Neues Lesefutter

Hallo Ihr Lieben.

Ein wenig neues und sehr unterschiedliches Lesefutter habe ich heute für Euch.

Das erste ist ein Krimi, der im niederländischen Zeeland spielt, im beschaulichen Veere. So wunderschön Ort und Umgebung sind, so dunkel ist der Fall. Liv de Vries, nach einem tragischen Fall in der Großstadt, versetzt aufs Land, wird auf einen Vermisstenfall angesetzt. Zusammen mit der neuen Kollegin Noemi Bogaard begibt sich Liv auf die Suche. Doch schnell wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Was einfach aussieht, stellt sich natürlich vielschichtiger und kompliziert heraus. Der aktuelle Vermisstenfall führt zu einer anderen, älteren Vermissten. Einer jungen Frau, Esmer, aus dem Surinam, was bis 1975 noch Niederländisch Guyana war. Auch aktueller Rechtsextremismus scheint allgegenwärtig und warum sucht man überhaupt aus der rechten Szene den bewußten, vermissten Rob van Loon. Die Vergangenheit der deutschen Besatzung spielt in einem zweiten Erzählstrang auch eine wichtige Rolle.  Der Fall bleibt unvorhersehbar und spannend und so mancher „guter Charakter“ entpuppt sich als „Miesling“. Die meisten Charaktere sind vielschichtig und gut durchdacht. Was leider etwas anstrengender zu lesen ist, sind die verschiedenen Erzählstränge. Ein „coosy Krimi“, wie ich sie sonst gern lese, ist dieser eher düstere Kriminalroman nicht. Aber wer gern spannende, aktuelle Krimis liest, ist hiermit gut beraten.

Dieser Titel wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt und daher ist dieser Beitrag als Werbung zu kennzeichnen

Ein ganz anderes Buch ist dagegen dieses:

Iida Turpeinen, Das Wesen des Lebens, erscheint am 28.8. im S.Fischer Verlag, ebenfalls vom Verlag bereit gestellt und daher auch Werbung

Jeder, der schon einmal im einem naturkundlichen Museum war, hat sie schon einmal gesehen: Kuriositäten der Naturwissenschaft, Tiere von denen wir noch nie etwas gehört haben. Leider gibt es oft sogar einen Grund dafür. Oder habt Ihr schon einmal von der großen Stellerschen Seekuh gehört? Warum Ihr dieses Geschöpf nie kennen gelernt habt, liegt daran, dass sie schon kurz nach der Entdeckung ausgerottet wurde.

1741 ist der deutsche Arzt und Naturforscher Georg Wilhelm Steller im Nordmeer auf Expedition, unter Kapitän Vitus Bering. Der Name sagt uns sicher etwas mehr, als der des Forschers. Ein Seeweg von Asien nach Amerika soll gefunden werden. Dort macht Steller eine einzigartige Entdeckung: die Stellersche Seekuh. Hundert Jahre später geht es allerdings nur noch um das große Skelett.

Aber das Buch ist viel mehr. Mit ihrer schönen, aber unaufgeregten Sprache schildert uns die finnische Autorin von Besessenheit, ein unbekanntes, faszinierendes Tier zu entdecken (und es natürlich auch präsentieren zu können). Es geht um Wissenschaft(ler*innen), Forscher*innen und „das Wunder des Lebens“. Das Wunder, welches immer wieder Menschen antreibt, früher und heute. Besonders hat mir die „Expeditions Zeitlinie“ gefallen. Dieses Zeitalter der Entdeckungen, teils um jeden Preis. Diesen ersten Teil des Romans – übrigens ganz ohne wörtliche Rede – fand ich am Besten. Danach gab es auch mal etwas langatmigere Passagen.

Das Wesen des Lebens“ wurde mit dem Helsingin-Sanomat-Literaturpreis ausgezeichnet und wurde zu einem erfolgreichen, finnischen Debüt.

