Wappenvogel

Hallo Ihr Lieben.

Ich beginne meinen heutige Beitrag mit etwas Unschönerem. Im zweiten Weltkrieg waren kaum noch Mittel zur Bekämpfung von Insektenschädlingen verfügbar. Das betraf zB die Menschen, welche befallen waren von Läusen und Milben, aber auch die gefährlichen Malaria Überträger. Genau so gehörten dazu ebenfalls die Ernte reduzierenden Insekten in der Landwirtschaft. Was war man begeistert ob dem Insektenvernichter DDT! Schien es doch nur gegen Insekten zu wirken und das ganz hervorragend. (Läuse übertragen ebenfalls Krankheiten, der Kartoffelkäfer vernichtete viele Pflanzen)

Später merkte man die furchtbaren Nebenwirkungen, die sich auch durch die Nahrungskette verbreiteten. Ich möchte nur auf eine eingehen: sehr zerbrechliche Eierschalen und damit keine Nachkommen! Das kam zur Jagd auf diesen, heute vorzustellenden „Konkurrenten“ dazu.

Vor ca 30 Jahren war unser größter heimischer Greifvogel, der König der Lüfte, so gut wie ausgerottet. Das Vorbild für das deutsche Wappen, die deutsche Flagge, war in Deutschland nicht mehr zu sehen: der Seeadler

Mut, Weitblick, Kraft

Es wird nicht explizit der Seeadler als Vorbild für unseren Wappenvogel genannt, sondern nur der Adler im Allgemeinen. Da der Adler als größter Raubvogel schon das machtvolle Symbol des Heiligen römischen Reiches ab Karl dem Großen darstellte auch und vieler anderer Nationen und Adelshäuser, liegt es nahe, dass man sich eben auch den größeren ausgesucht hat 😉  Der Steinadler ist etwas kleiner.

Und nun die gute Nachricht: er fliegt wieder. Das verdanken wir dem strengen Schutz des majestätischen Vogels in der DDR, wo es zur Zeit des Mauerfalls um die 200 Seeadler gab. Weitere starke Schutzzonen unterstützten bald weiter westlich die Bemühungen, den Vogel zu retten.

Als ich meinen ersten Seeadler auf Rügen sah, war ich erst so baff, ungläubig und dann natürlich begeistert.

Zeichnung

Bis zu zwei Meter Fünfzig Spannweite, und eine kurzer Stoß (Schwanz),  welcher vielleicht hell leuchtet, weil Ihr einen alten Vogel seht. Seine Flügel wirken brettartig mit gespreitzten „Fingern“ am Ende. Sein Flügelschlag ist weit ausholend, kräftig. Möglicherweise seht Ihr auch den gelbe Schnabel im Sonnenlicht. Bei jungen Vögeln sind diese noch dunkel.

Milchtütendruck, mit ausgeschnittenem „Druckkopf“

Seeadler sind sehr empfindlich in Bezug auf Störungen in der Nähe ihres großen Horstes (Nest). Sie verlassen dann die Eier, welche auskühlen und die Küken sterben noch vor dem Schlüpfen. Oder die Küken werden Opfer von Raben, zB. Also sind auch heute weitläufige Schutzzonen unerlässlich.

Dafür gibt es nun wieder über 1000 Revierpaare (Stand 2024, WWF, der NABU nennt eine niedrigere Zahl), davon auch wieder einige in Niedersachsen, Thüringen und Bayern.
In Norddeutschland hat sich der Seeadler weiter nach Westen hin ausgebreitet. Bis ans Steinhuder Meer und in die Weser-Auen und über unsere Grenzen hinweg könnt Ihr ihn als Strandgast über Euch segeln sehen, auch in den Niederlanden.

aus meinem Der große Kosmos Naturführer Vögel

Aber es gibt ihn nicht alleine an der Küste. So könnt Ihr ihn auf der „Bislicher Insel“ in Xanten sichten (klick Bund). Auch in Duisburg gibt es ein Paar, was dieses Jahr auch hier in den Medien war. Meist halten die Organisationen, welche für den Schutz zuständig sind, die Standorte der Horste geheim, verständlicherweise.

