Dachs und Fuchs, die Letzte

Hallo Ihr Lieben.

Hier sollte die Geschichte Anfang dieses Jahres eigentlich zu Ende gehen. Allerdings merkte ich beim Schreiben, dass irgendwie die nächste Generation der Dachse und Füchse noch einen Abschluß brauchten. Lange hat es gedauert.

„WO FUCHS UND DACHS SICH GUTE NACHT SAGEN“

Nun sind unsere jungen Tiere immer unabhängiger geworden und es zeigt sich, wie unterschiedlich doch die neuen Wege nun gehen.

*1

Neue Wege

Das neue Jahr hatte angefangen. Für die Tiere des Waldes spielte der Kalender der Menschen keine Bedeutung. Sie merkten die Jahreszeiten am Sonnenstand, wie kalt es wurde und wie lange es hell war. Die kalten Tage und Nächte waren jetzt für viele Tiere eine Herausforderung. Jedes hatte seine Überlebensstrategien um sich und seine Nachkommen weiterhin im Spiel des Lebens zu halten.

Die alten und jungen Dachse waren in die Winterruhe gegangen. Viel Obst von der Streuostwiese und Hecken hatte ihnen zum Schluß den Herbst und die erste Wintertage versüßt.

Der junge, besonders unternehmungslustigste Fuchs aus unserem Wurf hatte es geschafft, bei seinen Wanderungen den alten Füchsen aus dem Wege zu gehen. Und dann wurde seine Mühen belohnt, er fand ein kleines Revier, dessen vorheriger „Meister Reineke“ wohl ein ähnliches Schicksal ereilt hatte, wie der Vater unseres jungen Rotrocks. Dafür hatte er lange laufen und suchen müssen und vielen älteren Füchsen ausweichen müssen. Diese Zeit hatte sehr an seinen Kräften gezehrt.

„Wie lange es gedauert hat, bis ich hier her gefunden habe, wo ich jetzt bin. So ein schönes, warmes Fell habe ich bekommen. Gut, dass die Menschen damals am Fußballplatz nicht immer so ordentlich waren mit ihrem Müll. All die Lebensmittel, was ich nicht fressen konnte, holten sich die Mäuse. Der Hunger hat die kleinen Nager unvorsichtig werden lassen, ha ha! Das hat mir eine kleine Speckschicht gebracht. Gar nicht so einfach ohne Mutter klar zu kommen. Was bin ich doch viel gelaufen. Nun habe ich endlich etwas gefunden, was für mich passen könnte. Und eine kleine Höhle, einen Bau für mich gibt es hier auch noch.“

Vor allem in der Zeit, welche die Menschen Advent und Weihnachten nennen, waren noch mal viele Menschen zum Platz gekommen, da dort auch eine Grillstelle und eine Weihnachtsbaum Plantage waren. Er traf sogar hier mal einige seiner Geschwister, aber jetzt war man doch auch Konkurrenten. Trotzdem warteten sie vorsichtig und gemeinsam den Trubel ab um im Dunkeln dann die Reste zu suchen. Der Mond schien und der Frost ließ alles glitzern. Krähen hatten sich natürlich auch sofort eingefunden und wenn sich Reineke nicht täuschte, roch es auch nach Wildschwein.

Tatsächlich hatten die Menschen ihre Grillreste nur in den Mülleimer geworfen, die waren mit einem Sprung zu erreichen. Dabei kippte alles und nun konnten sich alle etwas davon holen. Merkwürdig schmeckte es, aber der Hunger… Keines der Tiere hatte Augen für die glitzernde Adventslandschaft, aber heute Nacht einen vollen Bauch.

Beim Laufen Richtung Bau sicherte er genau in alle Richtungen, streckte die Nase in die Luft und spitzt die Ohren. In der kalten Luft konnte er nicht so gut riechen, wie in der feuchten. Vorsicht hatte ihn die Mutter gelehrt, immer wieder. Sie erzählte regelmäßig vom Schicksal des Vaters. Außer ein paar Rotkehlchen war nur ein leises Rauschen in den Bäumen zu hören.