Sehr gut hat mir das, aus der Bücherei ausgeliehene Buch, über Caspar David Friedrich, „Zauber der Stille“, gefallen.

Unterteilt in die vier Elemente führt uns Florian Illies quer durch das Leben des Künstlers. Dabei springt er gekonnt zwischen den Zeiten hin und her. Denn auch die Bilder haben teils ganz eigene Geschichten. Keine Sorge, den Lesefluß mindert es gar nicht. Da kommen die besagten Elemente ins Spiel.

Ihr erfahrt, warum der Künstler Menschen irgendwann nur noch von hinten gemalt hat. Das er die Natur so geliebt hat. Oder wie der schüchterne Mann, der eigentlich nur malen wollte, trotzdem eine Familie gegründet hat. Warum seine Bilder unmodern waren und wie viele durch „Umstände“ zerstört wurden oder auch gerettet. Ein sehr schöner Schmöker, gerade jetzt in diesen warmen Sommertagen gut zu lesen. Erschienen im S.Fischer Verlag.

23 Gedanken zu “Neues Lesefutter

  1. wunderbar, ich hab den Krimi gerade auch bei Manu entdeckt, genau richtig für mich :0) aber auch die anderne Bücher hören sich lesenswert an. Für mich ja immer etwas schwieriger an solche Bücher zu kommen. Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  2. Liebe Nina,

    Krimis sind nicht so mein Ding, aber „Das Wesen des Lebens“ sowie auch „Zauber der Stille“ würde ich sehr gerne lesen. Doch auch bei mir liegt immer noch ein Stapel, der nicht kleiner wird… Danke fürs Vorstellen!

    Hab noch eine gute Woche!

    Liebe Grüße

    Ingrid

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    1. Ja, diese „gemeinen SuB“! Meiner wird auch nicht kleiner!
      Freut mich trotzdem, dass die vorgestellten Bücher zumindest zum Teil etwas für Dich waren. Früher habe ich sehr viele Krimis gelesen, heute nur noch wenig.
      Gute Woche Dir. Ich sage Danke und sende liebe Grüße zurück
      Nina

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  3. Liebe Nina, ich bin kein Krimifan, aber der zweit Buchtipp könnte durchaus was für mich sein 🙂

    Die Leseliste wird immer länger. Hach, mensch, wenn der Tag nur mehr freie Stunden hätte 😉

    Liebe Grüße zu dir

    Bianca

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    1. Man kann dieses kurzfristige Denken wirklich nicht verstehen.
      Aber der Roman hat mir gefallen, ruhig geschrieben in einer ganz eigenen Art.
      Danke Dir auch
      Sende liebe Grüße und schönes Wochenende zu Dir
      Nina

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  4. Hallo Nina,

    den Krimi, der in Veere spielt, habe ich auch gelesen, der war toll und hat mich gleich nochmal an unseren Urlaub in Zeeland erinnert.

    Und das Buch von C.D.F. hat mich wirklich neugierig gemacht, aber das hatte ich ja bereits geschrieben.

    Liebe Grüße zu Dir

    Manu

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  5. Du ahnst gar nicht, liebe Nina, wie oft ich schon in Veere war.. lach! Jeder Familienurlaub in Zeeland führte uns dorthin. Die imposante Kirche, der alte Hafen mit Stadtmauer, die hübschen alten Häuschen, der kleine Bonbonladen, Dille & Kamille und auch der Eismann sind uns fest ans Herz gewachsen. Den Krimi muss ich unbedingt lesen.. lach! Ich liiiiieeebbbeee Veere! Das Buch von Caspar David Friedrich werde ich mir auch merken, vielleicht ein Geschenk für meinen Großen. Danke für die Vorstellung. Dir einen lieben Gruß, Nicole