Haliaeetus albicilla, so der wissenschaftliche Name, was so viel bedeutet wie „Meeresadler mit weißem Schwanz“, gehört zur Familie der Habichtartigen, er unser größter Greifvogel in Europa

Ab dem Erwachsenenalter, etwa 6 Jahre alt, hat der braungefiederte Vogel einen gelben Schnabel, der Kopf ist heller als der Körper und der Schwanz reinweiß. Jüngere Vögel sind insgesamt dunkler gefärbt. Das Weibchen ist größer und schwerer als der männliche Vogel. Insgesamt wirkt der Vogel kräftig, bullig.

Etwa 700 g Nahrung täglich wird gebraucht, vor allem in Form von Fischen und Wasservögeln, sowie anderen Wirbeltieren. Nicht nur im Winter nehmen sie auch Aas, was an Straßen, wo viele Tiere überfahren werden, durchaus für den Greifvogel gefährlich werden kann. Der weibliche Vogel wiegt ja auch um die 7 kg, klar benötigt dieser Vogel viel Fressen und war damit vor allem Fischern ein Konkurrent.

Dabei greift der Seeadler aus dem erhöhen Ansitz an. Wie gesagt, es sind an den Seen nicht immer Fische, (die der Mensch auch kommerziell fischt/e), der Fischadler ist aber darauf spezialisiert. Häufiger sieht man ihn niedergehen auf eine kleinere Gruppe Wasservögel, gern abseits sitzende Vögel erspähend. Nach erfolgreichem Beuteschlag jagen sich die großen Vögel durchaus schon einmal die Beute ab.

Die Lebenserwartung eines Seeadlers liegt bei etwa 40 Jahren (in Gefangenschaft), in der freien Natur werden sie bis zu 30 Jahren alt.



Ihre Nester bauen die Vögel genau so beeindruckend wie sie selber sind: bis zu 600 Kilogramm und 2 m Durchmesser können die Horste werden. Dafür bevorzugen sie große, hohe Bäume. Aber auch Felsen können als Nistort dienen. Ein altes Raubvogel- oder Rabennest wird gern als Grundlage genommen, ausgebessert und ausgepolstert. Seeadler Paare leben monogam und ganzjährig zusammen. Sie nutzen gern mehrere Horste in ihrem Revier. Die Brutzeit ist zwischen Februar und April und dauert 38 bis 40 Tage. Gebrütet wird abwechselnd auf 1 bis 3 Eiern, die Aufzucht dauert etwa 80 bis 90 Tage. Nicht immer kommen drei Jungvögel durch, es ist soger eher unwahrscheinlich, dass die Eltern immer so viel Futter bringen können und keiner aus dem Nest fällt. Die Jungvögel verlassen spätestens im Herbst das elterliche Revier und suchen sich ein Eigenes. Erst mit 4 Jahren werden Seeadler geschlechtsreif und der Weg dahin steckt voller Herausforderungen.

Adleraugen, die sind wirklich sprichwörtlich außergewöhnlich gut. Sie können ihre Beute aus einer Distanz von bis zu 1.000 Meter erkennen, wohin­gegen der Mensch auf maximal 50 Meter kommt. Sie sehen schärfer, haben ein weiteres Sichtfeld und können sogar mehr Farben erkennen als der Mensch. Die Augen sind im Vergleich zum Kopf relativ groß, besitzen deutlich mehr lichtempfindliche Sehzellen und zwei Sehgruben, statt einer, wie der Mensch (dort sieht man am schärfsten). Auch stellt sich die Linse sehr schnell scharf. Menschliche Augen verfügen über drei verschiedene Farbsehzellen. Durch diese sogenannten Zapfen sehen wir blaues, rotes und gelbes Licht und alle anderen, daraus gemischten Farben. Adleraugen besitzen fünf Arten von Zapfen. So können sie zusätzlich ultraviolettes Licht wahrnehmen und Weißtöne voneinander unterscheiden, die für den Menschen alle gleich aussehen. Augen eines Adlers können 150 Bilder pro Sekunde wie Einzelaufnahmen betrachten, also in Zeitlupe sehen.

Mit zunehmendem Alter wird die braune Iris immer mehr bernsteinfarben.

Diese Greifvögel rufen, hörbar in der Balz zB.: rick, rick, rick (Klick zu „deutsche Vogelstimmen“), Das geübte Ohr erkennt da vielleicht sogar den Geschlechterunterschied, denn das Weibchen hat eine dunklere Stimme.

