Hallo Ihr Lieben.
Wie ein Band bewegt sich dieses Tier im Wasser.
Fast im ganzen Land kann man eigentlich dieses Reptil finden. Für uns Menschen ist sie ungiftig und ungefährlich, also keine Sorge. Um ihre Beute zu lähmen hat sie aber sogenannte „Duvernoy´sche Drüsen“ im Maul. Hier wird ein schwaches Gift produziert, welches kleinere Beutetiere lähmen kann. (Giftzähne haben Nattern nämlich nicht.) So ist sie ungestörten beim Fressen von Kleinsäuger, Amphibien, andere Insekten und auch Fischen.
Ihr könnt es Euch vielleicht schon denken, es geht um die Ringelnatter.
Natrix natrix („Schwimmerin“)
140 Gramm (Männchen) und bis 500 Gramm (Weibchen), 15 bis 25 Jahre

Im Volksmund wurde sie auch Wassernatter, Schwimmnatter, Kuk oder Hausschlange genannt. Eine Schlange, die im Volksglauben in vielen Gebieten sogar Glück und Segen bringt, Haus und Hof beschützt. Liegt vielleicht auch daran, dass sie Mäuse fressen? (Und das lange, bevor es Katzen auf hiesigen Höfen gab.)
Ihre direkte Verwandschaft ist die Barrenringelnatter. Früher wurden Tiere eher nach ihrem Aussehen klassifiziert. Nachdem man den genetischen Code (2017, Infolink Nabu) untersuchte, mussten da Korrekturen vorgenommen werden und so benannte man die Unterart, die vorwiegend westlichen des Rheins lebt in Barrenringelnatter (natrix helvetica) um. Diese Tatsache ist wohl nicht nur mir bis heute unbekannt gewesen und ich könnte sie wohl auch nicht so schnell unterscheiden, denn optisch zeichnet sie sich nur durch Längsflecken an der Körperseite aus. Sie gleicht der Ringelnatter aber sonst im Verhalten und Aussehen.
Ringelnattern haben wohl ihren Namen vom Einringeln und/oder ihrem gelben „Halsschmuck“. Wieviel es genau in Deutschland gibt, weiß man leider nicht. Aber das ihre Sichtungen zurück gehen ist sicher. Ich erzähle Euch etwas mehr zu diesem Reptil:

Bei Gefahr dreht die Ringelnatter sich auf den Rücken. Dann verdreht sie sogar die Pupillen und lässt die Zunge aus dem Maul hängen: sie stellt sich Tod! Vorher versucht sie es aber mit Flucht oder verspritzt ein übelriechendes Sekret aus der Analdrüse. (Deswegen wird sie manchmal „Stinker“ genannt)
Sie muss sich vor Raubvögeln, Füchsen, Reihern, marderartigen Räubern und auch Ratten in Acht nehmen. Und natürlich wieder vor dem Mensch und seinem Haustier, der Katze.
Ringenattern gehören zu den größten westeuropäischen Schwimmnattern. Wenn Ihr eine Ringelnatter über 1m finden solltet, habt Ihr ziemlich sicher ein Weibchen entdeckt. Und das es eine Ringelnatter ist, erkennt Ihr am namensgebenden, ovalen und hell-gelbe „Halsring„, der aus zwei Halbmonden hinter den Augen im Nacken besteht. Der Körper ist oft dunkelgrau, manchmal, bräunlich oder hellgrau und mit einem grünlichen Schimmer. Dazu mit schwarzen Flecken und einer hellen Bauchseite: hellgrau, weiß- oder gelblichschwarz gefleckt oder gewürfelt. Diese Bauchzeichnung ist so individuell wie unser Fingerabdruck. Gekielte Schuppen auf dem Rücken identifizieren Ringelnattern als Wassernattern. Ihre Augen haben große, rund, schwarzen Pupillen. Der Blick wirkt „weicher“ als bei vielen anderen Schlangen. (Eine Kreuzotter hätte eine schlitzförmige Pupille)
Ringelnattern sind als Reptilien wechselwarm. Wenn es kühler ist, brauchen sie Sonne und sollte es ihnen zu warm werden, suchen sie Schatten oder Wasser auf. Sie können dafür ihre Körperoberfläche etwas vergrößern oder verkleinern. Als Lebensraum benötigen sie also auch entsprechende Strukturbereiche: übersichtliche Sonnenplätze und Schatten und sogar Bauten von Nagern, in die sie sich bei zu großer Hitze zurückziehen. Außerdem benötigen sie Wassergebiete. Denn Ringelnattern lieben Feuchtgebiete, sie können hervorragend schwimmen und tauchen und fangen dort gern Amphibien.
