Mit Schaufel und Hacke

Hallo Ihr Lieben.

Vielleicht könnt Ihr es Euch bei der Überschrift schon denken. Dieses Tier gräbt sich mit bis zu 4 Meter die Stunde durch die Erde. Wie mit Schaufel und Hacke. Seinen Bauschutt mögen wir in unserem Rasen und Beeten gar nicht so gern als Gärtner*in. Wobei, da schlagen zwei Herzen in unserer Brust. Manchmal sind so viele Hügel und Löcher im Rasen, dass man sich fast die Haxen brechen könnte. Dann ist es aber auch so, dass nur da, wo diese fleißigen Gesellen sich wohlfühlen, das Boden-Ökosysthem hervorragend ist.

Ach, immer diese Maulwürfe.

und hinterm Haus ist auch so ein Feld

Wenn Ihr einen lebenden Maulwurf an der Oberfläche sehen wollt, dann schaut einfach kurz bei mir hier vorbei!

Dieses handgroße, schwarze Tiere kennt wohl jedes Kind. „Grabowski“, „der kleine Maulwurf“, „der Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“, Der Maulwurf aus „Der Wind in den Weiden“, um nur die bekanntesten zu nennen. Der Maulwurf ist wohl gerade für Kinder ein ganz besonderes Bindeglied zwischen Natur und interessantem, kuscheligem Tier. Viele Maulwurfsgruppen gibt es auch in Kindergärten oder Grundschulen. Und die wunderschöne Zeichentrick Serie mit dem kleinen Maulwurf kennt sicher fast jedes Kind (und auch wir Erwachsenen).

Scheu ist der Maulwurf. Eben ein Bodenbewohner, den man sonst nicht sieht. Also ist es endlich an der Zeit, ihn in mein Jahresprojekt aufzunehmen.

Das Wildtier des Jahres 2020, Talpa europaea, so sein lateinischer Name, bedarf mal eines genaueren Blickes, denn wenige von uns haben schon einmal einen lebendigen Tunnelgräber gesehen.

Der Maulwurf ist ein Einzelgänger und verteidigt sein Revier vehement. Nur zur Fortpflanzung lassen sie entsprechende, kurze Kontakte zu. Er sorgt für einen gesunden, gut durchlüfteten Boden, frißt neben Regenwürmern auch gerne Larven, Engerlinge und Schnecken. Seine Gänge sind sogar teils als „Regenwurmfallen“ angelegt. Diese sammelt er übrigens auch durchaus in extra Kammern – lebend. Er beißt sie, wodurch der Wurm bewegungslos wird. Übrigens vertreibt der Maulwurf nicht nur Artgenossen, sondern auch Wühlmäuse.

Besonders auffällig sind die Männchen ja nicht, um bei der Werbung zu punkten. Die Weibchen wählen eh die Haudegen unter den Maulwürfen aus: derjenige, der in Zweikämpfen mit Konkurrenten überlegen ist, wird als Paarungspartner genommen.

Vier Wochen nach der Paarung gebiert das Weibchen in der Nestkammer bis zu 5 Jungen. Nur einige Wochen kümmert sich die Mutter um den Nachwuchs, dann sind sie auf sich selbst gestellt.

Eine ganz besondere Besonderheit gibt es in Bezug auf weibliche Maulwürfe:

sie haben zwar zwei X-Chromosomen, aber sowohl funktionierendes Eierstock- wie auch Hodengewebe. Beide Geschlechtsorgane sind in einem, den „Ovotestes Organ“ vereint. Sie produzieren also viel Testosteron, was die Weibchen nicht nur besonders aggressiv, sondern auch stark macht: überlebenswichtig! (Sie produzieren keine Spermien und sind auch „normal“ fruchtbar, nichtsdestotrotz kann das Geschlecht nicht klar genetisch getrennt werden.)