Besonders anzusehen ist ihr Balzflug in der Luft mit einem sich hochschraubenden Paar und Scheinangriffen, Rufen im Duett und „Radschlagen“.

Sie sind territorial während der Brut, zur Not gibt es Revierkämpfen. Denn nur so können sie genug Beute fangen.

Über das Jahr werden aber nicht geschlechtsreife Jungvögel durchaus toleriert.

Die Jungvögel dagegen geben sich Schutz und Halt in Gruppen, jedoch nur, wenn genug Nahrung vorhanden ist. Raufereien untereinander sind da als Lehrstücke für den Überlebenskampf insgesamt zu sehen.

Trotz seiner Größe hat der Vogel auch Feinde neben dem Mensch: Rabenvögel und den Habicht

Es gibt unzählige Mythen und Geschichten um Adler (im Allgemeinen). Er ist der Vogel des Zeus. In den nordischen Mythen sitzt er im Weltenbaum Yggdrasill, zwischen seinen Augen den Habicht Vedrfölnir sitzend, der die Welt beobachtet. Der Riese Hræsvelgr bringt den Wind mit seinen Adlerschwingen und auch Odin kann sich in einen Adler verwandeln.

Schöne Doku in der Mediathek (klick) bei 3sat: Der Flug des Seeadlers (habe ich leider erst nach meiner Recherche entdeckt)

Die Geschichte vom Adler und Zaunkönig hab ich hier schon einmal im Zuge eines Jahresprojekt erzählt. Außerdem ist es schon der zweite Adler, den ich hier portraitiere.

Ich hoffe, ich konnte Euch „seine Majestät, den König der Lüfte“ etwas näher bringen, auch wenn der Beitrag wieder länger geworden ist.

Verlinkt wird natürlich wieder bei der Zitronenfalterin, die immer noch unermüdlich unsere Jahresprojekte sammelt, Danke Dir!

Verlinkt auch beim Creativsalat

Südwind und Apfelduft

Hallo Ihr Lieben.

Nun haben wir meterologisch gesehen schon Herbst.

Südwind, der den Regen trocknet. War das Wetter bei Euch auch „besonders“ diese Woche? Sehr wechselhaft gerade die ersten Tage? Aber es war größtenteils wunderbar, mit dem Fahrrad durch die Felder oder Besorgungen machen war einfach nur schön. Trotz Südwind (der teils ganz schön feste blies) und der einen immer etwas kribbelig macht.

Dabei habe ich ein paar, oft schon trockene, Kornellkirschen gepflückt. Das sie trocken sind, macht nichts, sie werden einfach alle durchgetrocknet und für Tee genutzt.

Dabei flatterte dieser Geselle um mich herum:

Hauhechel-Bläuling

Astern mit Hagebuttensamenständen
Herbststrauß im morgendlichen Kunstlicht

Die Morgende muss ich jetzt schon erhellen. Noch ist es nicht ganz dunkel, wenn wir aufstehen. An meiner neuen (alten) Lampe erfreue ich mich immer noch. Der Balken kommt vom Hof meiner Mutter. In dem Gebäude wurde früher das Korn gelagert und wir haben da gern gespielt. Er hat sogar noch alte Markierungen.

Einen Drucktag habe ich eingelegt, erst Stoff, dann noch die Restfarbe so gut es ging für den Milchtütendruck verwendet. Ein Druck ist besonders gut gelungen, aber den kann ich erst Ende des Monats im Zuge des Jahresprojektes zeigen. Doch diesen Vogel habe ich Euch ja schon vorgestellt:

Rohrdommel (Wer mehr wissen will, es gibt einen Blogbeitrag)

Neue Milchtütendrucke, nicht immer gelungen

Nachschub

Wenn ich morgens gegen zwanzig nach sieben mit dem Hund losmaschierte, zogen fast immer laut kreischen ein großer Schwarm Halsbandsittiche über uns hinweg, gleich abgelöst von mindestens zwei Zügen schreiender Kanadagänse. (Lieber wären mir, wie in den Vorjahren, die heimischen Graugänse) Überhaupt lohnte der Blick nach oben und das Lauschen im Park. Auch gestern im Wald waren plötzlich, für das Auge unsichtbar, scharenweise Fichtenkreuzschnäbel, laut rufend, um uns herum. Hoch oben zog ein Sperber seine Bahnen und über den Boden kroch ein Waldmistkäfer, blau schimmernd im Sonnenlicht.