Solch leisen Geräusche drangen nicht mal annähernd in den tiefer liegenden Dachsbau. Weder die jungen Männchen in ihrem abgelegenen Kessel der großen Dachsburg, noch die Mutter mit den Töchtern in der „Hauptburg“, wurden wach. Gut hatten sie für die Winterruhe vorgesorgt.

Der junge Fuchs spürte mittlerweile eine täglich größer werdende Unruhe. Er konnte sich nicht erklären, was los war, er war doch gerade erst so viel unterwegs gewesen.

„Aber nun werde ich diesen kalten Nachmittag verschlafen. Gegen Abend werde ich mal weitersehen, wieder auf Jagd gehen.“ und damit wickelte er sich in seinen buschigen Schwanz und steckte seine Nase unter die Luntenspitze.

Und so vergingen die grauen Tage und gingen über in die schneeweißen Tage. Immer wieder erklangen im Wald nun helles Bellen, fast wie Schreihe. Unser Reineke lief derweil sein Revier ab und markiere es fleißig. Wer als unkundiger Spaziergänger im Dämmerlicht solche Schreihe hörte, dem gingen sie durch Mark und Bein. Der Revierförster, welcher mit seinem Hund unterwegs war,  nickte nur wissend.

Der Jungfuchs saß nun auch auf einem guten Aussichtsplatz und warf seine klagend klingende Stimme in den dunklen Wald. Die frostige Luft trug die Töne weit. Aus weiter Ferne antwortete eine Stimme, fiel ein in das Gebell.  Aufgeregt markierte er, das Bein hebend, diesen Platz mit seinem Duft. Dann machte sich der junge Fuchs wieder auf und schnürt los. Fast vergaß er vor lauter Hormone aufmerksam zu sein.

Wie auf einer Perlenschnur lagen nun vor ihm Pfotenabdrücke im Schnee. Eine Füchsin war hier auf der Suche nach Mäusen über die Wiese gelaufen. Ihr unverwechselbarer Geruch zog sich fast genau so gut wie die Pfotenabdrücke durch die Luft. Auch sie hatte ihren Hormonen Folge geleistet und ihren Duft hinterlassen. Allerdings hatten Duft und Gebell nicht nur die Aufmerksamkeit des Jungfuchses erregt. Zwei weitere Fuchsrüden strichen aus unterschiedlichen Richtungen am Waldrand entlang.

„Oh, was für eine wunderschöne Fähe, welch schöner Duft.“ So selbstvergessen trabte der junge Fuchs nun unvorsichtig auf das Feld. Doch statt einer Begegnung mit der Fuchsfähe knurrte ihn plötzlich ein stattlicher Fuchsrüde an. Wie im Reflex sträubten sich auch beim jungen Tier die Haare, er stemmte die Vorderpfoten in den Boden und machte sich größer und riß sein Maul auf. Das imponierte dem älteren Herren aber gar nicht. Er war viel kräftiger und erfahrener. Auch hatte er durchaus noch seinen zweiten Konkurrenten im Blick und es galt nun diesen Jungspund möglichst schnell zu verjagen. Und darin war er auch erfolgreich. Denn nun war die Schrecksekunde vergangen, unser Fuchs hatte seine Lage erkannt und gab erst ein Winseln von sich und dann Versengeld.

Da der alte Herr Fuchs sich aber nicht weiter um ihn kümmerte, drehte sich der Jungspund am Waldrand noch einmal um. Er sah, wie nun die beiden alten Fuchsrüden sich umkreisten, posierten und dann kämpften. Dabei stellten sie sich auf ihre Hinterpfoten und stießen ihre Vorderpfoten gegen die Brust des Gegners. Ganz klar, hier hatte er keine Chance. Er verließ den Schauplatz, ohne weiter auf die Konkurrenz zu achten.

Derweil wachte im Dachsbau einer der Jungdachse aus seiner Ruhe auf. Er verspürte Hunger und wurde unruhig. Mit langsamen Schritten kletterte er zum Ausgang der Höhle und schnupperte erstenmal.

