Wandel im Revier

Hallo Ihr Lieben.

Da habe ich das letzte Mal groß getönt, dass die Geschichte um die Fuchs- und Dachsfamilie bald weiter geht und dann dauert es doch wieder so lange. Eigentlich wußte ich, wie das Grundgerüst aussehen sollte. Denn es ist Hebst geworden im Revier und wie oben angekündigt stehen größere Veränderungen an. Aber, …wie sollte ich diese in Worte fassen.

Nun, ich habe dann einfach „irgendwie losgelegt“, manchmal hilft das und man arbeitet sich einfach immer wieder durch den Text, bis er einem gefällt.

Tetra-Pack Bilder, diesmal etwas „vermenschlicht“

Die Tage wurden sichtbar kürzer und der Sonnenstand niedriger. Erste Blätter verfärben sich.  Spinnenfäden hingen von Ast zu Ast oder verwoben die umgeknickten Gräser in taubesetzten Webstühlen.

Jeden Tag, ob in der Dämmerung, bei noch strahlendem Sonnenschein oder auch Regen, zogen die Füchse los zur Jagd, oft auch tagsüber. Dabei setzten sich die unternehmungslustigen Männchen mitlerweile schnell einzeln ab. Der eine schnürte gleich morgens in der Dämmerung durch das Unterholz zur südlichen Wiese, seinem Übungs- und Jagdrevier. Noch gelang es ihm nicht all zu oft, eine Maus mit dem Sprung zu treffen und dann zu töten. So manchen Tag musste er lange umher stromern, um etwas zu Fressen zu finden, und sein es Brombeeren, die er abstreifte. Auch ein Regenwurm wurde nicht verschmäht.

Er war der Waghalsigste im Wurf gewesen, der als erstes den Kopf aus dem Bau gestreckt hatte, der beim Balgen als erster sich hervorgetan hatte und der als erster Jungfuchs Erfolg beim Mäuseln gehabt hatte. Seine Spiele mit den Geschwistern waren schon immer etwas heftiger und mitlerweile immer ruppiger und rauer geworden. Oft beklagten sich die Geschwister über seine spitzen Zähne, die nun viel zu oft weh taten.

der Sammler

„Stell Dich nicht so an“ herrschte er seine Schwester beim Balgen an, als sie wieder laut jaulte. Die gab pampig zurück: „Und du,  schlag Deine spitzen Fangzähne nur in Deine Beute!“

„Mama, das Spielen macht bald keinen Spaß mehr!“ herrschte ein anderes Geschwisterchen. Wissend nickte die Füchsin nur. Es war nicht ihr erster Wurf, der langsam erwachsen wurde. Der junge Fuchs beachtete das Gerangel gar nicht mehr und setzte sich ab zu seinem neuen Lieblingsplatz, einem  Baumstumpf, wo ihn die Sonne wärmen würde

Die Rangordnung innerhalb der Jungtiere musste immer wieder gefestigt werden. Die Rauferei waren immer heftiger geworden. Die Jüngste im Wurf war früh dabei verletzt worden und die Wunde hatte sich infiziert. Noch mussten sich die Immunkräfte der Jungtiere entwickeln. Die Wunde wurde geleckt und gepflegt, aber die junge Füchsin war die Schwächste der Truppe und würde es wohl auch bleiben.

Der September brachte einen schöner Altweibersommer. Aber immer häufiger wurde die Füchsin ruppiger zu ihren „Jungs“. Die endgültige Abnabelung hatte begonnen. Der Herbst zeigte sich von der nahrungsreichen Seite, daher hatte sie noch keinen ihrer Söhne und Töchter vertrieben, damit die sich ein eigenes Revier suchen mussten. Noch waren sie keine Konkurrenten. Aber die Familienbande wurde schwächer. 

