wunderbar gemischt

Hallo Ihr Lieben

Ach, ist das gerade schon wieder kalt. Es ist 6.30 Uhr, Samstag Morgen und Hochsommer. Eigentlich könnte ich mit meinem Kaffeepott jetzt im Garten sitzen und genießen, dass es noch ein kühler Morgen ist. Nun, 14°-15°C sind nicht gerade eine Temperatur, die dazu einläd. Und Regenwolken stehen über mir am Himmel. Aber bevor ich hier nur jammere, wir hatten auch wunderschöne Tage, bzw morgens hat es geregnet und dann kam doch die Sonne hervor. Ich zeige Euch ein wenig:

Noch vor einer Woche bin ich mit dem Sohn im Sauerland altbekannte Wege gelaufen, bei strahlendem Sonnenschein.

Ich nehme Euch mal mit, denn wir haben u.A. sehr viele Schmetterlinge gesehen.


Die Perspektive führt Euch hier in die Irre, dieser Hohlweg führt steil den Berg rauf. Schon als Kinder haben wir diesen Weg gehasst, denn vor allem das letze Drittel lässt einen unweigerlich schnaufen. Daneben die Wiesen aber, die waren unsere liebsten Rodelstrecken und vor allem auf der rechten wurde immer eine kleine Ski Piste angelegt.

Hier ist ein wunderschönes Biotop. Hecken, die kleinen Schwestern des Waldes. Ein Neuntöter füttert seinen Nachkommen. Ich erkläre meinem Sohn, wo er den Namen her hat und das dieser Vogel für seine Vorratshaltung (er spießt Beute auf Dornen auf – daher der Name) Heckenpflanzen wie den Schwarzdorn benötigt.

Allgegenwärtiger Anblick. Wir laufen zwar durch Fichtenbestände, aber alle Fichten, die älter als diese hier auf dem Foto sind, haben Borkenkäferbefall. Oft genug sind unsere Schritte gedämpft durch die Nadeln am Boden und wir werden berieselt von fallenden Fichtennadeln. Der Borkenkäfer hat sich längst unter der Borke der Fichten breit gemacht und damit gelangt die Nährstoffflüssigkeit nicht mehr hoch in den Baum. Manchmal sieht man diese Flüssigkeit in dunklen Flecken im unteren Bereich des Stammes, wenn der Baum noch gesund erscheint. Wir fragen uns, wo die ganzen neuen Setzlinge herkommen sollen für all die neuen Bäume, die für die Aufforstung benötigt werden. So mancher Besitzer hat aufgegeben und seine Hektar Wald günstig verkauft. Vielleicht seht Ihr aber auch auf diesem Foto, wie steil hier die Berge, bzw die Täler, schmal und tief sind.

Der laue Wind lässt die Blumen und anderen Pflanzen hin und her wiegen, streichelt unsere Gesichter. Vor allem auf dem Wasserdost sitzen sie, die vielen Schmetterlinge. Aber sie nehmen auch gern ein Sonnenbad auf dem Weg, fliegen erst kurz vor unseren näherkommenden Schritten hoch.

Pfauenauge und Kleiner Fuchs. Admiral. Kaisermantel (männlich und weiblich). Landkärtchen.

Ausblicke
Blick hoch, vom Tal aus

Es sind diese gemischten Tage, die gerade diese Woche wunderschön gemacht habe. Wenn ich auf dem Rad sitze und durch blühende Felder radle. Über mir kreischen die Rabenkrähen und der Bussard. Wiedereinmal muss der Bussard seinen Aussichtsplatz räumen, denn die Rabenvögel attakieren ihn, sobald sie ihn entdeckt haben. Überall sind die Getreidefelder abgeerntet und sogar trotz des häufig fallenden Regens bereits geeggt. Aber ein paar Blütenfelder wiegen noch ihre Ähren und Blüten. Ein Biologe und ein Bauer haben hier selbige angelegt, mit heimischen Wildblumen. Noch vor etwa einem Monat leuchtete es eher blau, so viel Natternkopf blühte dort, nun schimmert es gelb, Dank der vielen Königskerzen. (Es ist so gelegen, dass man nicht hinstapfen kann, aus der Ferne sieht man aber all die Schmetterlinge und das Zwitschern so mancher Vogelarten ist zu hören.)

Irgendein Spassvogel hat die roten Stühle mitten in dieses Feld gestellt. Wer weiß, vielleicht ist es sogar Kunst und ich bin nur die Nichterkennende, welche mit gemischen Gefühlen die Sperrmüll Stühle im Gras nicht als Aktionskunst erkennt.

