den mütterlichen Bau verlassen, da ist die Mutter rigeros. Wenn sie dann auf einem abgeernteten Feld das erste Mal das Tageslicht erblicken, werden siedurchaus schnell Opfer von Feinde: Fuchs, Wiesel, Greifvögel, Katzen und andere Beutegreifer.
Für die (jungen) Hamster fängt das Sammel erst nach dem Ende der Fortpflanzungszeit an. Für Männchen beginnt es ab Juli, für die Weibchen erst im August, nachdem die letzten Jungtiere selbständig geworden sind. Übrigens sind sie in der Regel dämmerungs- und nachtaktiv und wenn, wagen sich nur unerfahrene, junge Tiere tagsüber mal an die Oberfläche.
Mitte des letzten Jahrhunderts gab es so viele Feldhamster, dass sie mancherorts als Plage angesehen wurden. Heute ist die Art hierzulande vom Aussterben bedroht und das schon länger!
Kaum zu glauben, in der Nachkriegszeit waren sie sogar eine richtige Plage! Sein Vorkommen beschränkt sich aberFlachland, bevorzugt in fruchtbaren Ackergebieten. Das sind auch die Landschaften, die vom Menschen bereits seit langer Zeit besonders intensiv genutzt werden. Lange Zeit wurde der Feldhamster als Schädling angesehen und vom Menschen bekämpft, weil den Bauern durch Fraßschäden und das Eintragen seiner Wintervorräte ein nicht unerheblicher Teil der Ernte verloren gehen konnte (was wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können.)
Es gibt durchaus gute Möglichkeiten wie Blühstreifen, Anbau von Luzerne, Ernteverzicht, eine spätere Getreide-Mahd oder die sogenannte Ährenernte mit hochgestelltem Mähwerk, damit die Halme stehen bleiben: So können Landwirte Hamstern mehr Nahrung und Deckung vor Feinden wie Greifvögeln, Füchsen und Katzen verschaffen, genau wie die Stoppelruhe bis mindestens 6 Wochen nach der Getreideernte.
Die Zeit des Hamsterns fällt oft mit der üblichen Erntezeit zusammen. Auch hier bringt jeder Tag mehr einen Überlebensvorteil. Zwei Kilogramm Körner und Samen brauche ein Feldhamster, um über die Winterzeit zu kommen. Die Lebenserwartung des Feldhamsters liegt bei ca. 4 Jahren, sowohl im Freiland als auch in Gefangenschaft.
Aber mit der Industrialisierung der Landwirtschaft schwanden die Bestände hier, wie auch in vielen anderen Ländern des Verbreitungsgebietes rasend. Ebenfalls ein großer Faktor spielt wieder die Zersiedlung/Verkehr und damit die Verinselung. So kommt es auch zu Inzucht, weil die Population schon so geschwächt ist, also nur noch wenige Tiere sich vermehren und ihren Genpool weitergeben, kommt es zu Inzucht und damit Krankheiten.
Feldhamster waren in Teilen der DDR noch bis um 1980 so häufig, dass Prämien für erlegte Tiere ausgesetzt wurden. Heute ist die Population im „niedrigen dreistelligen Bereich“. Unter anderem in Rheinland Pfalz und Rheinhessen sich Naturschützer und Landwirte zusammen sehr engagiert. Aber er ist trotzdem stark vom Aussterben bedroht. Früher wurden in guten Hamstergebieten nach günstigem Wetter Herbstbestände von bis zu 800 Tiere auf einem Hektar gezählt. Da kann man sich überhaupt vorstellen, dass Landwirte vor der industriellen Landwirtschaft das Tier gejagt haben. Mitlerweile kann im August der Bestand bei nur ca. 3,6 Tieren/ha liegen. Auch für die Pelze wurden sie tatsächlich gefangen. Hamsterfelle wurden schon im Mittelalter viel genutzt. (Wer dazu genaueres wissen möchte: Wikipedia Beitrag)
Leider eher zu einem „Monsterchen“ geschnitzt, aber der kleine Hamster im Feld oben gefällt mir gut (und Ihr seht, nicht jeder Stempel gelingt so, wie man sich das vorgestellt hat)
Der Hamster und die Ameise
„Ihr armseligen Ameisen“, sagte ein Hamster. „Verlohnt es sich der Mühe, dass ihr den ganzen Sommer arbeitet, um ein so Weniges einzusammeln? Wenn ihr meinen Vorrat sehen solltet!“ „Höre“, antwortete eine Ameise, „wenn er größer ist, als du ihn brauchst, so ist es schon recht, dass die Menschen dir nachgraben, deine Scheuern ausleeren und dich deinen räuberischen Geiz mit dem Leben büßen lassen!“
Gotthold Ephraim Lessing
Damit habe ich wieder einen Beitrag zum Jahresprojekt „Was man sonst nicht sieht“ für Euch. Vielleicht habt Ihr ein wenig mehr über den bekannten – unbekannten Höhlenbewohner erfahren, ich auf alle Fälle! Ich bin sehr gespannt, ob jemand von Euch schon mal den seltenen Höhlenbewohner gesehen hat.