die Musikantin

Auch bei den Dachsen veränderte sich der Umgang. Aber die Jungtiere waren nicht so ruppig untereinander, man wurde eher etwas „erwachsener“. Es war viel schleichender, dass sich die Tiere etwas unabhängiger von einander bewegten, auf kleine, kurze Streifzüge gingen. Auch hier waren die jungen Männchen sehr viel unternehmungslustiger. Der Familienverband blieb so viel enger, als bei ihren Nachbarn den Füchsen. Meist waren es die Brüder, die sich erst zusammen und dann auch mal einzelnen etwas davon machten. Die Tiere lernte mehr voneinander als dass sie sich als Konkurrenz sahen und fühlt sich immer noch sehr viel wohler in der Gemeinschaft. Zusammensein stärkt eben auch. Man gab sich immer noch im Bau Wärme und Zuflucht. Der Wanst wurde für den Winter dicker, das schwarz-weiße Fell dichter. Dies war überlebenswichtig. Jegliche Nahrung, die beim Umherstreifen gefunden wurde, landete in den Bäuchen und sie waren viel unterwegs. Der Bau wurde zusammen in Stand gehalten und Nestmaterial wurde ausgetauscht. Sie hatten sich sogar an den Fuchsgestank gewöhnt. Die Dachse waren so viel reinlicher.

Die Nächte wurden kälter und länger, erste Blätter verfärbten sich sogar schon, aber als eher nachtaktive Tiere war das für unsere wilden Familien egal. Die Jungfüchse hatte vielleicht noch eine kleinere Statur als ihre Mutter, aber ihr Fell war schon dichter und länger geworden. Nicht jede Nacht verbrachte man zusammen oder überhaupt im Bau neben den Dachsen.

Im morgendlichen Tau hinterließen die Füchse ihre Spuren wie Perlenschnüre.

Wie würde es weitergehen im nahenden Winter?

Verlinkt bei Magic Crafts, Creativsalat und dem Samstagsplausch

21 Gedanken zu “Wandel im Revier

  1. Gerade das erste Bild lässt mich an Beatrix Potter denken, liebe Nina. Ein wundervoller Druck. Die Geschichte selbst lässt mich schmunzeln. Ich muss wohl auch etwas ruppiger zu meinen Jungs werden, dass sie den Bau verlassen. Wie schön, dass es in Deiner Geschichte weiter geht. Bald sind sie flügge und dann ist es an ihnen ihre Jungen aufzuziehen. Ganz liebe Grüße, Nicole

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    1. Beatrix Potter mag ich auch sehr. Ja, mit dem Verlassen des Baues gibt es durchaus Parallelen ☺️ Du bist ja schon im nächsten Jahr 😁 ein wenig Winter darf in der Geschichte noch kommen.
      Danke, sende Dir ganz liebe Grüße in die junge Woche zurück
      Nina

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  2. Liebe Nina,
    jetzt hab ich endlich Zeit für die Geschichte von den Waldtieren gefunden. Schön, sich vorzustellen, wie die kleinen langsam selbständig werden. Hab cih schon mal erzählt, dass wir hier im Wald auch einen Dachsbau haben? Das spielt sich deine Geschichte in meinem Kopf immer ab :o)
    Deine Drucke sind auch wunderschön – ich mag es auch sehr in vermenschlicht!
    Liebe Grüße
    Nanni

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  3. Liebe Nina,
    wie schön, das die Geschichte wieder weitergeht. Immer wieder spannend den Füchsen und Dachsen auf ihren Abenteuern zu folgen. Deine Drucke sind auch wieder so schön und passend.
    Liebe Grüße, Claudia

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  4. Liebe Nina, ich wäre im Winter wohl am liebsten ein Bär, einkuscheln und durchschlafen bis zum nächsten Frühjahr. Ich bin gespannt wie es mit Fuchs und Dachs weitergeht. Die Illustrationen sind wieder bombastisch 🙂
    Liebe Grüße
    Bianca

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    1. Oh, ich kann Dich so gut verstehen. Vor allem den November, oder wenn der Winter nicht aufhören mag, der Februar im Winterschlaf.
      Aber wer weiß, was uns doch entgehen würde mir unseren Lieben.
      Der Winter hat für beide eigene und durchaus differierende Herausforderungen.
      Danke und liebe Grüße zurück zu Dir
      Nina