Morgentoilette der Ringeltaube im warmen Morgenlicht

Zum Wochenende war ich dann wieder im Sauerland. Was soll ich sagen, nach Fallobst aufsammeln und Pflücken verschiedener Apfelsorten (Bild zeigt das Fallobst der roten Sternrenette) fuhr ich mit einer Wäschewanne voller wundervoll duftendem Obst zurück! Ich liebe Apfelduft!  Der Sonnenuntergang war magisch apricot über den dunklen Bergen. Zwischen den Tälern kam dann wenig später ein heller, großer Mond. Natürlich gibt es dies nur als „Kopfkino“, denn ich saß ja am Steuer (und hörte dazu sehr passende Filmusik, wie „Zurück in die Zukunft “ und „Jurassic Park“)

Die Zitronenfalterin fragt wieder für Ihre Linkparty:

Frage 1: Was isst du, wenn du frustriert bist ?

Jedenfalls kein Obst, das Frusstfutter ist meist mit mehr industriellem Zucker 😉

Frage 2: Erste Septemberwoche: Für Dich Spätsommer oder Frühherbst?

Schwer zu sagen, das wechselte stündlich (s.o.)

Jetzt gerade geht der Hefeteig und ich backen uns von den frisch gepflückten Pflaumen einen einfachen, aber leckeren Kuchen. Draußen scheint die Sonne und das will ausgenutzt werden.

Habt einen schönen Sonntag, Ihr Lieben!

Verlinkt auch beim Samstagsplausch und Astrids Flower Friday

Und wenn da nicht wunderbare Glücksmomente bei waren, Nicole! Linkparty Glücksmomente

Wache auf langen Beinen und mit Degen

Hallo Ihr Lieben.

Diesen Vogel habt Ihr vielleicht mit etwas Glück schon mal in einzelnen Gebieten Deutschlands, an den niederländischen oder skandinavischen Küsten gesehen. (Sein Verbreitungsgebiet ist von Europa bis Sibirien.) Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering, denn der Vogel ist vom Aussterben bedroht. Eine Madame oder einen Kavalier mit lautem Gesang (deutsche Vogelstimmen) mit einem Degen und auf langen, eleganten Beinen.

Sie ist der größte Vertreter der Watvögel in Europa. Auf hohen Beine und dem langen, stark nach unten gebogenen Schnabel ist er/sie perfekt angepasst. Ja, der weibliche Vogel ist etwas größer und hat den längeren Schnabel. Tatsächlich kreuzen sie wirklich ab und an die Schnäbel wie Degen, aber nicht kämpferisch!

Es geht diesmal im Jahresprojekt um den Brachvogel, auch Großer Brachvogel, (Numenius arquata) zugehörig zur Familie der i.R. langbeinigen und langschnäbeligen Schnepfen (Scolopacidae) und zur Ordnung der Schnepfen-, Möwen- und Alkenvögel (Charadriiformes). Der deutsche Name zeigt uns gleich, wo er lebt: Brache oder mittelhochdeutsch „Bracke“, Land das unbestellt ist, da es zB Moor war oder wg. andere schlechter Bodequalität nicht nutzbar.

Als Bodenbrüter trifft man ihn in Feuchtwiesen und anderem extensiven Grünland. Seine Geschichte hängt stark mit der Landwirtschaft zusammen. Sie sind ziemlich standorttreu und sollte zB „seine“ Wiese nun ein umgebrochener Acker sein, brütet er trotzdem dort. Mit dem langen Schnabel stochert er nach Kleintieren. Gern sucht er sich feuchte Gegenden aus, mit ihrem reichhaltigen Nahrungsangebot. Er frisst bevorzugt Wirbellose aus dem oberen Boden und von der Oberfläche, wie Regenwürmer, Asseln, viele Insekten, kleine Weichtieren, im Watt auch kleine Krebstierchen. Der Schnabel fungiert auch als Tastorgan, er ist nämlich vorne erstaunlich weich und flexibel. Er kann tatsächlich die Spitze des oberen Schnabels bewegen und so die Beutetiere wie mit einer Pinzette ergreifen. Das dieser besser in weichem und feuchten Boden geht, könnt Ihr Euch sicher denken.

