Feentüren

Hallo Ihr Lieben.

„Ich war noch nie so erschöpft. Trotzdem muss ich niederschreiben, was geschehen ist – wie sollen andere sonst davon erfahren? Schon jetzt entschwinden die Einzelheiten meinem Gedächtnis wie Löwenzahnsamen, der vom Wind verweht wird. Das ist der Preis, wenn man zu lange in der Feenwelt bleibt -…“

Emily Wilde kennt Ihr vielleicht noch aus dem ersten Band, den ich hier vorgestellt habe. Diese eigenwillige und exzentrische Expertin in Sachen Feen und der Anderswelt hat es mir angetan. War sie im ersten Band noch von Cambridge aus in eisig, kalte Gefilde gereist, so zieht es sie dieses Mal in die Alpen.

Eigentlich ist sie ja eher ein Mensch, der lieber alleine forscht. Schweren Herzens ertrug sie anfangs im ersten Abenteuer ihren Rivalen Bambleby. Nun ist alles anders. Und diesmal gestaltet sich die nächste Forschungsreise auch ganz anders! Denn Wendell Bambleby wurde vergiftet, mit einem Feengift! Wie gut, dass Emily sowieso einen Feenatlas, eine Karte der Anderswelt, erstellen wollte. Denn es ist gar nicht so einfach die Flucht nach vorn anzutreten, wenn der beste Hinweis von einer lang verschollenen Elfenforscherin stammt. Letztmalig wurde sie in Österreich gesehen und von ihrem, mitlerweile ebenfalls verschollenen Kollegen, dort als vermisst dokumentiert.

Ja, am liebsten würde Emily mit Wendell sofort in die Berge reisen, wäre da nicht Emilys Nichte, Ariadne, welche bei ihr studiert und sehr anhänglich ist. Auch der Dekan der Dryadoligie Fakultät, Dr. Ferris Rose will unbedingt mit auf die Forschungs- und Rettungsmission.

Denn die Zeit drängt. Und wie so oft, sind Feen und andere Wesen der Anderswelt nicht die netten Wesen aus wohlwollenden Märchen. Unsere Wissenschaftler haben es auch auf dieser Expedition mit eigenwilligen, grausamen, unberechenbaren und besonderen Wesen der Anderswelt zu tun. Ob es da reicht, um die Gefahren zu wissen oder ob die Anderswelt Emily diesmal verschluckt? Denn die Zeit für das Auffinden der besonderen Tür in das richtige Reich, und damit auf ein Gegenmittel, schwindet schnell. Und einmal in der Feenwelt wird der Weg zurück noch viel schwieriger.

Wieder hat Heather Fawcett ihren Roman in Tagebuch Form geschrieben. Emily schreibt ihre Erfahrungen und Erlebnisse abends nieder, um zu rekapitulieren und zu verarbeiten. Ich mag diese ganz besondere Art. Wie Emily mit ihrer etwas schroffen und dann wieder so schön fabulierenden Art die Geschichte niederschreibt. Natürlich ist es nicht mehr ganz so einfach, wie im ersten Band, den Leser zu überraschen, denn natürlich sind Geheimnisse des ersten Bandes aufgedeckt. (Ich versuche trotzdem möglichst spoilerfrei zu schreiben). Auch fehlte mir etwas mehr erzählerische Struktur, aber da jammere ich auf verwöhntem Niveau. Die Geschichte lebt wieder von den wunderbaren Charakteren, derer neuen gut eingeführt und integriert werden. Besonders gefreut habe ich mich wieder über den brotbackenden  Poe. Aber auch der dazu gekommenen „Fuchszwerg Eisglöckchen“, welcher fuchsgescheit und überheblich daherkommt, ist so eine wohlerdachte Gestalt.

