Geschöpft

Hallo Ihr Lieben.

Wieder habe ich bei dem Sommerprojekt von Michaela und Tabea mitgemacht.

Papierschöpfen, sommerlich leicht.

Letztes Jahr habe ich das Papierschöpfen erstmals daheim ausprobiert, im kleineren Format. Diesmal sollte es in DinA5 sein, in sommerlichen, sanften Farben.

Es fing bei mir nicht so gut an. Es war keine gute Zeit, als die Information zu der Aktion kam und ich mit den Vorbereitungen starten wollte. DinA5 wurde im Laden zu DinA4 bei mir in der Erinnerung. (vielleicht, weil es der einzige Rahmen war? Einen Rahmen selber machen hatte ich mal vor, doch Zeit fehlte…) Aber aus DinA4 faltet man mit einem Knick das kleinere Format, kann man also mit einem Messer teilen. (Ich habe übrigens alles mit einem Messer geschnitten, was da noch genutzt wurde.) Meine Gruppenteilnehmer bekommen also die doppelte Menge – wenn sie mögen, ich wollte ihnen die Entscheidung überlassen.

Farbe, ja Farbe ist nicht so einfach beim Papierschöpfen. Es wurde mit Lebensmittelfarbe in grossen Mengen gearbeitet. Aber seht Ihr das Rot? Oder ein sanftes grün-gelb auf dem Foto?

Farbennamen:

erträumte Sonnenstrahlen, leichtes Schäfersgrün (wg. der Schafsgabe) und duftende Sommermat

Bei dem anderen Grün und Gelb fand ich dann eine neue Möglichkeit, mit entsprechenden Eierkartons. Vorheriges Einarbeiten von farbigen Papieren führte nur zu einzelnen Farbtupfern. Das Abwägen, wie viel davon in die Pulpe sollte, war schwer, sanfte Farben waren doch gewünscht und im nassen Zustand sieht die Farbe anders aus, als getrocknet. Florale Einstreuungen mit Kräutern und Blüten, Blättern. (Der Duft ging leider verloren) und Rasen wurden gewählt.

Das Wetter machte nicht mit. Und wenn das Wetter besser war, konnte ich nicht. So einige getrocknete Blüten und Blätter wurden vom Wind verweht, statt auf die frisch geschöpfte Pulpe zu kommen. Eine kräftige Böe trieb die Sammlung in das nasse Beet, unbenutzbar und unauffindbar. Die übrigen reichten nun nur noch für die eigentliche Gruppe. Der Wäscheständer ging prompt kaputt. Mentale Auseinandersetzungen mit der Flutkatastrophe in der unmittelbaren Umgebung und kreative Stille gab es auch noch. Aber es ist geschafft!

Nun ging letzte Woche einmal die Post in die Schweiz raus und ich hoffe, dass sie trotz der neuen Bedingungen des Zolls auch ankommen. Ende der Woche machten sich die restlichen Briefe auf den Weg und im Laufe der kommenden Tage gehen mehr (allerdings abgespeckte) Briefe raus.

Die Banderole durften wir frei gestalten, den Briefumschlag ebenso. Eine Mischung aus geschöpftem und seidigem Papier wurde darum geschlungen und natürlich kamen Stempel bei mir zum Einsatz:

Die Bachstelze, die auf der Wiese Insekten sucht und mein Wappentier im Blog ist, Schmetterlinge, die durch die Blumen und Kräuter fliegen, welche ich genutzt habe. Den Wiesenbocksbart auf dem kleinen Brief.

Wippsteerts, die kleine Bachstelze

Schöne Papiere erreichten mich und trudeln noch hier ein. Eine so besondere Aktion. Danke wieder für den kreativen Stupser an Michaela und Tabea. Und das es die Sommerpost jetzt sogar in die Lokalzeit des WDRs geschafft hat, finde ich wunderbar.

Verlinkt bei Post Kunst Werk und creativsalat und da es auch mit ganz viel Wasser zu tun hatte, beim Mittwochs Mix „Wasser und Detail“, denn all die Details im Papier, hat das Wasser beim Schöpfen willkürlich gezaubert, manchmal ganz viele Blättchen auf dem Rahmen gelassen, mal ganz wenige.

Als letzte Woche Michaela kreative Ideen mit Aquarell Farbe und handgeschöpftem Papier gezeigt hat, wollte ich zumindest mal testen, wie sich Farbe und Papier verhalten. Ich kann Euch vor allem eines sagen: saugfähig ist selbst geschöpftes Papier!