Natürlich übersieht man den Vogel trotz Größe Dank seines braungeflecktem Tarngefieder. Er ist rund 50 cm hoch, die Flügelspannweite liegt bei etwa einem Meter. Sein Markenzeichen, der gebogenen Schnabel, ist bis zu 16 cm lang.

Nach seinem umwerbenden, wunderschönen Gesang in der Luft und der Verbeugung vor der Partnerin, bauen sie ein Nest, meist in niedriger Vegetation und muldenförmig am Boden. Frühestens Ende März legt sie 2 bis 5 bräunliche – grünliche Eier, mit dunklen Flecken. Die Brutzeit  beginnt mit dem letzten Ei und dauert 27 bis 29 Tage. Die Küken schlüpfen recht zeitgleich und sind Nestflüchter. Mit 5 Wochen sind sie dann flügge. Ersatzgelege bei Zerstörung der ersten Brut kommen besonders im intensiv bewirtschafteten Kulturland mitlerweile leider häufiger vor und sind iR nicht mehr erfolgreich. Das liegt aber nicht unbedingt an seinen Fressfeinden.

Als Bodenbrüter verlässt sich der Vogel erstenmal auf seine Tarnung. Reicht diese nicht aus, rufen sie laut und gehen auch zur aktiven Verteidigung über. Auf der Wacht steht der Vogel gerne auf einem Zaunpol zur besseren Sicht. So wachend haben wir vor Jahren einen in Schottland an der östlichen Nordseeküste gesehen.

Während der Brutzeit sind Brachvögel paarweise unterwegs und territorial. Sonst sind sie gern in Gruppen. Auch kurz vor der Paarungszeit treffen sich die Partner erst im Schwarm. Nach der Brut finden sich oft wieder die Schwärme zum Mausern am Wattenmeer.

Seine zwangsweise Kulturfolge hat ihm nur eine Verschnaufpause gebracht, (bis Mitte des 20. Jhd.) aber leider kaum Nachkommen. Dafür sind maßgeblich der Umbruch von Brachland (Bebauung, Zerschneidung der Flächen, Pestizide) und die Intensivierung der Landwirtschaft verantwortlich, denn der Vogel braucht ein großes Gebiet und ist Standorttreu. Auch wenn Spaziergänger vom Weg abweichen, Hunde oder Katzen die Brut stören, kommt es ggf. zu einem Misserfolg, denn da ist er sehr störungsanfällig, wie viele Bodenbrüter. Er versucht zwar oft eine zweite Brut, aber bekommt seinen Nachwuchs nicht hoch, da zB geerntet wird oder geeggt.

Auch sinkt in vielen Grünflächen der Grundwasserspiegel, entweder durch Trockenlegung, starke Nutzung des Wassers oder Klimawandel.

älteres Aquarell von mir
(aus meinem niederländischen Buch „Polder“, welches mittlerweile auch auf Deutsch gibt: „Unser wildes Zuhause“)

Es gibt auch Durchzügler welche hier „übersommern“ und aus den nördlichen Ländern  verweilen. Die heimischen Vögel überwintern dagegen als Zugvögel u.A. in Frankreich,  Portugal und Spanien, aber auch Irland, seltener sogar im nördlichen Afrika. Er ist ein durchaus eleganter, schneller Flieger (ca 70km/h). Auch im Überwinterungsgebiet sind die Vögel gerne standorttreu und die Paare treffen sich dort oft. Die Jagd wurde auf die Vögel schön länger eingestellt, nur an der französischen Atlantikküste gab es noch eine „nachhaltige“ Bejagung, die aber mittlerweile Dank Proteste auch untersagt wurde.

Milchtütendruck von mir

Die großen Vögel können bis zu 30 Jahre alt werden.

Im 19. Jhd. gab es den Mythos vom „Pfeiffer“. Bergleute, Arbeiter und Seeleute weigerten sich zu arbeiten, wenn sie nachts die unheimlichen Rufe Verstorbener hörten. Was sie tatsächlich gehört hatten, waren die lauten Rufe der Brachvögel. Diese verhalfen ihm auch zum eher unrühmlichen Volksnamen „Mördervogel“. 