Wer fantastische Geschichten mag, in denen es nicht um „die Rettung aller“, „einzige Hoffnung für“ und „verbotene Anziehungskraft “ geht, dem sei diese liebenswürdige Anderswelt Geschichte ans Herz gelegt. Hier gibt es eben Feen wie in der irischen Mythologie und keine liebenswürdigen, süßen Wesen wie Tinkerbell.

Für mich sind die beiden Romane um die Gelehrte Emily Wild wie eine kleine Reise in die Anderswelt Skandinaviens. Oft habe ich gedacht, wenn wir durch die verwunschenen Wälder fuhren, dass unter diesen Steinen vielleicht Trolle oder Tomtas hausen. In den skandinavischen Ländern, aber auch in Irland und Schottland begleiten die kleinen Wesen die Menschen noch viel mehr als bei uns.

Verlinkt bei Magic Craft

„Atlas der Anderswelten“, Heather Fawcett, bei Fischer TOR, selbstgekauft übrigens…

Mit Schaufel und Hacke

Hallo Ihr Lieben.

Vielleicht könnt Ihr es Euch bei der Überschrift schon denken. Dieses Tier gräbt sich mit bis zu 4 Meter die Stunde durch die Erde. Wie mit Schaufel und Hacke. Seinen Bauschutt mögen wir in unserem Rasen und Beeten gar nicht so gern als Gärtner*in. Wobei, da schlagen zwei Herzen in unserer Brust. Manchmal sind so viele Hügel und Löcher im Rasen, dass man sich fast die Haxen brechen könnte. Dann ist es aber auch so, dass nur da, wo diese fleißigen Gesellen sich wohlfühlen, das Boden-Ökosysthem hervorragend ist.

Ach, immer diese Maulwürfe.

und hinterm Haus ist auch so ein Feld

Wenn Ihr einen lebenden Maulwurf an der Oberfläche sehen wollt, dann schaut einfach kurz bei mir hier vorbei!

Dieses handgroße, schwarze Tiere kennt wohl jedes Kind. „Grabowski“, „der kleine Maulwurf“, „der Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“, Der Maulwurf aus „Der Wind in den Weiden“, um nur die bekanntesten zu nennen. Der Maulwurf ist wohl gerade für Kinder ein ganz besonderes Bindeglied zwischen Natur und interessantem, kuscheligem Tier. Viele Maulwurfsgruppen gibt es auch in Kindergärten oder Grundschulen. Und die wunderschöne Zeichentrick Serie mit dem kleinen Maulwurf kennt sicher fast jedes Kind (und auch wir Erwachsenen).

Scheu ist der Maulwurf. Eben ein Bodenbewohner, den man sonst nicht sieht. Also ist es endlich an der Zeit, ihn in mein Jahresprojekt aufzunehmen.

Das Wildtier des Jahres 2020, Talpa europaea, so sein lateinischer Name, bedarf mal eines genaueren Blickes, denn wenige von uns haben schon einmal einen lebendigen Tunnelgräber gesehen.

Der Maulwurf ist ein Einzelgänger und verteidigt sein Revier vehement. Nur zur Fortpflanzung lassen sie entsprechende, kurze Kontakte zu. Er sorgt für einen gesunden, gut durchlüfteten Boden, frißt neben Regenwürmern auch gerne Larven, Engerlinge und Schnecken. Seine Gänge sind sogar teils als „Regenwurmfallen“ angelegt. Diese sammelt er übrigens auch durchaus in extra Kammern – lebend. Er beißt sie, wodurch der Wurm bewegungslos wird. Übrigens vertreibt der Maulwurf nicht nur Artgenossen, sondern auch Wühlmäuse.

Besonders auffällig sind die Männchen ja nicht, um bei der Werbung zu punkten. Die Weibchen wählen eh die Haudegen unter den Maulwürfen aus: derjenige, der in Zweikämpfen mit Konkurrenten überlegen ist, wird als Paarungspartner genommen.