Oder es ist der Vormittag, den ich mit meiner Freundin bei einem Mini Workshop verbringe. Sie schnitzt ihre ersten eigenen Stempel und ein T Shirt, sowie ein Brotbeutel wird mit meinem Kraken bedruckt. Außerdem haben wir viel gequatscht und gescherzt, fast mehr, als „gearbeitet“. Das wird wiederholt!

Mit dem Sohn wollte ich mich im Nachbarsort dann treffen. Er war eine grosse Runde gelaufen und ich kam dann dazu geradelt. Für ein Mittagessen war es eigentlich zu spät. Aber wir entdeckten ein kleines Cafe. Leckerste Mini Törtchen (Mango-Maracuja und schwarze Johannisbeere) und eine kühle Limo wurden „verschnabuliert“, ein gesunder Snack sogar, da ohne Zuckerzusatz.

Wenn ich so den Wochenrückblick schreibe, vergesse ich fast, wie mies gelaunt ich gestern gewesen bin, als ich allein am Vormittag drei mal vom Platzregen durchnässt worden bin.

Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende, genießt die Sonne, wenn sie durch die Regenwolken blitzt.

Verlinkt bei Andreas Samstagsplausch und my corner of the world

33 Gedanken zu “wunderbar gemischt

  1. der harz ist ja wie das sauerland auch ganz stark fichtengeprägt und du hast sicher schon bilder gesehen, wo weite landstriche bis hin zum brocken hin jetzt grau statt grün sind. einfach schrecklich – aber auch eine chance, jetzt endlich einen hoffentlich gesunden mischwald anzusiedeln. wenn ich allerdings hier im elm die buchen-, ahorn- u.a. baumbestände sehe, wird mir auch bange. viele – zum teil sehr alte – bäume leiden auch als tiefwurzler unter der trockenheit der letzten jahre. irgendwie hab ich gerade das gefühlt, dass unsere politiker*innen weltweit immer noch nichts kapiert haben und so hübsch langsam weitermachen mit ein paar kleinen maßnahmen, die aber viel zu wenig bringen. ich hoffe so sehr, dass „fridays for future“ wieder erstarkt und die jungen menschen ordentlich auf den putz hauen. ich werde sie unterstützen, wo ich noch kann.
    sei herzlich gegrüßt! ich habe mich nach deinem letzten post gefreut, dass du wieder schöne stunden erleben konntest.
    mano

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    1. Danke Dir! Ja, mein Bruder berichtet ähnliches und während es hier ein nasser Sommer bis jetzt war, hattet Ihr noch viel mehr trockene Tage, wenn man so auf die Wetter Karte schaut. Schön für das Freibad, schlecht für den Grundwasserspiegel
      Ganz liebe Grüße zurück
      Nina

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      1. ja, sehr schlecht für den grundwasserspiegel!! sogar in der südheide vertrocknen erika und wacholder. ein trauerspiel. aber coca cola darf unmengen wasser in lüneburg für seine produktion aus dem grundwasser nehmen…

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  2. I think we should only remember the good times and forget the rest. Your photos are so great to see and I’m glad you got to spend some time with your son.

    Thanks for sharing your link at My Corner of the World this week!

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  3. Wow, so viele wunderschöne Schmetterlinge auf dem Wasserdost. Bei uns sehe ich ehrlich gesagt nicht so viele. Nicht mal am Lavendel.
    Mit der Freundin die Kreativität zu pflegen macht doppelt Spaß und tut einfach gut.
    Hab eine schöne neue Woche.
    Liebe Grüße
    Ingrid

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  4. Was für eine herrliche Waldrunde, liebe Nina. Obwohl Deine traurigen Schilderungen auch für unseren Garten gelten könnten. Der hintere Bereich ist auch übersät mit Fichtennadeln. Und sogar die gleichen Schmetterlinge könntest Du bei uns finden.. lach! Dein Törtchen sieht super aus – da hätte ich jetzt gerne eins von 😉 Ganz liebe Grüße, Nicole (die jetzt wieder rausgeht – die Schauer ist vorüber!)

