Es wird herbstlicher

Hallo Ihr Lieben.

Auch wenn der Klarapfel schon im Sommer reift, so gehören Äpfel für mich zu den Herbstboten. Das mag auch daran liegen, dass viele Apfelsorten meiner Kindheit eher „Spätentwickler“ waren. Sie blühten, von den Sorten her, im Sauerland wg der Frostgefahr eher später. Entsprechend war auch oft die Reife eher später. Noch heute gehört der rote Boskop zu meinen Lieblingsäpfeln, weil er so vielseitig und sauer ist. Er reift spät und ist ein guter Lagerapfel.

Wenn man die Früchte nicht frühzeitig ausdünnt, bleiben sie klein und die Kraft für das nächste Jahr nimmt ab

Der Anteil faulig werdender Äpfel ist größer dieses Jahr (Close to the ground)

Ein bißchen konnte ich wieder zusammensuchen

Es war eine Testfahrt zu den beiden Streuobstwiesen hier in der Umgebung mit dem endlich ganz reparierten Rad. So ein schöner Sonntag. Viele Menschen hatten die gleiche Idee wie ich (und der Sohn, der aber weiter radelte). Und viele Menschen hatten in Bezug auf Fallobst auch die gleichen Idee und das finde ich toll! Früher verrottete viel mehr.

Der Flughafen Betrieb war auch rege, alle nutzten noch einmal das Wetter, Himmelsblick

Wenn man so nahe an Ortschaften wohnt, dann schätzt man die kleinen ruhigen Momente zwischen dem Lärm. Wenn man nur ein Blatt fallen hört, oder im Gebüsch die Amsel raschelt. Eine Hornisse fliegt brummend von Apfelbaum zu Apfelbaum, die Blätter absuchend nach Insekten. Unglaublich wendig und schnell sirrt eine Libelle zwischen den Bäumen hin und her. Ich darf mich nicht beschweren, ich bin auch eine dieser Menschen, die in der Natur unterwegs sind. Eine Störenfriedin.

Habt Ihr schon mal Hagebutten geerntet? Für Tee oder Marmelade? Heute habe ich meine Rosenschere vergessen. Also werde ich die Tage noch einmal das „Männlein im Walde“ sammeln fahren. Vielleicht schaue ich, was der andere Mann in Rot nun macht.

Die Birnbaumblätter verfärben sich bereits rot. Unter dem Walnussbaum liegen ein paar Federn. Sie sind abgebissen, also hat da Raubzeug (Fuchs?) wohl eine Fasanenhenne erjagd. Zum Rupfen können sie ja nur die Zähne nutzen. Eine Handvoll Walnüsse kann ich auch auflesen, doch sie sind ganz leicht und wohl eher taube Nüsse.

Ein wenig gemalt habe ich, diese beiden Wattvögel schon aus Vorfreude auf ein paar Tage Auszeit. Den dritten Vogel zeige ich erst Anfang Oktober. Gedruckt mit Linolfarbe wurde am Sonntag Abend, bis der Tisch für die erste Kürbissuppe des Jahres gebraucht wurde. Ich hab ganz viel Gemüse, sogar eine rote Beete, untergejubelt.

Das Apfelmus muss ich noch machen, ein paar Speierlinge habe ich auch aufgesammelt, einige kommen in die Flasche als Aufgesetzten, ein paar zum Apfelmus. Vielleicht, wenn sie reif genug sind, sammle ich Kerne (die brauchen eine Kälteperiode im Kühlschrank).

Nun sind Regenwolken über Sonntag Nacht gekommen, es war erst noch sonnig-schwühl und dann stark böig. Herbst tritt an.

Ulrike hat uns erinnert, dass Ihr Halloween Blog Hop ansteht und alle gemeldeten Teilnehmer/innen die notwendigen Infos zukommen lassen. Meine Güte, das ist noch so weit weg für mich, aber jetzt gilt es sich Gedanken um den Beitrag zu machen (eine Idee ist schon da)

Blitze ziehen über den Himmel, während ich dies schreibe, der Donner folgt schnell.

Unsere Nasen klebten an der Scheibe. Ein beeindruckendes Lichterschauspiel. Den ganzen Tag hatte es sich ja auch aufgeladen. Dazu der Sonnensturm, der sogar Polarlichter in unseren Breiten erscheinen lassen könnte. (Hat jemand zufällig…?)

Verlinkt beim Creativsalat, Naturdonnerstag, Close to the ground und dem Himmelsblick und Mein Freund der Baum

Wippsteerts Neues

Endlich komme ich mal wieder dazu hier zu schreiben. In den Ferien haben wir Familienzuwachs bekommen.