Vier Wochen nach der Paarung gebiert das Weibchen in der Nestkammer bis zu 5 Jungen. Nur einige Wochen kümmert sich die Mutter um den Nachwuchs, dann sind sie auf sich selbst gestellt.

Eine ganz besondere Besonderheit gibt es in Bezug auf weibliche Maulwürfe:

sie haben zwar zwei X-Chromosomen, aber sowohl funktionierendes Eierstock- wie auch Hodengewebe. Beide Geschlechtsorgane sind in einem, den „Ovotestes Organ“ vereint. Sie produzieren also viel Testosteron, was die Weibchen nicht nur besonders aggressiv, sondern auch stark macht: überlebenswichtig! (Sie produzieren keine Spermien und sind auch „normal“ fruchtbar, nichtsdestotrotz kann das Geschlecht nicht klar genetisch getrennt werden.)

Der Europäischen Maulwurfs ist ein  walzenförmiges, plump aussehendes Säugetier. Einige Wirbelsäulenknochen im Genick sind zur Verstärkung zusammen gewachsen. Es durchgräbt mit seinem, bis zu 13 Zentimeter langen und 45 g – 90 g schweren Leib, die Erde. Schwerfällig sieht er auf Bildern aus, aber der Maulwurf kann sich viel schneller fortbewegen, als wir denken. Er ist sogar ein guter Schwimmer! Unter Tage schaufelt er mit seinen breiten Pfoten riesige Tunnelsysteme. Diese, im Verhältnis zum Restkörper riesige Schaufelhände und menschlichen Händen gar nicht so unähnlichen, (unbehaart, rosafarben, fünf Finger mit langen „Fingernägeln“) sind „Schaufel und Spitzhacke“ in einem. Eine unglaubliche Länge von bis zu 2 Kilometern können diese unterirdischen Gänge, zu denen auch die Belüftungsschächte gehören, erreichen. Sein dichter, schwarzer Pelz hat keinen Strich, d.h. die Haare lassen sich in alle Richtungen streichen. Dies macht es dem kleinen Tier einfacher, sich in engen Gängen in alle Richtungen zu bewegen, vorwärts, rückwärts, drehen. Bei diesem Umfang des Tunnelsystems ist es kein Wunder, dass Gärtner verzweifeln, wenn sie diese Säugetiere im Garten haben. Ein Aushub, Maulwurfshügel, neben dem anderen und bald darauf auch einen unebenen Rasen mit Stolperfallen, siehe Foto.

Wunderschön gestaltete Comic Variante des Kinderbuch Klassikers (alles selbstgekauft)

Milchtütendruck

Den Ausspruch: „Blind wie ein Maulwurf“ kennt bestimmt fast jeder. Tatsächlich ist die Sehkraft nicht sehr gut. Hell-Dunkel- Schattierungen kann er aber wahrnehmen. Durch eine Vielfalt anderen Sinnen findet er trotzdem seine Beute. Viele Tasthaare (Vibrissen) an der  Schnauze und am Schwanz helfen ihm bei der Orientierung.  Der Schwanz lässt er dabei in seinen Tunnelgängen rotieren.  So weiß er den Umfang seiner Gänge einzuschätzen. Er hört auch ausgezeichnet, obwohl man keine Ohren sieht. Abstehende Ohrmuscheln waren ja auch im Wege. Mit der spitzen Schnauze riecht der Maulwurf sehr gut. Der ausgezeichnete Jäger hat aber noch einen ganz besonderen Sinn: das „Eimersche Organ“. Nur Maulwürfen haben es, es ist verbunden mit den Tasthaaren. Dort sitzen fünfmal so viele Nervenfasern wie an unsere menschliche Hand.  Dieses Tastorgan ermöglicht es, Bewegungen verschiedenster Beute und leichte Erschütterungen wahr zunehmen. Wer dauern spielende Kinder im Garten hat, wird eher keine Maulwürfe haben.

