Baum des Jahres 2025

Hallo Ihr Lieben.

Ein Migrant wird Baum des neuen Jahres. Der Zukunftsbaum aus den amerikanischen und kanadischen Wäldern hat es aber schon vor Jahren und Jahrzehnten hier her geschafft, so dass wir ihn gar nicht als Fremdling ansehen. Viele Pflanzen die wir als heimisch betrachten, sind das ja ursprünglich nicht.

Aber darauf wollte ich eigentlich nicht so eingehen, sondern noch einmal ein wenig über die Roteiche (kanadische Eiche, amerikanische Eiche) berichten. Und hier könnt Ihr auch noch mehr über die Stiftung und natürlich den Baum lesen.

Hier werden Bäume zum Nachpflanzen gezogen

Einjährige Roteiche im Garten meiner Mutter

Mäuschen lieben die Eicheln auch sehr
Gutes Bastel Material

Auffällige schöne Blätter, auch mit Frost

Hier habe ich vor 5 Jahren schon einmal über den schönen Baum berichtet.

Aus ökologischer Sicht ist die nicht heimische Eichenart immer noch umstritten. Ihre Rolle als durchsetzungsstarker Neophyt in den Ökosystemen hier und auch den Nachbarländern ist noch nicht abschließend geklärt. Trotzdem wird sie in den neu angepflanzten (anzupflanzenden) Baummischwäldern eine große Rolle spielen. Die oben gezeigten, jungen Pflanzen kommen auch in den Wald. Teils sind sie Ersatz für die Setzlinge, welche die Rehe verbissen haben und die eingegangen sind. Rehe lieben diese Bäume leider sehr und trotz Schutz muss ersetzt werden. (Wenn man große Flachen betreuen muss, kann man sich diese Arbeit kaum vorstellen. Es wächst ja viel drumherum, vor allem Brombeeren)

Viele von uns kennen sie eher als Parkbaum. An Straßen steht sie mitlerweile nicht mehr so oft, obwohl sie Recht tolerant auf Streusalz reagiert, denn ihr Wurzelwerk hebt den Teer hoch.

Für die Holzverarbeitung ist sie im Innenraumbereich durchaus interessant. Aber anders als bei der deutschen Eiche werden die ehemaligen Leitungsgefäße im Kernholz von Rot-Eichen nicht durch Füllzellen, die Thyllen, verstopft und sind somit wasserundurchlassig. D.h. dass Holz der deutschen Eiche ist viel unempfindlicher gegen Witterungsschäden (nicht umsonst ist Schottland für den Schiffbau damals abgeholzt worden und Fachwerkhäuser bekamen ein Gerüst aus diesem Holz). Das Holz der Roteiche ist leider wasserdurchlässig.

Ihr Wuchs und Umfang ist jedenfalls beeindruckend: eine 205 Jahre alte Roteiche in der Karlsruher Weststadt hat den rekordverdächtigen Stammumfang von 6,17 Metern. Nur in Dresden steht ein älterer Baum, 250 Jahre, in Deutschland. Doppelt so alt können sie wohl werden, aber da dieser Baum erst vor 300 Jahren zu uns gekommen ist, gibt es natürlich keine älteren.

Anpflanzung

Verlinkt bei Astrids „mein Freund der Baum“, wo ich viel zu selten etwas für schreibe

Und den Sonntagsschätzchen (für die schönen roten Blätter , die ich diese Woche nochmal gefunden habe)

20 Gedanken zu “Baum des Jahres 2025

  1. Durch deine interessante Vorstellung habe ich überlegt, ob ich hier die Roteichen schon gesehen habe, kann ich nicht sagen, obwohl die wunderschönen Blätter jetzt im Herbst schon auffallen müssten. ;-)) Diese Klimabäume brauchen wir zunehmend und auch wenn die Neophyten manchesmal „verteufelt“ werden, so brauchen wir sie in Zukunft. Hatte im März bei der GdS einen Vortrag von Jürgen Feder über Neophyten gehört – im Blog kurz berichtet – und wusste bis dato nicht, dass Elfenblume, Kartoffelrose und Winterling auch Neophyten sind. Sein Buch habe ich leider noch nicht gelesen.
    Nun wünsche ich dir eine gute Woche – lieben Gruß von Marita

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    1. So unglaublich viele Pflanzen sind als Neulinge einzustufen und ich erinnere mich gut an Deinen Beitrag.
      Gerade bei dem Klimabäumen wird und muss viel ausprobiert werden. Manchmal ändert es sich auch nach Jahren wieder. Noch vor einigen halt die deutsche Eiche als Problembaum, der verspätet auf Schwefel reagierte. Dann gibt es plötzlich aggressive Schädlinge oder und Pilze/Krankheiten. „Weiterpflanzen“, dass ist alles, was mein Onkel oder meine Mutter dann sagen.
      Danke Dir auch, sende liebe Grüße in die neue Woche zurück
      Nina

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  2. Liebe Nina,
    vielen Dank für die vielem tollen Informationen. 😊 Ich glaube wir haben hier auch eine. Aber so richtig durchgesetzt hat sie sich noch nicht. Eingewandert Arten sind ja immer heikel für das vorhandene Ökosystem.