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  5. Ja, manchmal kommen die Ideen beim Anfangen. Manchmal muss man den Anfang wieder umschreiben, aber es kommt immer mal wieder etwas. Oder es fließt plötzlich.
    Ich freue mich mit Dir!
    Und bin gespannt…
    Mit lieben Grüßen und gute Woche
    Nina

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  6. Liebe Nina, gerne habe ich deine Geschichte aus dem Revier 😉 mit Fuchs und Dachs gelesen, da bin ich ganz überrascht, dass Dachse viel reinlicher sind als die Füchse. Sehr schön sind auch deine Drucke dazu.
    Hab einen gemütlichen Abend – lieben Gruß von Marita

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    1. Dachse buddeln sich eine eigene Toilette. Sie lassen nichts liegen rund um ihre Wohnstätte. Füchse dagegen… riecht man manchmal sogar. Freue mich, dass es Dir wieder gefällt
      Dankeschön und sende liebe Grüße und guten Start morgen
      Nina

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  7. Wie wunderschön, deine Geschichten.
    Das ist manchmal ein seltsames Ding mit dem Schreiben. Das erlebe ich gerade im Moment selbst wieder. Ich hatte mir, wie schon in einigen vergangenen Jahren, vorgenommen, endlich wieder eine Advendskalendergeschichte zu schreiben. In den letzten Jahren hatten mir Zeit und Muße gefehlt, aber dieses Jahr habe ich Zeit und würde die Geschichte komplett schreiben können, bevor ich die ersten Teile veröffentliche. Das war nämlich in der Vergangenheit eine zusätzliche Herausforderung gewesen, dass ich die ersten Teile schon veröffentlicht hatte, ohne dass das Ende schon geschrieben war.
    Dieses Jahr sollte alles anders werden. Aber was soll ich sagen? Es wollte sich einfach keine Idee einstellen. Und dann habe ich mich, nachdem ich hier bei dir gelesen hatte, letzte Nacht hingesetzt und einfach angefangen. Und ja, der Einleitungsteil, den man wohl am 30. November schon wird lesen können, der steht. Nun bin ich selbst gespannt, wie es weitergeht.
    Ich danke dir herzlich für die Anregung, einfach loszulegen. Zum Glück habe ich ja noch Zeit, mich immer wieder durch den Text zu hangeln.
    Dir wünsche ich eine gute Zeit und weitere wunderschöne Geschichtenideen.
    Lieb grüßt die Mira

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  8. liebe nina, du hast dir wieder wunderbare – auf der realität basierende – geschichten ausgedacht, denen ich sehr gerne gefolgt bin. du kannst wirklich spannend und lebendig schreiben, denn man ist ganz bei den füchsen oder den dachsen dabei und sieht sie regelrecht vor sich, wie sie sich balgen oder nahrung sammeln.
    deine zauberhaften drucke passen wunderbar dazu. große bewunderung, dass du solch schöne milchtütendrucke machen kannst!
    ich wünsche dir ein schönes wochenende und schicke viele liebe grüße
    mano

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    1. Dankeschön! Ich finde es manchmal schwer, die richtigen Worte für den Ablauf zu finden. Die Geschichte ist längst im Kopf 😉
      Bei den Milchtütendrucken versuche ich „einfach“ zu malen 😊 wie mit einem feinen Bleistift
      Auch Dir ein schönes Wochenende und sende liebe Grüße zurück
      Nina

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  9. Dein Post-Titel hat mich erst mal ganz schön in die Irre geleitet und erst deine schönen Drucke brachten mich auf den richtigen Weg. Welch tröstliche Ablenkung sich in der wohl gleichförmigeren natürlichen Welt zu „bewegen“! Danke dafür!
    Bon week-end!
    Astrid

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    1. Selber diesen Weg zu erdenken ist auch durchaus tröstlich. 😊 Und Revier ist natürlich (Teekesselchen) gerade im Städtischen eher das Kohlerevier.
      Ich hüpfe mal gleich zu Dir rüber, sage hier Danke und sende Deine lieben Grüßen zurück
      Nina

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