Der Europäischen Maulwurfs ist ein  walzenförmiges, plump aussehendes Säugetier. Einige Wirbelsäulenknochen im Genick sind zur Verstärkung zusammen gewachsen. Es durchgräbt mit seinem, bis zu 13 Zentimeter langen und 45 g – 90 g schweren Leib, die Erde. Schwerfällig sieht er auf Bildern aus, aber der Maulwurf kann sich viel schneller fortbewegen, als wir denken. Er ist sogar ein guter Schwimmer! Unter Tage schaufelt er mit seinen breiten Pfoten riesige Tunnelsysteme. Diese, im Verhältnis zum Restkörper riesige Schaufelhände und menschlichen Händen gar nicht so unähnlichen, (unbehaart, rosafarben, fünf Finger mit langen „Fingernägeln“) sind „Schaufel und Spitzhacke“ in einem. Eine unglaubliche Länge von bis zu 2 Kilometern können diese unterirdischen Gänge, zu denen auch die Belüftungsschächte gehören, erreichen. Sein dichter, schwarzer Pelz hat keinen Strich, d.h. die Haare lassen sich in alle Richtungen streichen. Dies macht es dem kleinen Tier einfacher, sich in engen Gängen in alle Richtungen zu bewegen, vorwärts, rückwärts, drehen. Bei diesem Umfang des Tunnelsystems ist es kein Wunder, dass Gärtner verzweifeln, wenn sie diese Säugetiere im Garten haben. Ein Aushub, Maulwurfshügel, neben dem anderen und bald darauf auch einen unebenen Rasen mit Stolperfallen, siehe Foto.

Wunderschön gestaltete Comic Variante des Kinderbuch Klassikers (alles selbstgekauft)

Milchtütendruck

Den Ausspruch: „Blind wie ein Maulwurf“ kennt bestimmt fast jeder. Tatsächlich ist die Sehkraft nicht sehr gut. Hell-Dunkel- Schattierungen kann er aber wahrnehmen. Durch eine Vielfalt anderen Sinnen findet er trotzdem seine Beute. Viele Tasthaare (Vibrissen) an der  Schnauze und am Schwanz helfen ihm bei der Orientierung.  Der Schwanz lässt er dabei in seinen Tunnelgängen rotieren.  So weiß er den Umfang seiner Gänge einzuschätzen. Er hört auch ausgezeichnet, obwohl man keine Ohren sieht. Abstehende Ohrmuscheln waren ja auch im Wege. Mit der spitzen Schnauze riecht der Maulwurf sehr gut. Der ausgezeichnete Jäger hat aber noch einen ganz besonderen Sinn: das „Eimersche Organ“. Nur Maulwürfen haben es, es ist verbunden mit den Tasthaaren. Dort sitzen fünfmal so viele Nervenfasern wie an unsere menschliche Hand.  Dieses Tastorgan ermöglicht es, Bewegungen verschiedenster Beute und leichte Erschütterungen wahr zunehmen. Wer dauern spielende Kinder im Garten hat, wird eher keine Maulwürfe haben.

Nur durch sehr viel Fressen pro Tag kann der Energiebedarf dieser energieraubenden Graberei gedeckt werden. Frisst der Maulwurf etwa 10 Stunden nichts, verhungert er. Deswegen gräbt er all die Jagdröhren, die quer zur Kriechrichtung der Beutetiere liegen. Mit regelmäßigen Kontrollgängen alle vier bis fünf Stunden kann er genug Fressen finden, so dass er sein Gewicht halten kann. Er verputzt im Jahr das Dreihundertfache seines Gewichts! Wie ich oben kurz erwähnte, legt er auch Vorräte an. Für den Winter baut er tief gelegene Kammern, in denen Regenwürmer lagern, welchen er ein Stück des Kopf weggebissen hat, wodurch sie bewegungsunfähig sind und als Winternahrung dienen können. Insgesamt zieht er sich im Winter tiefer in die Erde zurück.

Milchtüten- oder Tetra-Pack Druck (Maulwurf paddelt mit seinem Freund über den Fluss. Er hat nämlich den ganzen Morgen Frühjahrsputz gemacht und muss dringend mal an die frische Luft und lernt so die Wasserratte kennen)

Die Maulwurfshügel trägt der/die erfahrene Gärtner*in übrigens mit einer Schaufel ab, sie sind sehr nährstoffreich und unkrautfrei. Außerdem wirft der Maulwurf die Erde eh schnell wieder raus, würde man sie in den Boden zurück stampfen. Er braucht ja Luft. So die Erde in Eimern sammeln macht schon lange meine Mutter. Ihr sehr ja auf dem Foto oben, wie viel da immer zusammen kommt. Allerdings hat die eifrige, jahrelange Bergbautätigkeit auch durchaus ein unebenes Stolperfeld produziert und die Anzahl der Maulwurfshügel vor und hinterm Haus ist mittlerweile sehr groß. Manchmal hilft es, ihn mit Krach (kurzzeitig) etwas im Zaum zu halten, aber iR. gewöhnt er sich dann irgendwann daran. (So die Erfahrung hier.) Ein Maulwurfsrevier kann übrigens bis zu 2.000 qm betragen.