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Aus dem Tierheim hier ist Strolch/Troll, eine noch etwas ängstlicher aber sehr liebenswerter Hund zu uns gekommen. Das Kennenlernen auf Spaziergängen vorher hat einige Zeit in Anspruch genommen. Dann in den Herbstferien selber ist er hier eingezogen und bereichert unser Leben sehr. Leider habe ich mir aber auch in der Zeit einen ordentlichen Infekt zugezogen, bekam kaum noch ein Wort raus, Hals und Nebenhöhlen entzündet… so das ich sogar Antibiotikum nehmen musste. Da half kein Hausmittelchen mehr, leider. Das war für ihn in der Anfangsphase nicht so schön.

Nun geh ich aber so viel mehr raus und trotz des schlechten Wetters erfreue ich mich am Herbst und seinen Farben. Auf der Fensterbank tummeln sich nun die vielen Töpfe, die sonst auf der Terrasse  stehen, denn hier gab es erste leichte Fröste.

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Die ersten Schlehen haben mir morgens schon einen kleinen Energieschub gegeben. Richtig gut schmecken diese Beeren ja nicht, sauer und bitter, mehr Kern als Frucht, aber voller Vitamine. Diese Früchte sollen ja einmal kurz Frost abbekommen haben, bevor man sie pflückt und z.B. Likör daraus macht. Also muss unser kleiner „Troll“ demnächst mal auf mich warten, wenn ich mich recke und strecke, um an die kleinen blauen Beeren zu kommen, statt weiter mit ihm flott zu gehen. Auch andere Früchte aus Wald und Flur mag ich pflücken.

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Speierling

Dafür habe ich heute Speierling aufheben können, zusammen mit ein paar Äpfel. Da dieser Baum was Besonderes ist, möchte ich hier noch ein wenig davon erzählen:

Er war Baum des Jahres 1993 und hat damit wirklich auch viel Aufmerksamkeit bekommen, was dem Bestand dann in den Folgejahren auch gut getan hat. Denn da dieser Baum kaum noch in Deutschland zu finden ist, kennt ihn kaum jemand. Der Speierling gehört auch zur Familie der Rosengewächse und benötigt ein wärmeres Klima.

Sorbus domestica_0         Dieses alte Bild habe ich auf der Internetseite holzwurm-page.de gefunden.

Der Baum bevorzugt trockene und nährstoffreiche Böden und findet sich z.B. in Weinbaugebieten. Seine borkige Rinde ähnelt der Eiche und die gefiederten Blätter sehen der Eberesche ähnlich. Die kleinen Früchte sehen wir kleine Birnen aus. Reife Speierlingfrüchte sind schon weich und werden für Marmeladen, Gelees, Mus, Wein, Schnaps und Essig verwendet. Besonders der Schnaps und der Essig ist sehr hochwertig und teuer. Die Früchte wirken klärend und haltbar machend bei der Apfelsaftherstellung. Ihre medizinische Wirkung war schon im Mittelalter bekannt, die Gerbsäure wirkt(e) gegen Durchfall und Ruhr. Das Holz ist sehr begehrt, denn es ist das schwerste unter den heimischen Hölzern und trotzdem ist es elastisch. Im Instrumentenbau, bei der Werkzeugherstellung oder auch beim Bau von Webrahmen wurde und wird es gebraucht. In Deutschland ist der Baum geschützt, der Bestand ist sehr klein. Selten wird mal ein Baum in Frankreich z.B. gefällt. Leider ist die Vermehrung des Baumes, den schon die alten Griechen und Römer kultivierten, nicht ganz einfach und erfolgt über Stecklinge oder Samen. Die Samen müssen aus der reifen Frucht gewaschen werden, dann benötigen sie unbedingt den Winter als Vorbereitung, bevor sie in Töpfe gesetzt werden. Diese schwierige Nachzucht sorgte sicher auch dafür, dass der Speierling nicht mehr viel angepflanzt wurde, zumal der Baum auch lichtere Wälder bevorzugt. Er passte nicht so recht in die Forstwirtschaft. Aber dies hat sich Gott sei Dank wieder gewandelt. So wurde ich z.B. durch meine Mutter darauf aufmerksam, die wiederum von ihrem Bruder mehr über den Baum erfuhr. Er versucht diesen Baum in seinem Wald Raum zu geben und pflanzt ihn im Sauerland an.

Ich werde jetzt mal mit den paar Früchten und einigen Äpfeln Mus machen, mal sehen, wie das schmeckt. Leider hat sich der Troll so erschreckt, als ich mal vorsichtig den Baum schütteln wollte, dass ich das dem kleinen Hundeherz nicht weiter antun wollte. Ich schreibe Euch, wie es so geworden ist. Übrigens findet Ihr bestimmt die Mehlbeere in eurer Umgebung, da sie häufiger als Park- oder Strassenstrauch gepflanzt wurde/wird. Sie ist eng verwand mit Speierling und Eberesche. Ihre Verwendung ist ganz ähnlich, das Fruchtfleisch aber mehliger.

Meelbeere
Mehlbeere

Habt einen wunderschönen Oktober.