Und doch, kaum ein Vogel steht so für unberührte, große, freie Flächen, für Freiheit und Schönheit der Natur. Hoffentlich helfen die Schutzmaßnahmen,  ihn noch einmal, dass er das Ideal weiterhin für uns verkörpert.

Verlinkt bei Andreas Linksammlung unserer Jahresprojekte, Magic Craft

Wandel im Revier

Hallo Ihr Lieben.

Da habe ich das letzte Mal groß getönt, dass die Geschichte um die Fuchs- und Dachsfamilie bald weiter geht und dann dauert es doch wieder so lange. Eigentlich wußte ich, wie das Grundgerüst aussehen sollte. Denn es ist Hebst geworden im Revier und wie oben angekündigt stehen größere Veränderungen an. Aber, …wie sollte ich diese in Worte fassen.

Nun, ich habe dann einfach „irgendwie losgelegt“, manchmal hilft das und man arbeitet sich einfach immer wieder durch den Text, bis er einem gefällt.

Tetra-Pack Bilder, diesmal etwas „vermenschlicht“

Die Tage wurden sichtbar kürzer und der Sonnenstand niedriger. Erste Blätter verfärben sich.  Spinnenfäden hingen von Ast zu Ast oder verwoben die umgeknickten Gräser in taubesetzten Webstühlen.

Jeden Tag, ob in der Dämmerung, bei noch strahlendem Sonnenschein oder auch Regen, zogen die Füchse los zur Jagd, oft auch tagsüber. Dabei setzten sich die unternehmungslustigen Männchen mitlerweile schnell einzeln ab. Der eine schnürte gleich morgens in der Dämmerung durch das Unterholz zur südlichen Wiese, seinem Übungs- und Jagdrevier. Noch gelang es ihm nicht all zu oft, eine Maus mit dem Sprung zu treffen und dann zu töten. So manchen Tag musste er lange umher stromern, um etwas zu Fressen zu finden, und sein es Brombeeren, die er abstreifte. Auch ein Regenwurm wurde nicht verschmäht.

Er war der Waghalsigste im Wurf gewesen, der als erstes den Kopf aus dem Bau gestreckt hatte, der beim Balgen als erster sich hervorgetan hatte und der als erster Jungfuchs Erfolg beim Mäuseln gehabt hatte. Seine Spiele mit den Geschwistern waren schon immer etwas heftiger und mitlerweile immer ruppiger und rauer geworden. Oft beklagten sich die Geschwister über seine spitzen Zähne, die nun viel zu oft weh taten.

der Sammler

„Stell Dich nicht so an“ herrschte er seine Schwester beim Balgen an, als sie wieder laut jaulte. Die gab pampig zurück: „Und du,  schlag Deine spitzen Fangzähne nur in Deine Beute!“

„Mama, das Spielen macht bald keinen Spaß mehr!“ herrschte ein anderes Geschwisterchen. Wissend nickte die Füchsin nur. Es war nicht ihr erster Wurf, der langsam erwachsen wurde. Der junge Fuchs beachtete das Gerangel gar nicht mehr und setzte sich ab zu seinem neuen Lieblingsplatz, einem  Baumstumpf, wo ihn die Sonne wärmen würde

Die Rangordnung innerhalb der Jungtiere musste immer wieder gefestigt werden. Die Rauferei waren immer heftiger geworden. Die Jüngste im Wurf war früh dabei verletzt worden und die Wunde hatte sich infiziert. Noch mussten sich die Immunkräfte der Jungtiere entwickeln. Die Wunde wurde geleckt und gepflegt, aber die junge Füchsin war die Schwächste der Truppe und würde es wohl auch bleiben.