Als der tschechische Zeichner Zdeněk Miler 1956 beim Spazierengehen über einen Maulwurfshügel stolperte, hatte er die entscheidende Inspiration. In mehr als 80 Ländern hat „Der kleine Maulwurf“ Liebhaber gefunden. Auch der englische Kinderbuchklassiker „Der Wind in den Weiden“ hat einen Maulwurf im Freundschaftsteam. Ihr seht oben auf meinem Milchtütendruck Ratte, die dem neuen Freund Maulwurf den Fluss zeigt.

Übrigens wurde früher das Fell des Maulwurfshügel durchaus gegerbt und verarbeitet. Meine Oma hatte einen Kindermuff zum Wärmen der Hände aus Maulwurf für den Sonntagsgang. Wunderbar weich und irgendwie unvorstellbar für uns, dass man Maulwürfe deswegen kommerziell gejagt hat. Dieses konkrete Beispiele liegt allerdings ca. 100 Jahre zurück, auch Jacken wurden damals durchaus aus diesem dunkel bläulich-schwärzlichen Fell genäht, ähnlich wie aus den Hamsterfellen im letzten Artikel. Maulwurf Fell ist besonders kurz und sehr dicht und damit sehr wärmend und angenehm, wenn auch nicht reibungsbeständig und somit länger so schön. Plinius der Ältere erwähnte eine Maulwurfdecke, die er auf einer seiner Reisen nach Griechenland gesehen hatte und chinesischen Bauern wurde als wärmendes Kleidungsstück nur die Felle von Maulwürfen und Schafen gestattet.

Der Maulwurf gilt nicht als bedroht, ist aber seit dem 31. August 1980 besonders geschützt. 

Von Wilhelm Busch gibt es ein Maulwurfsgedicht (mir fiel nur ein: „von wem sonst!“)

Verlinkt bei der Zitronenfalterin, Samstagsplausch

Gerne

Hallo Ihr Lieben.

So Regen hat gute und schlechte Seiten. Eine gute Seite ist, dass man sich zum Lesen einfach ein bisschen mehr Zeit nimmt. Wenn es ein Buch ist, auf das man schon gewartet hat, weil man den ersten Band so gern gelesen hat und wissen will, wie es weitergeht, … nachvollziehbar meine Freude, oder?! Und so schön aufgemacht wieder!

Montag Morgen lag dieses Geschenk im Briefkasten, mit einer ganz lieben Widmung. Gespannt habe ich gleich das erste Kapitel angefangen und wurde nicht enttäuscht. Rachel Cains erster Band dieser Reihe habe ich Euch hier vorgestellt.

Das Buch war ein Geburtstagsgeschenk von meiner Mutter

Montag Nachmittag hatte ich dann nochmal etwas Zeit, weil Rasenmähen wieder nicht möglich war wg der Nässe. Also habe ich „schnell“ ein wenig gedruckt. Auf den Tetra-Pack gemalt hatte ich (die letzten Motive) schon vergangenen Samstag Abend. Diese einfache Technik habe ich Euch u.A.  hier  vorgestellt. Wer neugierig ist, das Buch ist definitiv eine Anschaffung wert.

Ein paar Motive zeige ich etwas später 😉.

