Hallo Ihr Lieben.
Nicole bringt uns wieder gut und abwechslungsreich durch den Advent mit Ihrem Bloghopp, Dankeschön dafür.
Gestern, auf Nikolaus, haben wir bei Kirsten vom Blog lilalaune träume geschaut und schöne Nikolausstiefel und -traditionen entdecken können.
Heute darf ich Euch ein wenig adventlich unterhalten.
Lange habe ich überlegt, was ich Euch Schönes zeigen oder erzählen kann.
Mein Vater hatte sich für uns Kinder zwei Wichtel ausgedacht, „Pisepampel und der kleine Mann im Ohr„. Die saßen immer auf den Schultern vom Onkel und gaben Anweisungen. Der Onkel war nämlich blind. Das klappte meist prima und die Tante freute sich, dass Ihr Schatz immer jemand hatte, der auf ihn acht gab.
Acht gab, immer? Ihr könnt es Euch schon denken, denn so vorsichtig und aufmerksam unseren kleinen Wichtel meist waren, so kann man auch über sie sagen: „nobody is perfect“. Denn immerhin waren unsere zwei Wichtel noch junge Burschen und mussten sich in mancher Hinsicht noch bewähren. Sie waren erst so um die 80 Jahre alt, das hatten sie der Tante mal nebenbei erzählt.
Daher verwunderte es die Tante und auch dem geduldigen Onkel nicht, dass sie ab und an andere Interessen hatten, als immer dem Onkel zu helfen. Dabei sind Wichtel doch so oft pflichtbewußt. Aber Ihr kennt das ja selber, ab und zu muss man auch mal an etwas anderes denken.
Es war Winter geworden und Pisepampel hatte da so etwas aufgeschnappt, morgens beim Radiogedudel, was sich wohl wie der Wetterbericht angehört hatte. Pisepampel und der kleine Mann im Ohr waren nämlich heute Morgen besonders eifrig gewesen. Sie hatten Ihre geputzt und gewienerten Stiefel in der letzten Nacht vor die Türe gestellt. Nun wirst Du Dich fragen, warum! Na, es war doch die Nacht vom Nikolaus und sie hatten sich wirklich angestrengt und waren ziemlich nett und brav gewesen. Die Tante und der Onkel hatten ihnen das auch bestätigt und jetzt mußte nur – hoffentlich – diese Kunde auch zum heiligen Nikolaus getragen worden sein.

Ihr werdet Euch denken, dass es in der Geschichte um den Nikolausstiefel mit den feinen Gaben geht, weit gefehlt. Denn natürlich hatten unsere Wichtel kleine Leckereien bekommen, sehr kleine, ihren Stiefeln und eigener Größe entsprechend. Beim Jubeln und Kauen hörten sie dann so etwas nebenbei das Wort „Schnee“ und „Rodelbahn“.
Jetzt war es um sie geschehen. Schokolade war plötzlich nebensächlich! Es gab kein Halten mehr und der Onkel musste 2x nachfragen, wo denn bitte die Milch stehen würde. Da sie nicht richtig aufgepasst hatten, waren sie der Meinung, sie könnten jetzt und sofort hinterm Haus Schlitten fahren, weil es doch geschneit hatte. In Windeseile waren die Mini Schlitten aus der Wichtelwohnung geholt und warme Kleidung angezogen. Die Aufgabe, dem Onkel zu helfen, war total vergessen, aber der nam es ihnen nicht krumm, jeder brauchte mal Pause und so saß er lächelnd am Tisch und nippte am Kaffee.
Nun hockten unsere beiden Winzlinge in warmer Schneekleidung auf der Fensterbank und drückten sich ihre kleinen Nasen platt an der Scheibe.
„Und?“ fragte der Onkel, gibt es genug Schnee zum Rodeln? „Ich finde, es riecht noch gar nicht nach Schnee!“ Denn natürlich konnte der Onkel den Schnee nicht sehen und auch nicht hören, denn er fiel wenn, viel zu leise. Aber Ihr kennt das vielleicht, dass die Luft im Winter manchmal anders ist, wenn Schnee kommt.
Pisepampel kletterte am Onkel geschwind hoch. Dabei war er nicht gerade feinfühlig. Er krallte sich viel stärker als sonst fest und hüpfte auf Onkels Schulter auf und ab. Diesem entfuhr ein kleiner Aufschrei. Sofort waren die beiden Wichtel wieder ganz vorsichtig und aufmerksam und entschuldigen sich. Trotzdem merkte der Onkel, dass da noch mehr war und fragte nach, was es den mit der Aufregung auf sie hätte. Die Tante war nämlich im Haus unterwegs, die konnte er nicht fragen.