Keine ihm gefährlich erscheinenden Gerüche umwehten seine Nase. Und so schnaubte er und ging erst einmal zur Dachstoilette. Die Kälte und der feuchte Schnee kamen gar nicht richtig bei ihm an, dafür hatte er sein dichtes Fell und natürlich die Fettschicht. Aber gegen den leichten Hunger wollte er sich doch noch etwas suchen.

„Ach, ein reiches, herbstliches Angebot gibt es nun leider nicht mehr, aber eine Kleinigkeit werde ich sicher finden. Mit meinen Krallen kann ich auch noch etwas ausgraben, wenn mir meine Nase anzeigt, das es etwas Feines gibt.“

Und tatsächlich hingen einige Ebereschenbeeren über seinen Weg. In den höheren Ästen hatten sich die Vögel auf die feinen Beeren gestürzt, aber genau hier war aus irgendeinem Grund ein Ast vergessen worden: “ Oh lecker! Genau richtig. Hat der Schneebruch vielleicht diesen Ast genau richtig knicken lassen?“

Schnell schlug sich der junge Dachs seinen Wanst voll und lief zurück zur Burg. Er suchte wieder die kuschelige Wärme der tiefer liegenden Höhle auf und schlief wieder ein. Wahrscheinlich würde er nun wieder länger ruhen. Sein Stoffwechsel würde nicht runterfahren und sein Schlaf nicht tiefer werden, aber sparsamer als seine Burgnachbarn im roten Rock, war sein Körper im Winter schon eingestellt. Er hatte auch das Gebell gehört und schnaubend und wissend vor sich hin gedacht, dass er froh sei, gerade faulenzen zu dürfen. Er wußte es noch nicht, aber seine Zeit würde zum Frühling hin kommen. Dann kämen die neuen, jungen Geschwister und es würde vielleicht ein Umzug notwendig werden. Schließlich wollte jeder Dachs eine eigene Familie im Sommer gründen wollen.

Derweil war der junge Fuchs weiter gelaufen, eher heimwärts gerichtet und war wieder über eine verlockende Duftspur gekommen. Diesmal schien er sogar mehr Glück zu haben. Keine Konkurrenten weit und breit. Er vergaß seine Erschöpfung und die Kälte und lauschte und schnupperte und näherte sich langsam. Eine andere, etwas jüngere Fuchsfähe, schnürte vorsichtig sichtend und lauschend über die Blöße. Sie hatte auch das Bellen in der Dunkelheit gehört.

„Oh, eine Schönheit, eine Fee, ich muss mich unbedingt bemerkbar machen und sie riecht einfach so gut.“ und er stieß ein lockendes, keckerndes Bellen aus. Die Erwählte stellte die Ohren auf, blickte in seine Richtung und bellte zurück. Der Rüde stolzierte nun, sich besonders groß und stark darstellend  zur Erwälten. Sie kam ihm ein paar Schritte entgegen, schnupperte. Dann liefen sie nebeneinander her, umstrichen sich, tanzten fast einen langsamen Walzer umeinander, beschnupperten sich, strichen wie fellstreichelnd aneinander entlang, fast wie Liebkosungen. Ein Paar hatte sich gefunden und sobald ihn die Erwählte näher ließ, nutzt der Jungfuchs seine Gelegeheit. Nachdem sie erschöpft noch aneinander gehangen hatten, überredet der junge Rüde mit Lauten und Liebkosungen seine Erwählte, ihn zu seinem Bau zu begleiten.

„Es ist gar nicht weit zu meinem trockenen Bau. Es war ein anstrengender Tag für uns beide. Lass uns die restliche Nacht dort in Sicherheit und Wärme verbringen.“

Und so schließt sich der Kreis. Denn im Frühling bekamen die beiden Füchse Nachwuchs. Sie waren zusammen geblieben, was nicht immer der Fall ist. Dieser Fuchsvater blieb bei seiner Fähe und beteiligte sich an der Aufzucht. Und da auch nebenan eine jüngere Dächsin einzog, den Bau weiter ausbaute und „Dachs konformer“ machte, wiederholten sich manches der Geschichte. Ein neuer Ort der Begegnung „Wo Fuchs und Dachs sich gute Nacht sagen“ entstand.

