Romantisch und/oder kriminell

Hallo Ihr Lieben.

Wenn ich *Edinburgh* in einem Buchtitel lese, kann ich schon mal schwach werden und sogar einen romantischen Titel lesen.

Charlotte Fraser hat ihr Leben lieber unter Kontrolle. Als sie auf einer Firmenreise den attraktiven Rob kennenlernt, „gönnt“ sie sich zum ersten Mal einen one night stand. Sie kann nicht ahnen, dass er wenig später wieder vor ihr stehen wird. Nun sind sie leider Konkurrenten. Denn Charlotte möchte das hübsche Cottage seiner Tante kaufen. Nur überlegt auch Rob unerwartet in das Cottage einzuziehen.

Charlotte kommt aus dem Ort Applemore, ist durch ihre Geschwister verwurzelt und möchte unbedingt das Häuschen dort bekommen, um es als Ferienhaus zu vermieten. Und Rob ist gerade aus seinem Superjob geflogen, wg. kleinen Nebengeschäften und scheint sein leichtes Leben leid zu sein. Die ältere Eigentümerin des hübschen Cottage gilt als Hexe. Sie möchte ihr Haus (mit besonderem Garten, Bienen und anderen Tieren) in guten Händen wissen, wenn sie auf Reisen geht. Für unsere beiden Hauptprotagonisten geht das zu erwartende Katz und Maus Spiel los.

Natürlich ist das Buch vorhersehbar, eine lockere Liebesgeschichten mit kleinen Streitigkeiten, keine tiefgründigen Charaktere. Genau das habe ich auch erwartet. ☺️ Es ist einfach nur ein schönes Wohlfühlbuch, welches mich in die Highlands transportierte. Etwas mehr Knistern hätte ich allerdings doch erwartet. Trotzdem eine nette Urlaubslektüre oder zum Schmökern abends in der Sofaecke.

Den Roman von Rachel Lucas, gerade beim Insel Vlg. erschienen, habe ich vom Verlag als Leseexemplar bekommen, was meine Meinung aber nicht beeinflusst hat und daher ist diese Besprechung auch als Werbung zu kennzeichnen.

Den zweiten Roman hatte ich ausgeliehen über die Onleihe. Ein historischer Krimi aus dem alten Dresden. Wir haben 1879 und Kriminalrat Heller reitet an der Elbe heimwärts. Eine Explosion auf dem Fluss zerreißt die Stille. Eines der neuen Dampfschiffe ist explodiert. Heller ist ein Mann der Tat und stürzte sich in die Elbe, um Menschen zu helfen. Immerhin kann er einen retten. Als aber kurz nach dem Vorfall der Verletzte verschwindet, angeblich seine Familie umbringt, sich seine Augen Aussicht und Selbstmord begeht, bestätigt dies seinen Verdacht, dass der Unfall mit dem Kessel an Bord des neumodischen Dampfschiffes nicht alles mit rechten Dingen zuging. Warum hatte der Mann auch einen falschen Namen angegeben. Warum diese grausige Tat. Zusammen mit seinem Assistenten Schrumm macht er sich an die unbequemen Nachforschungen. Denn es geht um den Wettlauf zweier Industrieller um die Vorherrschaft im Transportwesen. Die Gesellschaft, in der der Rittmeister und Kriminalrat Heller ermittelt, hinein sticht, ist elitär und bleibt unter sich.

Heller ist ein Dickkopf, der im Krieg gegen Napoleon III gekämpft hat und sich den Rang Rittmeister erkämpft hat. Er ist loyal und zielstrebig und definitiv nicht diplomatisch. Seine Familie lebt auf einem Gut außerhalb der Stadt, wo er eine angesehene Pferdezucht betreibt.

Sehr gut hat mir gefallen, wie die Zeit und ihre Menschen in den unterschiedlichsten Situationen dargestellt werden. Ich habe Heller, seine Familie, Schrumm – den kauzigen aber intelligenten Assistenten sofort vor Augen. Auch den Arzt und Pathologen oder die adlige „Elite“ konnte ich mir sofort vorstellen. Genau wie die Armenviertel, oder den Herrenclub. Hellers Ruf als angeblicher *Sozialist*, wird zB als Schimpfwort gegen ihn gebraucht. Er sieht sich eher als überzeugter Royalist (tatsächlich hat er beim sächsischen König ein Stein im Brett) dem die einfachen Menschen nicht egal sind. Vor allem wenn es unter ihnen erste Tote gibt. Bald schon muss der Kriminalrat aber um sein Leben und das der Familie bangen.

