Das kleine Haus unter Bäumen am See. Vom Dach steigt Rauch. Fehlte er Wie trostlos dann wären Haus, Bäume und See.
Berthold Brecht
Still ist es draußen. Es war der 21. Dezember. Die zwölf Tage der Rauhnächte haben begonnen. Die längsten und dunkelsten Nächte. Eine Form von Mystik und altem Wissen begleitet diese Tage, Tage, die schon unsere Vorfahren still und ruhig im Haus verbracht haben. Keine Wäsche hing draußen, es könnte sich wer von der wilden Jagd drin verfangen, keine Unordnung. Stille und Einkehr. Das Christentum hat nicht umsonst den Advent und die Geburt Jesu als Mäntelchen darüber gestülpt.
Rauch von Kräuterbündeln durch das Haus und Hof getragen, bekommt vielleicht für den ein oder anderen (in diesen Zeiten) als Ausräuchern von Krankheiten und Bösem, noch mal eine ganz andere Bedeutung.
Ein ums andere Mal treffen sich Kreativmixer(innen) bei Michaela und Susanne. Form und Stille. Stille Formen der Adventszeit. Ganz losgelassen hat mich die Eule vom letzten Mal noch nicht, wie Ihr seht.
Funkeln im Laternenlicht
Draußen sind die dunklen Morgen Runden mit dem Hund klirred kalt, um den Mond erscheint ein Hof. Es ist sehr still im Geäst der Hecken und Bäume, die Vögel, die sonst um die Zeit noch zu sehen und hören waren, kommen viel später erst, vom Hunger getrieben, hervor. Ruhe auch für meinen Geist. Macht es Euch so gemütlich wie es nur geht, bleibt gesund und froh.
Manchmal (eher häufig) mag ich diese netten Kleinigkeiten aus dem Brauchtum (in diesem Fall aus den skandinavischen Ländern) gerade zur Weihnachtszeit.
Die Heinzelmännchen, Tomte Tummetott und Wichtel gab es natürlich schon in Bilderbücher und im Wald, Flur und Haus meiner Kindheit. Auch unsere Kinder sind mit diesen kleinen, aber mächtigen, mystischsten Wesen aufgewachsen.
Zu Weihnachten gibt es furchtbar viele Wichtel die kitschig in amerikanischen Filmen und Bildern durch die Gegend hopsen. Diese Weihnachtsmannhelfer sind eher nicht so mein Fall, aber jedem das seine. Ich mag eher diese kleinen, Haus und Hof Geister (wie auch in Nils Holgerson) welche mit kleinen Gaben wohlgesonnenen gestimmt werden sollen und Glück bringen, wenn man sie gut behandelt.
So ein kleiner Hausgeist braucht nicht nur etwas Feines zu essen, sondern auch ein Heim und dieses hat natürlich eine Tür. Manchmal taucht diese Tür rechtzeitig zum Advent, bzw Weihnachten auf.
Mit Fraßgängen von Holzwürmern und Walnußschalen etwas „Struktur“ eindrücken
Natürlich ist eine Wichtel Tür nichts Neues auf dem kreativen Markt. Schon lange möchte ich eine basteln. Aus Holz kann man zB eine zusammenkleben, Eisstäbchen vielleicht? Dann hatte ich die Idee, Modelliermasse zu nutzen.
Auch passend zu Braun
Lufttrocknende gibt es vielerorts zu kaufen. Davon nehme man ein Stück, rolle es aus und mit einem Lineal ggf als Hilfe, schneidet man eine Tür, entweder als Rechteck oder in gebogene Torform. Mit einem Stift oder einem Modellierspachtel kann man dann eine Tür gestalten. Trocknen lassen und nach Wunsch noch anmalen, eine gute Stelle im Haus suchen, doppelseitiges Klebeband anbringen und fertig. Wer mag kann mehr Deko anbringen, ich mag da lieber weniger.
Mit etwas Farbe und bewußt sehr einfach gehalten
Vergesst nicht, wenn ein Wichtel den Hausbewohnern wohlgesonnenen sein soll, möchte er auch wohlgesonnene Gaben von Euch haben.