Ihr Lieben, ich habe versucht, die Tiere nicht zu sehr zu vermenschichen. Denn wir können immer nur erahnen,  wie Tiere fühlen und denken und ganz sicher ist dies anders, als es Menschen tun. Aber dabei versuchte ich, mich möglichst an Beobachtungen und nachzulesenden Informationen zu halten.

Ich hoffe, ich konnte Euch diese faszinierend Zweckgemeinschaft und auch so unterschiedliche Lebens- und Überlebensstrategien näher bringen. Gerade der Dachs, Meister Grimbart, ist in den letzten Jahren noch mal intensiver erforscht worden und dadurch, dass uns der Fuchs in die Städte folgt, erfuhr man auch noch mehr über Meister Reineke.

So manches kreatives Werk entstand auch in dem Zeitraum und wird sicher auch noch wieder entstehen, denn ich mag diese Tiere sehr.

Ich denke, damit schließe ich nun die Seiten.

*1 : auch mit dem Fuchs wurden Trockentücher bedruckt

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Und als kleine adventliche Geschichte geht sie auch an niwibo

Zuflucht

Hallo Ihr Lieben.

Heute solltet Ihr den letzten Teil der kleinen Fortsetzungsgeschichte um die Wohngemeinschaft der Dachse und Füchse zu lesen bekommen. (Davor hier)

Ich weiß schon lange, wie der Inhalt sein könnte, aber das Formulieren ist eine ganz andere Sache. Danke Euch für Eure Geduld. Es wird irgendwie immer schwerer, diese Geschichte zu einem Ende bringen zu wollen. Hm, ich denke es kommt doch noch ein kurzer Abschluss…🦡🦊

Es schüttete. Der Boden war weich und schlammig vom Regen. Herbstwind zog durch die fast kahlen Bäume. Hier und da hoben sich noch gelbe Blätter in all dem Grau und Braun hervor. Die Tage waren schon deutlich kürzer geworden und Nebelschleier zogen sich durch die dunklen Stämme. Erste Frostnächte hatte es bereits gegeben.

Im Dachsbau schlief der Familien Verband in mehreren Höhlen. Die männlichen Dachse hatten sich nach und nach etwas separiert. Die weiblichen Jungtiere blieben noch dichter bei der Mutter.

„Mama“, murmelte verschlafen eins der Töchter, „warum schlafen unsere Brüder jetzt für sich?“

„Ach Kind, so ist nun einmal der Lauf der Zeit. Sie werden nun immer selbständiger und müssen lernen auch unabhängig von meinem Einfluss zu bestehen. Außerdem seid ihr doch alle ordentlich gewachsen.“

„Muss ich das denn nicht auch? Unabhängiger werden?“

„Das wirst Du, nur ein bisschen langsamer als Deine Brüder, es ist gut, wenn wir noch beieinander leben. Die Gruppe schützt uns und wir lernen voneinander und sind nicht allein. Deine Brüder sind nicht weit weg gezogen, nur ein bisschen um die Ecke.“

Langsam zog die alte Dächsin mit ihren Krallen durch das Fell der Tochter. Fellpflege war immer wichtig und tat so gut. Sie schnüffelt: „Wir müssen unbedingt noch unsere Höhle neu auspolstern!“ Und dachte bei sich, dass zwar die Zeit „des Schlafes“ nun gekommen war, aber bald ihre Söhne dann auch nach eigenen Gefährtinnen suchen würden. Aber jetzt nickte sie nochmals ein.

Im Dämmerlicht regnete es zwar immer noch, aber die Bäuche wollten gefüllt werden. Was machte schon etwas Wasser auf das dichte Fell. Aber gut hören konnten die Dachse nicht bei so viel Regen und Wind. Besonders vorsichtig schlichen die sich also aus den Bauten. Die Nase war ja das Wichtigste zum Suchen und Finden. Sie hatten keinen Hunger diesen Herbst zu leiden gehabt. Viel Mast von Buchen und Eichen war gefallen, Engerlinge und Regenwürmer war immer noch zu finden, auch das ein oder andere größere Tier welches den Weg kreuzte, war erjagd worden. Deswegen war der Familienverband auch immer noch zusammen. Die Männchen waren mutiger geworden und gingen häufiger mal ihrer Wege. Aber der Familienverband hielt immer noch zusammen.