Wie alle Schlangen wachsen sie bei entsprechendem Nahrungsangebot immer weiter. Ihre Haut wächst aber nicht mit und so häuten sie sich mehrfach im Jahr bei Bedarf, übrig bleibt das „Natternhemd„.
Männchen müssen mindestens drei Winter überstehen, bevor sie die Geschlechtsreife erlangen, die Weibchen vier oder mehr. Weibchen werden von mehreren Männchen umworben. Kämpfe zwischen den männlichen Rivalen kommen nicht vor. Ist die Paarung vorüber, werden die trächtigen Weibchen zunehmend träge und liegen viel in der Sonne – dies fördert die Entwicklung der Embryonen. Zwischen Juli und August erfolgt dann in der Regel die Eiablage, Dafür werden Standorte gewählt, die Eigenwärme produzieren. Schon im März, April sucht das Weibchen nach einem geeigneten Platz für die Eiablage. Durchschnittlich werden zwischen 10 und 30 Eier in Kompost- oder Laubhaufen abgelegt. Ihr fragt Euch, warum ausgerechnet dort, wo etwas verrottet? Die Eier mit der weichen Schale sind recht empfindlich. Aber nur mit Hilfe von Wärme entwickeln sich die Jungen, das kennt Ihr sicher von anderen Reptilien. Erde ist viel zu hart und nicht immer warm genug. Die Gelege bleiben sich selbst überlassen. Die Eltern könnten sie auch zu wenig aufwärmen, da ja wechselwarm. Deshalb muss eben eine andere Wärmequelle helfen. Aus 3 cm großen Eiern schlüpfen zwischen August und September kleine Miniversionen der Eltern, welche bereits voll entwickelt und auf sich allein gestellt sind. Die Brutzeit schwankt je nach Temperatur zwischen 4 und 10 Wochen. Ringelnattern können übrigens bis zu 25 Jahre alt werden.
Wer selber einen Kompost im Garten hat, weiß schon die Erklärung: Der Kompost-oder Laubhaufen produziert Wärme. Pilze und Bakterien, welche die Planzenreste abbauen, erzeugen Wärme. In der Natur ist das kein Kompost sondern zB ein alter Baumstamm oder verrottede Schilf- oder Blattansammlungen. Früher hatte fast jeder Hof mit Vieh einen Misthaufen vor den Ställen, perfektes verrottendes Materialien für eine Nattern Kinderstube. (Heute sind solche Misthaufen nicht mehr erlaubt.)
Gute Plätze für die Eiablage werden oft von mehreren Weibchen aufgesucht und das gern auch über Jahre.
Suchbild:

Untereinander sind die Nattern friedfertig und gesellig.
Im September – Oktober suchen die Ringelnattern frostfreie Verstecke auf, die durchaus weiter weg vom Wasser liegen. Oft sind es Plätze unter Wurzelstöcken, Haufen aus Steinen und Reisig oder Bauten von kleinen Säugetieren. Sie wandern dafür zur Not viele Kilometer. Oft kommt es vor, dass mehrere Ringelnattern oder auch verschiedene Schlangenarten gemeinsam überwintern. Ihr erinnert Euch vielleicht, die Blindschleiche (Echse) machte das auch so. Die Winterstarre ist immer ein Risiko für die überwinternden Tiere.
Übriges, auch die Ringelnatter findet ihre Beute mit der Zunge, auf der sich die Geruchsorgane befinden.