Nur durch sehr viel Fressen pro Tag kann der Energiebedarf dieser energieraubenden Graberei gedeckt werden. Frisst der Maulwurf etwa 10 Stunden nichts, verhungert er. Deswegen gräbt er all die Jagdröhren, die quer zur Kriechrichtung der Beutetiere liegen. Mit regelmäßigen Kontrollgängen alle vier bis fünf Stunden kann er genug Fressen finden, so dass er sein Gewicht halten kann. Er verputzt im Jahr das Dreihundertfache seines Gewichts! Wie ich oben kurz erwähnte, legt er auch Vorräte an. Für den Winter baut er tief gelegene Kammern, in denen Regenwürmer lagern, welchen er ein Stück des Kopf weggebissen hat, wodurch sie bewegungsunfähig sind und als Winternahrung dienen können. Insgesamt zieht er sich im Winter tiefer in die Erde zurück.

Milchtüten- oder Tetra-Pack Druck (Maulwurf paddelt mit seinem Freund über den Fluss. Er hat nämlich den ganzen Morgen Frühjahrsputz gemacht und muss dringend mal an die frische Luft und lernt so die Wasserratte kennen)

Die Maulwurfshügel trägt der/die erfahrene Gärtner*in übrigens mit einer Schaufel ab, sie sind sehr nährstoffreich und unkrautfrei. Außerdem wirft der Maulwurf die Erde eh schnell wieder raus, würde man sie in den Boden zurück stampfen. Er braucht ja Luft. So die Erde in Eimern sammeln macht schon lange meine Mutter. Ihr sehr ja auf dem Foto oben, wie viel da immer zusammen kommt. Allerdings hat die eifrige, jahrelange Bergbautätigkeit auch durchaus ein unebenes Stolperfeld produziert und die Anzahl der Maulwurfshügel vor und hinterm Haus ist mittlerweile sehr groß. Manchmal hilft es, ihn mit Krach (kurzzeitig) etwas im Zaum zu halten, aber iR. gewöhnt er sich dann irgendwann daran. (So die Erfahrung hier.) Ein Maulwurfsrevier kann übrigens bis zu 2.000 qm betragen.

Als der tschechische Zeichner Zdeněk Miler 1956 beim Spazierengehen über einen Maulwurfshügel stolperte, hatte er die entscheidende Inspiration. In mehr als 80 Ländern hat „Der kleine Maulwurf“ Liebhaber gefunden. Auch der englische Kinderbuchklassiker „Der Wind in den Weiden“ hat einen Maulwurf im Freundschaftsteam. Ihr seht oben auf meinem Milchtütendruck Ratte, die dem neuen Freund Maulwurf den Fluss zeigt.

Übrigens wurde früher das Fell des Maulwurfshügel durchaus gegerbt und verarbeitet. Meine Oma hatte einen Kindermuff zum Wärmen der Hände aus Maulwurf für den Sonntagsgang. Wunderbar weich und irgendwie unvorstellbar für uns, dass man Maulwürfe deswegen kommerziell gejagt hat. Dieses konkrete Beispiele liegt allerdings ca. 100 Jahre zurück, auch Jacken wurden damals durchaus aus diesem dunkel bläulich-schwärzlichen Fell genäht, ähnlich wie aus den Hamsterfellen im letzten Artikel. Maulwurf Fell ist besonders kurz und sehr dicht und damit sehr wärmend und angenehm, wenn auch nicht reibungsbeständig und somit länger so schön. Plinius der Ältere erwähnte eine Maulwurfdecke, die er auf einer seiner Reisen nach Griechenland gesehen hatte und chinesischen Bauern wurde als wärmendes Kleidungsstück nur die Felle von Maulwürfen und Schafen gestattet.

Der Maulwurf gilt nicht als bedroht, ist aber seit dem 31. August 1980 besonders geschützt. 

Von Wilhelm Busch gibt es ein Maulwurfsgedicht (mir fiel nur ein: „von wem sonst!“)

Verlinkt bei der Zitronenfalterin, Samstagsplausch

Ein oft nasser Mai

Hallo Ihr Lieben.