Sehr spannend und interessant, für mich ein echter „Pageturner“, denn hier stimmte die Spannung, Atmosphäre, Sprache (so wie vielleicht unsere Urgroßeltern gesprochen haben) und die Charaktere. Zwischendrin nimmt sich der Roman auch Zeit, aber in der habe ich mich trotzdem nicht gelangweilt. Allerdings sollte man historische Krimis mögen. Frank Goldammers Roman ist im dtv Vlg. diesen Sommer erschienen.

Sonnige Sonntagsschätze

Hallo Ihr Lieben.

Na, war das nicht eine sonnige Woche! Zumindest im Rheinland war schönster Altweibersommer. Selbst das kurze, ordentliche Gewitter am Donnerstag Abend passte zu der schönen letzten Sommerwochen. Morgen fängt nämlich der kalendarische Herbst an.

Morgens kämpft sich die Sonne gerne noch durch den Bodennebel. Ein Schleier liegt auf allem. Die niedrigen, sanften Sonnenstrahlen brechen sich im Tau. Ach, ich mag ihn gar nicht gehen lassen, den Altweibersommer.

Abends zaubert uns das schwindende Licht Farben an den Himmel. Wie intensiv die Farben jetzt sind.

Ein Sonnen Strauß für den Flowerfriday

Bis jetzt mäßige Kartoffelernte

welche nicht viel besser wurde

„Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird“

Albert Camus

Freundinnentreff konnte noch im Garten im Sonnenschein stattfinden, so schön! Denn noch blüht es im Garten. Letzter Nektar wird gesammelt. Etwas blass die Farben der beiden Pfauenaugen, die sich um die besten Plätze streiten. Und mag im Nachbarsgarten der Kirschbaum schon die Hälfte der Blätter verloren haben, so ist bei mir noch alles grün. Die ersten Quitten fallen früh dieses Jahr. Ich bin gespannt auf die Blattverfärbung des Kaki Baumes, Ihr entdeckt dort diese grünschillernde Schönheit:

Durchscheinendes Pfauenauge

Ich habe einen tollen Namen: Zweipunkt – Dungwaffenfliege

Natur, wie Nicole sie für ihre Linkparty sucht, habe ich gerade viel im Garten. Diese Fliege sieht doch wunderschön aus, oder? Wie ihr Name sagt, lebt sie von Dung (Rinder), aber auch in Kompost und Blättern. Ab und an brummt die eilige Holzbiene über mich hinweg, während ich die Kartoffeln ausbuddel.

In der Woche habe ich Euch im Blog mit nach Ribe und Ebeltoft genommen. Zwei Bücher sind vorgestellt worden und ich bekam wunderschöne Post.

Für die Galeria Himmelsblick

Habt ein schönes Wochenende Ihr Lieben.

Verlinkt auch beim Samstagsplausch und den Sonntagsschätzchen

(enthält Buchwerbung)

Bücher… natürlich Bücher wieder…

Fantastische „comming of age“ Geschichte. Peter S Beagle hat vor Jahrzehnten „das letzte Einhorn“ geschrieben, eines meiner Lieblingsbücher. Sicher möchte der Autor nicht immer wieder mit seinem ersten Bestseller und Klassiker verglichen werden. Dieses Buch braucht sich nicht dahinter verstecken.
Ich mag die leichte, detaillierte Sprache von P. S. Beagle. Und ich mag die Qualität der Buchherstellung der „Hobbit Press“ von Klett-Cotta und das wunderschöne Cover! Schon beim „letzten Einhorn“ waren die Dialoge berührend und charmant, jetzt kommt lustig dazu.
Aber zum Buch: es geht um Gaius Aurelius Konstantin Heliogabalus Thrax, der sich aber selbst Robert nennt, einen einfachen Mann des Volkes mit einer gewissen Begabung. Die anderen, zentralen Figuren sind Prinzessin Cerise und Prinz Reginald. Das Königreich Bellemontagne, wo Drachen als lästige Schädlinge bekämpft werden, sucht einen Bräutigam für Prinzessin Cerise. Ja, genau (oder eben nicht genau) wie im Märchen. Verständlicherweise findet die eigensinnige, aber doch recht selbstbewusst junge Frau das gar nicht gut. Doch dann „läuft“ sie dem charmanten, aber eher leichtfertigen Prinzen Reginald über den Weg. Der soll sich für seinen Vater beweisen und findet das absolut überflüssig. Einer Hochzeit stehen dann eben besagte Drachen (in allen Größen) im Wege. Denn Robert ist Drachenjäger. Er hasst diesen Beruf und hat Drachen lieber als Haustiere. Sein Traumberuf geht eher in die Richtung eines Kammerdieners.
Wäre da nicht noch diese schuppige Plage. Mit einem Augenzwinkern, Humor und trotzdem auch noch Spannung stellt der Autor vielleicht doch das ein oder andere Klischee augenzwinkernd auf den Kopf. Auch wenn die Geschichte teilweise etwas vorhersehbar ist.
Das Buch sticht jedenfalls aus all der (aktuellen) Fantasie hervor! Wer ein paar unterhaltsame, fantasievolle Lesestunden in einer märchenhaften Welt mag ist hier mehr als richtig.