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    1. Oh weh. Habt Ihr auch den Käfer?! Das tut mir sehr leid. Hier mitten im Ort hat es schon letztes Jahr viele erwischt.
      Die Törtchen waren wunderbar und ich würde jetzt (ach andauernd) auch gern wieder eines nehmen.
      Dann hab noch einen angenehmen Sonntag und eine gute Woche.
      Liebe Grüße zurück
      Nina

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  5. So schön, Deine Schmetterlinge und wie sehr sich alle in den Kommentaren darüber freuen (ich mich auch). Sie sind wieder da, das ist mir auch hier in Berlin aufgefallen. Über Deine Kindserinnerungen am steilen Weg musste ich lachen. Das war bei uns genauso.
    Hab eine wunderbare, sonnige Woche – Carina.

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    1. Naja, wir mussten jeden Tag schon den Berg rauf und runter zum Bus oder/und Schule und dann am Wochenende als Spaziergang? Wenn man aber oben war… 😉
      Ja, ich hab es als so schön empfunden, all die Falter, dass muss man doch teilen
      Dir auch eine schöne Woche (hier gewittert es wiedermal und wird wohl so bleiben)
      Liebe Grüsse
      Nina

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  6. Liebe Nina,
    deine Schmetterlingsbeute ist ja genial…ich werd hier weiter Augen und Linse offen halten, ob ich mal vielfältiger knipsen kann – alternativ heute im Allwetterzoo MS. 😉 Mit dem Baumsterben müssen wir nun neue Wege gehen, in unserem Urlaub am Dümmer sahen wir ein Feld mit einer großen Kiribaum – Anzucht, ob das die Lösung der Zukunft ist, wer weiß.
    Ich freue mich, dass du die Zeit mit deinem Sohn, der Freundin sowie das leckere Törtchen genießen konntest. Hört sich nach einer rundum gelungenen Woche an.
    Lieben Gruß, Marita

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    1. Oh ja, es war eine schöne Woche!
      In den Zoo wollten wir jetzt auch Mal wieder. Das ich in dem in Münster war, ist ewig her.
      Ganz viel Spass und Freude und Schönes zum Entdecken wünsche ich Euch beim Besuch
      Ganz liebe Grüße zurück
      Nina

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  7. Liebe Nina,
    deine Schmetterlingsfotos sind wunderschön! Bei uns merke ich nicht, dass es im Garten weniger sind – es sind zum Glück immer noch viele da. Schön, dass der Rückblick deine Laune hebt – so soll es doch sein, dass man sich an die guten Momente erinnert!
    Dir auch ein schönes Wochenende,
    liebe Grüße
    Nanni

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  8. Bei uns hat es dieses Jahr auf jeden Fall weniger Schmetterling. Schön, wenn es bei euch anders ist. Bislang hat mich meine Wetterapp rechtzeitig vor solchen Platzregen bewahrt, oder ich war deshalb dementsprechend gekleidet. Trotzdem hebt das Wetter nicht die Laune.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Oh, nur in meiner Geburtsheimat im Wald sieht das so aus. Hier im rheinischen Garten und Umfeld dagegen…
      Leider war mir die Regenjacke wojl immer zu warm, bzw beim Einkauf bleibt sie im Auto. Die Zeit drängte aber und so war ich einmal über den Parkplatz mit Platzregen klatschnass.
      Aber aus Zucker sind wir ja nicht. Ein wenig dem Sommer hinterhertrauern tue ich schon.
      Dir weiterhin möglichst trockene Gänge und liebe Grüße zurück
      Nina

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  9. Im Schwarzwald liegt der Fichtenanteil bei ca. 40%, früher waren sie nur zu einem Bruchteil vertreten. Es wuchsen vor allem Buchen und Tannen. Letztere wurden viel in die Niederlande geliefert, deshalb die Geschichten von den „Holländertannen“.
    So schöne Bilder von Schmetterlingen. Im alten Schulgarten tummeln sie sich auch gerne im Wasserdost.
    Mit den Temperaturen komme ich in Pullover und warmen Socken ganz gut zurecht, habe ich doch nicht nur einen Urlaub in Island um diese Jahreszeit verbracht. Leider gilt hier vor Ort nicht die Regel „If you don’t like the weather wait five minutes“. 😉
    Viele liebe Grüße,
    Karin

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    1. Oh, manchmal ist hier der Guss nach 10 min vorbei. Schön, dass im Schularten so viele Schmetterlinge sind. Hier in der direkten Umgebung wächst keiner, im Sauerländer Wald an vielen Stellen. Anderer Boden.
      Ja, Fichten sind gefördert worden, selbst nach dem der saure Regen, der vom Ruhrgebiet zu uns zog, zu kranken Bäumen geführt hat… Dank Kalk und dann Filtern konnte da geholfen werden. Seit gut 200 Jahren gehört die Fichte zum Sauerland. Jetzt muss umgedacht werden.
      Wärme Socken hab ich auch parat. Morgens geht es oft in langer Hose raus, dann wird schon zur kurzen gewechselt. Gewöhnung.
      So. Aber jetzt muss ich noch zu Deiner schönen Wolle schreiben und hüpfe noch mal rüber…
      Danke und liebe Grüße zurück
      Nina

