Tieftaucher

Hallo Ihr Lieben.

Im Sommer lieben wir das erfrischende Nass, sozusagen der Gegenpart zur Sonne, und so kommt nach der Wasseramsel heute noch ein weiterer Wasservogel, als Jahresprojekt zu Andrea. (Ihr seht, ich fange so Beiträge immer sehr viel früher an, denn mitlerweile ist es doch eher nass und nasser)

Milchtütendruck: Gänsesäger mit Küken

Mergus merganser, den Entenvögeln zugehörige (Anatidae), für uns besser bekannt als Gänsesäger.

Es ist ein massiger Entenvogel mit langem Körper. Ein schwarzer Kopf mit grünlichem Glanz, welches allerdings nur das Prachtkleid zur Werbung/Fortpflanzung  des Männchen kleidet, sticht am meisten hervor. Er hat einen schwarzer Rücken und weissen Körper. Den rote, gebogene Schnabel sieht man besonders gut beim Ruhekleid des Erpels, (keine dunkele Haube). Natürlich ist der weibliche Vogel unauffälliger: braune Haube mit silbernem Rücken und silbrig-hellem Körper. Der ganze Leib dieser Wasservogel wirkt trotz seine Massigkeit „dynamisch“. Wie bei Gänsen ist der eher lange Hals eingezogen beim Schwimmen. Ober er daher seinen Namen hat, habe ich nicht herausgefunden.

Selbst die Fluggestalt ist sehr spitz zulaufend und sie sind schneller Flieger. Pfeilschnell gleiten sie über die Wasseroberfläche. So haben wir sie hier im Winter und auch noch im frühen Frühling an der Sieg gesehen.

Der größte Vertreter der Gattung der Säger, (die anderen sind Mittelsäger und Zwergsäger) lebt in Europa: u. A. in Skandinavien, Baltikum, Russland, Irland, dem Alpenvorraum und Norddeutschland.

Immerhin 58-68 cm groß ist dieser Tauchvogel, also deutlich größer als Stockenten. Es gibt gar nicht so viele Brutpaare, da ihre Zahl aber in etwa gleich bleibt, gelten sie zZt. als nicht stark gefährdet. Langfristig könnte es aber wieder zu einem Rückgang kommen, viele Gewässer sind nicht mehr naturnah, Verschmutzung und Freizeitaktivitäten (da hat das Freizeitverhalten mancher Menschen direkte Auswirkungen), Klimaerwärmung (zu warmes und zu wenig Wasser und damit weniger Fische, daher wird mit einer Verlagerung gen Norden zukünftig gerechnet). Der Vogel ist ganzjährig geschützt, wird als Fischfresser (300g pro Tag) aber manchmal von Anglern nicht gern gesehen, genau wie seine Futterkonkurrenten (Reiher, Haubentaucher, Kormoran).

Vielleicht erkennt Ihr es am Bild, die schmückenden Kopffedern können etwas aufgestellt werden, aber nur beim Weibchen.

Der spitze Schnabel mit Hakenende ist mit feinen Widerhaken/Hornzähnchen zum Packen der Beute unter Wasser ausgestattet. Daher die Artenbezeichnung „Säger“.

natürlich habe ich wieder ein Kartenmotiv geschnitzt & gestempelt!

Sie tauchen nicht drauf los, erst schauen sie unter Wasser rundum, danach jagen sie tauchend und gezielt, so fangen sie Fische. Bis zu 10 m tief kann so ein Tauchgang gehen und als Beute bis zu 12 cm große Fische ohne Probleme verschlungen.  Seltener landen Krebstiere und Insektenlarven auf dem Speiseplan.

Früh im Jahr beginnt die Balz, nämlich schon im Winter, dann fangen die Männchen, die in der Überzahl sind, an und kämpfen auf dem Wasser um Weibchen. Der knarrende Ruf ist eher leise zu hören. Auch außerhalb der Balz sind diese Vogel gesellig.