Langsam habe ich es raus, wie ich das Gemalte sehen kann, wie ich beim Malen ohne Farbe auf dem Tetra-Pack erkennen kann. Es ist gar nicht so einfach ohne Kontrast zu zeichnen. Natürlich kann ich mit „Butterbrotpapier“ abzeichnen und dann übertragen und mit der Nadel die Linien einritzen, bzw vertiefen. Lieber zeichne ich aber frei Hand. Und wenn etwas nicht so gelingt, wie ich es wollte, dann ist das eben so. Das Material ist nicht schwer zu beschaffen und ich versuche mich einfach noch einmal. Malen ist eine meditative Tätigkeit, die ich gerne mache. (Und trotzdem male ich viel zu selten)

mit einer Prickelnadel kann in Tetra-Pack gemalt werden

Wenn Ihr übrigens keine Nudelmaschine oder besseres habt, ein Holzlöffel zum fest drücken erfüllt seinen Zweck ebenso, wenn es auch etwas zeitaufwendiger ist (und Ihr unbedingt mindestens eine Klemme nutzen solltet, damit nichts verrutscht)

So, ich hab mich gerne mit Buch und Kreativ Kram beschäftigt. Immer eine gute Ablenkung. Und ein Lesezeichen mit einem Kelpie (Wassergeist), bzw einem each uisge habe ich auch gleich gedruckt, auch wenn mir dieses Ergebnis noch nicht gefällt und ein weiterer Versuch gemalt werden will. Als Lesezeichen steckt es schon im neuen Schmöker!

Zeigen mag ich es bei DvD & Creativsalat

Fantastische Welten nicht nur zwischen zwei Buchdeckeln

Hallo Ihr Liebe.

Aus dem Skizzen Buch

Es ist kein Geheimnis, ich mag die liebenswerten Mumins. Ich habe schon als Kind gerne Sherlock Holmes gelesen. Auf Fuchur wollte ich wie Atreju reiten (na, wer weiß aus welchem Buch das ist?) und eine Nachricht übermittelnde Schildkröte wäre vielleicht eine wunderbare Entschleunigung. Ich weiß nicht, ob M. Ende immer noch so viel gelesen wird, wie in meiner Kindheit, die meisten werden wohl Jim Knopf und Lukas kennen. All die Gestalten, die sich Astrid Lindgren ausdachte, oder Otfried Preußler, J.R.R. Tolkien, Wolfgang Ecke und Paul Maar. Sie waren und sind für mich unglaublich wichtig. Zu gern hätte ich auch als Kind 7 Jahre auf dem Ofen verbracht um stark zu werden, wobei nur Sonnenblumenkerne… (na, wer weiß wer das gemacht hat?)

„Im Kopf muss immer etwas Raum bleiben für Flausen und Fantasie “ A. Lindgren

Erkennt Ihr Motive?

Und da gab es noch den Konrad von Christine Nöstlinger, den ich mehrfach gelesen habe. Eine so schräge Geschichte! Konrad ist nämlich aus einer Konservendose und erst ganz schrumpelig und dann auch noch so wohlerzogen. Der landet irrtümlich bei Frau Bartolotti und sie kann doch mit Kindern eigentlich gar nichts anfangen. Aber dann kommt die Firma und will den Sohn wieder haben… Aber das wollen Kind und Mutter mittlerweile nicht mehr. Wie gut, dass Konrad Freundschaft mit dem „frechen“ Nachbarsmädchen geschlossen hat.

Pu der Bär gibt mir heute noch in seiner Einfachheit Lebensweisheiten. Jule Vernes Romane um Captain Nemo habe ich verschlungen, allein weil es in die Tiefsee ging. Und auch als Stempel beide schon hier verewigt.

„Ich habe die Überzeugung gewonnen, dass Kinder das beste und klügste Publikum sind, das man sich als Geschichtenerzähler nur wünschen kann. Kinder sind strenge, unbestechliche Kritiker“ Otfried Preußler

Dem ein oder anderen kommt die Karte vielleicht bekannt vor (übrigens kann sie auch als Doppelkartenmotiv im 5er/10er Set bestellt werden)

Fantasie zwischen Buchdeckeln hat mich immer beflügelt. Außerdem konnte ich dort über Krankheit und Tod lesen (Die Brüder Löwenherz), über Ausnutzung und Machtmissbrauch und was sie überwinden kann (Krabat). Selbst Zerstörung und Krieg gingen (Herr der Ringe, Unendliche Geschichte) So verpackt kann ich auch heute noch gut schwierige Themen angehen.

Damals gab es da aber auch eine Reihe bei dtv, genannt „Pocket“, die ich ebenfalls sehr viel gelesen habe. Am roten Balken konnte man diese Titel gleich erkennen. „Z wie Zacharias“ ist mir sehr in Erinnerung geblieben, eine Zukunftsvision, die ich heute noch grausig finde, da ich alleine sein ganz furchtbar finde. Wir Menschen sind doch „Gemeinschaft suchend“.