Ist der Mai etwas wirklich heute schon fast vorbei? Möglicherweise wiederhole ich mich, der Monat raste nur so an mir vorbei. Birgit sammelt wieder unsere Monatscollagen.

Natürlich fing der Monat mit einem Beitrag zum Jahresprojekt „Was man sonst nicht sieht“ an. Hamster-stark!  Ein wenig mit dem Rad unterwegs, wenn es sonnig war zB. Leider gab es diesen Monat ganz schön viel Wasser von oben. Endlich schrieb ich die Fuchs-Dachs-Geschichte weiter und war auch passend dazu mit den Händen kreativ. Vom Steinadler war ich sehr beeindruckt. Wenn die Sonne die Regenwolken verdrängte, war es warm und wunderbar. Auch die Uhu Küken, welche ich nachts gern per Webcam beobachtete, trugen oft ein nasses Federkleid.

Es mußte viel im Garten in kurzer Zeit gewerkelt werden, jäten, umpflanzen, einpflanzen. Die Gurken mochten es gar nicht, was auch immer und es ist Schneckenwetter. Der gelbe Ginster im Sauerland leuchtete weithin. Hochwasser im Rhein, aber hier vergleichsweise harmlos. Die Rheinfahrt „unserer“ Senioren war perfekt getimet und es schien die Sonne (aber Ihr seht wie viel braunes Wasser da herab fließt). Ganz lieben, viel zu selten Besuch hatten wir. Nicht so gute Nachrichten gab es auch im Mai im Privaten. Daumen drücken müssen wir in mehrfacher Hinsicht.

75 Jahre Grundgesetz wurde (nicht nur) in Bonn gefeiert – zu Recht! Und ich erfahre endlich, wie es mit dem Bücherschmuggler Jess im zweiten Band um die magische Bibliothek weitergeht. So spannend! Tetra-Pack habe ich wieder zweckentfremdet um zu drucken.

Für Astrids Blumenstrauß Sammlung habe ich noch ein paar Rosen. Ein kleiner Strauß, bei dem die regengeschädigten Blüten erstmal rausgeknipst werden mussten. Aber wunderschön ist er jetzt!

Juni bringt uns (zumindest geplant) bald den benötigten und lang ersehnten Urlaub.

Wenn Ihr etwas weniger Kommentar auf Blogger Blogs von mir gelesen habt, dann weil ich nicht immer selbige absenden konnte. Den Grund habe ich noch nicht heraus bekommen, aber es ist nicht der Browser sondern Technik hier daheim.

Verlinkt bei die_Birgit und dem Samstagsplausch

Gerne

Hallo Ihr Lieben.

So Regen hat gute und schlechte Seiten. Eine gute Seite ist, dass man sich zum Lesen einfach ein bisschen mehr Zeit nimmt. Wenn es ein Buch ist, auf das man schon gewartet hat, weil man den ersten Band so gern gelesen hat und wissen will, wie es weitergeht, … nachvollziehbar meine Freude, oder?! Und so schön aufgemacht wieder!

Montag Morgen lag dieses Geschenk im Briefkasten, mit einer ganz lieben Widmung. Gespannt habe ich gleich das erste Kapitel angefangen und wurde nicht enttäuscht. Rachel Cains erster Band dieser Reihe habe ich Euch hier vorgestellt.

Das Buch war ein Geburtstagsgeschenk von meiner Mutter

Montag Nachmittag hatte ich dann nochmal etwas Zeit, weil Rasenmähen wieder nicht möglich war wg der Nässe. Also habe ich „schnell“ ein wenig gedruckt. Auf den Tetra-Pack gemalt hatte ich (die letzten Motive) schon vergangenen Samstag Abend. Diese einfache Technik habe ich Euch u.A.  hier  vorgestellt. Wer neugierig ist, das Buch ist definitiv eine Anschaffung wert.