Erzählungen/Märchen Ludwig Bechstein (Link Gutenberg Projekt)
Erwähnenswert fand ich auch die aktuelle Meldung, dass die größere und seltenere Verwandtschaft, die Äskulapnatter (Link Wikipedia), sich gerade etwas stärker im Hessischen (Wetterau) vermehrt. Vielleicht profitiert sie von der Klimaerwärmung, sie mag es nämlich gern noch sonniger und wärmer und ist natürlich auch ungiftig. Sie kommt eigentlich aus Südeuropa, aber Ihr seht sie sehr häufig im Alltag, wenn Ihr an einer Apotheke oder beim Arzt seid. Sie ist ihr Wahrzeichen und schlängelt sich um einen Stab, der dem antiken Arzt Äskulap gehört hat.
ANDREA ZITRONENFALTERIN SAMMELT WIEDER UNSERE PROJEKTE
Ebenfalls verlinkt bei magic craft, Samstagsplausch und Creativsalat
Ich weiß, nicht jede*r kann sich mit Amphibien und Reptilien anfreunden, aber ich hoffe, es hat Euch trotzdem Freude gemacht, etwas mehr über dieses besondere Tier zu erfahren

Liebe Nina,
wie liebevoll du die Ringelnatter porträtiert hast. Ein faszinierendes Wesen, dass sich hier leider nicht so oft blicken lässt.
Danke für die schönen Einblicke und dein Wissen, das du so anschaulich für uns verpackst 🙂
Liebe Grüße
Bianca
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Ich habe daheim vor ewigen Zeiten mal eine gesehen. Ich finde sie total faszinierend und dass sie positiv belegt ist als Schlange ist auch so etwas, was ich so interessant fand.
Schön dass es Dir gefallen hat!
Dankeschön, sende liebe Grüße ins Wochenende zurück
Nina
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Blindschleichen sieht man hier öfter, aber auch Ringelnattern sind mir hier untergekommen. Den Begriff „Natternhemd“ kannte ich noch gar nicht, aber er hört sich so ausdrucksstark an. Danke für die interessanten Infos!
Liebe Grüße
Andrea
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Den Begriff habe ich auch erst im Zuge des Nachlesens über dies schöne Natter gelernt.
Dankeschön. Sende Dir liebe Grüße ins Wochenende zurück
Nina
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Wer hätte gedacht, dass Ringelnattern solche Drama-Queens sind? Sich totstellen und übelriechendes Sekret verspritzen? Tsss…! Dazu noch so ein cooler „Halsring“ als Schmuck. Fast wie die Königin der Wasser-Bande! Danke für die spannende Schlängel-Story, liebe Nina. Da habe ich wieder was dazu gelernt. Habe ich Dir eigentlich schon erzählt, dass Julie und ich in Dänemark eine Kreuzotter aufgescheucht haben? Beinahe wäre ich draufgetreten. Puuh..! Direkt in der Düne am Ferienhaus. Ganz liebe Grüße, Nicole (die Deine Zeichnung) wunderbar findet)
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Puh, auf eine schlafende Kreuzotter zu treffen wäre etwas wirklich Anderes, als eine Natter.
Drama Queen, Wasserbanden Queen? 😄 so habe ich das noch nicht gesehen. Aber eigentlich hast Du Recht.
Dankeschön, sende Dir liebe Grüße ins fast schon Wochenende und auf dass es Dir besser gehe
Nina
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Hallo Nina,
also ich fand Deinen Beitrag spannend und habe wieder was dazu gelernt. Dein gezeichnete Ringelnatter ist auch spitze getroffen, wow, was für ein Talent Du doch hast.
Und sie gefällt mir übrigens besser als die echten, ich mag Tiere mit wunscheligem Fell glaub etwas mehr. 😉
Liebe Grüße
Manu
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Viele Menschen sind Schlangen und andere Reptilien nicht geheuer. Vielleicht ein Überbleibsel aus der Steinzeit? Freut mich, dass es Dir trotzdem gefallen hat.
Liebe und dankbare Grüße und eine gute Woche
Nina
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sehr schön hast du die Natter gezeichnet
ich glaube ich habe noch nie eine gesehen..
Blindschleichen schon eher (als Kind)
schade dass das Bild von deiner Mutter so klein ist..
sehr interessant auch was du zu ihr zusammen getragen hast
auch dass sie positiv „besetzt“ ist
und nicht negativ wie viele andere Schlangen
sie ist ja keine.. sieht aber für die Meisten so aus 😉
liebe grüße
Rosi
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Ja, ich muss ja Bilder komprimieren für den Blig und warum auch immer. Dieses hat mir das Programm so klein gemacht.