Hallo Ihr Lieben. Und nein, Ihr seid nicht gemeint! Bitte verweilt noch ein paar Zeilen. 😊
Anguis fragilis, um dieses Tier geht es heute in meiner Rubrik „Was man sonst nicht sieht.“ Und ja, dieses Tier schleicht mit seinem ganzen Körper, wie eine Schlange. Aber Ihr ahnt es vielleicht schon, es ist keine Schlange! Es geht um eines der häufigsten und am weitesten verbreiteten Reptilien (noch jedenfalls) in Deutschland. Aber aufgrund ihrer versteckten Lebensweise bekommen wir die schlangenartige Echse eher selten zu Gesicht.
Carl von Linné gab ihr den lateinischen Namen: anguis (Schlange) fragilis (zerbrechlich).
Im Althochdeutschen wurde sie „Pliutslicho“ genannt, was soviel wie blendender Schleicher heißt.
Über die Blindschleiche ist im Meyer`s Konversationslexikon von 1871 zu lesen: „Reptiliengattung aus der Ordnung der Saurier und der Familie der Schuppenechsen ohne Beine. Der Schwanz dieses bis eineinhalb Fuß langen Reptils ist sehr zerbrechlich (Bruchschlange, Glasschlange). Früher war es den Schlangen beigezählt.“
Die Blindschleiche ist eine eigene Art innerhalb der Echsen. Sie sind hier, in weiten Teilen Europas, in manchen Gebieten Vorderasiens und Nordwestafrikas beheimatet. In Irland, Korsika, wenigen Gebieten des südlichen Spaniens und Portugals, sowie Sardinien gibt es sie nicht. Sie leben an Waldlichtungen, Wiesen, Gärten, Parkanlagen und Bachufern. Auch im Garten kann sie vorkommen, das erfreut den Hobbygärtner sehr, sie fressen auch gerne Schnecken. Wir haben sie sogar am Sandstrand auf Hiddensee gesehen, zwischen ein paar Pflanzen. Wichtig sind eben Versteckmöglichkeiten wie Mäuerchen, Vegestation, aber auch Sonnenplätze zum Aufwärmen. Deswegen sichten wir sie hauptsächlich an warmen Mittagsstunden , wenn sie sich in die Sonne legen. Sie sind wechselwarm, wie alle Echsen. Ansonsten ruhen Blindschleichen die meiste Zeit unter Steinen und Unterholz, sowie eingegraben in weicher Erde. In Gärten halten sie sich unter Holzplatten, Folien und anderen schützenden Materialien auf.
Ich habe früher immer gedacht, dass der Name BLINDschleiche daher kommt, dass es keine Schlange ist, die wir sehen, sondern eine Echse mit zurückgebildeten Füßen, wir also blind für die Wirklichkeit wären. Tatsache ist aber, dass es die glitzernde Haut ist, die uns „blendet“, blind macht durch das zurückgeworfene Licht.
Von Schlangen unterscheidet diese Echse sich aber mehr als nur durch die (nicht äußerlich sichtbaren) Überreste der Beine am langen Körper. Sie haben wie Eidechsen bewegliche und verschließbare Augenlider, während jene der Schlangen unbeweglich und durchsichtig sind und bei jeder Häutung mit erneuert werden. Bauchschuppen und Rückenschuppen sehen von der Form her gleich aus, im Gegensatz zu Schlangen. Schlangen besitzen an der Unterseite von Muskeln unterlegte, recht große Bauchschuppen, mit denen sie sich schnell fortbewegen. Die Blindschleiche hat diese nicht, sie nutzt den ganzen Körper um schlängelnd vorwärts zu kommen. Vor allem unterirdisch ist der runde Körper (Querschnitt) praktisch. Dort helfen die hautknochengestützten, rund um den Leib gleichmässig kleinen Schuppen.