Bestimmt fallen Euch noch Geschichten und andere Ideen dazu ein, rechtzeitig zur Adventszeit. Ich finde, man kann aber auch schon im November so einen guten Hausgeist gut gebrauchen.
Ihr könnt eine Wichtel Tür auch malen und ausschneiden oder aus Tonkarton ausschneiden und zusammenkleben. Auch mit Holz gibt es Möglichkeiten, ich sage nur Eisstiele…
Collage zur Farbe Braun mit Küchenuntersetzern, Holz in vielen Formen, Ton, Filzrentier, Süsskartoffel…sogar Groot schaut aus dem Teelicht
Und da ich finde, dass die Collage farblich super passt, verlinke ich diese auch noch. Frau Rösi sammelt diesmal Braun. Das ganze Foto hat einen Braunstich, denn das künstliche Licht lässt es so erscheinen. Da es aber passte, habe ich nicht noch mal fotografiert.
Habt Ihr schon mal eine Wohnung oder ein Haus ausgeräuchert? Denn den Ausdruck: „es herrscht dicke Luft“ kennt Ihr sicher alle.
Letztes Jahr wollte ich diesen uralten Brauch eigentlich schon anwenden. Auf dem Weihnachtsmarkt konnte ich dafür Kohle kaufen. Salbei aus meinem Garten habe ich. Salbei, Lavendel und Beifus sind neben Weihrauch (Harz) wichtige Kräuter und Harze zum Räuchern. Man kann sie entweder dicht zu einem Bündel zusammenbinden, oder in einer Pfanne anzünden, oder auf ein Stövchen mit dieser speziellen Kohle legen. Unter die Kohle wird etwas Sand gelegt und die Kohle angezündet. Sie soll nicht brennen, sondern schwehlen.
Geräuchert wurde schon im Mittelalter. Ihr könnt Euch vielleicht denken, dass besonders zu den grossen Pest Epidemien ausgeräuchert wurde. Menschen nutzten noch lange Kräuterbündel um Krankenräume mit Ausräuchern durch Kräuter zu desinfiziert. Zum Jahresende ging der Hausherr durch Haus und Hof, um alles zu segnen und zu räuchern. (Wir kennen noch heute die Weihrauchsegnung der Kirche) Daher passt das doch sehr gut gerade, oder?
Minze, Sand, Rosmarin, Melisse und Rosenblätter
Egal, ob man daran glaubt, das Ausräuchern die negativen Energien, welche sich in Räumen sammeln, neutralisiert, es kann für einen zum symbolischen Akt der Säuberung werden. Mit dem schwehlenden Bündel oder dem Gefäß geht man bei geöffneten Fenstern durch die Wohnung. Beim Haus fängt man im Keller an. Jeder Raum sollte dabei durchschritten werden. (Kinderräume nur kurz, Kinder reagieren stärker auf Kräuteröle, als Erwachsene.) Wollt Ihr bestimmte Zwecke von Räumen unterstreichen, könnt Ihr in Schlafräumen zB beruhigenden Hopfen nehmen, im Büro belebenden Rosmarin, Lavendel für das Wohnzimmer und Salbei in Flur, Küche und Bad. Minze eignet sich da auch sehr gut dafür. Nadelbaumzweige sind gut für Keller, Dachboden und Abstellkammer. Aber das hier sind alles nur Vorschläge, wenn euch die ätherischen Öle in einem anderen Raum, als hier vorgeschlagen, besser gefallen, so versucht es. Das Ausräuchern des Hauses und Hofs erfolgte wie gesagt zum Jahresende, aber man kann natürlich immer zu bestimmten Anlässen räuchern. Ich mag es dieses Jahr als Abschluss machen.
Kräuter und Stövchen
Übrigens, ein Kräuterbündel stellt man aus frischen Pflanzen her, die fest mit einem Band umwickelt werden und dann als Bündel trocknen. Wenn man daran gedacht hat, solche im Sommer herzustellen. Nun, Salbei, Minze, Rosmarin, Beifuß und Thymian kann man gerade auch noch im Supermarkt kaufen. (Deswegen schreibe ich auch den Artikel jetzt noch, damit Ihr vielleicht noch die Möglichkeit habt, Euch hier einzudecken.)