Peter S. Beagle, Ich fürchte‎, Ihr habt Drachen, Klett-Cotta, (7. September 2024)

Der Anfang und die Aufmachung des Covers war so vielversprechend! Natürlich ist die Herstellung beim Klett-Cotta Verlag wunderbar. Da ich sehr gerne klassische Krimis (gerne englische) lese und der Roman auch noch in einem Buchantiquariat spielt, wollte ich den Titel unbedingt lesen. Der altmodische Schreibstil gefiel mir auch durchaus. Gleich zu Anfang werden alle Protagonisten eingeführt, sogar sehr ausführlich. Unsere Heldin Sally sitzt noch im Büro und die anderen verabschieden sich nach und nach. Eigentlich ein cleverer Gedanke, so die Hauptpersonen vorzustellen. Auch eine Geistergeschichte soll es geben.  Der Mord geschieht in dem renommierten Antiquariat an einem der unbeliebtesten Angestellten /Charakter. Und dann passiert irgendwie fast nichts mehr. Das Ermittlerduo Sally und Johnny, letzterer auch aus dem Antiquariat, beginnen nachzuforschen. Ja, es gibt natürlich reichlich Verdächtigungen und ja, es gibt zarte Banden, die geknüpft werden. Man muss dazu sagen, dass wir hier einen alten, wiederentdeckten Krimi aus den 50 ern vor uns haben. Das erklärt das verhaltene Miteinander oder wie früher ein Antiquariat geführt wurde. Nach dem 2. Weltkrieg gibt es Gezeichnete und entsprechende Schicksal, so auch hier. Aber dieses hat eine Dorothy L Sayers mit sehr viel mehr Leichtigkeit und vor allem mit mehr Spannung hin bekommen. Schade, da wäre viel mehr Potential gewesen. Denn eigentlich mag ich so ruhigere, sehr auf das Erzählen fokussierte Krimis gern.

Henrietta Hamilton, Mord in der Charing Cross Road
Ein Fall für Sally und Johnny (07. September 2024 Erscheinungstermin) Klett-Cotta

Beide Titel wurden mir vom Verlag als Leseexemplare zur Verfügung gestellt, was also als Werbung zu verstehen ist. Meine Meinung hat dies aber nicht beeinflusst.

Neues Lesefutter

Hallo Ihr Lieben.

Ein wenig neues und sehr unterschiedliches Lesefutter habe ich heute für Euch.

Das erste ist ein Krimi, der im niederländischen Zeeland spielt, im beschaulichen Veere. So wunderschön Ort und Umgebung sind, so dunkel ist der Fall. Liv de Vries, nach einem tragischen Fall in der Großstadt, versetzt aufs Land, wird auf einen Vermisstenfall angesetzt. Zusammen mit der neuen Kollegin Noemi Bogaard begibt sich Liv auf die Suche. Doch schnell wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Was einfach aussieht, stellt sich natürlich vielschichtiger und kompliziert heraus. Der aktuelle Vermisstenfall führt zu einer anderen, älteren Vermissten. Einer jungen Frau, Esmer, aus dem Surinam, was bis 1975 noch Niederländisch Guyana war. Auch aktueller Rechtsextremismus scheint allgegenwärtig und warum sucht man überhaupt aus der rechten Szene den bewußten, vermissten Rob van Loon. Die Vergangenheit der deutschen Besatzung spielt in einem zweiten Erzählstrang auch eine wichtige Rolle.  Der Fall bleibt unvorhersehbar und spannend und so mancher „guter Charakter“ entpuppt sich als „Miesling“. Die meisten Charaktere sind vielschichtig und gut durchdacht. Was leider etwas anstrengender zu lesen ist, sind die verschiedenen Erzählstränge. Ein „coosy Krimi“, wie ich sie sonst gern lese, ist dieser eher düstere Kriminalroman nicht. Aber wer gern spannende, aktuelle Krimis liest, ist hiermit gut beraten.

Dieser Titel wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt und daher ist dieser Beitrag als Werbung zu kennzeichnen

Ein ganz anderes Buch ist dagegen dieses:

Iida Turpeinen, Das Wesen des Lebens, erscheint am 28.8. im S.Fischer Verlag, ebenfalls vom Verlag bereit gestellt und daher auch Werbung

Jeder, der schon einmal im einem naturkundlichen Museum war, hat sie schon einmal gesehen: Kuriositäten der Naturwissenschaft, Tiere von denen wir noch nie etwas gehört haben. Leider gibt es oft sogar einen Grund dafür. Oder habt Ihr schon einmal von der großen Stellerschen Seekuh gehört? Warum Ihr dieses Geschöpf nie kennen gelernt habt, liegt daran, dass sie schon kurz nach der Entdeckung ausgerottet wurde.