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  10. Sehr schöne Schmetterlingsfotos sind Dir gelungen. Die Natur braucht nach den letzten trockenen Jahren unbedingt Regen. Ich hoffe jedoch inständig, dass es nicht zu weiteren Überschwemmungen kommt.
    Viele Grüße Margot

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  11. „Stell dich in den Regen ein und versuche gut zu sein“- Verse aus einem Gedicht, das ich den Schulkindern ins Poesiealbum geschrieben habe. Bei mir hilft die Zeile, bin auch öfter nass geworden. Aber ich finde es warm & friere wohl weniger als manche Leute.
    Die Fichtenmonokultur ist nicht ja nur aus Profit entstanden, sondern aus der Not heraus, weil nach dem Krieg viel Holz benötigt wurde für Wiederaufbau, heizen, kochen und Fichten wachsen halt schneller als andere. Da hat man in der Schweiz ja nichts Entsprechendes mitgemacht. Meine Oma war so eine Kulturfrau und hat als Großstadtpflanze mit solcher Arbeit ihren kargen Lebensunterhalt verdient. Wir neigen ja dazu kurz zu denken. Von meinem Vater habe ich gelernt, dass Generationen zurück und nach vorne gedacht werden muss, damit was gelingen kann.
    Toll, deine Schmetterlingsfotos! Ich hab nur noch je ein Exemplar in meinem Falterkasten aus den 1970/80er Jahren. Es tut weh, sie nicht mehr hier bei uns zu entdecken.
    Einen schönen Sonntag!
    Astrid

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    1. Oh, Danke Dir, dass Du das mit dem Wald erzählst. Ja, fast all unsere Håuser sind mit Fichtenholz gebaut. Im Gebälk, beim Bau, die Verschalung.. Und wir kaufen preiswert Möbel. Ich hab schon selber verschiedene Bäume gepflanzt im Wald, das ist anstrengend, Hochachtung vor Deiner Oma. Natürlich pflanzt man für Folgegenerationen. Bei Kyrill sind alte Buchen, Mischwälder entwurzelt worden, die mein Vorfahren gesetzt hatten. Nun versucht mein Onkel, mit verschiedensten Bäumen aufzuforsten.
      Im Garten seh ich auch kaum noch Schmetterlinge, der Wald, vor allem natürlich jetzt die Lichtungen, sind voll.
      Ganz liebe Grüße zurück
      Nina

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  12. Moin,
    ich sag doch.. die Schmetterlinge sind hier… im Sauerland halt.. *gg*. Haben wir sehr ähnliche Bilder…
    Die Minitörtchen sehen super aus. Ich werde mich allerdings an meinen Pflaumenkuchen halten. Nur Hefeteig mit Pflaumen drauf. Manchmal isses einfach.
    Und ja.. zwischen all dem Regen und ab und an mieser Stimmung .. blitzen auch Lichtblicke. Wie schön
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    illy

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  13. Monokulturen sind anfällig. Die gemässtigte Zone zeichnete sich durch Mischwald aus. Fichten sind zudem Flachwurzler, die trockenen Sommer haben den Beständen sehr geschadet. Ein Regensommer wie dieses Jahr reicht nicht aus, um die Wasservorräte zu aufzufüllen. Einmal mehr waren/ sind wirtschaftliche Faktoren im Vordergrund: die Fichte wächst schnell und gerade, man kann schnell ernten. Aber eben! Weisstanne, Flatterulme sind eine Alternative, weil sie tief wurzeln und die Wärme besser ertragen. Klimaerwärmung verändert die Vegetation. Wenn der Mensch fummelt, dann muss er sich von alten Pfaden entfernen und neu denken.

    Was für schöne Schmetterlinge hast du gefunden!

    Liebe Grüsse von Regula

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    1. Tja, hier gibt es nicht mal 50 cm Erde für Tiefwurzler. Die Weisstanne wird bereits angepflanzt, wird aber von den Reihen geliebt. Die Ulmenkrankheit hat die Ulmen dezimiert.
      Es wird schon geschaut… nach Alternativen.
      Liebe Grüße
      Nina

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