„Oh, sie haben heute, eben, also „heuteeben“ von Schnee im Radio gesprochen. Es ist doch Winter und da gibt es den dann auch und wir können Schlitten fahren. „Oder einen Schneemann bauen“, fiel der kleine Mann im Ohr in das Gespräch mit ein. „Also ich rodel, jetzt gleich, sofort, sofortgleich“, bestand der Pisepampel drauf.
„Aber ich sehe gar keinen Schnee!“ erklärte der andere Wichtel. „Und ich riechen gar keinen“, bekräftigte der Onkel. Und da wurde der Pisepampel sehr traurig. „Der Wettermann hat das aber versprochen!“ „Du hast nicht richtig zugehört, da war die Wetterfrau, die hat von mehr Schnee gesprochen.“
„Also ich habe da aber ganz andere Informationen eben gehört“, meinte der Onkel. Aber die Wichtel hörten gerade gar nicht richtig zu, murmelte in ihre Bärte und starrten nur von den Schultern des Onkels in den blauen Himmel. Da dämmerte es ihnen langsam, dass es keine Schneewolken gab und sie fingen an zu jammern und verdrückten auch eine Tränen. Der Onkel fand erst gar keine richtigen Worte. Im viel nur sein Lieblingssong ein: “ I‘ m dreaming of a white christmas“ und er summte den Song gedankenverloren vor sich hin. Das half natürlich auch nicht wirklich. „Lasst uns die Tante um Rat fragen, ich glaube, sie meinte, es soll erst zum Wochenende schneien.“ und gerade wollte sich der Onkel umdrehen, da kreischte der kleine Mann im Ohr auf: „Daaa!“ „Ne, eben nichts da“, murrte sein Kompagnion. Doch dann sah er es auch: dicke, fette Schneeflocken segelte herunter. Vor dem Fenster schneiden es ganz große, ganz leichte, dicke Flocken.

„ONKEL!“, rief laut die Tante von oben durchs Haus. Wir müssen für das Gästezimmer zusehen…“
„WAS?“ kreischten drei aufgeregt Stimmen.
„ONKEL, das Daunenoberbett ist gerade gerissen…“
Nachdem sich die Wichtel und die Großen vom Lachen erholt hatten und die Tante den Namen „Frau Holle“ entschieden abgeleht hatte, kam dann auch heraus, dass sie sich gar nicht mehr lange gedulden mußte, um Schnee zu bekommen. Die Tante hatte gut genug bei der Vorhersage zugehört und konnte verkünden, dass sie, genau wie vormals beim Nikolaus, einfach eine Nacht noch schlafen müssten und mit etwas Glück würde echter Schnee am Wochenende zum Schlitten fahren aus wunderbaren, echten Schneeflocken entstehen.
„Leise rieselt der Schnee“ summte derweil der Onkel leise vor sich hin.
Ihr Lieben, ich hoffe, die kleine Geschichte hat Euch gefallen. Fast jeder wünscht sich im Advent und zur Weihnachtszeit Schnee. Warum sollten das nicht auch Wichtel tun. Dankeschön Papa, dass Du uns so viele Geschichten damals geschenkt hast, später dann auch den Enkelkindern. Eine schöne Erinnerung, ein kleines Vermächtnis. (Edit: die Figuren und Grundideen sind von meinem Vater, diese Geschichte von mir. Wir waren zu klein, als dass ich mir etwas hätte merken können, die Geschichten waren spontan von ihm erzählt und nicht notiert)
Morgen ist Anke bei stempelklatsch an der Reihe uns im Weihnachtsschlitten mitzunehmen.
Danke Dir, liebe Nicole für die wunderschöne Post, das sind die dazugehörigen Wichtelhäusern, sozusagen. So eine schöne Überraschung:


Und ein weiteres Bingofeld kann ich streichen: Leise rieselt der Schnee
Verlinkt auch beim Weihnachtsfreudenbingo und Samstagsplausch
Einen frohen und gesegneten zweiten Advent Euch allen!






