22 Gedanken zu “Geschöpft

  1. Deine Papiere sind wunderschön, vielen Dank! Ich habe micht sehr darüber gefreut. Auch der Wiesenbocksbart und natürlich Deine Bachstelze sind bildhübsch. Ich weiß noch gar nicht, was ich mit den tollen Papieren machen will. Vermutlich werden sie an ganz besondere Menschen verschrieben.
    Geschöpfte Papiere kann man übrigens ganz unauffällig teilen, indem man mit einem Pinsel mit Wasser eine Linie zeichnet, und das Papier auffweicht. Dann kann man das Papier behutsam reißen und die Kante sieht aus, wie eine Büttenkante.
    Viele Grüße, Stefanie

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    1. Das mit dem Aufweichen ist eine ganz wunderbare Idee! Ich hab es immer mit dem Küchenmesser geteilt.
      Ich mag die Papiere, so schön unterschiedlich, von allen auch sehr. Meine Mutter hatte die Idee, Gedichte darauf zu schreiben, natürlich mit Buntstift (o. ä.), da ich kein Extra Katalysator genommen habe und Tinte verlaufen wird.
      Hab viel Freude, Dankeschön und liebe Grüße
      Nina

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  2. Klasse, vor allem weil du trotz Unbill weiter gemacht hast!
    Ich weiß schon, warum ich Papier schöpfen aus meinem Ferienprogramm genommen habe 😀 es ist nicht ohne Aufwand und braucht nicht nur seine Zeit der Vorbereitung.
    Meine Schöpfrahmen sind alle selbst gemacht, z.B. aus alten Bilderrahmen und ein Stück Moskitonetz oder Gardine draufgetackert.
    Viele liebe Grüße,
    Karin

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    1. Ja, das mit dem Moskitonetz hattest Du mir letztes Jahr beschrieben und so wollte ich mir einen auch machen… Wollte… Wird irgendwann
      Wenn alles drum rum stimmt, so wie gerade justamente :), Sonne, frei, Zeit, kein Wind, Lust (aber nicht sooo lange Zeit um jetzt mal schnell die Pulpe wieder zu machen)
      Es mit vielen Kindern dann noch zu machen… Puh
      Danke Dir und liebe Grüße zurück
      Nina

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  3. Liebe Nina, danke für deinen ausführlichen Schöpfungsbericht mit all seinen Hindernissen. Ja, das Papierschöpfen hat so seine Tücken, das Rahmenproblem hatte ich auch und auch zunächst überlegt, ob ich die großen Bögen teilen sollte. Jetzt habe ich doch einen kleinen Rahmen gekauft und schöpfe morgen zusammen mit einer Freundin, denn endlich ist ja auch das Wetter besser.
    Danke, dass du mitgemacht hast und…
    ich hatte auch kurz überlegt, ob ich dich frage für das WDR Interview, als ich die Liste nach Leuten aus dem Kölner Raum durchgeschaut habe. Christine war dann einfach etwas näher dran, das war einfacher.
    Liebe Grüße
    Michaela

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    1. Dann hast Du jetzt wirklich bessere Bedingungen. Es war schon traurig, die gepressten Blätter im Beet. Aber lustig, wie ich mit meinem Mann die noch trocknenden Blätter auf den Putzlappen in s obere Bad gebracht haben. Mein Mann ganz vorsichtig, ich um ihre Klebefähigkeit wissend, etwas rabiater.
      Danke Dir sehr (auch für s an mich denken!)
      Ganz liebe Grüsse zurück
      Nina

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  4. Liebste Nina,
    handgeschöpftes Papier ist eines der edelsten Dinge für mich, die es gibt. Ich empfinde immer eine kleine Portion Ehrfurcht, wenn ich so einen Bogen in den Händen halte. Wunderschön ist es geworden und die sommerlichen Farben zauberhaft. Ich freue mich mit dir gemeinsam über deinen Erfolg.
    Lass dich drücken und hab eine feine Zeit
    Elisabeth

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  5. Ich bin sehr begeistert und ich habe schon lange vor, es auch mal wieder zu versuchen. Aber ich bin gerade mit allem anderen mehr als ausgelastet. Dein Bachstelzenstempel ist einfach wunderschön.
    LG
    Magdalena

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  6. Mit viel Interesse habe ich deinen doch recht anschaulich-realistischen Bericht zur diesjährigen Sommerpost gelesen, war ein wenig wehmütig ( da ich nicht mehr teilnehmen kann ), aber auch erleichtert, denn so viel Zeit hätte ich nicht gehabt, und das Thema hat mich auch nichtwirklich gereizt, habe ich in meinen Lehrerinnenzeiten oft genug Papier geschöpft. Schön, dass es dir alles so gelungen ist unter diesen Bedingungen und du deine gan persönliche Note unterbringen konntest!
    Alles Liebe!
    Astrid

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    1. Es war tatsächlich zeitraubende als ich erst dachte. Hm. Als hätte man es noch nie gemacht. Aber verschiedene Pulpen… Entsprechende Zeit…
      Dass Du das oft in der Schule gemacht hast ist toll. Weder ich noch meine Geschwister haben das mal gemacht. Die Söhne aber im Kindergarten.
      Liebe Grüße zurück und Dankeschön
      Nina

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