Ein paar Motive zeige ich etwas später 😉.

Langsam habe ich es raus, wie ich das Gemalte sehen kann, wie ich beim Malen ohne Farbe auf dem Tetra-Pack erkennen kann. Es ist gar nicht so einfach ohne Kontrast zu zeichnen. Natürlich kann ich mit „Butterbrotpapier“ abzeichnen und dann übertragen und mit der Nadel die Linien einritzen, bzw vertiefen. Lieber zeichne ich aber frei Hand. Und wenn etwas nicht so gelingt, wie ich es wollte, dann ist das eben so. Das Material ist nicht schwer zu beschaffen und ich versuche mich einfach noch einmal. Malen ist eine meditative Tätigkeit, die ich gerne mache. (Und trotzdem male ich viel zu selten)

mit einer Prickelnadel kann in Tetra-Pack gemalt werden

Wenn Ihr übrigens keine Nudelmaschine oder besseres habt, ein Holzlöffel zum fest drücken erfüllt seinen Zweck ebenso, wenn es auch etwas zeitaufwendiger ist (und Ihr unbedingt mindestens eine Klemme nutzen solltet, damit nichts verrutscht)

So, ich hab mich gerne mit Buch und Kreativ Kram beschäftigt. Immer eine gute Ablenkung. Und ein Lesezeichen mit einem Kelpie (Wassergeist), bzw einem each uisge habe ich auch gleich gedruckt, auch wenn mir dieses Ergebnis noch nicht gefällt und ein weiterer Versuch gemalt werden will. Als Lesezeichen steckt es schon im neuen Schmöker!

Zeigen mag ich es bei DvD & Creativsalat

Neues Lesefutter für Naturfreunde und Fantasten

Hallo Ihr Lieben.

Nach viel Regen kommt Sonnenschein und es ist eine wahre Wohltat, diese sich wärmend auf den Pelz scheinen zu lassen, wenn Ihr versteht was ich meine. Winterschlaf und Pelz und Frühling und Wärme und Sonne und ein gutes Buch!

Also, hier etwas für die ersten lauen Stunden draußen:

„Der Rabengott“ von Ann Leckie ist ein Fantasy Roman, der gerade so gar nicht in die momentan vorherrschenden Schubladen des Genres passt (wer sich die entsprechenden Präsentationen in den Buchhandlungen ansieht, weiß was ich meine).

Seit Jahrhunderten wird das Königreich Iraden von einem Gott beschützt: Er heißt der Rabe und residiert in einem Turm in der mächtigen Hafenstadt Vastai. Er kommuniziert über einen echten Raben, der seinem Statthalter berichtet. Stirbt der Vogel, muss auch der Statthalter sterben. Bis dahin führt er aber ein sehr privilegieres Leben und hat Macht. Macht, die an den Sohn weitergegeben werden wird. So ist die Regel. Nun ist der letzte Statthalter nach dem unerwarteten Tod des Raben aber verschwunden, hat sich angeblich dem Ritus entzogen. Der herbei geeilte Sohn Mawat, erfährt nicht nur diese erniedrigende Nachricht, auch ist ihm sein Geburtsrecht von seinem Onkel entzogen worden. Dieser hat, da der Sohn ja die Grenzlande bewacht hätte und womöglich zu spät heimgekommen wäre, den Titel des neuen Verbindungsmannes bekommen, an sich gerissen. Mawats Freund, der Kämpfer Eolo, zum ersten Mal in Vastai, erkundet in den nächsten Tagen die Stadt und erfährt nach und nach mehr, wie es zu den aktuellen Ereignissen kommen konnte.