Als erstes buddelte eines der junge Männchen die alte Dachstoilette zu und grub ein neues Loch. Er setzte gleich einen neuen Kothaufen hinein.

„So, nur damit ihr da draußen mal gleich riecht, wer hier wohnt“, murrte er vor sich hin. „Aber warum der Fuchs es immer noch nicht gelernt hat, sein Zeug vernünftig zu sammeln, versteh ich nicht. Er lässt einfach alles um seinen Bau liegen. Allein dieser Gestank.“ Kopfschüttelnd schloss er sich seinem Bruder an.

Bei dem Regen fanden sich auch in der Nähe viele Regenwürmer. Für Pilze war es schon zu kalt und das wilde Obst hatte ihnen zu guten Mahlzeiten verholfen. Nun hingen nur noch vereinzelte, schrumpelige Früchte in den Hecken und Bäumen. Die Dachse hatten sich genug Vorrat für den Winter angefressen.

Genüsslich schlürfend und schmatzend neckten sich die jungen Tiere, immer wenn sie etwas fanden. Wieder reckte einer der schwarz weißen Köpfe in die Höhe und sicherte die kleine Gemeinschaft, schnüffelte in die Luft.

„Ach, noch ein Schlurfwurm“ neckte eine junge Dächsin und die Schwester schnuffte nickend zurück. Eine Wurmspitze hing noch aus dem Maul. Aber es dauerte nicht lange und die Geräusche waren nur dem Plattern von einzelnen Regentropfen gewichen. Die Dachse lagen schon wieder im Schlafkessel und träumten vielleicht vom Sommer.

Aus einem der benachbarten alten Bauten guckte eine rötlichbraune Schnauze, kaum sichtbar, hervor. Einer der Füchse lugte vorsichtig aus dem Bau. Er mochte Regen und Wind nicht, viel zu laut für ihn, da musste man sich erst immer dran gewöhnen. Er seufzte. Aber auch er würde sich aufmachen. Und sein Weg dauerte so lange, bis er Beute finden würde. Hoffentlich gab es genug Mäuse, die auch Hunger hatten und raus mussten. Er keckerte verhalten: „Ist noch einer hier?“

Außer den Tropfen war nichts zu hören. Der Jungfuchs zog los. Mondstrahlen kam über die Baumspitzen. All die Spiele mit seinen Geschwistern, sie hatten ihn vorbereitet, aber der Hunger konnte trotzdem nicht jeden Tag gestillt werden. Nicht jeder Sprung landete auf einer Maus. „Was sind diese kleinen Tierchen aber auch geschwind!“

Gut, dass an der Straße manchmal Kadaver andere Tiere lagen. Wenn keiner seiner anderen Geschwister schneller war. Jeder musste sich einen Wanst anfressen, sich auf seinen wärmenden Balg und die guten Sinne verlassen. Und was sie gelernt hatten und jeden Tag noch aus Erfahrung lernten.

Er murmelte vor sich hin: “ …ach, vielleicht ist am Fußballplatz, …da war ich lange nicht mehr,…aber das Revier gehört…,“ sein Murmeln und seine Gedanken verloren sich. Er hoffte auf liegengelassene Lebensmittel im Mülleimer. Und Mäuschen könnte es dort auch geben. „Ich muss vorsichtig sein, ich muss vorsichtig sein,… “ waren nun seine letzten Gedanken, bevor das Dickicht ihn verschluckte.

Klammheimlicht hatte sich die Familie der Füchse im Herbst zerstreut. Die Mutter war eines Nachts anderer Wege gegangen, ihre Söhne waren schon vorher immer größere Runden gelaufen. Sie kamen immer seltener zu der Höhle, in der sie aufgewachsen waren. Nun wurde es kälter. An den Frosttagen und jetzt bei dem Wind und Regen waren die alten Baue noch mal eine warme, sichere Zuflucht gewesen.