Quelle Kosmos Naturführer
Eine weitere Besonderheit, auf die ja der lateinische Name hinweist, ist die Möglichkeit den Schwanz zu verlieren, um so den Beutegreifer abzulenken. Der zuckende Schwanz bleibt zurück und die Schleiche entkommt. Das sie den Schwanz nachwachsen lassen kann ist ein Mythos. Aber die Stelle verheilt so, dass es aussieht, als hätte sie einen (kurzen!) neuen bekommen. Eidechsen bilden einen kurzen Schwanz nach und sie haben eine kleine Ohröffnung, Blindschleichen nicht. Das geht allerdings nur einmal im Leben.🦎 „Fragil“, weil zerbrechlich. Als Kind haben wir mal eine gefunden und wollten sie daheim zeigen und in unseren Händen hat die arme Blindschleiche dann die Schwanzspitze abgeworfen.
Blindschleichen werden höchstens 50/55 cm lang. Es sind glattschuppige, glänzende Echsen, als Erwachsene von grauer bis brauner, als Jungtiere aber von silbriger bis goldiger Grundfärbung. Während sich ältere Männchen mehrheitlich hell präsentieren, sind die meisten Weibchen und alle Jungtiere an Bauch und Flanken dunkelbraun gefärbt und längs der Rückenmitte zudem mit einem dunklen Aalstrich geziert. Vor allem ältere Männchen sind bisweilen blau getüpfelt.
Von oben erkennt man an einer Blindschleiche sehr schlecht den Hals- bzw Schwanzansatz. Dementsprechend wirkt der Körper walzenförmig, zumal der Querschnitt rund ist.
Einen grossen Teil ihres Lebens, das über 40 Jahre dauern kann, verbringt die lebendgebärende Schleiche (die Jungtiere schlüpfen im Moment der Geburt aus der Eihülle) unterirdisch. Erwachsene wühlen sich oft selber durch die Erde, junge Schleichen nutzen eher bereits vorhandene Gänge. Zur Winterruhe graben sie sich in die Erde.
Man hat schon große Ansammlungen von überwinterndernden Blindschleichen gefunden. In verlassenen Kleinsäugerbauten hatten sie sich eingegraben, die Eingänge mit Gras, Moos und Erde zugestopft. Es sind die optimalen Bedingungen, die zu Ansammlungen auch über das Jahr hinweg, führen. Immer wieder finden sich auch ohne die Winterruhe Gruppen, obwohl ja eigentlich Einzelgänger. Im Garten wären zB ein Komposthaufen oder Sonnenplätze auf Steinen mit feuchter Erde darunter so optimale Plätze. Dort gibt es eben Nahrung und gute Rückzugsorte.
Nach der Winterruhe beginnt im April die Paarungszeit. Männchen kämpfen gegeneinander indem sie sich versuchen zu beißen und nieder zu ringen. Bei der stundenlangen Paarung verbeißt sich das Männchen in den Nacken des Weibchens. Von April bis Juni gebären sie nach ungefähr drei Monaten 6–12, sehr selten bis zu 20 Junge. Die Jungtiere sind dann ca 7cm lang und diese werden mit drei Jahren geschlechtsreif. Erwachsene Tiere können bis zu einem halben Meter lang werden und sogar über 40 Jahre alt werden, was in der Natur aber kaum vorkommt (in Gefangenschaft wohl noch älter, es gab da sehr unterschiedliche Angaben).
Wenn sich Blindschleichen stark aufwärmen, sind sie besonders beweglich. Vor allem, wenn sie unterirdisch aktiv sind, müssen sie sich vorher gut erwärmen.
In der Natur sind Raubvögel und -tiere gefährlich, bei kleinen Schleichen kann auch schon eine Amsel gefährlich werden oder ein Maulwurf. Aber natürlich ist wieder der Mensch mit seinen Eingriffen und Veränderung in die Natur der gröste Feind. Jetzt im Frühjahr werden viele Blindschleichen überfahren. Auch Hauskatzen sind für sie gefährlich.
Es gibt in der Sammlung der Gebrüder Grimm eine Märchen:
Ich weiß, viele Menschen mögen keine Echsen und Schlangen, kaltblütige Tiere mit Schuppen. Aber vielleicht habt Ihr trotzdem etwas Freude am Beitrag, der natürlich wieder zur Linksammlung der Zitronenfalterin wandert.