Der September brachte einen schöner Altweibersommer. Aber immer häufiger wurde die Füchsin ruppiger zu ihren „Jungs“. Die endgültige Abnabelung hatte begonnen. Der Herbst zeigte sich von der nahrungsreichen Seite, daher hatte sie noch keinen ihrer Söhne und Töchter vertrieben, damit die sich ein eigenes Revier suchen mussten. Noch waren sie keine Konkurrenten. Aber die Familienbande wurde schwächer. 

die Musikantin

Auch bei den Dachsen veränderte sich der Umgang. Aber die Jungtiere waren nicht so ruppig untereinander, man wurde eher etwas „erwachsener“. Es war viel schleichender, dass sich die Tiere etwas unabhängiger von einander bewegten, auf kleine, kurze Streifzüge gingen. Auch hier waren die jungen Männchen sehr viel unternehmungslustiger. Der Familienverband blieb so viel enger, als bei ihren Nachbarn den Füchsen. Meist waren es die Brüder, die sich erst zusammen und dann auch mal einzelnen etwas davon machten. Die Tiere lernte mehr voneinander als dass sie sich als Konkurrenz sahen und fühlt sich immer noch sehr viel wohler in der Gemeinschaft. Zusammensein stärkt eben auch. Man gab sich immer noch im Bau Wärme und Zuflucht. Der Wanst wurde für den Winter dicker, das schwarz-weiße Fell dichter. Dies war überlebenswichtig. Jegliche Nahrung, die beim Umherstreifen gefunden wurde, landete in den Bäuchen und sie waren viel unterwegs. Der Bau wurde zusammen in Stand gehalten und Nestmaterial wurde ausgetauscht. Sie hatten sich sogar an den Fuchsgestank gewöhnt. Die Dachse waren so viel reinlicher.

Die Nächte wurden kälter und länger, erste Blätter verfärbten sich sogar schon, aber als eher nachtaktive Tiere war das für unsere wilden Familien egal. Die Jungfüchse hatte vielleicht noch eine kleinere Statur als ihre Mutter, aber ihr Fell war schon dichter und länger geworden. Nicht jede Nacht verbrachte man zusammen oder überhaupt im Bau neben den Dachsen.

Im morgendlichen Tau hinterließen die Füchse ihre Spuren wie Perlenschnüre.

Wie würde es weitergehen im nahenden Winter?

Verlinkt bei Magic Crafts, Creativsalat und dem Samstagsplausch

Milchtütendrucke, wieder Mal

Hallo Ihr Lieben.

Wenn ich Lust habe zu malen, nehme ich ab und zu statt Papier einen Tetra-Pack und statt Stift eine (Prickel)Nadel. Ihr erinnert Euch vielleicht…(hier zB)

Natürlich gibt es da Versuche, welche mir beim Anschauen des Ergebnisses nicht gefallen oder meinen ursprünglichen Vorstellungen entsprechend geworden sind.

Erst, wenn ich den „Druckstock“ auf Papier durch die Nudelmaschine gedreht habe, sehe ich, wo und wie gut oder schlecht ich gearbeitet habe. Kein Kratzer wird übersehen. Und die große, rausgeschnittene Pilz Kappe funktioniert nicht so wie gedacht.

Die Otter sind wirklich schlecht geworden, ich habe mich zu sehr vermalte. Die Wasservögel mag ich aber sehr. Sie erinnern mich sofort an das Meer und vor allem gerade noch an Schweden. Ihr werdet sicher einen Bericht über Euch ergehen lassen dürfen/müssen, in dem es um diverse Vögel in Schweden geht. Die Druckstöcke werden auch mehrfach vervielfältigt werden.

Und so sehen sie aus, wenn ich sie auf Kartenrohlinge aufgeklebt habe.

Was eine Maus wohl in der Nacht so vor sich hin träumt, wenn sie in das dunkle, blinkende Weltall schaut? Meine summt dabei ein Lied. (Auch besser gelungen, finde ich)

Michaela und Susanne haben diesen Monat „Wurzeln“ als Thema. Genau richtig zum Herbst, oder? Eintöpfe aus Wurzelwerk, welche gerade gereift sind, haben mit beginnenden Herbstwetter wieder Hochkonjunktur. Am 6. Oktober (immer der erste Sonntag im Oktober) war Erntedankfest. Und Wurzeln hat man ja nicht nur in essbarer Form, im Garten oder Blumentopf. Ohne unsere eigenen Wurzeln fühlen wir uns nämlich auch irgendwie verloren.

Deswegen gibt es auch noch diese Drucke:

Verlinkt bei Magic Crafts und Creativsalat

PS: Vorwarnung, es werden weitere folgen 😊