Der uralte Dachsbau bot auch zwei der weiblichen Jungfüchsen noch Schutz vor Witterung und Gefahren. Aber die größere Füchsin hatte schon das ein oder andere Mal ihrer Schwester die Grenzen aufgezeigt und ihr unter Knurren gezeigt, dass hier nicht genug Platz für sie gemeinsam war. So lange sie alle genug Futter fanden, war es noch kein wirkliches Problem, etwas mehr zusammen zu verweilen. Aber der Unabhängigkeitsdrang würde siegen.

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Wandel im Revier

Hallo Ihr Lieben.

Da habe ich das letzte Mal groß getönt, dass die Geschichte um die Fuchs- und Dachsfamilie bald weiter geht und dann dauert es doch wieder so lange. Eigentlich wußte ich, wie das Grundgerüst aussehen sollte. Denn es ist Hebst geworden im Revier und wie oben angekündigt stehen größere Veränderungen an. Aber, …wie sollte ich diese in Worte fassen.

Nun, ich habe dann einfach „irgendwie losgelegt“, manchmal hilft das und man arbeitet sich einfach immer wieder durch den Text, bis er einem gefällt.

Tetra-Pack Bilder, diesmal etwas „vermenschlicht“

Die Tage wurden sichtbar kürzer und der Sonnenstand niedriger. Erste Blätter verfärben sich.  Spinnenfäden hingen von Ast zu Ast oder verwoben die umgeknickten Gräser in taubesetzten Webstühlen.

Jeden Tag, ob in der Dämmerung, bei noch strahlendem Sonnenschein oder auch Regen, zogen die Füchse los zur Jagd, oft auch tagsüber. Dabei setzten sich die unternehmungslustigen Männchen mitlerweile schnell einzeln ab. Der eine schnürte gleich morgens in der Dämmerung durch das Unterholz zur südlichen Wiese, seinem Übungs- und Jagdrevier. Noch gelang es ihm nicht all zu oft, eine Maus mit dem Sprung zu treffen und dann zu töten. So manchen Tag musste er lange umher stromern, um etwas zu Fressen zu finden, und sein es Brombeeren, die er abstreifte. Auch ein Regenwurm wurde nicht verschmäht.

Er war der Waghalsigste im Wurf gewesen, der als erstes den Kopf aus dem Bau gestreckt hatte, der beim Balgen als erster sich hervorgetan hatte und der als erster Jungfuchs Erfolg beim Mäuseln gehabt hatte. Seine Spiele mit den Geschwistern waren schon immer etwas heftiger und mitlerweile immer ruppiger und rauer geworden. Oft beklagten sich die Geschwister über seine spitzen Zähne, die nun viel zu oft weh taten.

der Sammler

„Stell Dich nicht so an“ herrschte er seine Schwester beim Balgen an, als sie wieder laut jaulte. Die gab pampig zurück: „Und du,  schlag Deine spitzen Fangzähne nur in Deine Beute!“

„Mama, das Spielen macht bald keinen Spaß mehr!“ herrschte ein anderes Geschwisterchen. Wissend nickte die Füchsin nur. Es war nicht ihr erster Wurf, der langsam erwachsen wurde. Der junge Fuchs beachtete das Gerangel gar nicht mehr und setzte sich ab zu seinem neuen Lieblingsplatz, einem  Baumstumpf, wo ihn die Sonne wärmen würde

Die Rangordnung innerhalb der Jungtiere musste immer wieder gefestigt werden. Die Rauferei waren immer heftiger geworden. Die Jüngste im Wurf war früh dabei verletzt worden und die Wunde hatte sich infiziert. Noch mussten sich die Immunkräfte der Jungtiere entwickeln. Die Wunde wurde geleckt und gepflegt, aber die junge Füchsin war die Schwächste der Truppe und würde es wohl auch bleiben.