Kalle Blomquist, ???, Perry Clifton und E. Blytons Abenteuerbanden, Emil und die Detektive… Krimis. Die ewige Frage: wer war es? Auch ein wichtiger Lesestoff in meinem Leben. Manche dieser Bücher und /oder ihre Figuren begleiten uns/mich auch heute noch. Wie viele heute noch die Hörspiele der drei Detektive ??? hören, vor allem Erwachsene.

So wurde vieles aus diesem Regal den eigenen Kindern vorgelesen und wer weiß, vielleicht einmal den Enkelkinder. Manches Buch bleibt einfach zeitlos, auch ohne Nostalgie. Wer die Mumins als Erwachsener liest, erkennt ganz andere Motive und Hintergründe in den Geschichten. So spiegelt sich gerade in älteren Titel durchaus Autobiografisches von Tove Jansson.

Heute, am 9. August hätte Tove Jansson Geburtstag gehabt. Sie wurde 1914 in Helsinki geboren und starb am 27.6.2001 auch da. Sie studierte in Stockholm Malen und Zeichnen. Sie hat sich die „Mumins“, die freche „klein Mü“, die Cocktails trinkenden, chaotischen „Haffenatten“ und den freiheitsliebenden „Schnuffkin“ ausgedacht (Tetra Pak Drucke). Unglaubliche Figuren, (Mumin ist ein finnischer Troll und sieht für Laien eher nach einem Nilpferd aus,) hat sie beschrieben und gemalt, so ganz eigen und nicht in die konservative Zeit passend, (erste Veröffentlichung 1945.) Fantastisch bunt, liebenswert, ein wenig traurig, frech und melancholisch manchmal. Ihren Geburtstag wollte ich als Veröffentlichungstermin für diesen Beitrag nehmen, denn natürlich habe ich schon seit bestimmt zwei Monaten geschnitzt, geritzt und gedruckt.

Habt Ihr auch so Titel, die Euch fast das ganze Leben begleiten? Habt ihr Lieblingsgenre?

Verlinkt beim Creativsalat

Und Andreas Samstagsplausch (weil Andrea immer so viel Bücher in Ihrem Lesezimmer sammelt)

Und ulrikes magic crafts

Tieftaucher

Hallo Ihr Lieben.

Im Sommer lieben wir das erfrischende Nass, sozusagen der Gegenpart zur Sonne, und so kommt nach der Wasseramsel heute noch ein weiterer Wasservogel, als Jahresprojekt zu Andrea. (Ihr seht, ich fange so Beiträge immer sehr viel früher an, denn mitlerweile ist es doch eher nass und nasser)

Milchtütendruck: Gänsesäger mit Küken

Mergus merganser, den Entenvögeln zugehörige (Anatidae), für uns besser bekannt als Gänsesäger.

Es ist ein massiger Entenvogel mit langem Körper. Ein schwarzer Kopf mit grünlichem Glanz, welches allerdings nur das Prachtkleid zur Werbung/Fortpflanzung  des Männchen kleidet, sticht am meisten hervor. Er hat einen schwarzer Rücken und weissen Körper. Den rote, gebogene Schnabel sieht man besonders gut beim Ruhekleid des Erpels, (keine dunkele Haube). Natürlich ist der weibliche Vogel unauffälliger: braune Haube mit silbernem Rücken und silbrig-hellem Körper. Der ganze Leib dieser Wasservogel wirkt trotz seine Massigkeit „dynamisch“. Wie bei Gänsen ist der eher lange Hals eingezogen beim Schwimmen. Ober er daher seinen Namen hat, habe ich nicht herausgefunden.

Selbst die Fluggestalt ist sehr spitz zulaufend und sie sind schneller Flieger. Pfeilschnell gleiten sie über die Wasseroberfläche. So haben wir sie hier im Winter und auch noch im frühen Frühling an der Sieg gesehen.

Der größte Vertreter der Gattung der Säger, (die anderen sind Mittelsäger und Zwergsäger) lebt in Europa: u. A. in Skandinavien, Baltikum, Russland, Irland, dem Alpenvorraum und Norddeutschland.