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    1. Das ist uns ganz genau so ergangen. In Jugendzeiten war es noch nicht ganz so (nur) auf Touris ausgerichtet und meine Eltern liebten den Tuchladen am Hafen. Die Seitengassen waren noch verwunschener. Aber auch jetzt zieht es uns dahin,weil man so schön schlendern kann und wir meist nur einen Katzensprung entfernt sind. Aber es ist Dir klar, dass es ein Krimi ist, der nicht „cosy“ ist.
      Und das Buch über C.D.F. ist wirklich sehr schön zu lesen.
      Danke Dir auch und sende liebe Grüße ins kommende Wochenende zurück zu Dir
      Nina

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      1. Geschehen an den schönsten Orten nicht immer die blutigsten Morde, liebe Nina? Das ist wie mit den skandinavischen Krimis. Für mich unvorstellbar wie man in solch wunderschönen Gegenden grausam werden kann.

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  6. Hallo liebe Nina,

    vielen Dank für die Buchvorstellungen, wobei ich den Krimi wohl auslassen werde. Ich habe vor Kurzem einen gelesen, der war verwirrend genug, jetzt mag ich im Moment einfach „gestrickte“ Handlungsstränge. Das Buch von Caspar David Friedrich werde ich mir aber merken, meine Mutter mag ihn so gerne und ich glaube das kennt sie nicht. Mir ist es auf jeden Fall nicht bekannt. Ich muss mal geschickt nachfragen,

    nun sende ich Dir liebe Grüße und wünsche genug schattige Plätzchen

    Kirsi

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    1. Der „Kunst“ Roman ist sehr angenehm zu lesen. Es hat ihn wohl schon mal gegeben und zum Jubiläumsjahr gibt es eine Neuauflage.
      Dankeschön. Hab noch einen schönen ausklingenden Sommertag
      Liebe Grüße zurück
      Nina

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  7. Ich dachte , dass es dieses Jahr ein Buch extra neu gibt und bekomme nun mit, dass man nur einen Neuauflage eines schon länger erschienen Buches gemacht hat. Dann kann ich es in der Bibo sicher auch finden. Bei Krimis hat sich meinen Vorlieben mit den Jahren geändert, so düstere extreme Geschichten möchte ich nicht mehr an mich heranlassen.Viele Grüße, Karen

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    1. Ich kannte den Titel noch nicht. Tut mir leid für Dich, aber ja, Du findest das Buch bestimmt auch wie ich in der Bücherei.
      Düstere Bücher (Krimis) lesen ich auch kaum noch. Hier lag es am Ort, dass ich es gelesen habe.
      Danke Dir und sende Dir liebe Grüße in den Abend zurück
      Nina

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  8. Veere hat bei mir einen guten Klang, ich bin aber seit den frühen Achtziger Jahren nicht mehr dort gewesen. Hat ne interessante Geschichte, vor allem auch im Krieg, aber einen Krimi würde ich doch nicht lesen, regt mich zu sehr auf. Das Thema rund um die Stellersche Seekuh wäre schon eher meins. Ich hab alte Kupferstiche mit Abbildungen von ihr schon mal in Collagen verarbeitet. Traurige Geschichte! das Leben von C.D.Friedrich irgendwie auch. Seine Bilder tragen ja auch immer etwas Melancholie mit, deshalb sicher auch mein Ding. Das Buch hat mir gut gefallen, hab auch beim Lesen immer den Band mit seinen Gemälden daneben liegen gehabt. Ich mag den Florian Illies auch generell gerne lesen.

    Da hast du ja heute ein schönes Angebot für Interessierte!

    Jetzt muss ich zu meiner Zahn-OP. Drück mir die daumen, bitte.

    GLG

    Astrid

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    1. Oh weh, ja, da drücke ich die Daumen und hoffe, Du kannst hinterher Beine hoch machen und sehr viel kühlen. Gerade wo es heute so schwühl wird.
      Habe mir gedacht, dass Dir das Buch auch so gefallen hat. Danke Dir.
      Ganz liebe, aufmunternde Grüße zurück
      Nina

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