Der September brachte einen schöner Altweibersommer. Aber immer häufiger wurde die Füchsin ruppiger zu ihren „Jungs“. Die endgültige Abnabelung hatte begonnen. Der Herbst zeigte sich von der nahrungsreichen Seite, daher hatte sie noch keinen ihrer Söhne und Töchter vertrieben, damit die sich ein eigenes Revier suchen mussten. Noch waren sie keine Konkurrenten. Aber die Familienbande wurde schwächer. 

die Musikantin

Auch bei den Dachsen veränderte sich der Umgang. Aber die Jungtiere waren nicht so ruppig untereinander, man wurde eher etwas „erwachsener“. Es war viel schleichender, dass sich die Tiere etwas unabhängiger von einander bewegten, auf kleine, kurze Streifzüge gingen. Auch hier waren die jungen Männchen sehr viel unternehmungslustiger. Der Familienverband blieb so viel enger, als bei ihren Nachbarn den Füchsen. Meist waren es die Brüder, die sich erst zusammen und dann auch mal einzelnen etwas davon machten. Die Tiere lernte mehr voneinander als dass sie sich als Konkurrenz sahen und fühlt sich immer noch sehr viel wohler in der Gemeinschaft. Zusammensein stärkt eben auch. Man gab sich immer noch im Bau Wärme und Zuflucht. Der Wanst wurde für den Winter dicker, das schwarz-weiße Fell dichter. Dies war überlebenswichtig. Jegliche Nahrung, die beim Umherstreifen gefunden wurde, landete in den Bäuchen und sie waren viel unterwegs. Der Bau wurde zusammen in Stand gehalten und Nestmaterial wurde ausgetauscht. Sie hatten sich sogar an den Fuchsgestank gewöhnt. Die Dachse waren so viel reinlicher.

Die Nächte wurden kälter und länger, erste Blätter verfärbten sich sogar schon, aber als eher nachtaktive Tiere war das für unsere wilden Familien egal. Die Jungfüchse hatte vielleicht noch eine kleinere Statur als ihre Mutter, aber ihr Fell war schon dichter und länger geworden. Nicht jede Nacht verbrachte man zusammen oder überhaupt im Bau neben den Dachsen.

Im morgendlichen Tau hinterließen die Füchse ihre Spuren wie Perlenschnüre.

Wie würde es weitergehen im nahenden Winter?

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Augustrückblick

Hallo Ihr Lieben.

Och, der Monat August geht auch schon wieder vorbei? Der ging ja um wie nix. Also wird es wieder Zeit für einen kleinen Monatsrückblick bei Birgit.

Dieser Monat hatte sehr sommerlich – warme Tage. Die war man ja gar nicht mehr so gewohnt hier.

Natürlich begann der Monat mit dem Projektbeitrag, diesmal eine Tierart, die nicht hier heimisch ist. (Beim aktuellen hinke ich etwas hinterher, muss mich auf den Hosenboden setzen) Birnen, Äpfel und Gurken wurden eingemacht und den Kornellkirschen ein Beitrag gewidmet. Bei 12 von 12 habe ich Euch wieder mit durch den Tag genommen und verschiedenes Lesefutter vorgestellt. So manches hat es gar nicht bis in den Blog geschafft, (ich auch weniger zu Euch) denn vor allem der erste Teil des Monats war gut gefüllt. Es gab auch nicht so Schönes, das lassen wir mal weg. Aber der jüngere Sohn hat gut neu angefangen und sich eingelebt in seiner Ausbildung und Bude. Mit dem großen Sohn zusammen habe ich den Balkon wieder begehbar gemacht – hust*, er hat die meiste Arbeit mit dem Bitumen reparieren gemacht und ratz fatz die Holzplatten drauf gelegt. Er schlief dann dort auch gleich eine Nacht in der Hängematte. Das alte Holz ist unbehandelt und kann in den Ofen und ich habe angefangen, es zu zersägen (etwas mühsam mit der Stichsäge). Dann wurde zum Luchs einen Blogpost gebracht und Euch der neuen Linoldruck dazu gezeigt. Ein Projekt, welches schon lange in meinem Kopf schlummerte. Leinentrockentücher mit dem neuen, großen Motiv sind nun in meinem Markt zu erwerben (Werbung in eigener Sache sozusagen). Da wir in Schweden im Juni so leckeres Kardamomgebäck gegessen haben, war klar, dass ich die nachbacken würde und das Rezept und über die Fika Kultur schreiben wollte (etwas mehr zur Kaffeeklatsch* Tradition gibt es bei Ulrike , die auch Schuld ist, dass ich jetzt schon an Oktober denke 🎃.  Eine ganz wunderschöne Dokumentation über „Waldmenschen“,  Orang Utans habe ich gesehen. Wer Netfli*x hat, unbedingt schauen! (Keine Werbung).