Immerhin 58-68 cm groß ist dieser Tauchvogel, also deutlich größer als Stockenten. Es gibt gar nicht so viele Brutpaare, da ihre Zahl aber in etwa gleich bleibt, gelten sie zZt. als nicht stark gefährdet. Langfristig könnte es aber wieder zu einem Rückgang kommen, viele Gewässer sind nicht mehr naturnah, Verschmutzung und Freizeitaktivitäten (da hat das Freizeitverhalten mancher Menschen direkte Auswirkungen), Klimaerwärmung (zu warmes und zu wenig Wasser und damit weniger Fische, daher wird mit einer Verlagerung gen Norden zukünftig gerechnet). Der Vogel ist ganzjährig geschützt, wird als Fischfresser (300g pro Tag) aber manchmal von Anglern nicht gern gesehen, genau wie seine Futterkonkurrenten (Reiher, Haubentaucher, Kormoran).

Vielleicht erkennt Ihr es am Bild, die schmückenden Kopffedern können etwas aufgestellt werden, aber nur beim Weibchen.

Der spitze Schnabel mit Hakenende ist mit feinen Widerhaken/Hornzähnchen zum Packen der Beute unter Wasser ausgestattet. Daher die Artenbezeichnung „Säger“.

natürlich habe ich wieder ein Kartenmotiv geschnitzt & gestempelt!

Sie tauchen nicht drauf los, erst schauen sie unter Wasser rundum, danach jagen sie tauchend und gezielt, so fangen sie Fische. Bis zu 10 m tief kann so ein Tauchgang gehen und als Beute bis zu 12 cm große Fische ohne Probleme verschlungen.  Seltener landen Krebstiere und Insektenlarven auf dem Speiseplan.

Früh im Jahr beginnt die Balz, nämlich schon im Winter, dann fangen die Männchen, die in der Überzahl sind, an und kämpfen auf dem Wasser um Weibchen. Der knarrende Ruf ist eher leise zu hören. Auch außerhalb der Balz sind diese Vogel gesellig.

Er brütet auch in Deutschland an Flüssen und Seen, andere Säger nicht. Die größeren Populationen in Deutschland  lebt im Norden. Im Winter ziehen Vögel aus dem Norden verstärkt gen Mitteldeutschland, dann sehen wir sie eben auch hier auf der Sieg. (Eisfreie Gewässer mit Kiesgrund werden gesucht.) Sie halten aber auch auf dem Wasser schwimmend lieber Abstand zum Menschen.

Ähnlich wie bei Enten ist die Brutstelle erhöht, zB in Baumhöhlen, aber auch Gebäudenischen, Höhlen in Steilhängen (sie sind Höhlenbrüter) werden gerne für Nester genommen. Brusthilfen werden gerne angenommen, wenn nicht schon eine Stockente drin ist. Die Küken springen nach dem Ausbrüten heraus. Brutgebiete in Deutschland sind vor allem in Schleswig Holstein, Brandenburg, Mecklenburg Vorpommern. Die Jahresbrut liegt in der Zeit von April bis Juni. Sie legt 8-12 Eier und sitzen 32 bis 34 Tage darauf. Während der Brutzeit verlassen die Männchen das Brutrevier und treffen sich mit anderen Männchen zur Mauser an der Küste oder auf Binnengewässern.

Der Nachwuchs fährt gerne auf dem Rücken der Eltern über das Wasser (was ich auch als Motiv am Schönsten fand). Das Weibchen führt die Jungen sofort an das Gewässer, so dass die Jungvögel in der Ufervegetation nach Nahrung suchen können. Sie fressen von Anfang an alleine. Nach ein paar Tagen tauchen sie auch selbständig nach kleinen Insekten und bald nach Fischchen. Sie müssen aber aufpassen, dass sie nicht selber von Fischen wie z.B. dem Wels oder dem Hecht gefressen werden. Die Mutter beschützt sie vor Feinden bis zu zweieinhalb Monate. Dann sind die Jungvögel manchmal sogar noch flugunfähig.

Quelle: Wikipedia

Ich hoffe, auch dieser Vogel war wieder interessant für Euch. Es sollte auf alle Fälle ein Tauchvogel in meiner Liste sein. Der invasive Kormoran, der hübsche Haubentaucher, … es war gar nicht so einfach einen auszuwählen, aber da dieser als Gast hier vor Ort zu sehen ist und ich kaum etwas über ihn wußte, habe ich dieses Portrait gewählt.