So viel zur kurzen Einführung. Sehr vielversprechend beginnt der Roman. In seiner Erzählform ist er besonders, wie ich noch kein Buch gelesen habe. Durch das gesamte Buch hinweg wird uA. die Handlung aus der Perspektive einer Gottheit, welche aber nicht der Rabe ist, erzählt. Er wählt die Ich Perspektive bei dem allgemeinen Verlauf und die Du Perspektive, sobald es um Eolo geht, der wichtigsten Figur. Außerdem springt er in der Zeit auch etwas hin und her, da selbige kaum Bedeutung für ihn hat. Wer diese Erzählperson im Buch war, ist mir erst etwas später aufgegangen, ich spoilere da gerade ein kleines bisschen. Aber es erleichtert hier das Verständnis. Dieser Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Sprache an sich ist wohlgefällig (ich habe absichtlich diese schöne alte Wort gewählt). Ab und an wiederholt sich im ersten Teil, bei den Gesprächen und Nachforschungen, zu viel und es wirkt etwas zäher. Leider ist es dadurch etwas schwerer, flüssig zu lesen, durch die Wechsel von Du zu Ich. Man findet auch nicht ganz so den Zugang zu den Figuren. Diese Hauptfiguren hätten etwas mehr Tiefe vertragen können.

Je mehr sich aber das Ende anbahnt, um so spannender wird es und die losen Enden werden verknüpft.

Diese Idee, aus der Perspektive einer Person erzählen zu lasse, welche selbst nicht aktiv mitmacht und doch alles sieht, spielt eine prägnante Rolle in der Geschichte. Erst viel später im Buch erfährt man die genauere Identität der Stimme. (Und da diese Perspektive wechselt, haben wir nicht den klassischen Ich Erzähler). Wenn man sich auf den Roman einlässt, bekommt man mal ein ganz anderen Lesestoff. Auch ist das Buch wunderschön gestaltet und natürlich hat der Klett Cotta Verlag in der Herstellung nicht gespart. Wer über das Cover streicht, bemerkt die Prägung. Auf dem Buchschnitt sind Rabenfedern abgebildet. Gebunden und mit Lesebändchen und angenehm zu lesendem Textbild, ist es einfach ein wunderschönes Buch.

Ann Leckie: Der Rabengott bei Klett Cotta (Hobbit Presse)

im März erschienen (und da mit der Titel vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde, ist diese Besprechung als Werbung zu kennzeichnen – die Bereitstellung des Exemplares hat meine Meinung nicht beeinflusst)

Einen weiteren fantastischen Titel, der auch gerade nicht in die alles überschwemmende Welle der Bücher new adult Fantasy mit Drachen und unmöglichen Liebschaften passt:

Rachel Caine: Tinte und Knochen beim Heyne Verlag erschienen (und auch mit einem bunten Buchschnitt – sehr schön aufgemacht).

Eine Freundin hatte mir dieses Buch sehr empfohlen und geschenkt. Das Lesen hat sich sehr gelohnt! Rachel Caine hat diese Reihe, deren ersten Band Ihr hier seht, schon vor Jahren geschrieben und in Amerika damit Bestseller produziert. Mitlerweile ist die Autorin 2020 vertorben. Wie so oft, werden solche Titel/Bestseller aus den USA hier erst mit Verspätung (wieder) entdeckt und aufgelegt. Der zweite Band ist für Mai geplant (insgesamt 5 Bände).