Die Geschichte von Fuchs und Dachs ist auch weitererzählt und im Kopf spinne ich schon den Faden weiter. Den träumenden Jungfuchs, welcher zur Geschichte gemalt wurde, ist auch ganz ähnlich dann etwas später als Stempel entstanden. Manchmal bin ich da „im Fluss“. An dem frühen Nachmittag habe ich die 32°C nicht so mitbekommen, erst als ich aus der Konzentration des Malens aufgestanden bin, um mir Trinknachschub zu holen, habe ich die Hitze auf der Sudterrasse wahrgenommen.

geschnitzt, gedruckt, gemalt

Das Füchslein ist ein neues Kartenmotiv . Dieses habe ich mit Buntstiften ausgemalt. Ein kleines bisschen vom August ist noch übrig, bevor der meteorologische Herbst beginnt.

Aubergine oder Kastanie, das ist hier die Frage

Überraschung am Morgen: Seltene gefleckte Weinbergschnecken Hochzeit (im Garten)

Der baldige Herbst ist diese Woche, trotz Temperaturen über 30°C, allernorts zu sehen und zu spüren. Gehe ich morgens durch den Garten, bleiben viele Spinnenfaden an mir kleben, Altweiber Fäden. An den wenigen Trauben, die der Wein dieses Jahr gebracht hat, sitzen gern die Schmetterlinge und ein paar Wespen knabbern an den gerade reif werdenden Birnen. Wenn morgens der Wecker klingelt, dämmert es. Das Licht wird mir fehlen…

Einen guten Start Euch allen in den neuen Monat.

Verlinkt beim Monatsrückblick von Birgit, Samstagsplausch und Sonntagsschätzchen.

Fuchstraum

Hallo Ihr Lieben.

Jeder, der mit einem Haustier zusammen lebt, hat sich schon gefragt, wovon dieses denn träumt. Natürlich vermenschlichen wir schnell die Tierträume. Wir passen sie unseren Vorstellungen von Träumen und dem Verarbeiten unserer Erlebnisse an. Ich denke, genau wie bei uns werden wichtige Dinge vom Gehirn im Traum verarbeitet, so ähnlich wird es auch bei Tieren sein. Oh, was rennt unser alter Hund noch leise wuffend im Schlaf. Aber am Wochenende hat es heftig gewittert. Das mag er gar nicht und bestimmt kommt es nun auch mal im Traum vor. Aus seinen Reaktionen kann ich das aber nicht ableiten. Macht ja nichts, manchmal können wir dann doch der Fantasie freien Lauf lassen. Vielleicht habt Ihr Ideen. Kann das Füchslein möglicherweise fliegen? Es hat die Vögel beobachtet und fliegt jetzt über die Straße auf die andere Seite? Rennt es mit seinen Geschwistern um die Wette oder versucht einen Grashüpfer zu fangen? Möglicherweise fragt es sich aber auch, was für ein rundes Licht es in der Nacht am Himmel sieht.

Dream a little dream…

Vielleicht mögt Ihr die Frage nach dem Inhalt selber beantworten, Euern Fantasien sind keine Grenzen gesetzt.

Nachdem ich den Fuchs für die Geschichte gemalt habe, gefiel er mir von der Haltung so gut, dass ich ihn gleich auch noch geschnitzt, gestempelt und ausgemalt habe.

Verlinkt beim Creativsalat, Magic Craft