Verlinkt bei Andrea Zitronenfalterins Jahresprojekt, Creativsalat

Mitte des Jahres

Hallo Ihr Lieben.

Da ging der Monat wieder so schnell dahin. Ab jetzt sind es abnehmende Tage Richtung Weihnachten. Ja, wir hatten gerade erst Sommersonnenwende.

Birgit sammelst am letzten Donnerstag des Monats wieder unsere Rückblicke.

Diesen Monat hatten wir lieben Besuch, haben viel geschwitzt und uns vor der Trockenheit  gesorgt (sorgen uns noch immer). Diesen Monat ist der jüngere Sohn unterwegs und schickt tolle Bilder. Ich habe mich an den eigenen Urlaub davor erinnert und Euch etwas davon gezeigt. Es wurde meinerseits endlich der Tetrapak Druck getestet, aber ich habe es nicht mehr geschafft, Teigtaschen zu testen. Für was eine Nudelmaschine alles gut sein kann. ☺️ Liebe Post habe ich von Birgit und Andrea bekommen, ich danke Euch sehr.

Letztens habe ich einen Krimi angefangen, von dem ich mir viel versprochen hatte. Ein englischer Pastor (Autor) schreibt einen englischen Krimi, die Hauptperson ein englischer Pastor. Der Stil gefällt, aber der Pastor (Autor) schreibt hauptsächlich über das was der Pastor so macht (wenn nur alle so verständnisvoll wären in der Kirche) und das Miteinander in der Gemeinde. Das Geheimnis muss irgendetwas mit dem 2. Weltkrieg zu tun haben, es klingt immer wieder durch, aber es gibt keine konkrete Auflösungsarbeiten seitens des Geistlichen. Schade, etwas Potential verschenkt. Ein paar Seiten (durchaus unterhaltsam) habe ich noch und natürlich will ich den Mörder erfahren. „Der Tod in der Dorfkirche“ ist ein bißchen zu wenig Krimi, aber immer noch ein unterhaltsames Buch (hauptsächlich, weil ich oft an meine beiden Großonkel gedacht habe, die beide Pastoren waren und die ich sehr gern hatte).

Übrigens danke ich Andrea sehr für den Tipp „Tankred“, den habe ich in den ersten Junitagen verschlungen.

Da es uns zu großen Teilen diesen Monat zu heiß war, hielten wir uns tagsüber gar nicht oft draußen auf. Der Natur hat es auch nicht gut getan. So ganz langsam erholt sich alles etwas nach den Gewittern. Und diese Woche endet auch mit etwas Regen. Ab und zu hatte ich dann so Anwandlungen kreativer Art, „grins“. Hat auch meinem Bingofeld gut getan (Zeigetage folgt). Positiv überrascht hat mich der Milchtüten/Terrapack Druck. Kupferdruck hat mich immer schon fasziniert, natürlich ist dies nur ein „Abklatsch“ dieser Technik. Aber auch beim Tetrapak sieht man jeden Strich, den man zu viel gemacht hat.

Ein paar Mumins haben sich diese Woche dazu gesellt (und mehr), der Beitrag dazu hat es noch nicht her geschafft. Über die Strauße wollte ich eigentlich auch berichten, das ist ebenfalls etwas verschoben.

Ab Mittwoch nächster Woche rufen Michaela Müller und Susanne Nahtlust zu Gestaltung von Postkarten auf, mit kreativen Anstößen. Ihr könnt da vielleicht mal schauen, ob Ihr Lust habt, für Euch oder/und andere.

Also kein Sommerloch. Morgen gibt es auch schon den neuen Monatsvogel.

Und ist Euch klar, dass wir über die Hälfte des Jahres hinter uns haben und es nun strack auf Weihnachten zu geht? ☺️

Auf einen schönen Juli.

Verlinkt bei Birgit, Creativsalat, Freutag und dem Samstagsplausch und besonders die Mumins möchte ich bei Ulrikes Magic Crafts zeigen

Nachtrag: gut zum Nachlesen:https://kristinaschaper.de/mein-neuer-workshop-druckwerkstatt-tetrapak-collagrafie-und-transferlithografie