1741 ist der deutsche Arzt und Naturforscher Georg Wilhelm Steller im Nordmeer auf Expedition, unter Kapitän Vitus Bering. Der Name sagt uns sicher etwas mehr, als der des Forschers. Ein Seeweg von Asien nach Amerika soll gefunden werden. Dort macht Steller eine einzigartige Entdeckung: die Stellersche Seekuh. Hundert Jahre später geht es allerdings nur noch um das große Skelett.

Aber das Buch ist viel mehr. Mit ihrer schönen, aber unaufgeregten Sprache schildert uns die finnische Autorin von Besessenheit, ein unbekanntes, faszinierendes Tier zu entdecken (und es natürlich auch präsentieren zu können). Es geht um Wissenschaft(ler*innen), Forscher*innen und „das Wunder des Lebens“. Das Wunder, welches immer wieder Menschen antreibt, früher und heute. Besonders hat mir die „Expeditions Zeitlinie“ gefallen. Dieses Zeitalter der Entdeckungen, teils um jeden Preis. Diesen ersten Teil des Romans – übrigens ganz ohne wörtliche Rede – fand ich am Besten. Danach gab es auch mal etwas langatmigere Passagen.

Das Wesen des Lebens“ wurde mit dem Helsingin-Sanomat-Literaturpreis ausgezeichnet und wurde zu einem erfolgreichen, finnischen Debüt.

Sehr gut hat mir das, aus der Bücherei ausgeliehene Buch, über Caspar David Friedrich, „Zauber der Stille“, gefallen.

Unterteilt in die vier Elemente führt uns Florian Illies quer durch das Leben des Künstlers. Dabei springt er gekonnt zwischen den Zeiten hin und her. Denn auch die Bilder haben teils ganz eigene Geschichten. Keine Sorge, den Lesefluß mindert es gar nicht. Da kommen die besagten Elemente ins Spiel.

Ihr erfahrt, warum der Künstler Menschen irgendwann nur noch von hinten gemalt hat. Das er die Natur so geliebt hat. Oder wie der schüchterne Mann, der eigentlich nur malen wollte, trotzdem eine Familie gegründet hat. Warum seine Bilder unmodern waren und wie viele durch „Umstände“ zerstört wurden oder auch gerettet. Ein sehr schöner Schmöker, gerade jetzt in diesen warmen Sommertagen gut zu lesen. Erschienen im S.Fischer Verlag.

Juli, mit und ohne Wasser

Hallo Ihr Lieben.

Es ist wirklich schon wieder der letzte Donnerstag des Monats. Auch wenn wir fast noch eine Woche Juli haben, gibt es heute den Rückblick auf diesen Juli.

Der Urlaub klingt noch nach am Anfang des Monats. Da habe ich noch Vögel, die ich in Schweden und Dänemark gesehen habe, in das Journal gezeichnet. Im Urlaub habe ich gar nicht so viel geschafft. Aber im Moment liegt es etwas brach, genau wie die Beiträge zum Urlaub. Natürlich gab es zum 1. einen Projektartikel, der neue Bedarf noch einiges an Feinschliff und ist noch lange nicht fertig. Im Juli standen dann leider auch Krankenhaus Fahrten für den Schwiegervater an, aber es waren erfolgreiche OPs. Der Schatz hat sein Geburtstagsgeschenk eingelöst und u.A. den Kölner Dom von oben gesehen. Für neue Kartenmotive habe ich die wilde Erdbeere und die Trichterwinden geschnitzt, denn meine Mutter hatte sich einen Stapel Karten gewünscht und da wollte ich zum besonderen Anlass auch neue Motive haben. Zur Feier des Tages haben wir dann einen „Heimatausflug“ gemacht. Bei Geburtstagswetter ging es erst auf die Bigge und dann in die Atta Höhle. Mein momentanes Lieblingsbuch wurde natürlich vorgestellt und eine Post-Schnecke verlost. Nun steht noch ein Umzug ins Haus. Der Monat wird dann auch mit einem Jubiläum enden. Ein Sommermonat, der schnell vorbei fliegt ist dieser Juli 😊 und mir manchmal viel zu wenig Zeit für das Digitale.

Übrigens, gewonnen hat den kleinen Stempel, Trommelwirbel: ……. Nicole vom Blog niwibo (sehr passend, sie hatte nämlich gerade Geburtstag). Deine Adresse habe ich ja und Post kommt zeitnah 😀

Ich wünsch Euch einen schönen August

Verlinkt bei Birgits Monatsrückblicken, dem Samstagsplausch