Er brütet auch in Deutschland an Flüssen und Seen, andere Säger nicht. Die größeren Populationen in Deutschland  lebt im Norden. Im Winter ziehen Vögel aus dem Norden verstärkt gen Mitteldeutschland, dann sehen wir sie eben auch hier auf der Sieg. (Eisfreie Gewässer mit Kiesgrund werden gesucht.) Sie halten aber auch auf dem Wasser schwimmend lieber Abstand zum Menschen.

Ähnlich wie bei Enten ist die Brutstelle erhöht, zB in Baumhöhlen, aber auch Gebäudenischen, Höhlen in Steilhängen (sie sind Höhlenbrüter) werden gerne für Nester genommen. Brusthilfen werden gerne angenommen, wenn nicht schon eine Stockente drin ist. Die Küken springen nach dem Ausbrüten heraus. Brutgebiete in Deutschland sind vor allem in Schleswig Holstein, Brandenburg, Mecklenburg Vorpommern. Die Jahresbrut liegt in der Zeit von April bis Juni. Sie legt 8-12 Eier und sitzen 32 bis 34 Tage darauf. Während der Brutzeit verlassen die Männchen das Brutrevier und treffen sich mit anderen Männchen zur Mauser an der Küste oder auf Binnengewässern.

Der Nachwuchs fährt gerne auf dem Rücken der Eltern über das Wasser (was ich auch als Motiv am Schönsten fand). Das Weibchen führt die Jungen sofort an das Gewässer, so dass die Jungvögel in der Ufervegetation nach Nahrung suchen können. Sie fressen von Anfang an alleine. Nach ein paar Tagen tauchen sie auch selbständig nach kleinen Insekten und bald nach Fischchen. Sie müssen aber aufpassen, dass sie nicht selber von Fischen wie z.B. dem Wels oder dem Hecht gefressen werden. Die Mutter beschützt sie vor Feinden bis zu zweieinhalb Monate. Dann sind die Jungvögel manchmal sogar noch flugunfähig.

Quelle: Wikipedia

Ich hoffe, auch dieser Vogel war wieder interessant für Euch. Es sollte auf alle Fälle ein Tauchvogel in meiner Liste sein. Der invasive Kormoran, der hübsche Haubentaucher, … es war gar nicht so einfach einen auszuwählen, aber da dieser als Gast hier vor Ort zu sehen ist und ich kaum etwas über ihn wußte, habe ich dieses Portrait gewählt.

Verlinkt bei Andrea Zitronenfalterins Jahresprojekt, Creativsalat

23 Gedanken zu “Tieftaucher

    1. Wenn Du den ganz feinen, braunen Druck meinst, das ist Tiefdruck in silbernem Tetrapak. Und der „gröbere“ ist aus factis geschnitzt.
      Wenn Du zum Tetrapak bzw Milchtütendruck mehr wissen magst, ich hab den entwas vorher gezeigt (geritzt, gebrannt, gehäckelt)
      Hoffe, das hilft?
      Danke und liebe Grüße an Dich zurück
      Nina

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  1. Liebe Nina,
    diese Vögel kenne ich nur aus einem Naturbuch, in dem Vögel abgebildet sind. Dein Post ist wieder allererste Sahne! So toll beschrieben und erst deine Umsetzung… Ganz begeistert bin ich von deinem Milchtütendruck und von deiner wunderschönen Zeichnung. Und deine Stempel samt Stempelkarten sind ebenso klasse!
    Liebe Grüße
    Ingrid

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    1. Das kreative Umsetzen hat auch viel Freude gemacht. Hatte ich die Vögel nicht hier mal gesehen, hatte ich sie nie nachgeschlagen und jetzt als Themenvogel genommen. ☺️ Dankeschön und ganz liebe Grüße zurück zu Dir
      Nina

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  2. Hallo liebe Nina
    Gehört habe ich schon von diesem Vogel aber gesehen habe ich ihn in der Natur noch nicht Ein sehr informatives Potrait von Dir und nun muss ich mich mal schlau machen was ein Milchtütendruck ist
    Lieben Gruß und einen schönen Abend
    Kirsi

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    1. Oh, ein wenig tiefer/früher habe ich davon geschrieben. Funktioniert im weitesten Sinne wie Kupferdruck, nur mit Tetrapak und Nudelmaschine 😊
      Ich hoffe, Du kannst den Vogel mal sehen, sogar beobachten.
      Danke Dir auch und liebe Grüße zurück zu Dir
      Nina