Bei mir ist es auch sehr lange her mit der Natter.
Freue mich, wenn gefallen hat und sage Dankeschön.
Liebe Grüße zurück zu Dir
N7na
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Ups
Dicker Daumen
Nina
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Wieder ein schönes Porträt und eine tolle Zeichnung dazu, liebe Nina…ich kann mich nicht erinnern in den letzten Jahren eine Ringelnatter im Wasser oder an Land erlebt zu haben.
Hab einen guten Start in den September.
Lieben Gruß von Marita
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Da ergeht es Dir wie mir, aber hier im städtischen Umfeld wäre das auch sehr unwahrscheinlich.
Auch Dir eine gute Woche und schönen September, sende Dank und liebe Grüße zurück 😀
Nina
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Liebe Nina,
eine tolle Zeichnung – sieht so aus, als würde sie gleich aus dem Computer hier herauskriechen! Da hat sich deine Mühe gelohnt! Und danke für den interessanten Bericht. Ich finde es schön, dass sie alle ein individuelles Muster haben und dass sie gerne gemeinsam überwintern – ein schönes Bild, dass da in meinem Kopf entsteht ;o)
Unser Bauer hat seinem Misthaufen noch neben dem Stall, da könnten sicher viele Ringelnattern ihre Eier ablegen… aber ich hab auch schon lange keine mehr gesehen, echt schade.
Dir einen guten Start in die neue Woche und den September!
Liebe Grüße
Nanni
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Wenn der Boden (usw) entsprechend präpariert ist, (Grundwasserschutz und so) sind solche Misthaufen noch erlaubt. Wer weiß, vielleicht…
Mit dem Auge war ich immer noch nicht 100% ig zufrieden. Sie schaut mich zu starr an. Aber sonst mag ich sie auch.
Es hat mich nicht gewundert, dass sie als Glückstier galt.
Dankeschön. Dir die lieben Grüße zurück. Ich wollte mich bei Dir noch melden, hab da letztens was gefunden…
Startet gut!
Nina
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vielleicht haben wir ja nen illegalen Bauern? 😂
Und jetzt nin ich ja gespannt, was du gefunden hast…
Lieben Gruß!
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Bestimmt nicht 😉
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Liebe Nina,
die Ringelnatter hast du aber wieder ganz toll aufs Papier gebracht. Eine Ringelnatter im Wasser habe ich im vergangenen Jahr mal gesehen.
Liebe Wochenendgrüße
Jutta
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Oh wie schön. Ich hab nur als Kind mal eine gesehen, erinnere mich kaum.
Der Ringelnatternkopf war der 3. Anlauf. Vorher wollte sie mir nicht so gelingen, wie ich wollte 😅
Dankeschön, hab ein schönes Wochenende und liebe Grüße zu Dir
Nina
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Noch so ein Kindheitsbegleiter wie die (garstigen ) Gänse! Wir haben als Kinder allerdings auch einmal so ein Gelege in einem Haufen von Lesesteinen in der prallen Sonne entdeckt, als wir dort verbotenerweise gespielt haben. Von diesen Erlebnissen her rührt auch meine Liebe zu Schlangen im Allgemeinen. In vielen Märchen der Völker Europas spielt die (Krönlein-) Natter eine Rolle, immer auch sehr positiv besetzt, immer sehr hilfreich für jungen Mädchen/Frauen.
Schade, ich bin schon seit Ewigkeiten keiner mehr begegnet…
Danke fürs ausführliche Vorstellen!
Astrid
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Ich habe auch nur als Kind einmal eine gesehen. Nattern und sowieso Schlangen fand ich auch immer schon interessant. Jeh nachdem welche Steine, zB Kalk, sind diese ja auch schön aufgewärmt (auch das Foto meiner Mutter ist ja an großen Steinen am Bach entstanden)
Und Danke daß Du mich an die Krönlein-Schlange erinnert hast, die hatte ich nicht mehr auf dem Schirm!
Danke Dir, sende liebe Wochenendgrüße zurück
Nina
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