Stellt Euch vor, Bücher wären Euch als Normalleser verboten! Unvorstellbar, oder? Es gibt Bibliotheken, diese sind aber nur einer bestimmten Gruppe vorbehalten. Wer sonst ein Buch haben möchte, muss sich eines auf illegalem Wege beschaffen. Unsere Hauptpersohn, Jess, ist so ein Bücherschmuggler. Schon vom Vater als Kind zum Schmuggler, auch Flitzer genannt, angelernt (und das nicht gerade mit Sanftheit), wächst Jess damit auf, beim Ergreifung sogar hingerichtet zu werden. Aber Jess liebt Bücher! Und nun erschleicht er sich einen Job in so einer „magischen Bibliothek“. Die Handlungen spielen in einer alternativen Zeitlinie, im London, Ägypten (ich sage nur Bibliothek von Alexandria) und Oxford des Jahres 2025 und werden aus der Sicht von Jess in der Ich-Perspektive erzählt. Es werden durchaus auch historische Tatsachen mit eingeflochten. Die Sprache gefällt mir und die Handlung ist immer im Fluss und sehr spannend. Alle Charaktere sind unterschiedlich und gut ausgearbeitet. So lernen wir Erfindergenie Thomas aus Berlin, die geheimnisvolle Morgan aus Oxford oder Waffen-Lehrmeister Wolfe kennen. Mir hat sehr gefallen, dass die Geschichte sich nicht in die Schubladen „Dystopie, Abenteuerroman, oder Fantasy“ stecken lässt. Ein wenig Steampunk lässt grüßen. Und auch wenn es ganz schön dramatisch wird (keine Sorge, es gibt keinen Cliffhanger, was ich sehr gut finde), gibt es auch etwas Romantik (eben das ganz normale Miteinander).

Und dann wie versporchen zu dem naturwissenschafftlichen Band, den ich Euch hier schon angeteasert habe: Jens Soentgen (Illustrationen Vitali Konstantinov) Von den Sternen bis zum Tau erschienen im Peter Hammer Verlag

Wer sich immer schon gefragt hat, wie was warum genau so in seiner Umwelt funktionierte, der gerne Phänomene der Natur ergründet oder einfach nur mehr über die Welt und auch das All wissen will, der ist genau richtig mit diesem Buch. Natur und Kosmos erzählen uns (erzählt uns Jens Soentgen, der Chemiker und Philosoph ist) fantastische Geschichten. Und Ihr könnt ganz einfach auch noch selber kleine Experimente machen. Da ist das Buch übrigens absolut „alterslos“. Ihr fangt mit dem Griff nach den Sternen an und hört beim Leben im Staub auf. Oder auch nicht. Denn dieses Buch verleitet dazu, einfach mehr zu erfahren, die Phänomene und Zudammenhänge genauer erforschen zu wollen. Einfach, weil Soentgen einen ganz wunderbar dazu animiert. Das Buch war übrigens auch ein Geschenk.

Und zum Schluss möchte Ich Euch noch ein geschenktes Buch ans Herz legen. Allein, weil ich so manches Vogelportrai hier gebracht habe, ist diese Vorstellung dieses Titels doch fast schon ein Muss:

Silke Hartmann: „Die Superkräfte der Vögel“ im Kosmos Verlag

Silke Hartmann, die Vogelguckerin, habe ich als Podcasterin und Bloggerin schon mal hier erwähnt. Sie erzählt ungemein erfrischend und sehr interessant von Vögeln – und eben von ihren Superkräften, Besonderheiten. Das Buch ist nett illustriert und sehr leicht und angenehm zu lesen. Ob man es nun in einem Rutsch durchliest oder Stück für Stück, es macht einfach Spass, immer mehr von Vögeln (und wie Silke Hartmann sie erlebt) zu erfahren. Einfach, weil solche Informationen und Erfahrungen in keinem Bestimmungsbuch stehen. Wusstet Ihr, dass das Rotkehlchen, was so rabiat an der Futterstelle sein kann, ein ganz liebenswerter Vater ist und leise für seine Küken im Nest singt? Oder die Navigationshilfen von Vögeln werden erklärt, denn wer hat sich nicht schon mal gefragt, warum diese immer wieder als Zugvögel ihre Wege finden. Oder dass Feldlerchen beim langen Singen in der Luft nicht nach selbiger schnappen? Ich glaube, sehr viel mehr muss ich nicht hier schreiben, oder? Auch diese Buch war ein Geschenk.

So, ich hoffe, Ihr habt bis hier her durchgehalten 🙂 und es war vielleicht ein neuer, interessanter Titel dabei.

Auf in neue Buchwelten!