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  3. Liebe Nina,
    so schön dein Porträt über die Gänsesäger und so ein hübscher Entenvogel mit den abstehenden Kopffedern. Das ein Entenvogel so tief taucht, war mir bisher auch nicht bekannt, sehr interessant. Dein Stempel ist wieder sehr gelungen und die Zeichnung und der Milchtütendruck natürlich auch.
    Liebe Grüße,
    Claudia

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  4. Liebe Nina,
    ganz ehrlich, von einem Gänsesäger habe ich noch nie gehört, umso interessanter finde ich dein tolles Porträt. Werd mal in Zukunft darauf achten, ob er mir begegnet. Dein Stempel ist wieder total gelungen…zu süß mit den Küken auf dem Rücken der Mama.
    Lieben Gruß von Marita

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    1. Nicht wahr? Einfach ein so schönes Motiv. Und bis ich die Vögel vor einigen Jahren hier das erste Mal schnell die Sieg entlang fliegen sah, kannte ich sie auch nicht. (Ich musste dann gleich nachschauen, bin immer froh, wenn ich es auch rausbekomme)
      Danke Dir 😌und sende ganz liebe Grüße zurück
      Nina

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  5. Liebe Nina,
    ein tolles Portrait! Und die Stempel mit den Kleinen auf dem Rücken sind wunderbar!
    Gerade wenn es jetzt endlich mal regnet ist es doch besonders schön für die Wasservögel. Das ganze Jahr haben sie mir schon leid getan, als es immer trockener wurde – umso besser, dass mal etwas nachgefüllt wird!
    Liebe Grüße zu Dir,
    Nanni

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    1. Ja, die Sieg hier ist ziemlich gut wieder gefüllt 😊 und keine grüne, fast versiegende Brühe. Da bin ich ganz bei Dir.
      Danke Dir auch. Diese huckepack tragenden Vogel fand ich zu schön um sie nicht auch mehrfach als Motiv zu nehmen. Liebe Grüße zurück zu Dir
      Nina

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  6. Auch ich hab mal wieder was dazu gelernt, hab ich diesen Wasservogel doch noch nie gesehen. Und dir ist es wieder gelungen, die typischen Merkmale zu schnitzen, toll. Die Geduld hätte ich einfach nicht. Grüße aus der großen Stadt!
    Astrid

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    1. Viele sagen am Anfang, sie hatten keine Geduld und dann vergisst man die Zeit darüber. 😊 Vielleicht siehst Du ihn im Winter mal, gerade die Männchen sind Recht auffällig. Aber er lässt einen nicht na heran kommen.
      Danke Dir sehr und sende ganz liebe Grüße zurück
      Nina

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  7. Liebe Nina, ich mag dein Jahresprojekt. Bin ich doch in Bezug auf Vögel gänzlich unbewandert und erkenne gerade noch ein paar wenige heimische und Exoten. Durch dich lerne ich jetzt jedoch einige sehr interessante Vögel kennen, danke dafür. Und deine Drucke, ob Milchtüte oder Stempel, mag ich auch wieder mal sehr 🙂
    Liebe Grüße, heike

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    1. Ich mag ja Tiere, besonders Vögel, näher bringen, mich dann auch selber damit näher zu beschäftigen. Und freue mich doppelt, wenn es Euch gefällt!
      Danke auch an Dich 😊 und ganz liebe Grüße zurück zu Dir
      Nina

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    1. Ja, den Säger mit den Küken möchte ich auch auf Stoff drucken, daher würde er etwas größer. Dankeschön an Dich auch, freut mich immer wieder
      ☺️ Ganz liebe Grüße zurück zu Dir
      Nina

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  8. ..das sind wieder tolle Bilder und Stempel, liebe Nina,
    und ein interessanter Bericht…an der Ostsee habe ich schon mal einen gesehen, wenn ich das jetzt nicht verwechsle…

    wünsche dir einen guten Tag,
    liebe Grüße Birgitt

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