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 🍀

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    1. Deswegen wird sie auch nach 300 Jahren immer noch „beobachtet“. Hier im Ort und Park stehen schon sehr große Exemplare. Aber in den Wäldern kommen die jetzt erst durch den Klimawandel ins Gespräch.
      Dankeschön, sende liebe Grüße zurück
      Nina

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  3. bei uns in der nähe gibt es einige große anpflanzungen von roteichen, die im herbst mit ihrem roten laub wirklich gigantisch aussehen. gerade gestern wieder ist mir allerdings in den parks dieses jahr aufgefallen, dass ihre blätter nicht richtig rot, sondern braun geworden sind. ob das mit temperaturen zusammenhängt?
    auf jeden fall bin ich sehr begeistert von roteichen und möchte sie nicht missen! solange sie nicht alles verdrängen, dürfen sie gerne vermehrt in unsere wälder einziehen.
    liebe grüße von mano

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    1. Hier werden die großen Roteichen auch fast sofort braun. Die jungen haben diese Übergangsphase aber noch . Dieses Jahr ist die Wärme Phase ja recht lang gewesen und dann wurde es ja schlagartig dunkler und kühler.
      Danke Dir, sende liebe Grüße und guten Start in die neue Woche
      Nina

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  4. In „meinem“ Tälchen gibt es auch welche und ich habe mir im Stadtwald die Hütchen für ein adventliches Projekt besorgt. dass sie der Baum des kommenden Jahres wird, habe ich noch nicht mitbekommen. Dein Post ist eine gute Ergänzung für mein Porträt vom vorletzten Sommer in der Reihe „Mein Freund, der Baum“
    Eine gute neue Woche!
    Astrid

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    1. Vor einem Monat erzählte mir meine Mutter vom neuen Baum des Jahres, ich beachte ihr wieder gesammelte Eichen aus dem Park mit.
      An Deinen Beitrag erinnere ich mich noch.
      Danke Dir, viel Spaß beim adventlichen Basteln und mit lieben Grüßen in die neue Woche
      Nina

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  5. In „meinem“ Tälchen gibt es auch welche und ich habe mir im Stadtwald die Hütchen für ein adventliches Projekt besorgt. dass sie der Baum des kommenden Jahres wird, habe ich noch nicht mitbekommen. Dein Post ist eine gute Ergänzung für mein Porträt vom vorletzten Sommer in der Reihe „Mein Freund, der Baum“
    Eine gute neue Woche!
    Astrid

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  6. Danke für diese Hommage an die gute Eiche liebe Nina. Die Eichelhütchen mit dem Filz zu versehen gefällt mir. Ich habe heuer auch mal wieder welche gesammelt und sie aber dann behäkelt.

    Liebe Sonntagsabendgrüße
    Kerstin und Helga

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  7. Liebe Nina, ich habe wieder viel gelernt. Die Herbstfärbung ist aber sehr schön. Wir haben hier keine/kaum Roteichen in der Gegend, wenn ich so meine Herbstwaldspaziergänge Revue passieren lasse, erinnere ich mich nur an braunes Eichenlaub 🙂
    Die Bastelei mit Eicheln ist sehr beliebt, auch meine Kinder basteln daraus immer gen kleine Elfen/Wichteln o.ä.
    Liebe Grüße
    Bianca

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    1. Gerade die jungen Bäumchen haben diese schöne rote Farbe und diese Eichen sind in Nordamerika auch mit verantwortlich für den Indian Summer.
      Im Wald und in der Aufforderung sind diese Bäume noch nicht so stark vertreten gewesen, werden jetzt aber wg des Klimawandels vermehrt gepflanzt. Kommt also vielleicht erst noch 😊
      Danke Dir, sende liebe Sonntagsgrüsse zurück zu Dir
      Nina

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  8. Hallo Nina,
    es ist interessant, dass ich gerade heute Morgen auf diesen Beitrag stoße. Gestern Abend noch habe ich auf YouTube ein Video von Markus Burkhard gesehen, der in seinem großen Naturgarten zwei dieser Eichen bewusst zum Absterben gebracht hat – eine Idee, auf die ich nie im Leben käme. Er lässt sie nun als Totholz stehen und von rankenden Pflanzen als Vogelschutzgehölz bewachsen. (Ich glaube, es war das aktuelle Video über den Buntspecht.) Jedenfalls habe ich mich mit dieser Eiche noch nie befasst. Ich hab’s ja eh nicht so mit dieser Hetzjagd gegen Neophyten. Geht mir manchmal ganz schön auf die Nerven. Dass du die Amerikanische Rot-Eiche nun dem Projekt „Mein Freund, der Baum“ widmest, finde ich eine gute Tat.
    Liebe Grüße – Elke

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    1. Es ist immer auch ein genaues Beobachten bei Neophytyen. Viele sind so gut integriert, dass es keinen Unterschied macht. Natürlich würde eine Roteiche im Wald durch ihren schnellen Wachstum immer eine Stieleiche verdrängen. Aber es gibt viel schlimmere Neophytyen, in denen nicht Mal heimische Tiere leben, die Platane zB. Da meckert aber gerade keiner, weil sie so ein praktischer Aleenbaum ist.
      Bäume bewusst zum Absterben zu bringen um so mit dem Tozholz zu bekommen finde ich irgendwie nicht den richtigen Weg. Ich kann auch einen bereits abgestorbenen Baum setzen. Aber jedem das seine.
      Danke Dir auch. Sende liebe Sonntagsgrüsse zurück
      Nina

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    1. Oh, ich hoffe, das Du noch welche findest, sie werden ja doch schnell in den Boden getreten oder beim Mähen zerhäkselt und von viel Laub zugedeckt. (Also hier im Park) Ach, ich denke, Du hast noch Stellen… Bin gespannt…
      Danke Dir, sende liebe Sonntagsgrüsse zurück
      Nina

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