Für frische Luft und frische Gedanken. Damit wir auch noch gut durch die Raunächte (Rauhnächte) kommen. (Darüber habe ich schon hier, hier und hier geschrieben) Ich wünsche gesunde und gesegnete Festtage.
Seid herzlich eingeladen zum Samstagsplausch bei Andrea. Hier gibt es für mich wie jeden Morgen einen Milchkaffee.
Es war eine ruhige Woche. Die Bücherei hat sich einen neuen Plan überlegt, wie man jetzt wieder abgeben und ausleihen kann. Ich hatte eine sehr grosse Tasche mit abzugebenden Titeln und es hat so gut getan, zwischen den Regalen zu schauen. Allerdings habe ich mitgehört, dass wohl erst mal keine neuen Titel angeschafft werden. Finanzen werden überall ein Thema werden.
Unsere Gartenmöbel sind teils hinüber und am Mittwoch wollten wir einen neuen Tisch und zwei Stühle kaufen. Das Angebot des Tisches war schon kurz nach Öffnung ausverkauft. Nun, durch Corona und den sonnigen April sitzen die Leute und auch wir, viel mehr im Garten oder auf dem Balkon. Jetzt haben wir doch einen Tisch bestellt, für viele weitere Tage im Garten. Aber ich freue mich so auf Regen. Es ist so trocken und die Luft voller Pollen. Ich glaube, es gibt wieder eine Notblüte. Außerdem scheinen fast alle Blumen, Sträucher und Bäume gleichzeitig zu blühen. (Selbst als nicht-Allergiker niesse ich lauthals und bekomme von den Nachbarn „Gesundheit“ gerufen – sehr passend, wenn Ihr Mal schauen wollt, woher der Brauch stammt.)
Dank 1. Mai Feiertag ist es diesmal ja eine kurze Arbeitswoche. Auch wenn oftmals die Zeit verschwimmt. Pünktlich zum Feiertag fällt immer wieder Regen und es ist kühl und frisch und die gelben Pollen zu Rinnsalen zusammen gekommen.
Hier gibt es den Brauch des Maibaum Aufstellen als Liebesbeweis. Dieses Jahr ist ein Schaltjahr und die Mädchen würden den Jungen eine bunt geschmückte Birke schenken.
Aber leider benötigt man i. R. mehr als einen Helfer zum Baum aufstellen. So gibt es nur ein paar Bäume, denn die Aufstellservice kommen gar nicht hinterher. Noch beim frühen Hundegang habe ich ein Auto mit diversen Birken auf dem Dach flitzen sehen. Manche haben sich auch so beholfen und vorhandene Bäume genutzt. Das die Dorfmaibäume dieses Jahr nicht auf den Dorfplätzen aufgestellt werden, ist auch klar. Kein in den Mai tanzen. (Finde ich alles nicht so wild, es gibt wirklich Schlimmeres!)
Maiwanderungen in geselliger Runde mit feucht fröhliche Picknick gab es auch nicht. Es hat immer wieder Regenschauer gegeben. Also war die Maiwanderungen vielleicht auch verschmerzbar.
Besondere Tulpen habe ich ergattert. Papageien Tulpen, so wunderschön. Ich habe dann nachgelesen, dass diese Art nur durch eine zufällige Mutation entstanden ist. Als erstes kommen die grünen Blätter kraus aus der Erde.
Eine Maibowle mit Waldmeister aus dem eigenen Garten kann ich schon nicht mehr ansetzen, denn das duftende Kraut blüht schon fleißig. Ich habe von meinen Eltern gelernt, dass das blühende Kraut schon zu giftig ist. Aber zwei kleine Sträußchen habe ich gemacht für meine Wäscheschublade. Waldmeister erhält durch Welken Cumarin. Es ist leicht giftig, kann Kopfschmerzen verursachen, aber als Mottenmittel wunderbar und süßlich angenehm duftend. Als Heilmittel wird die Pflanze schon sehr lange eingesetzt. Ein altes Wort für Waldmeister ist auch Labkraut, das habt Ihr sicher schon mal in Geschichten und Märchen gelesen.